frage Kossuths Haß gegen dasHaus Oesterreich" erlisch«, und daß selbst er ein enges Zusammengehen der beiden Reichshälften, allerdings gegen Rußland, predigt.

Rom, 14. Dez. Prinz Louis Napoleon ist hier angekom men und vom Papst empfangen worden.

Zur Feier des päpstlichen Bischofsjubiläums im Juni k. I. soll in Rom eine große Ausstellung kirchlicher Geräthe stalt- stnden. Einladungen zur Theilnahme sind bereits an alle katho­lischen Länder der Erde erlassen worden.

Paris, 14. Dez. Mac Mahon ist cs nun doch geglückt, ein neues Ministerium sich zu beschaffen. Die gemäßigte Linke stimmte einhellig de» Miiiisterttcueruennnuzen zu. Die Gruppe unter Gambetta verhält sich reservirl.

In Angers in Frankreich wurde eine katholische Universität eröffnet. Bei der Einweihung bekannten sich alle Professoren zur päpstlichen Unfehlbarkeit und wurden vom Bischof Freppel streng angewiesen, nur nach dem Syllabus zu lehren und zu pre­digen. Der Bischof hat sich wahrscheinlich versprochen und wollte Bibel sagen.

I» Rußland flötet man Fnedeusmelodien und gibt Gala- Vorstellungen in der diplomatischen Mäßigung, ohne besonders viel Gimpel damit zu fangen. Der Kaiser Alexander erklärte einer kaufmännischen Deputation mit aufrichtiger Freude,er hoffe jetzt den Krieg vermeiden zu können," Fürst Gortschakow läß! seinerseits telegraphisch erkläre», er wolle die jüngste Note der Pforte, welche sich so bitter über Rußland beklagt, gar nicht be antworten, was diesem Staalsmanne, demNarziß des Tinten­fasses," wie man ihn genannt, gewiß ganz besonders schwer ankommt. Aber so gar tief muß diese versöhnliche Stimmung doch nicht gehen, denn ein Privattelegramm der Post meldet, daß, während Marquis Salisbury mit General Jgnatieff kor- dial verkehrt und eine Verständigung zwischen ihnen als wahr­scheinlich gemeldet wird, England ausgiebig die Pforte mit Geld, Offizieren und Matrosen unterstütze. Jgnatieff habe diese offiziöse Unterstützung in Erfahrung gebracht und darüber nach Petersburg berichtet. Dort herrschte in Folge dessen Verstimmung, von der man sich natürlich öffentlich noch nichts merken läßt. Inzwischen behauptet man, es sei Marquis von Salisbury in eigener Per­son gewesen, welcher in der Vorkonferenz den Vorschlag gemacht habe, eine bewaffnete, ausländische Polizei in den aufständischen

Psorlenprovinzen zu errichte». Da man russtscherseits einzig und allein auf die Jsolirung der Pforte spekulirt und nicht anzuneh- men ist, daß sich der Sultan eine solche fremde Polizei im eige­ne» Lande gefallen lassen wird, selbst wenn England den Vor­schlag dazu macht, so dürfte General Jgnatieff scheinbar vielleicht diesem Vorschläge zustimmen, weil er im Vorhinein von seiner Uudurchführbarkeit überzeugt ist.

Die diplomatischen Agenten des Petersburger Kabinets im Anslan.de sind, einer Berliner Korrespondenz derKarlsr. Ztg." zufolge, zu der Erklärung aulorisirt worden, daß Fürst Gortscha- koff in dem bisherigen Gange der Vorverhandlungen über die Okkupations und Garautiesrage eine Bürgschaft für die Erhal­tung des Friedens erblickt.

DiePolit. Corres» " meldet aus Petersburg: Das russische Kabiuet bedeute dem Füren von Montenegro auf dessen Anspruch auf Arrondirung und auf einen Hafen, daß er auf die Unterstützung seiner Wünsche von Seite» Rußlands rechnen könne, doch sei die Erfüllung derselben nur auf dem Wege des Einver­ständnisses mit den Rußland zuuächststehenden Mächten erreichbar.

In Bukarest kam es dieser Tage in der Kammer zu einem er­beiternden Vecitoß gegen die Cutturgeschichte, als ein Avvocat mit der Beschwerde austral, dass man die Truppen bei dem festigen erbärmlichen Wetter so viele anstrengende Märsche machen laste, während sie doch ganz bequem mit der Eisenbahn an den Ort ihrer Beitimmung gebracht werden könnten. Schon hatte der Kriegsminister de» Unzufriedenen be­ruhigt. da erhebt sich der Oberst Lecca. den es sichtlich ärgerte, daß sich ein Civilist in militärische Angelegenheiten einmische, und hielt ihm eine längere Straipredigt. Er schloß diese mit den Worten:Alle siegreichen Armee» sind vorher an Entbehrungen und Strapazen gewöhnt worden. Eine Armee, die nicht marschiren kann, ist gar keine Armee. Piemand hat es bester verstanden, musterhafte Armeen heranzuziehen, als der große Napoleon, aber er hat sich wohl gehütet, seine Soldaten vor Ausbruch eines Feldzuges auf der Eisenbahn zu befördern!" Erst das laute Gelächter, welches diesen Worten folgte, machte den Nedner auf den Bock aufmerksam, den er in der Hitze geschossen.

Seltsame S p r a ch b i l d u n g. In Wien nennt man

bekanntlich das KalbfleischKälbernes", das Schweinefleisch Schweinernes" u. s. w. Nach dieser Analogie sagte einst eine Wiener Portiersfrau:Meine Tochter da>f nichts Paul de Ko- ckeriiks lesen "

Goldkurs der k. Staatskafsenvcrwattung

vom 15. Dezember 1876.

20-Frankenstücke.. 18 20 ^

Amiticve nnd Privat-Bekanntmachnnger,

Vermißter Pfandschein.

Die Unterpfandsbehörde Wildberg hat laut Eintrags im dortigen Unterpsandsbuch. Bd. I- Bl. 216, für ein von den Bäcker alt Christian Rentter'jchen Eheleuten in Wildbcrg bei der Käufelin'schea Stiftungs­pflege daselbst aufgenommeneS Darlehen von 58 fl. pro 1 l. November unterm 2. Juli 1830 Pfandschein ausgestellt und ist wegen weiterer anlehensweise erhaltener 12 fl., laut Eintrags vom 14. Oktober 1830, das Pfandrecht auch auf diese Summe ausgedehnt worden.

Diese Schuld ist heimbezahlt, der Pfand­schein aber verloren gegangen; cs ergeht deßhalb auf Antrag des Gläubigers an den unbekannten Inhaber dieser Urkunde die Aufforderung,

binnen drei Monaten vom letztmaligen Erscheinen dieses Aufrufs an gerechnet, die Urkunde hieher vorzulegen, oder deren Besitz hier anzumelden, widri­genfalls dieselbe für kraftlos erklärt würde.

Den 15. Dezember 1876.

K. Oberamtsgericht.

Kißling.

Nagold.

Vermißter Pfandschein.

Die Nnterpfandsbehörde Wildberg hat laut Eintrags im dortigen Unterpfandsbuch, Thl. VII. Bl. 207, am 1. April 1844 zur Sicherstellung eines von Christian Friedrich Reutter, Bäckers und Fuhr­manns in Wildbcrg, und seiner Ehefrau Rosine beiderKäufelin'schcn Stiftungspflege daselbst aufgenommencn, vom 2. Februar 1844 an zu 5"» verzinslichen Darlehens von 200 fl. Pfandschein ausgestellt, der verloren gegangen ist, während die Schuld abbczahlt ist.

An den unbekannten Inhaber dieses Pfandscheins ergeht hiedurch die Auffor­derung, den Pfandschein

L

binnen drei Monaten, vom letztmaligen Erscheinen dieses Aufrufs an gerechnet, hieher vorzulegen, oder dessen Besitz hier anznmelde», widrigenfalls der­selbe für kraftlos erklärt würde.

Den 15. Dezember 1876.

K. Oberamtsgericht. _ Kißling. _

S t a d l g e m e i n d e 'Nagold.

Verkauf

von Nadelholzstangen und Brennholz.

Am Samstag den 23. d. M. kommen aus dem

Gemeindewald Sul- zeröichle. Abth. 1, zur Versteigerung:

1) Hopfenstangen und zwar meist Prima-

Qualität :

309 Stück über 11 Meter lang, 544 Stück 911 Meter lang,

565 7 9

538 5 7

ög Z_ 5

2) Gerüststangen 25 Stück.

3) Brennholz: 20 Rm. Nadelholzprügel (dürres oder anbrüchiges grünes Holz) und 80 Stück rothtannene Wellen.

Zusammenkunft Vormittags 10 Uhr auf der NagoldOberjcttinger Steige beim Steinbruch.

_Gemeinde rath.

E b h a u s e n.

Die hiesige Gemeinde verkauft Donnerstag den 2l. d. M., Mittags 1 Uhr,

ca. 100

Kirschbsmne

an der Thalstraße.

Anfang des Verkaufs oberhalb der Rohrdorser Fabrik.

Emmingen.

Ho-seustangen-Berkauf.

Aus dem Ge­meindewald Birken- khau werden am Samstag den 23. d. Mts., Vormittags 11 Uhr,

verkauft:

L

von

3 5 m

Länge

12

Stück,

5 7 m

873

st

7 9 ,n

1433

st

911 m

1004

über

11 m

220

von 10

16 (Gerüststangen) 234

Zusammen 3776 Stück, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Waldm eister amt. Aichelberg, Gerichtsbezirks Calw.

Fahrmß-Verkauj.

In der Gant­sache deS

e alt Johann Georg

____H Rentschler

ur Rehmühle kommen in Folge oberamts- zerichllichen Auftrags am

Freitag den 22. Dezbr. d. I., von Morgens 9 Uhr an, n dessen Wohnung zum Verkauf:

Etwas Bettgewand, 2 Tischtücher, 11 Sllen Tuch, 1 Sopha, 1 Commod, 2 Uhren, i Spiegel, 1 Ofen, 10 Sri. Kartoffeln, ine Parthie Deckdiele und Bauholz, l, Faß und etwa 70 Ctr. Heu.

Den 16. Dezember 1876.

Schultheißenamt.

Federmann.

Nagold.

285 Mark

hat auszulcihen

die Stistungspflege. Gauß.

Gemeindrpflege.