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Nagold.

Der Gesellschafter.

Amtsblatt für den Oberamtsbezirk Nagold.

Nr. 110

! Erscheint wöchentlich 3mal und koste^ j halbjährlich hier (ohne Trägerlohn). 1 M. 60 Pfg., für den Bezirk 2 M.i > auberhalb des Bezirks 2 N!. 45 Pfg.

Samstag den 16. September.

Jnferationsgebühr für die Zfpaltige Zeile aus gewöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 Pfg., bei 40

mehrmaliger je 6 Pfg.

Die Inächsten Reichstags- nnd Landtagswahlen.

Ein Wort an die Wähler.

Das Herannahen der Wahlen für Land- und Reichstag drücken einem freisinnig und volksfreundlich denkenden Manne die Feder in die Hand, um ein Wort an die Wähler zur Be­herzigung zu richten.

Bor Allem: Das Wählen ist nicht blos ein Recht, sondern auch eine Pflicht des Staats- und Reichsbürgers. Wer diese Pflicht ohne genügenden Grund verabsäumt, gleicht einem Knaben, der Schule oder Kinderlehre schwänzt, nnd nachher sich freut, wenn es nicht zur Anzeige und zur Strafe kommt.

Das Sichwählenlassen ist nicht Jedermanns Sache, das hat einer ernsthaftiglich mit seinem Verstand, seinem Gewissen und seiner Frau zu berathen.

Dies vorausgeschickt, fragen wir, nach welchen Grundsätzen ist zu wählen?

Der Versuch, Persönliches aus den folgenden Sätzen heraus­zuwittern!, gebe Jeder von vornherein aus. Ob die seitherigen Landtags- und Reichstagsabgeordnelen sich wieder wählen lassen oder nicht, ob Andere anftreten und wer etwa diese Andere wären, weiß ich nicht.

Wen soll man wählen und wen nicht?

Die Verfassung des deutschen Reichs sagt in §. 29:

Die Mitglieder des Reichstags sind Vertreter des gesamm- ten Volkes und an Aufträge und Instruktionen nicht gebunden." Unsere württembergische Verfassungs-Urkunde sagt in §. 124:

,,Die Stände sind berufen, dir Rechte des Landes in dem durch die Verfassung bestimmten Verhältnisse zum Regenten gel­tend zu machen."

Letztere Bestimmung besagt, die Ständemitglieder sind blos zu Vertretung der Rechte des ganzen Landes, nicht aber zu Ver­tretung von Kirchthurmsintereffen berufen.

Die Reichsverfassung verbietet das sog. imperative Mandat oder die Verpflichtung des Gewählten von Seiten seiner Wähler, nur so und nicht anders abzustimmen.

Beiden Fällen dienen als grundsätzliche Unterlage charakter­volle Männer als Wähler wie Gewählte.

Nichts hindert dagegen den Abgeordneten, sich berechtigter Lokal-Interessen, welche ihm durch das Vertrauen seiner Wähler oder die nähere Kenntniß der Verhältnisse am Herzen liegen, anzunehmen.

Wen nun soll man wählen?

Vor Allem sehe man sich um nach einem bereiten und ge­eigneten Manne innerhalb des Wahlbezirks; ist aber keiner da, dann lieber einen guten von auswärts, als einen geringen aus der Heimath.

Die vielfach zu Tage tretende leidige Rivalität der Städte desselben Wahlbezirks darum, welche die zu Wählenden bestimmen darf, ist weder klug noch patriotisch. Ein richtiger Wähler sieht nicht nach Bürgerrecht oder Wohnsitz, sondern nach Charakter des zu Wählenden.

Ja keinen Beamten!" hört man häufig. Ja wird der Beamte deshalb gewählt, daß er seinen amtlichen Einfluß dazu anwende, um seinen Herren Wählern besondere Wohlthaten zu verschaffen, so ist dies eine niedrige Wahl; denn der Abge­ordnete ist der Vertreter des Landes, nicht seiner Kameraden. Habt Ihr aber Beamte, deren Charakter, Intelligenz und Tä­tigkeit Euer Vertrauen erworben hat, warum sollen die minder sein, als andere Staatsbürger?

Keine Advokaten! Warum denn nicht? Es sind juristisch gebildete, im Ganzen unabhängige Leute, welche in den meisten Kammern den Kern der Besseren bilden.

Wahr ist: es wäre oft zu wünschen, wenn mehr Vertreter des producirenden Publikums im engeren Sinne, also Männer des Gewerbs, Fabrikanten und Handelsstandes, des Klein- und Groß­bauern gewählt werden könnten. Aber die wenigsten Ange­hörigen dieser Stände sind in der Lage, ihr Feld oder Geschäft auf Monate zu verlassen.

Nun noch eins! Ihr wisset ja alle, daß es Leute gibt, die an der sog. Farbenblindheit leiden, der eine hält roth für schwarz, der andere für grün! Wollt Ihr sie darum schelten? Wenn Dein

Nachbar zur Rechten eine» Rothen, der zur Linken einen Schwar­zen, der gegenüber einen Gefleckten wählt, willst Du ihn hassen?

Darum, bekämpft Euch! jeder will ja mit seiner Ansicht durchdringen, aber bekämpft Euch ohne Haß und ohne Feindschaft!

TageS--Ne«igkei1en.

Se. K. Maj. baden durch Höchste Entschließung vom 10. Septbr. dem Forstwächter Böhringer in Schönbronn, Forsts Wildberg, die silberne Civilverdienstmedaille gnädigst verliehen.

Vom 16. bis 30. September d. I. werden zwischen Ort und Ei­senbahnstation Teinach nur noch drei tägliche Poitfahrten unterhalten, und zwar diejenigen mit Abgang aus Teinach Ort um: 6 Uhr 45 Min- Morgens, 9 Uhr 40 Min. Vormittags und 5 Uhr 1b Min. Abends: aus Teinach Station um: 7 Uhr 45 Min. Morgens, 10 Uhr 25 Min. Vormittags und 6 Uhr 30 Min. Abends. Die übrigen zwei täglichen Fahrten kommen am 15. September d. letztmals zur Ausführung.

Vom Stuttgarter Markt. Donnerstag den 14. September. Leonhardsplatz. Kartofselmarkt: Zufuhr 250 Säcke: 3 50

bis 60 4 per 50 Kilo. Wilhelmsplatz. Obstmarkt: Zufuhr 24 Säcke: 4 50 per 50 Kilo. Preise steigend. Bahnhof. Mo st ob st:

6 Wagenladungen: 4 bis 4 ^!! 50 4 per 50 Kilo. Markthalle. Ln xros-Markt: 400 Körbe. Aepsel 14-15 4, Birnen 12 16 4, Zwetschgen 1518 per 0, Kilo. Preiselbeere 4550 4 per Liter. Filderkraut 12 - 15 per 100 Stück. (N. T.j

Die Volkspartei wird bei den bald nach Schluß des Landtags am Ende deeses oder Anfang des kommenden Jahres eintretenden Neuwahlen mit Energie und mit ihren Koryphäen auf den Wahlkampfplatz treten. Carl Mayer erscheint wieder als Candidat, aber nicht in seinem Wahlbezirk Besigheim, wo Adolph Becher, also auch einer der hervorrckgenden Geister dieser Partei, auftreten wird. Ebenso wird Rechtsanwalt Payer II. als Candidat genannt. Es wird diesmal harte Kämpfe setzen und voraussichtlich da und dort eine Aenderung eintreten.

Cannstatt, 12. Sept. Ein merkwürdiges und wohl erwähnens- werthes Naturspiel konnte man am Sonntag Vormittags von der Brücke aus sehen. Unter den ihre Abschiedsversammlungen haltenden Schwal­ben bemerkten nemlich die Zuschauer, wohljmehrere Hundert an der Zahl, eine vollkommen weiße Schwalbe. Es kann von einer Täuschung um so weniger die Rede sein, als, wie bemerkt, mehrere Hundert Personen die seltene Schwalbe sahen und anstaunten.

Zeitungsenten. Durch auswärtige Blätter ist die Nachricht gegangen, Ihre Majestät die Königin Olga habe, als Se. Maj. der Kaiser einen Besuch in Friedrichshofen machte, den Kaiser in französischer Sprache bewillkommt und mit demselben fortgesetzt in französischer Sprache konversirt, obgleich die Antworten stets in deutscher Sprache erfolgt seien. Die ganze, offenbar aus Bedientenklatsch basirende Erzählung ist, wie dieW. K." versichert, aus der Luft gegriffen. Auch die in mehre­ren württ. Blättern veröffentlichte Nachricht, wonach der kommandirende General Herr v. Schwartzkoppen dem Oberst des Weingarter In­fanterie-Regiments unangenehme Dinge gesagt und dieser deßhalb seine Entlassung gefordert habe, ist unrichtig und beruht wahrscheinlich auf einer, überdies noch stark verdrehten Verwechslung. Der frühere Kom­mandeur dieses Regiments ist nemlich den Informationen derW. K." zufolge auf einen schriftlichen Antrag des Generals hin, dem keine münd­lichen Erörterungen vocausgegangen seien, pensionirt worden. Soviel ist jedenfalls Thatsache, daß die von den Blättern cttirtc Aeußerung gegenüber dem jetzigen Regiments-Kommandeur nicht gethan worden sei. (N-T-)

Tübingen, 13. Sept. Die Frühhopfen derStadtgemeinde. etwa 6 Centner, wurden gestern an einen fremden Händler um 400 ^l p. Ctr. verkauft. Auch sonst kamen einzelne Verkäufe zu 350 u. 360 vor.

Heidenheim, 12 Sept. Für die auf morgen angesetzte Wahl eines Ortsvorstehers in dem benachbarten Schnaitheim stehen nicht we­niger als 24 Berwaltungs- und Notariats-Kandidaten auf der Bewer­berliste, dazu noch ein Kaufmann und ein hiesiger Ziegeleibesitzer, macht in Summa 26 Herz was verlangst du mehr? So ein Schultheißen­amt muß doch ein guter Bissen sein.

Karlsruhe, 13. Sept. In dem am 10. d. zu Mann­heim abgehaltenen Stiftungsfest der so cialisti schen A rb eit er- Partei erklärte ein Herr Leyendecker aus Mainz, daß nur sie die wahre Volks-Partei seien, deren Lebensfähigkeit der jüngste Gothaer Congreß bewiesen habe. Nach ihm mündlich gewordenen Mittheilungen hätten Arbeiter Englands ihre materielle Unter­stützung für die Reichstags-Wahlen zugesichert, wie auch die Arbeiter in der Schweiz zu dem gleichen Zweck sich eine Kopf- Steuer auferlegten. Bei den weiteren Auslassungen überdas Heer der Müßiggänger, die sich von den Arbeitern nährten", schritt der anwesende Polizei-Beamte ein, und der Redner mußte daS Thema verlassen. (Fr. I.)

ViIlingen. Der Schluß der Schwarzwälder Industrie- Ausstellung ist aus den 24. d. Mts. festgesetzt. (S. M.)

Graf Stolberg in Sachsen ist, wie voriges Jahr nach Lour-