Hause 6 bis 7 Meter über der Erde angebracht werden. Für Meisen wähle man ältere Obst- oder andere früh sich belaubende Bäume, Akazien und ähnliche sich spät belaubende Bäume eignen sich nicht hiezu. Für Rolhschwänzchen und Fliegenschnäpper sind Bäume an Waldsäumen, lichtere Baumgruppen, Holzschuppen, Scheunen uni^ dergleichen Gebäude vorzuziehen.

Die Nistkästche» sollten stets an gegen Wind und Weiter möglichst geschützten Stellen, die Fluglöcher nach Osten gerichtet, angebracht werden. Aeltere Nisikästchen können selbstverständlich jedes Jahr wieder benützt werden, es empfiehlt sich jedoch dieselben vor Beginn der Brütezeit ihres alten Inhalts zu entledigen, um Raum für ein neues Nest zu schassen. Durch Ausstreuen von Nistmaierial, wozu man auch den Inhalt der früher benützten Nistkästchen verwenden kann, erleichtert man den bauenden Vögeln ihre Arbeit.

Schließlich wird den Orlsvorstehern wiederhol! empfohlen, auf Anschaffung und Verbreitung von Nistkästchen für Singvö gel hinzuwirken.

Den 20. März 1876.

K. Oberamt. Güntner.

Nagold.

An die Standesbeamten.

Diejenigen Seandesbeamten, welche die Bescheinigung für den Empfang der Formulare zn dem neu anzulegenden Familien- Register noch nicht eingesendet haben, werden angewiesen, solche sofort einzufenden.

Den 20. März 1.876.

K. Oberamt. Güntner.

Nagold.

An die OrtSvortzetzer.

Musterung der Militärpflichtigen betr.

Unter Beziehung auf die diesseitige Bekanntmachung vom 11. d. M., Amtsblatt Nr. 32, werden die Ortsvorsteher ange­wiesen, den in der Militärstammrolle verzeichnten Militärpflich­tigen der Altersclasfe 1856/76, sowie den Pflichtigen der früheren Altersklassen, welche noch keine definitive Entscheidung über ihre Mrlitärpflichtigkeits-Verhältnisse erhalten haben, soweit sie im Bezirk gestellungspflichtig find, (§. 24, Zifs. 2 der Wehr-Odg) die Vorladung zur Musterung zu eröffnen und binnen 8 Tagen Eröffnungs-Urkunden nach den einzelneu Jahrgängen hieher einzusenden.

Den 15. März 1876.

K. Oberamt. Güntner.

Nagold.

An die Ortsvorsteher.

Aufstellung eines Obcramtsdaumwarts betr.

Nachdem in der Sitzung des Amtsversammlungs-Ausschnsses vom 17. d. M. das Gesuch des Ausschusses des landwirthsch. Bezirksvereins um Aufstellung eines Oberamtsbanmwarts auf Kosten der Amtskorporation gut geheißen und dem K. Oberamt überlassen worden ist, bis zu der bei der nächsten Amtsver­sammlung stattfindenden Wahl eines Oberamtsbanmwarts aus der Zahl der Bewerber einen zu Versetzung der Diensteleistungen eines Oberamtsbanmwarts tüchtigen Mann auszustellen, wurde Herr Christian Berger von Jngelfingen, derzeit in Nagold, welcher lt. vorliegender Zeugnisse sowohl in der Gemüse-Gärtnerei, als im Obstbau vielfache Erfahrung und Kenntnisse besitzt, vom Oberamte als provisorischer Oberamtsbaumwart aufgestellt, was hiemit bekannt gemacht wird.

Derselbe ist bereit, seinen Dienst sofort anzutreten und werden diejenigen Ortsvorsteher, welche die alsbaldige Berathung und Unterstützung des provif. Oberamtsbaumwarts dringend wünschen, hiemit anfgefordert, binnen 8 Tagen hievon Anzeige hieher zu machen.

Den 21. März 1876.

T«rges»Neuigkeite«.

Gestorben: den 19. März zu Kriebstein (Sachsen) Franz Ferdinand Niethammer, k. w. Forstmeister a. D. (viele Jahre in Mildberg angestellt), 72 I. a.

!! Nagold. Die hiesigeHandwerkerbank, eingetragene Ge­nossenschaft, welche am 10. März 1865 gegründet wurde, hielt am letzten Sonntag die jährliche ordentliche General-Versammlung ab. Aus dem Rechenschaftsbericht pro 1875 und den von dem Vorsitzenden gegebenen Erläuterungen ist Folgendes auszuheben: Gesamml-Umsatz 2,859,091 99 Sparkassengelder eingelegt

183,808 <-L 6 , zurückbezahlt 156,583 95 L , darunter

85,000 -A, welche die Bank selbst kündigte. Der Reserve-Fond wurde aus 10,876 98 L erhöht. Das eigene Betriebs­kapital besteht in 76,952 79 ^ Stammanlheilen und Mo-

natseinlagen, 10,876 98 ^ Reservefond, zus. in 87,829

77 L. Stammantheilsscheine a 300 haben 15 Mitglieder

je 4, 2 Mitglieder je 3, 18 Mitglieder je 2, 71 Mitglieder je 1 , lhut: 51,900 -A 213 Mitglieder haben Monatseinlagen 25,052 79 ; in Conto-Corrent stehen 40 Mitglieder mit

einer Creditjumme von 265,885 Die Rubriken rückvergütele Unkosten und Steuern-Gehalte und Unkosten kommen Posten für Posten, speziell zur Verlesung. Von 8°o Dividende kommen an die Genossenschafter mit Stammantheilen 3,368 «-L 8 ^ baar zur Ausbezahlung und werden den Mitgliedern,, welche Monats- elnlazenmachen, 1209 eH 36 gutgeschriebep. Die Mitglie­derzahl beträgt 319 und ist dem Rechenschaftsbericht das Mitglieder- verzeichniß angehängt. Lei der Ecgänzungswahl des Verwal- tungsraihs sind die bisherigen 4 Mitglieder: Leonhard Kapp, L. Sautter sen., Johannes Schuon und Heinrich Bauer wieder gewählt worden. In die Controle-Commijsion wurden gewählt: I. C. Pfleiderer, G. Roller und G. Schmid. Anträge, Wünsche oder Beschwerden wurden keine vorgebracht, vielmehr schließlich dem Cassier für musterhafte Führung seines Amts Anerkennung und den Verwaltungsrathsmitgliedern, welche für ihre Mühe keine Belohnung beziehen, Dank gezollt. ---

Stuttgart, 20. März. (Landesproduktenbörse.) Die heMge Börse war bewegt, und der Umsatz zn erhöhten Preisen belangreich. Wir notiren: Weizen, rusj. 12 ^-13 -4L SO -4, dto. bayer. 12 -4L 12 bis 75 -4, Kernen 12 -4L-12 50 -4, Dinkel 7 ^ 5070 Haber

8 -4L 40 60 zur Saat 8 -4L 80 -49 -4L. Mehlpreise Pr. 100 KIg. inkt. Sack. Mehl Nr. 1: 37-38 .6, Nr. 2: 32 -23 .6, Nr. 3: 2627 ^L, Nr. 4: 23 -4L 50 ^-24 -4L SO -4.

Reutlinger Alb, 16. März. Gestern hatte der Sturm in Genkingen an einem erst vor ein paar Jahren neu erbauten Schashaus die Giebelseite eingeworfen, wobei die massive Mauer das innere Gebälke durchschlug, so daß einem Schäfer, der vom Neutiiuger Markt gekommen dort seine Heerde sicher geborgen glaubte, zwölf Schafe todtgeschlagen und andere bedeu­tend verlezt wurden.

Rottweil, 20. März. Eine Dynamitexplosion in einer Schmiede in Grünthal bei Freudenstadt verwandelte am 10. Jan. nicht nur diese in einen Schutthausen, sondern führte außer Verletzungen ver­schiedener Art auch den Tod einer Arbeiterssrau von Wittlensweiler herbei. Das Unglück entstand dadurch, daß der Mineur Wakenhut von Bösingen, OA. Nagold, 8 Dynamitpatronen, welche durch Kälte erstarrt waren, auf Holzstückchen auf den heißen Ofen legte, statt sie nach Vor­schrift in einen mit warmem Wasser gefüllten Blechapparat zu bringen. Wakenhut wurde von der Strafkammer wegen fahrlässiger Körper­verletzung und Tödtung zu lO Monaten Gesängniß verurtheilt. (S. M.)

Berlin, 19. März. Zn der morgen statlfindenden ersten Aufführung von Wagners Oper Tristan und Isolde sind heute eine Anzahl Musik-Kritiker aus England und Belgien hier ein­getroffen; für ein Parquetbillet wurden heute bereits 75 Mark bezahlt.

London, 20. März. Nach nunmehriger Bestimmung wird die Königin am 27. März ihre Reise nach Baden-Baden antreten, und zwar über Portsmouth, Cherbourg, Paris und Straßburg, ohne jeden Aufenthalt. In Baden-Baden wird die Königin eine Woche verweilen und hierauf nach Gotha und Coburg reisen. Ende April erfolgt die Rückkehr nach England.

K. Oberamt. Güntner.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen

Oberjesingen,

Oberamts Herrenberg.

LanglM-Verkauf.

Am Donnerstag den 30. d. M. werden von Vormittags 9 Uhr an im hiesigen Gemeindewald

140 Stück forchene und tanuene Säg­klötze und Langholz von 20-40 cm. Durchmesser

im Ausstreich gegen baare Bezahlung ver­kauft, wozu Kauisliebhaber eingeladen werden.

Den 18. März 1876.

Ans Auftrag des Gemeinderaths: Schultheiß Marquardt.

Nagold.

Der diesseitige i

Lehrergesangverein!

wird am -

Mittwoch den 29. März abgehalten werden.

Den 21. März 1876.

Kgl. Dekanatamt. Freihofer.

R o h r d o r f.

1000 fl.

hat auszuleihen die kath. Stiftungspslege. Weber.

Oberjesingen,

Oberamis Herrenberg.

Schafweide-Ver-achtung.

Die hiesigeSchaf- weide wird auf die Nachsommer von Jakobi bis 31. Dez. 1876/78 am Freitag den 31. d. M.,

Vormittags 10 Uhr, auf hiesigem Rathhaus verpachtet.

Dieselbe kann in dieser Zeit mit 250 bis 300 Stück befahren werden.

Den 18. März 1876.

Gemeinderath. Vorstand Marquardt.