treibenden Eijchollen waren mit Menschen besetzt. Ans der größten befanden sich der die Sprengarbeit leitende Artillerie-Unteroffizier neun Soldaten und Schiffer. Ihre einzige Rettung, der Arbeits­kahn, war ebenfalls ins Treiben gerathen, und so standen die Gefährdeten rathlos ans dem schwankenden Eisboden und schau­ten ängstlich nach Hilfe aus. Der Schiffer Joseph Bartetzko von Oppeln, welcher auf einer andern Eisscholle mit Sprengung beschäftigt war, erkannte sofort die gefährliche Situation. Rasch einen kühnen Entschluß fassend, sprang er lodesmnthig von Scholle zu Scholle auf dem fortrollenden Eise dem Kahne nach und es gelang ihm, denselben zu erhaschen. Jetzt bahnte er sich auf demselben mit kräftigem Arm durch das ihn umtosende Eis eine Bahn zu den in banger Erwartung dahin treibenden Menschen, und brachte dieselben, von dem Bootsmann Kaboth unterstützt, glücklich ans Land. Sofort trieben die beiden Männer von Neuem den Kahn in den wildtobcndni Fluß hinein und trotz Eismasscn und Wogendrang gelang es ihren vereinten Anstrengun­gen, sich einer zweiten Eisscholle, auf welcher drei, und einer dritten, auf welcher sieben Soldaten waren, zu nähern und auch diese zu retten- Inzwischen trieb eine vierte Scholle mit einem einzelnen Eisfahrer dahin. Der Geängstigte lag auf den Knien und flehte um Hilfe. Mit dem Rettungskahn konnte man aber dem Unglücklichen nicht nahe kommen, da das Eislreiben ein zu mächtiges geworden war. Der anwesende Landrath, Gras v. Hangwitz, jagte nun mit seinem Wagen eiligst nach dein nahen Dorfe Czarnownnz und heischte dort Hilfe. Auf Grund einer zugesagten Belohnung von 150 unternahmen zwei Männer das gefahrvolle Werk der Rettung, wurden aber von dem Eise aufgehallen und konnten nicht bis zu dem Gefährdeten Vordringen. Da versuchte Bartetzkow, obwohl schon sehr erschöpft er war bereits vier Tage und drei Nächte auf den^Beinen gewesen, sein Nettungswerk zum dritten Male. Er erblickte in größerer Entfernung von sich einen Arbeitskahn zwischen den Eisschollen treiben, es galt nur, diesen zu ergreifen, um dem Verunglückte» darauf nahe zu kommen. Er sprang von Scholle zu Scholle auf

den schwankenden Unterlagen dem Kahne nach, sein Versuch miß­lang und er kehrte unverrichteter Sache ans Land zurück. Er versuchte nun das Wagstück von Neuem und diesmal mit Glück. Unter Aufbietung seiner letzten Kraft erreichte er endlich den Kahn und hielt ihn vermittelst eines Enterhakens fest. Jetzt betrat auch Kaboth den gefährlichen Weg zum Kahne und erreichte unter gleicher Bravour denselben. Beide jagten nun unter mäch­tigen Ruderschlägen dem bereits für verloren gehaltenen Menschen nach und brachten ihn unter dem Jubel der am Ufer in banger Erwartung harrenden Menge ans Land. So wurden durch den Heldensinn mehr als zwanzig Menschen vom sicheren Untergang« gerettet.

Versailles, 14. März. In der Deputirtenkammer und im Senate wurde heute eine Erklärung des neuen Ministeriums über die von ihm ein.zuhalten.de Politik verlesen. Diese ist nach der Erklärung eine republikanische und dabei konservative. Die Erklärung sagt:Die Republik ist mehr als jede andere Re- gierungssorm gehalten, sich auf die heiligen Gesetze der Religion, der Mmal, der Familie und des Eigeitthums zu stützen. Die Regierung wird kriegerische Abenteuer vermeiden; die Beziehungen der Republik nach außen sind gut. Die Regierung hofft auf gute Resultate von den Bemühungen zur Beruhigung im Orient, sie ist erfreut über die Beendigung des Bürgerkrieges in Spanien; sie kündigt die Vorlage von Gesetzen an, betreffend die Zusammen­setzung der Munizipalbehörden und die Modifikation des Gesetzes über den höheren Unterricht. Zwar sieht die Regierung Schwie­rigkeiten voraus, allein sie hofft, daß dieselben werden überwunden werden durch das Vertraue» der Kammern, durch den gemeinsamen leidenschaftlichen Wunsch, Frankreich durch Ordnung, Freiheit und Frieden wieder aufzurichten.

Newyork, l4. März Das Postdampfscbiff des Nordd. Lloyd Weser, Capt. A. Jäger, welches am 2S. Februar von Bremen und am l. März von Southampton abgegangen war, ist heute 9 Uhr Morgens wohlbehalten hier angekommen.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

Gemeinde O b e r j e t t i » g e n.

Vergebung von Bau- Arbeiten.

Die zur bevorstehenden Ausführung einer l enen Gemeinde-Wasserleitung er­forderlichen Grab-, Maurer- und Strin- hauer-Ar-riten sollen im Wege schriftlicher Submission an tüchtige Bau Unternehmer vergeben werden.

Nach den vorliegenden Bauplänen und Detail-llcberschlägen werden betragen:

1) die Erd- und Grabarbeiten:

Für die Pumpstation, die Röhrenleitun­gen und Schächte-Anlagen, sowie datz Hochreservoir ca. 2500 ^

2!) die Maurer- und Steinhauer-Arbriten:

Für das Pumpmaschienen-Haus, die Brunnen-, Hydranten- rc. Schächte und das Hochreservoir-Bauwejen ca. 8550 ^ Zusammen 11050 ^

Pläne, Kosten-Voranschlag, sowie die näheren, strikte einznhallcnden Akkords- Bedingungen liegen vom 15. März an auf dem Raihhaus dahier zur Einsicht offen, woselbst auch die Bau-Offerte, entwsder für die sämnttlichen hier ausgeschriebenen Arbeiten, oder auch für einzelne Theile derselben spätestens bis

Freitag den 24. März 1876, Mittags 12 Uhr, verschlossen mit der Aufschrift:

Offert zu den Gemcinde-Wasser- leitnngs-Bauten portofrei einznreichen sind.

Der Zuschlag geschieht alsbald nach erfolgter Genehmigung und werden die Offcnstellen von den Resultaten sodann schriftlich benachrichtigt.

Den 13. März 1876.

Schultheißenamt.

H o r n b e r g,

Oberamts Ealw.

Langholz- und Erchcn-

Verkaus.

Am Dienstag den 21. d. M., Vormittags 10 Uhr,

werde:: aus hiesigem Rathhanse 422 Stämme Lauche!z mit 309 Fm. ans den hiesigen

Gemeindewaldungen im öffenllichen Aus­streich zum Verkauf gebracht.

Gleich nachher bringk die Gemeinde noch eine ständige Eiche, von welcher ca. 16 Rin. Holz, worunter 34 Rm. Küferholz und circa 1012 Rm. schöne Rinden vorgezeigt werden können, im öffentlichen Aujstreich zum Verkauf, wozu die Liebhaber eiugeladen werden.

Den 13. März 1876.

Im Auftrag des Gemeinderaths:

Schultheiß Kübler.

Revier Nagold.

Stamm-, Mangen-K Brennhoft-Verkäuse

1) am Mittwoch den 22. März ausDistrikt Härle:

138 Stück Nadel­holz LangholzIV. El. mit 20 Fm. und V. El. (Gerüststangen) mit 12 Fm>, 4 Sägklötze mit 3 Fm, 360 Nadetholzreisstangen 57 m., 570 ditto 79 m und 710 dto. über 9 m lang. Aus Schloßberg: 4 Stück Nadelholz- Langholz IV. El. mit 1,11 Fm. und 2 Stück Esche und Maßholder je mit0,26Fm.

Zusammenkunft Vormittags 9 Uhr am Härle beim Wegzeiger auf der Rohrdors- Mindersbacher Straße;

2) am Donnerstag den 23. März aus Distrikt Härle: 12 Rm. Nadelholz- scheuer und 28l dto. Prügel, 7350 dto. Wellen. Zusammenkunft wie oben;

3) am Freitag den 24. März Scheidholz aus Herrenplatte, Non­nenbirks und Bürgst alt: 1 Rm. Nädelholzspaltholz. 90 dro. Prügel, 2150 Nadelholz und 80 Schlagraum-Welleu. Zusammenkunft Vormittags 9 Uhr im Staütswald Herrenplatte beim Windloch.

G ü n d r i n g e n.

Lang- L Klstzholz- und StmWll-VerkMs.

Am Montag den 20. März,

Vormiuags 9 Uhr, kommen im Wald Osterholz:

39 Stück Langholz mit 42 Fm.,

49 Stück Sägktötze mit 22 Fm,

42 Stück Stangen 10 m lang,

468 Stück Stangen '7 9 m lang zum Verkauf, wozu Liebhaber eiugeladen werden. Der Verkauf ist im Walde selbst.

Schultheißenamt.

_ Klenk.

Sulz,

Oderamts Nagold.

Langhoft-Verkaut.

Am Lamstag den 18. Mär; d. I., Mittags 1 Uhr,

werden im Gemeindewald Lehen 476 Nadelholzstämme mit 93 Fm., zu Säg- und Bauholz geeignet, im öffentlichen Ausstreich verkauft.

Den 11. März 1876.

Der Gemeinderctth.

GWfts-EniMlnng.

Dem verehelichen Publikum diene zur gefälligen Beachtung, daß ich mein Geschäft als Jpser und Anstreicher nunmehr selbstständig betreiben werde und bitte deß- halb in Stadt und Land um geneigtes Zutrauen, welches ich durch solide und gute Arbeit zu erhalten suchen werde.

Christian Hertkorn, Jpser.

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