Haft seines leidendes Zustandes wegen auszusetzen, hat das K. Kammergericht demftGen jetzt, im Gegensatz zum Stadtgericht, eine dreimonatliche Frist gewährt

Die Konferenz für d e ursche Re ch ls chre ib ung hat Recht: man kann das doppelte e und o vielfach entbehren, aber nicht überall. Wie würden z. B. die See-Ufer-Staaten am Bodensee rc. schreien, wenn man sie einfach Seuferstaaren schreiben wollte!

Da der Bischof von Münster nicht zu Hause, der geist­liche Gerichtshof aber nicht geneigt ist, das gegen denselben eingeleitere Absetzungsverfahren so lange zu unterbrechen bis es ihm gefällig ist, aus dem Anstande zurückzukehren, jv hat nun­mehr die vorschriftsmäßige Behändigung der Anklageschrift und der Vorladung zur mündlichen Verhandlung vor den kirchlichen Gerichtshof an den Bischof in der Weise stattgefuuden, daß beide Schriftstücke an die Innenseite der Thür der bischöflichen Wohnung angenagelt wurden. Sicher har der Bischof einen guten Freund, der ihn von der Sehnsucht der Staatsbehörde nach seiner An­wesenheit in Kemstniß setzt.

Breslau, 24. Febr. DerSchlesischen Zeitung" wird aus Pleß gemeldet: Die Weichsel Hai das Niederungen-Land meilenweit nnter Wasser gesetzt. Die Bewohner flüchten massen­haft. Der Eiscnbahndamm zwischen Gotschalkowitz und Dziedzitz steht unter Wasser. Der Personenzug der Oberschlesischen Eisen­bahn ist gestern 'Aachmittag bei Gleiwitz entgleist. Dabei sind mehrere Personen verunglückt.

Magdeburg, 24. Febr. Bei Sachau in der Nähe von Wittenberg har die Elbe einen Damm durchbrochen und eine große Überschwemmung verursacht. Bei Biederitz hat sich gestern Abend ein Eisenbahn-Unfall ereignet, welcher dadurch Her­beigefühl t wuroe, daß ein von Magdeburg abgegangener Zug auf einem durch das Hochwasser durchweichten Damm einsank. Der Zug btieb liegen und maßten die Passagiere durch die Coupe-Fenster ihren Ausgang nehmen.

Magdeburg, 26. Febr. Die Noch in der Stadt Schönebeck, welche von der Ueberjchwemmung am härtester betroffen wurde, ist sehr groß: Von den 700 Häusern des Ortes waren 600 mehr oder weniger unter Wasser gesetzt, viele sogar bis an das Dach von den Fluthen umgeben, so daß die Bewohner durch die Dach-Fenster das nackte Leben retten mußten. 30 Häuser sind eingestürzt, viele andere total verwüstet. Die Obdachlosen sind einstweilen in Schulen, in der Kirche und im Rathhaus untergebracht.

Emil Olli vier, der berüchtigte 1870er Minister des letzten Napoleon, hat im Bar-Departement ein hübsches Wahl- circular erlassen, was von neuem seine eigenthümliche Wahrheits­liebe dokumcnlirt. Er sagt in demselben .Der erste Napoleon hatte so viel Genie, daß er mehr war, wie ein Mensch: der dritte Napoleon hatte so viel Herz, daß man ihn den Vater des Volks nennen wird. . . . Meine Ankläger lügen, und zwar wis­sentlich. Sie misten, daß ich Alles aufgeboten habe, um den Krieg zu verhindern und daß der Preuße uns durch seine Un-

verschämtheit dazu gezwungen hat, daß die Armee schlagfertiger war, als je zuvor, und daß, wenn unsere Soldaten besiegt worden sind, dies nicht meine Schuld war, da ich ja kein General bin. Auch wird man diese Berläumdungen mir nicht ins Gesicht zu wiederholen wagen."

Wie der Limes ans Paris mitgetheilt wird, steht es nun so ziemlich fest, daß unmittelbar nach Beendigung des Krieges die Königin Jsabella wieder in Spanien Anziehen werde. Die Königin hat ein wachsendes dringendes Verlangen, die Hei- malh wiederzusehen und der König hat nicht nur seine Einwil­ligung zu ihrer Rückkehr ertheilt, sondern auch beschlossen, seine Mutter an der Grenze abzuholen und nach Madrid zu begleiten.

DieMoskauer Zeitung" vom 6. Februar berichtet, daß einige Tage zuvor in einer Entfernung von zehn Reiter-Meilen von Moskau sechs Schlitten, sogenannte Factoren-Fiaker, von Wölfen überfallen, und sämmtliche Reisende und das Fahr- Personal bis ans einen Fuhrmann, welcher sich durch schnelle Flucht auf einem Pferde zu retten vermochte, von den wilden Bestien zerrissen worden sind. Ans den auf der Unglücks-Stätte später noch Vorgefundenen Effecten und Papieren wurde sestgestcllt, daß unter den Reisenden fünf polnische Juden aus Lemberg, zwei aus Krakau, drei aus Moskau, ferner ein Schlosser Franz Richter aus Leipzig, ein Buchbinder Otte Martin aus Plauen i. V., ein Weber Bernhard Schlegel aus Zittau und fünf russische Zimmerleule sich befunden haben und nebst fünf Fuhr­leuten, zusammen 23 Personen, umgekommen sind. Die Regie­rung in Moskau hat eine Belohnung von 20 Silber-Rubeln für jeden erlegten Wolf ausgesetzl.

Madrid, 24. Febr. Don Carlos und Lizarraga sind mit 24,000 Mann ohne Lebensmittet und Geschütz in den Amez- cuas-Lergen eingeschlossen, von wo aus sie über den Gebirgszug Alduides nach Frankreich zu entschlüpfen versuchen. Mehrere Divisionen von der königlichen Armee sind gegen sie im An­marsch.

Madrid, 26 Febr. Es wird amtlich gemeldet: Acht Bataillone Carlisten haben, nach mehrfachen blutigen Gefechten, sich geweigert, auf die königlichen Truppen zu feuern. Nach einer Depesche des Generals Martine; Campos haben neun Bataillone carlistische Truppen unweit Pamplona sich ergeben. Aus Tolosa vom 25. wird gleichfalls gemeldet, daß die Carlisten zu Tausenden ihre Unterwerfung anbieten.

Zara, 23. Febr. 28,000 Flüchtlinge in Dalmatien beschlossen, trotz der Amnestie lieber zu verhungern, als zurück­znkehren. Zwei englische Kriegsschiffe kreuzen an der dalmatinischen Küste.

Zlllerle i.

Aber lbeures Weibchen, mir Und kaum aus der Kirche und schon Tdränen in Deinen Augen."Die Worte des Predigers haben mich so ergriffen. Das Weib soll Vater und Mutter Verlagen, sagte er, und - dem Manne folgen! Wenn ich bätte folgen wollen, würde ich gar nicht gebeiratdet haben.

Amtliche nnd Privat-Bekanntmachungen

W a l d d o r f.

Außergerichtliche

Schulden-LigmÄatiou.

Nachdem die Unterzeichneten Behörden mit der außergerichtlichen Erledigung der Gantsache des

-j- Jakob Stickel, gew. Zeugmachers und Gemeindewaldschützen hier, oberamtsgerichtlich beauftragt worden sind, werden dessen sämmtliche Gläubiger hiemit aufgesordert, ihre Forderungen und etwaige Vorzugsrechte entweder persönlich oder durch gehörig Bevollmächtigte am Donnerstag den 9. März d. I., Morgens 8 Uhr,

oder auch, wenn voraussichtlich kein An­stand obwaltet, schon vorher bei dem K. Amtsnotariat Altenstaig schriftlich unter Vorlegung ihrer Beweisdokumente anzu­melden, auch zugleich hinsichtlich eines et­waigen Vergleichs, der Genehmigung der Masscverkäafe und der definitiven Bestellung eines Güterpflegers auszusprechen.

Diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Ansprüche liquidsten, sich aber in letzteren Beziehungen nicht aussprechen, werden dicßfalls als den Beschlüssen der Mehrheit ihrer Klaffe beiiretend behandelt, während diejenigen Gläubiger, welche auch die Ford erungSanmeldung versäumen, bei den Verfügungen über das drrmalige Vermö­gen des Schuldners kerne Berücksichtigung zu gewärtigen haben.

Das Ergebniß des am 8. März, Nach­mittags 1 Uhr, hier staufindenden Liegen­schaftsverkaufs wird nur denjenigen be- der Liquidation nicht erscheinenden Gläu­bigern besonders eröffnet werden, deren Forderungen durch Unterpfand versichert sind und zu deren voller Befriedigung der Erlös aus ihren Unterpfändern nicht hin- reicht. Den übrigen Gläubigern lauft die gesetzliche Frist von 15 Tagen zur Bei­bringung eines besseren Käufers vom Tag der Liquidation an.

Als besserer Käufer wird übrigens nur derjenige betrachtet, welcher sich für ein höheres Anbot sogleich verbindlich erklärt und zugleich seine Zahlungsfähigkeit nach- weist.

Den 17. Februar 1876.

K. Amtsnotariat Altenstaig und

Gemeinderath Walddorf, vät. Amlsnotar Dengl er.

B e r n e ck,

ON. Nagold.

Bsu-Akkord.

Bei der am 24. d. M. stattgehabten Verakkordiruilg der Bauarbeitsn zum Rath- hans ist die

Zimmerarbeit, Gipser- und A nftricharbeit, sowie die Flasch- nerarbeit

nicht vergeben worden und werden genannte Arbeiten Hiemil wiederholt und mit dem Bemerken ausgeschrieben, daß das Holz

zur Zimmerarbeit von der Gemeinde an­geschafft wird und daß akkordslustige Hand­werksleute ihre Offerte schriftlich, in Pro­zenten ausgedrückt und mit entsprechender Aufschrift versehen, längstens bis Samstag den 4. März, Vormittags 11 Uhr,

dem Stadtschnltheißenamt einreichen wollen, um welche Zeit die Eröffnung auf dem Rathhaus stattfindet, welcher die Submit­tenden anwohnen können. Ueberschlag, Zeichnungen und Bedingungen sind bei Unterzeichnetem zur Einsicht aufgelegt.

A. A.:

Nagold, den 26. Februar 1876.

H. Schuster, Oberamtsbaumeister.

Wald d o r f.

Liegenschafts-Verkauf.

In der außergerichtlich zu erledigenden Gantsache des ß Jakob Stickel, gew. Zeugmachers und Gemeindewaldschützen hier, kommt die zur Masse gehörige Liegenschaft am Mittwoch den 8. März d. I , Nachmittags 1 Uhr,

auf dem hiesigen Rathhaus im erstmaligen Aufstreich zum Verkauf, wozu Liebhaber mit dem Ansagen eingeladen werden, daß sich auswärtige der Verkaufskommisston nicht persönlich bekannte Kaufslustige und deren Bürgen bei der Versteigerung über ihre Zahlungsfähigkeit durch gemeindcräth- > liche Vermögenszeugniffeauszuweijen haben.

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