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des Reichs-Gesetzes widersprich!, und um so yzehr darüber be­fremdet, als dieses auch nicht üm Einklang mit dem bisherigen Auftreten dieses Bischofs steht. Zwar sagt die klerikale Presse, der Hirtenbrief sei »ach den Grnnblehren der katholischen Kirche nur correct, allpin sie erklärt dann das Verhalten der französi­schen und belgischen. Bischöfe seit.mehr als-80 Jahren des Be­stehens der Civilehe in diesen Ländern- nicht, wonach niemand wegen der Civilehe ohne kirchliche Trauung excommunicrt worden ist. Sollte denn die katholische Kirche in jenen Ländern eine andere sein oder anderes Maß und Gewicht sür Württcmberger und Deutsche als für Belgier und Franzosen haben? Ueberhaupt sprechen manche Anzeichen dafür, daß der Bischof von Rotten­burg mehr nach vatikanischer Seite neigt, als bisher, was sich auch aus seinem ultramontaner gewordenen Organ, dem Deutschen Volksblatt", ergibt. (Fr. I.)

Stuttgart, 5. Jan. Nach hieher gelangten Privat» Nachrichten sollte gestern der Raubmörder Hezel in einem 4 Stunden von Mergentheim entfernten Dorfe durch einen bayrischen Landjäger festgenominen worden sein.

Freudenstadt, 3. Jan. Die Erdarbeiten an der Bahn­linie zwischen Freudensiadt und Dornstetten sind bei der im Ganzen nicht ungünstigen Witterung rasch vorgeschritten, namentlich wurden an den beiden Viadukten bei Grünthal tiefe Einschnitte und große Auffüllungen gemacht. (N. T.)

Gmünd, 4. Jan. Ein großes Unglück geschah in der Ncujahrsnacht zu Beuren bei Henbach. Als noch spül mehrere junge Leute in der Stube beisammen saßen, lud einer derselben sein Gewehr. Sein gegenüber sitzender Freund fragte ihn:Bist noch nicht bald fertig mit dem Laden?"Doch," lautete die Antwort,es fehlt nur noch's Kapsele." Kaum hatte er dasselbe aufgesetzt, als der Hahn zuschnappte und der ganze Schuß seinem Freunde in das Gesicht ging, durch das Auge in das Gehirn drang, so daß er am Morgen seinen Geist aushauchte.

Vom Gaitdorser Bezirk, 2. Jan.Der Posthalter von Gschwend hat seinen Briefträger erschossen," das ist die ausregende und erschütternde Kunde, die heute von Mund zu Mund und von Ort zu Ort wie ein Lauffeuer sich verbreitet. Die allgemeinste Theilnahme wendet sich beiven, dem unvorsichtigen Thäter und dem Opfer zu. Denn nur der Unvorsichtigkeit ist der beklagenswerthe Fall zuznschreiben. Schon längst gute Freunde, seit de», letzten Kriege aber noch inniger durch Waffenbrüder­schaft verbündet, sollen beide am gestrigen Abend sich in aller Ruhe über Waffen unterhalten haben, was schließlich Len Post- Halter veranlaßte, seinen Revolver zu holen und dessen Hand­habung dem Freunde zu zeigen. Dabei soll sich der Schuß entladen und dem gegenübersitzenden Freunde gerade durch's Herz gegangen sein. (N. T.)

Mannheim, 29. Dez. Eine Zigeunerbande, bestehend anS zwei Männern und zwei Frauen, zwei Wagen und vier Pferdchen, wurde vorgestern Abend auf Anordnung der Polizei­behörde per Bahn auf den Schub nach der Reichsgrenze (Kon­stanz) gesetzt. Daß übrigens das Wanderleben dieser Leute bricht ganz so harmlos ist, als es erscheint, und daß die von ih­nen zur Schau getragene Armuth nur auf Heuchelei beruht, mit der sie in habgieriger Weise die besser situirten Gegenden ans­beutend durchstreifen, mag aus dem Umstande hervorgehen, daß in dem Besitze der erwähnten Bande außer ca. 400 <-^ baaren Geldes man höre und staune noch etwas über 800 Manns­und Franenhemden von der feinsten Leinwand bis herab zum groben Tuche, von mannigfaltigster Form und Art ausgefunden worden sind. Aus den weiter ausgcfundenen weißen und farbi­gen Lumpen und Fetzen, die nahezu 6 Ztr. wogen, wurde allein schon in öffentlicher Versteigerung die Summe von 200 er­löst, die mit dem aufgefundenen baaren Gelde zur Deckung der bedeutenden Transportkosten verwendet wurden. Wagen, Pferde, Kleidungsstücke, Bettzeug, die große Zahl Hemden, worunter sich wohl Vieles befinden dürfte, das nicht auf redlichem Wege erworben worden ist, wurde nun über die Grenze geschasst.

Bamberg, 4. Januar. Das erzbischöfliche Gene-; ralvik oriat ordnet, nach einer Priv.-Depesche derF. Ztg."» die Verweigerung der Sterbesakramente und des kirchlichen Begräbnisses für diejenigen an, welche sich mit der Civiltrauung begnügen und die kirchliche Einsegnung der Ehe nicht für nöihig erachten.

Berlin, 31. Dez. Am heiligen Abend saß in der Gar­tenstraße eine Familie still und traurig um den eisernen Ofen versammelt. Der Vater, dem es bis noch vor einem Jahr bes­ser gegangen, Tischlermeister H., war nicht im Stande gewesen, das geringste an Geschenken zu kaufen. Der Exekutor hatte die Wohuung längst geleert und ein letzter Wechsel über 600 Mark war ihm vor wenigen Tagen präsentirt worden. Es war ge­wiß, daß der reiche Geldmann, in dessen Händen das Papier sich befand, sofort nach den Feiertagen den letzten Rest an Mo­bilien würde abholen lassen. Da pocht es an die Thür. Her­ein tritt, begleitet von einem Dienstmann, der Gläubiger. Starr vor Erstaunen fleht die trauernde Familie, wie der Dienstmann

einen Korb auf den Tisch setzt und lautlos sortgeht. Der Gläu­biger drückt dem Schuldner die Hand und läßt dabei ein Cou­vert in dieselbe gleiten. Mit den Worten:Auf bessere Zei­ten!" verläßt auch er den Kreis. H. zeigt auf den großen Korb und zitternd packt seine Frau- aus. Da findet sich Kaffee, Zucker,- Rum, eine Gans, Aepfel, Nütze, Pfefferkuchen, Spiel­zeug für jedes^ Kind. Jubel bricht los, Pik Kleinen lachen und schreien:Der Weihnachtsmann!" H. hat das Couvert geöffnet und reicht es, ohne ein Wort zu sagen, seiner Frau. Sie weint und faltet die Hände es enthält den zerrissenen Wechsel und einen Hundertmarkschein.

Wenn der Leser im neuen Jahre eine telegraphische Depe­sche mit den lateinischen Buchstaben llk erhält, so kann er das Geld für die Antwort ersparen; denn diese Buchstaben bedeuten ,,8.bpvll8S zu Deutsch: Rückantwort bezahlt. Die beiden

Buchstaben sind auf der europäischen Telegraphen-Conferenz in Petersburg vereinbart worden, werden unmittelbar vor die Ad­resse gesetzt und nur als ein Wort gezählt.

Man warnt jetzt allgemein vor der Auswanderung nach Amerika, wenn man nicht viel Geld mit dahin bringe. Die Arbeitslosigkeit sei allgemein, viele Menschen müßten ihre Zuflucht zu Spitälern und anderen Wohlthätigkeitsansialten suchen, wenn sie nicht Hungers sterben wollten.

Gen» die Könige bauen, haben die Kärrner zu lhun und wenn sie tanzen, und tanzen lassen, dann verdiene» die Fabri­kanten, Kaufleute ein Heidengeld. Diese schöne Zeit der Hof­bälle und Feste hebt in Berlin, wo alles seine strenge Ordnung hat, im Jaunar an. Am 18. Januar Kapitel der Ritter vom schwarzen Adler im k. Schlosse; 23. Jan. Ordensfest; 27. Jan. Cour und Eonzert im Schlosse; 31. Jan. Ball beim Kronprin­zen; 3. Februar Soirse beim Prinzen Carl; 7. Febr. Ball bei dem englischen Botschafter Lord Ruffel; 10. Febr. Ball im k. Schlosse; 14. Febr. Ball beim öfter. Botschafter Grafen Karolyi; 17. Febr. Ball bei dem Prinzen Carl; 21. Febr. Ball bei dem russischen Botschafter v. Qubril; 24. Ball bei dem Kaiser im k. Palais; 26. Febr. Ball bei dem französ. Botschafter Vicom­te de Gontant-Biron; 28. Febr. Ball bei dem türkischen Bot­schafter Aristacchi Bey; 29. Febr. Ball im k. Schlosse. Außerdem finden die bekannten Subscriptionsbälle im Opernhause statt. Man sieht, daß die hohen Diplomaten viele Confcrenzen halten mußten, um sich nicht in die Quere zu kommen.

Paris, 4. Jan. Julius v. Mohl, der bekannte, seit einer Reihe von Jahren der französischen Wissenschaft und ins­besondere dem College de France ungehörige Orientalist, ist heute Nacht um 1 Uhr in seiner Wohnung gestorben.

Von der Herstellung seiner Handschuhe leben Hunderttau­sende von Arbeitern und Arbeiterinnen. In deu französischen Handjchuhfabrikcn allein leben 90,000 Menschen und machen für mehr als 100 Millionen Franks Handschuhe. Am beliebtesten bei den Frauen ist das feine, weiche Rattenleder. Man braucht die Ratten nicht extra zu Hallen und zu füttern; denn sic wach­sen zu Millionen in den Katakomben in Paris.

Des Trappers Hütte.

Was ist das?" Eine leichte, federartige, aber eiskalte Schneeflocke hatte die Wange des Sprechers berührt und ihn aus seinem träumerischen Zustande, in den ihn die Einförmigkeit der ihn umgebenden Landschaft versenkt, erweckt. Er wischte sie fort, aber als er das that, hatte sich eine andere bereits auf seiner Stirne festgesetzt. Ec sah umher mid fand, daß sich ein gewaltiger Schneesturm vorbereitete. In wenigen Augenblicken verhüllten die Schneewolken das matte Sonnenlicht und über­zogen die braune Praire mit einer weißen Decke.

Hugo Lorimer, ein so kühner und unerschrockene^ Mann er auch war, befand sich in einer Lage, die ihm mit Schrecken erfüllte. Er befand sich auf dem Wege zwischen Fort Dodeg und Fort Demoinen, das man jetzt den Militärweg (ü-lilitar)- roaä) nennt, der aber damals sich nur sehr wenig von den wilden Kriegspfaden unterschied. Man konnte am Hellen Tage sich leicht verirren, und wie furchtbar war erst die Gefahr, bei rasch einbrechender Nacht und einem gewaltigen Schneesturm sich zu verirren auf einer Prairie, die zehn Meilen im Umfang hatte.

Was er thun sollte, war nun eine schwer zu lösende Frage lsür unfern jungen Soldaten. Der Sturm ward immer heftiger und zurückkehren, war eine Thorheit, denn er hatte seit dem Morgen keine Hütte gesehen, und vorwärts zu gehen, war eben so schlimm, denn er wußte nicht, wie weit es noch zum nächsten Lagerplatz sei, und zu bleiben, wo er war, war sicherer Tod, denn er war bereits mit Schnee bedeckt und der eiskalte Wind hatte seine Glieder der Erstarrung nahe gebracht. PlötzliH schien er indeß sich entschieden-zu haben, denn er gab seinem Pferde die Sporen und lenkte es westwärts.

Es ist ein verzweifelter Versuch, dachte er, aber es »st der einzige Weg, der mich den morgenden Tag sehen zu lasten verspricht. Tod auf der Prairie, den Schnee als Leichentuch und das Geheul der Wölfe als Grabgesang! Der ist zu schrecklich l

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