Arbeiter zur Vesperzeit mit einer gute» Milch nicht mehr zufrie­den gewesen, sie wollten immer einen Trunk und solllees nur der ver­derbliche Schnaps sein, umgekehrt wird in Zukunft bei theurer Zeit und Geschättslosigkeit der Arbeitnehmer es wieder lerne», auch bei geringerem Lohn sparsam und zufrieden zu sein.

Reutlingen, 29. Dez. Einwohnerzahl am Jahresschlnß 15,076

Aus Mannheim kommt die Nachricht, der Guß derviel ver­rufenen Kaiserglocke fei vollständig gelungen. Alle entgegen- stehenden Nachrichten entbehrten jeden Grundes. Mannheimer Musikdirektoren haben eine Prüfung des Tons der Glocke vor- genommen und sich, sehr befriedigend ausgesprochen.

Der bayerische Landtag hat I Million Gulden zu Arbei- terw o,hlnr.Hg'en m Nürnberg und München bewilligt.

Vhzi:Her Strafkammer in >7 rankfurt wurde ein 17 Jahre alter Bursche wegen Diebstahls von 165 Milchbrötchen zu 14 Tagen Gefängniß verurthcilt. Von diese» Milchbrötchen soll derselbe in einer starken Stunde nicht weniger als 59 verzehrt haben.

Aus Roth wird der seltene Fall eines Uebertritts zum

Juden thum gemeldet Man schreibt von dort derIr. Z": Der Sohn des Chirurgen Weglehner ist von der protestantischen zur jüdischen Religion übergetrelen, um sich mit einem Mädchen, das der jüdischen Religion angehört, und mit dem er schon län­gere Zeit ein Liebes - Verbältniß hatte, verheiralhen zu können.

Der Reichsanz. veröffentlicht folgende Bekanntmachung: In Folge der vom Bnndesrathe getroffenen Einleitungen werde» die Herren Abgeordneten zum Reichstage während der Dauer der Session, sowie acht Tage vor Beginn und nach Schluß der letzteren auf sämmtlichen deutschen Staats- und Prioal-Enen- bahnen in beliebiger Wagcnklasse und nach allen Richtungen mit ihrem Gepäck bis einschließlich 50 Pfund frei befördert werden. Diese Beförderung erfolgt auf Grund einer vom Neichskanzler- amt ausgestellten Lcgitimationskarte, welche jedem der Herren Abgeordneten rechlzestia zngestellt werden wird. Berlin den 22. Dez. 1873. Der Reichskanzler Fürst v. Bismarck.

An demselben Tage, an welchem das erste Erdbeben in Darmstadl beobachtet wurde, am 20. d. gegen 2 Uhr nach Mit­tag, bemerkte man auch in Heidelberg eine kurz anhaltende, aber intensiv sebr fühlbare Erschütterung In Darmstadt erdbebl es übrigens fort; auch am 24. d. wurde dort eine Erschütterung mit Rauschen rc. rc. wahrgenommen.

Eine wohl angebrachte Verfügung Hat der preußische Jn- stizminiftcr unterm 17. d M. an sämmtlich?Justi.zbeamle erlassen, welche die Deutlichkeit der Unterschriften betrifft Es ist eine bekannte Thatsache, daß gewöhnlich in Berichten und Urkunden der Gerichtsbehörden sowohl wie der Verwaltung die Unterschriften der Beamten so unleserlich geschrieben sind, daß ihre Entzifferung unmöglich erscheint. Viele Unterschriften machen den Eindruck, als gebe sich der Schreiber Mühe, sein Jncoguüo zu bewahren, und je höher der Beamte gestellt, desto abscheulicher die Schnör­keln. Der Justizminister nimmt Veranlassung, mit Hinweisung auf die früher ergangenen allgemeinen Verfügungen vom 14. Februar 1839 und 6. März 1841, sämmtliche Justizbeamte von Neuem daran zu erinnern, in den von ihnen zu unterzeichnenden Vorstellungen, Berichten, Verfügungen nnd Urkunden ihren Na­men stets deutlich und leserlich zu schreiben.

Berlin, 27. Dez. Durch Beschluß des Reichstages vom 23. April d. I. sind dem Reichskanzler mehrere den Impfzwang betreffende Petitionen mit dem Ersuchen überwiesen worden, für baldige einheitliche gesetzliche Regelung des Jinvswescus für das Deutsche Reich aus Grundlage des Baccinatzons- und Revacci- uationszwanges Sorge zu tragen. Aus Anlaß dieses Beschlusses bat der Bundesrath in seiner Sitzung vom 27. April an die Bun­desregierung das Ersuchen gerichtet, sich über den Gegenstand im Wege der Korrespondenz an dos Reichskanzleramt zu äußern. In den von sämmtlichen Regierungen, mit alleiniger Ausnahme Württembergs, dem Rcichskanzleramt zugegangenen Aeußerungen ist eine einheitliche Regelung des Impfwesens für Deutschland durchweg befürwortet worden. In Folge dessen hat der Reichs­kanzler dem Bundesrath den Entwurf eines Gesetzes, betr. die Einführung des Impfzwanges und zwar auf der vom Reichs­tage bezeichnete» Grundlage des Vaccinations- und Revaccina- tionsverfahrens zur Beschlußnahme vorgelegt. Die Motive be­rufen sich auf den Beschluß des letzten internationalen medizini­schen Kongresses in Wien und auf zwei Gutachten der k. prenß.- wissenschastlichen Deputation für das Medizinalwesen aus den Jahren 1872 und 1873, welche die durch Wissenschaft und Pra­xis gewonnenen Resultate also znsammenfassen: 1) Die Sterb­lichkeit hat bei der Blatternkrankheit seit Einführung des Impf­zwanges bedeutend abgenommen. 2) Die Impfung gewährt eine gewisse Reihe von Jahren einen möglichst großen Schutz gegen diese Kranfheit. 3) Die wiederholte Impfung tilgt eben so sicher für eine längere Zeit die wiederkehrende Empfänglichkeit für die Krankheit und gewährt einen immer größeren Schutz gegen deren tödtlichen Ausgang. 4) Es liegt keine verbürgte Thatsache vor,

welche für einen nachtheiligen Einfluß der Impfung auf die Ge­sundheit der Mensche» spricht.

Berlin, 29. Dez. Der Reichskanzler beantragte bei dem Bnndesrathe die Gründung einer deutschen Centralstell für Mce resknnde nnd Sturinwal nnng im Interesse der Seeschifffahrt, weiche in Hamburg ihren Sitz haben, im Jahre 1875 ins Leben treten und von der kaiserlichen Avmiratikät geleitet werden soll.

Berlin. 29. Dez. DerKreuz-Zig. zufolge ist General Schivartzkoppen, seither Stadtkommandant von Berlin, nach Stutt­gart behufs Uebernahms des Commaiidos des 13 Armeekorps commandlrt und General Stülpnagel mit den Geschäften der Ber­liner Lladlcommaiidantur beauftragt.

Straß bürg, 24. Dezbr. Dreißig angesehene Bürger boien dem Mttgliebe der Handelskammer Gustav Bergmann in einem offenen Schreiben die hiesige Reicüslagscaiididatnr an, da­mit verleide unter Hochhaltung seiner Rechte nnd Freiheiten einer glücklichen und dauerhaften Zukunft entgegenfnhren helfe. Berg­mann nimmt bie Candidatur an. ' (N.-Z )

Paris, 20. Dez. Es tritt, wie schon nenlich hervo, ge­hoben worden, eine große Noth der arbeitenden El affen zu Tage. DerTemps" spricht von dem traurigen Zustand der Geschäfte in Paris, welchen die Unsicherheit der politischen Lage des Landes herbeigesühn habe, und derUnivcrs" bringt einen Artikel, welcher alle anderen an Ernst der Auffassung übertrifft. Noch heißt es da u. A. hat der Winter nicht gewüthei. Gebe Gott, daß er geiind bleibe; denn das Elend ist allgemein. Sonst sagte man wohl, die Geschäfte gehen schlecht; heute da­gegen kann man ohne gioße Uebenreibung sagen, es gibt über­haupt keine Geschäfte mehr. Viele Fabriken stocken, andere halten sich mühsam, und die Ladenbefitzer haben kaum einen anderen merklichen Vorlheil, als den, daß sie Gas sparen." Ein Corre- spoudent derKöln. Z." schreibt:Der Herzog de Brogiie hat 40,000 Francs aus dem Unlerstützungs Fonds des Ministeriums des Innern verlangt, um hilfsbedürftige Arbeuer-Familien in Paris zu unterstützen. Solche Anskunftsmittel sind geradezu lächerlich. Für die 150,000 Arbeiler, die iu Paris sind, reichen die armseligen 40,000 Frs. des Herrn de Broglie etwa zum Frühstück ans! Das Elend ist in der That groß und bringt die schlimmsten Wirkungen hervor. Das Leihhaus ist auch ein guter Gradmesser für den Wohlstand von Paris. Niemals sind seine Magazine so überfüllt gewesen, wie gegenwärtig, nnd nie­mals haben so viele Zwangs-Verkäufe staltgefnnden. Dazu schallt in die darbenden Arbeiter-Quartiere neuerdings noch der Ruf der Londoner Flüchtlinge der Commune:Tod de» Tyrannen!" und andererseits werden die Republikaner im Lande selbst nicht müde, auf diese Regierung mit Fingern zu zeigen und die Re­publik als die wunderwirkende »Im» matar zu preisen, welche dem Volke nicht nur Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, sondern auch Bros in Fülle verleihen werde. Ob es die Regierung ver­mag, der Bettler Hunger zu befriedigen, oder ob er, kärglich ab­gesunden, zum Räuber wird, der Mac Mahon nnd seinem Ca- binei ins Haus bricht, muß die Folge zeigen. Bis jetzt scheint so viel fcslzustehen, daß er 'ich nicht mehr mit bloßen Worten, groben oder höflichen abspeisen läßt."

' Paris, 22. Dez. Die Ernennung Canroberl's zum Ge- necal-Commandantcn der Armee von Paris gilt für gewiß. Lad­mirault bleibt Gouverneur von Paris.

Paris, 29. Dez. Dem Vernehmen derAgence Havas" zufolge hat der deutsche Botschafter Graf Arnim bei dem Minister des Aeußern, Herzog von Decazes, Vorstellungen wegen der Hirtenbriefe der Bischöfe von Nimes und Angers erhoben. In kirchlichen Kreisen herrscht die Ansicht vor, daß die Bischöfe den durch Circular des Kultusministers an sie gestellten patriotischen Anforderungen Folge geben und ihre Sprache, soweit es ihr Gewissen erlaubt, mäßigen werden.

Paris, 26. Dez. Der Abgeordnete Jean Brunet hat zu dem Maire-Gesetz folgendes Amendement eingebracht: Niemand darf zum Maire ernannt werden, wenn er nicht schrift­lich erklärt, daß er an Gott glaubt, und daß er sich verpflichtet, in seiner Gemeinde die Religion und ihre Diener zu beschützen."

Feldmarschall Gras Ro o n ist in Rom vom König Viktor Emanuel empfangen und mit großen Auszeichnungen beehrt wor­den. Der General Cosenz wollte ihm zu Ehren eine militärische Revue Hallen und hat dies nur auf specielles Ersuchen des Gra­sen Roon, welcher seinen Aufenthalt in Italien allein der Her­stellung seiner Gesundheit widmen will, aufgegeben. Der Graf ist inzwischen nach Neapel gereist und wird von dort in einigen Tagen seine Reise nach Palermo fortsetzen.

Der Hirtenbrief des Bischofs Plantier von Nimes ist bis jetzt noch in keiner französischen Zeitung vollständig erschie­nen, nur dasUnivers" vom 22. gab einige Auszüge aus dem­selben. An frühere Verfolgungen der katholischen Kirche anknü- pfend, sagt Plantier:Das Bismarck'sche Deutschland wollte diese elende und unsittliche Ueberlieferung fortsetzen. Ach, die edlen Bischöfe von Posen, Köln, Paderborn, Ermland rc. wollen nicht mit dem Berliner Papst marschiren; nun denn, ma^ macht ihnen

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