terei 2 us und man wollte den La:ernenmann nmbringen. Es kostete große Mühe, ihn von seinen Mitgefangenen zu trennen und in ein besonderes Zimmer einzusperren, wozu der Schiffs- capilän den Schlüssel hak.

Die Stadt Genf hat Glück im Erben. Der in Belley verstorbene He>r Rangier hat das Cantonsspital zum Erben sei­nes Vermögens von 170,('00 Fis. eingesetzt. Uebrjgens hat die Stadl Gens nicht weniger als >8 Millionen Schulden und kein productives Vermögen. Am schlimmsten kommen bei der Braun­schweiger Erbschaft Dienerschaft und Umgebung des Herzogs Karl weg, denen nichts vermacht ist. Der Tod hat ihn über­rascht, ehe er sie bedacht hatte, was ja in seinen, Testamente aus­drücklich gesagt mar. Der Mann, ein Italiener, der ihn pelri- ficiren soll, ist nicht aufgefunden worden

K onst't an t i u op e l, 2l. August. Der Sultan richtete an den König von Griechenland ein eigenhändiges Schreiben, in welchem erseinem Freunde und Alliinen" für die Uebersendung des Erlöser-Ordens seinen Dank ausspricht

New-Jork, 27. August. In Belfast (Staat Maine) hat eine große Fenersbrunsi stattgefunden; der durch dieselbe ver­ursachte Schaden wird auf 1 Million Dollars geschätzt

Gin neapolitanischer Bäckerjunge.

Federzeichnung von Clara Jager. (Viktoria).

Meister Matteo, der allbekannte und in seiner Weise be­rühmte Bäcker aus der Toledostraßc in Neapel, stand vor der Tyüre seines Hauses und blickte mit augenscheinlicher Ungeduld in die Ferne. Die Augen durch die Hand geschützt, bog er sich bald nach rechts, bald nach links, um in dem bunten Durchein­ander von Fußgängern, Reitern, Sänften und Carofsen, welche diese Hauptstraße Neapels fast unausgesetzt belebe», Dasjenige oder Denjenigen um etliche Sekunden früher zu erspäen, dessen Ausbleiben ihn nachgerade zu beunruhigen schien.

Noch immer nichts!" brummte er sür sich hin.Das zweite Einschiebsel ist längst aus dem Ofen! Die Kunden wer­den zanken, aber was macht sich am Ende.der Schlingel daraus, wenn ich eine Einbuße erleide?"

Ja wohl, ja wohl!" bestätigte Frau Sybilla, Matteo's wohlbeleibte Ehehälfte, welche jetzt ebenfalls vor das Haus ge­treten war und mit zornig funkelnden Augen nach dem Saum­seligen die Straße entlang schaute.

Kommst Du endlich dahinter, was für ein nichtsnutziger Junge das ist? Es ist eine Sünde und eine Schande, wie nachlässig der Sausewind geworden ist. Aber so geht's unmög­lich länger? Wenn er nicht pünktlicher, zuverlässiger und flinker wird, kann aus dem Menico im Leben nichts werden, und je eher wir ihn wieder seinem Pater ausliesern und ihm sagen: Da, mach' Du etwas aus Deinem Jungen! Ein tüchtiger Bäcker wird er nun und nimmermehr! je besser für ihn und für uns!"

Nun, nun, Mutter," sagte Meister Matteo,so schnell wollen wir doch nicht über den Menico aburtheilen! Mit Kin­dern muß man Geduld haben. Wir haben ja auch als kleine Menschen die Geduld unserer Eltern und Angehörigen nölhig gehabt-, das dürfen wir nicht vergessen. Und der Menico ist wahrlich nicht einer der Schlimmsten; ja er geht wir schon ganz gut zur Hand beim Backen, und den Verkauf besorgt er besser und umsichtiger als alle seine Vorgänger. Und vor allen Dingen ist er grundehrlich, Mutter das müssen wir nur recht fest im Auge behalten."

Aber ein Herumtreiber ist er," brummte die Frau.Ein Träumer, ein Zeitvergeuder. Vor keiner Bude mit Pulcinelli kommt er glatt vorüber; da wird stehen geblieben und gegafft. Und wenn zehn Schritte weiter ein Improvisator oder ein Musi­kant die müßige Menschheit um sich her versammelt, da ist Menico sicherlich der Letzte, der daran denkt, daß er Besseres zu thuu hätte, als hier Posto zu fassen. Und dann sein abscheulicher Singsang"

Abscheulich?" unterbrach sie Matteo.Ei, Sybilla, ich dächte, die hell:, glockenreine Stimme des Knaben verdiente diese Bezeichnung wahrlich nicht. Ich im Gegentheil höre ihn für mein Leben gern singen und trällern und freue mich über die Gottesgabe, die in seiner leichtbcweglichen Kehle liegt."

Nun ja, freilich," meinte Frau Sybilla etwas sarkastisch ; Du bist ja auch in Deiner Jugend, ehe der Mehlstaub und die Körperfülle Dich daran verhinderten, ein gewaltiger Sänger und Amatore gewesen, da ist's natürlich, daß Du des Jungen Ge­bühren in Schutz nimmst. Aber nun frage ich Dich: was in oller Welt fingt denn der Menico? Sind das Lieder, die man sonst irgendwo schon gehört hat und die man allenfalls, wenn Einem 'mal gerade so zu Muthe wäre, mit einstimmen könnte? Nein, sage ich, nein, was der Junge da singt, kennt Niemand. Kein Maestro auf der ganzen Welt wird Dir sagen können, wo er das erlauscht hat."

,Hm, das ist wahr," sagte Matteo und schob sich sein Käppchen zurecht,der Junge bringt nie und nimmer eine be­

kannte Melodie zu Markte. Ich habe mich auch schon öfters im Stillen darüber gewundert."

Siehst Du wohl'/' rief Sybilla. Und darum ist auch des Jungen ganzer Singsang nur dummes Zeug, der purste Unsinn, und er lhäie viel besser zu schweigen."

Nein, Frau, nein," sagte Matteo,da hast Du Unrecht. Laß ihn nur trällern. Und wenn er sich seine Melodieen selbst macht, um so besser! Einer muß sie doch immer zuerst er­denken, und es ist am Ende gleichviel, ob es ein Porpora war, ein Scarlatti, ein Sacchini, oder wer es sonst ist, der sie er­dachte."

Die Frau lachte. ES kam ihr doch gar zu spaßhaft vor, daß Matteo den Menico mit jenen großen Meistern unter ihren Landsleuten verglich, dis alle Welt durch den Reichthum und die Schönheit ihrer musikalischen Schöpfungen in Begeisterung versetzten.

Der dumme Junge," sagte sie noch im Hineingehen halb­laut zu sich selbst.Wenn der nur dermaleinst einen ordent­lichen Maiskuchen backen lernt, dann kann er schon ganz zufrieden sein mit seinem Lose."

Endlich kam der Domenico. Nihemlos keuchte er einher, sich mühsam den Weg bahnend durch das Gewühl auf der Straße. Das leere Backbrett trug er auf dem Kopfe; die rechte Hand hielt es fest auf demselben, während die linke auf dem Deckel eines kleinen Ledertäschchens ruhte, das er an einem breiten Gürtel um den Leib geschnallt trug und in welchem der Erlös für die verkaufte Backwaare des Meisters Matteo enthalten war.

Menico," rief dieser ihm schon aus einiger Entfernung zu, mit dem aufgehobenen Zeigefinger drohend,wo in aller Welt hast Du Dich wieder so lange anfgehalten? Aber nun. komm, komm! Das zweite Gebäcksel wartet schon lange auf Dich zum Austragen."

Domenico folgte ibm schweigend und beschämt über die nachsichtige Güte seines Dienstherrn ins Haus. Er war seelen­froh, daß der Meister nicht weiter mit Fragen in ihn drang über sein langes Ausbleiben, denn er konnte ja auch nicht einen triftigen Grund dafür angeben, und aufs Lügen und Ausflüchte- machen verstand sich der brave, kleine Menico herzlich schlecht.

Er packte die frischen, noch warmen Maisbrode Reihe für Reihe auf sein Kopfbrett, während jetzt der Meister den Inhalt des Lederläschchens nachzählte und zuletzt sagte:

Gut, eS stimmt! Aber höre, Menico, ehe ich's vergesse. Zwei von diesen Brödchen bringst Du gleich zuerst zum Signor Sacchini nach der Strada Santa Lucia. Sie sind bestellt für täglich hörst Du wohl?"

Werd's bestens ausrichten," sagte Menico, hob sein Brett ans den Kopf und machte sich wiederum auf den Weg zu den Kunden des Meisters, zu denen sich heute, wie er so eben ver­nommen, ein neuer gesellt hatte. Das war nichts Außergewöhn­liches dabei war nichts Bemerkenswerthes für Domenico. Es galt mir, sich den Namen des Bestellers und seiner Wohnung einznprägen.

Und darin besaß Domenico eine große Uebung, Sicherheit und Gewandtheit. Bald hatte er auch die Wohnung des Signor Sacchini in der Strada Santa Lucia ausfindig gemacht. Eine alte Magd öffnete auf sein Anklopsen.

(Fortsetzung folgt.)

Abschied von Frankreich.

Es ist bestimmt im Bunvesrath, Wirst Du mein Mann?" sag' ich Ade nun, okkupirtc Stadt. gescheitst:

Wir scheide»! kein ötrs!

Obwohl es schien, geliebter Feind,

Als sei'» auf ewig wir vereint, Nun Lebewohl zum letzten Trunk, Wir Beiden. Wir kommen ja nicht mehr so jung,

Zusammen,

Drei Jahre sind es gerade her, Ich bin kein Freund des Krieges, Im Juli, weißt Du es nicht mehr? das

Vom Zaune Merk' Dir, laß aufgeh'n allen Haß

Brachst Du den Zank, das war recht In Flammen, schlecht,

D'rum war ich damals auch nicht Halt' Frieden, bin ich längst auch recht fort!

Bei Laune. Zum Abschied nichts als dieses

Wort,

Bald aber ging es friedlich zu, O hör' es!

Wir nannten uns gar Tu und Du Nur eine Bitt' noch, die ich bab': Beim Weine. Siehst wo Du eines Deutschen

Bald warb Dein Weibchen mitge- Grab,

bracht. So ebr' es.

Das tanzte nach dem Text der

Wacht Nur mußt Du mich auch recht Am Rheine. vsrsteh'n: -

Bteib' mir drei Schritt vom Leibe

Die Mädchen lernten emsiglich schön.

Deutsch sprechen, undIch liebe Denn sonst, mein Freund: Aus Dich, , . Wiedersehn!

Mein Peter!" Auf Wiedersehn!

Sprach Manche, und fragt sie heut: ,

Auflösung des Räthsels in Nr. 99.: .

Sternwarte.