DieOpinion Nationale" schreibt: Die Kaiserin Eugenie hat, wie man versichert, Herrn Janvier de la Motte ein Tele­gramm übersandt, in welchem sie ihn über seine Freisprechung beglückwünscht und die Freude beschreibt, die man in Chisclhurft beim Empfange dieser Nachricht hatte.

Allerlei.

Es dürfte wohl im allgemeinen Interesse liegen, aus dem Munde einer der berühmtesten Aucioritäten Preußens, des Pro­fessors llr. Zinrek, zu vernehmen, welches die besten Mittel sind, sich gegen Ansteckung bei Verbreitung von Epidemien, insbeson­dere der Pockcnkrautheit, genügend zu schützen, Das vorzüg­lichste Mittel zur Desiufectiou bei Pockenepidemien ist die Car- bolsäure, sei cs in flüssiger, oder fester Form, Die llebenraguug des Anstecknngsstvfis durch Personen oder Gegenstände, welche mit Pockenkranke» in Berührung waren oder längere Zeit in den resp. Krankenzimmern sich beianden, wird am einfachsten verhindert durch Waschen mit Carbolsäureflüssigkeit, d, h, einer geeigneten, sehr verdünnten Lösung von Karbolsäure in Wasser oder Wein­geist, Die Reinigung von Krankenzimmern geschieht am besten nach vorhergegaugcner gründlicher Lüftung und Entfernung der angesteckten Kleidungs- und Bettstücke, durch Ausgießung von Car- bolsäurelöfung ans ein Porzellauteller, oder Ausstrenen von Car-

bolsäurepnlver. Zur Reinigung eines Zimmers mittlerer Große genügen 20 bis 25 Tropfen reiner Karbolsäure oder Pfund Carbolsäurcpulver, was etwa einem Liter Carbolsäureflüssigkeit entsprechen mag. Ist Jemand genöthigt, während der Krankheit in den Krankenzimmern zu verweilen, so ist demselben gleichsfalls zeitweilige Waschungen mit Carbolsäureflüssigkeit zu empfehlen. Leinene oder baumwollene Leib- oder Bettwäsche ist vor dem Waschen 24 Stunden in Wasser einzuweichen, welchem ans 100 Liter Wasser eine Mischung von 2 Nenloth Carbolsäure und 4 Loth Natronlauge zugesetzt worden ist, Betlfedern, Pelze, Luch­sachen, welchejnicht gewaschen werden können, sind mit einer Mischung aus 5 Nenloth Karbolsäure und 1 Liter Spiritus zu besprengen resp, abznbürsten, Während der Dauer der Pockenepidemie sollte in keinem öffentlichen Lokale, wo viele Personen aus und eingehen, ja selbst in keiner Privatwohnuug Carbolsäure in irgend welcher Form aufgestellt fehlen. Daß dieselbe dem so lästigen und für die Gesundheit nachtheiligen Chlor vorzuziehen ist, ist eine ansgemachte Sache; noch wird bemerkt, daß, wie bei den übrigen Epidemien, so auch bei der Pockenkrankheit namentlich auch die Abtritte fleißig desinficirt werden müssen. Vieljährige Er­fahrung beweist, daß bei strenger Durchführung genannter Maßregeln, worüber die Polizei zu wachen verflichtet wäre und bei gleichzeitig durchgeführter Reoaccinalion mit gutem Stoff der Pockenkrankheit stets L-chranken gesetzt worden, resp, sie vollständig unterdrückt worden ist.

Amtliche Bekanntmachungen.

von

Bttu-Arbeiten.

Die Versetzung einer Menagchütte vom Hirsaner Tunnel an die neue Gündringen- Hochdorfer Straße, welche für Erd-, Maurer-, Zimmer- und übrige Arbeiten veranschlagt ist zu ... . 3675 fl, ist im Snbmissionswege und gegen Panschal- Entschädigung zu vergeben, und sind der Ueberschlag, Bedingnißheft und Plane zur Einsicht hier aufgelegt.

Die Offerte sind schriftlich, versiegelt und mit der Aufschrift:

Angebot auf die Vers.tzung der Menage­hütte"

längstens bis

Montag den !8, ds.,

Abends 4 Uhr,

hierher cinzureichcn, und findet um halb 5 Uhr die Eröffnung statt, welcher die Sub­mittenten anwohne» können.

Dem Banamte unbekannte Bewerber haben sich genügend durch Vermögens- und Tüchtigkeits-Zeugnisse ausznweisen, widri­genfalls sie gänzlich unberücksichtigt bleiben. Nagold, den 9. März 1872?

K, Eisenbahnbaubamt. Herr m a n n.

^Frliktter-Gelttch.

Tüchtige Erdarbeiter und Borlagsteller finden gegen guten Lohn sogleich Beschäfti­gung bei Bauführer Schnäbrle in Wild­berg,

Nagold, den 13. März 1872.

K, Eisenbahnbanamt. Herr m a n n.

Revier A l t e n st a i g.

H o l; - V e r k a n f.

er-e

Bei dem am Montag den 18. ds. in Egenhausen statt­findenden Verkauf werden weitere 50 Raummeter Prügel versteigert.

K. Nevieramt.

B e r n e ck.

Aufforderung.

Friedrich Lang, Bäcker von hier, wandert mit seiner Familie nach Amerika; cs werden deßhalb alle diejenigen, welche Ansprüche an denselben zu machen haben, aufgefordert, solche binnen 14 Tagen bei Unterzeichneter

Stelle anzubringen, widrigenfalls nach Ab­lauf dieser Frist, beziehnngsweis nach dessen Abzug, nnberücküchtigt bleiben würden. Den 13. März 1872.

Stadtschultheißenamt. Brenne r.

Nagold.

WeiiimMok- L*

Im Stadtwald Killberg, Abtheilung Linsenweg, werden am Montag den 18. März,

Vormittags 9 Uhr. im Schlage öffent­lich versteigert:

48 Stück Harle Laubholz-Stangen, 13 bis 20 Centimeter unten stark und bis 10 Nieter lang,

100 Stück dto. bis 12 Centimeter unten stark und 3 7 Meter lang,

130 Stück Nadelholzstangen bis 12 Centimeter unten stark und 511 Meter lang,

1 Raummeter eichene Prügel,

19 aspene Prügel,

193 tannene Scheiter und

Prügel,

2560 Stück gemischte Lanbholzwellen, 8020 Stück Nadelholzwellen.

Den 11. März 1872.

Gemeinderath.

A l t e n st a i g Stadt.

Am

Dienstag den 19. ds. Mts., Morgens 8 Uhr,

wird ans dem hiesigen Ralhhaus die Bei- fuhr von ca. 300 Ctr. irdener Brunnen­röhren von Waiblingen hieher in Accord gegeben.

Fuhrleute sind zu dieser Accords-Ver- handlung eingeladcn Den 11. März 1872.

Stadtpflege.

S> u l z,

Oberamts Nagold

Die hiesige Gemeinde beabsichtigt ihren Begräbnißplatz zu erweitern, wobei fol­

gende Arbeiten Vorkommen:

Grab- und Planirungsarbeit 150 fl.

Zimmerarbeit.' 18 fl.

Maurer- und Steinhaner-

arbeit. 1094 fl.

Der Abstreich geschieht auf schriftlichem Wege und werden die lusttragenden Hand-

werkslcute eingeladen, bis

Montag den 18. März d. I., Mittags 1 Uhr,

ihre Angebote schriftlich und versiegelt, den Abstreich in Procenten ausgedrückt, beim Gemeindcrath einzureichen, woraus deren Eröffnung urkundlich stattfiudet, wobei die Lnstiragenden anwohnen können.

Plan und Kostenvoranschlag nebst Be­dingungen können bis dahin auf dem Rath­haufe eingesehen werden.

Den 8. März 1872.

Gemeindcrath.

U e b e r b e r g.

Stockholzmacherlohns-

Mord.

Montag den 18. März d. I., Nachmittags 1 Uhr,

werden auf hiesigem Rathhaus circa 800 Raummeter Stockholz vom hiesigen Ge­meindewald Brandt, Langenberg, Schült- müllerberg und Euzwald zum Aufbereiten verakkordirt, wozu die Liebhaber eingeladen werden.

Den 9. März 1872.

Schultheißen-Amt.

L and h err.

S p i e l b e r g,

Oberamts Nagold.

Kl!räsweiäe-VerMc!fiung.

Die hiesige Herbstschafweide, welche von der Ernte an bis Ende des Kalender- Jahrs mit 150 Stück Schafen be­fahren werden kann, wird am

Freitag den 22. März d. I., Mittags 1 Uhr,

auf hiesigem Nathhans verpachtet.

Den 12. März 1872.

Schultheißenamt.

Theurer.

Prival-Bekanntmachungen.

Nagold.

Wierreri'Werkimf.

Unterzeichnete verkauft

Freitag, Marie.--MM-..

Mittags 1 Uhr,

8 Dzierzon-Bienenftöcke und noch verschie­dene leere Bienenwohnungen, wozu Lieb­haber eingeladen werden.

Elisabethe Raaf, Bäckers Wittwe.