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Mittwoch, den 24. Februar 1943
Trbdurba Ae- e. die ins Eene gmillistische n Atlaspässen n verbängnis- s und erlitten und an Ma- zurücksiutet«.-» ingen die neu itsache Ameri- nd el Fcdjad« stcnstraßen d« eolit«inien und «lisch stieß der i Schwung tics t den größte» :r Aktion war >eitla, derer? üozeur an der sich eine Eisen- . Sie verläuft kleinen Syrte: und ein zwci- . Eafia ist der Ausbeute kam zweite Eisen- dlich Eassa bei rfen von Susa der Besetzung Mde strategisch : der Achse ge- m Sperrgebiet efangenen, 178 hrlafetten und nikaner können, r machen. Die' Ergebenhsits- in Nordafrika 'r, unter leisem r zu fragen, ob der Spitze der
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wegischen Kmid- ges stand, spra- rissar Terboven. rt Quisling vismus in den*) Beispielen d«r^
und hemmungs- enn er sich eia auf die viel- Errichtung eines ndere die Roll« m Sowjetstaate -eger müsse ma» en Lebensinter- und überhaupt ; mindeste, wa- rung seines Ai- cstandskraft uni
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ister für die be< nberg, h°t r Vierjahrespla" r h er st e llunS Wirken Est la»d.
wjets nach ihre" und kollektivier» früheren Besitzer
..„ieder übertragen. Die Wiederherstellung des Prioareigenrums erfolgt in konsequenter Fortführung der vom Eroßdeutschen -!?eich nach der Befreiung der Gebiete im Jahre 1641 begonnenen i olitik der Liquidierung des bolschewistischen Systems und der r uederherstellung europäischer Rechtsverhältnisse.
Wie in der Präambel der Verordnung festgestellt wird, erfolgt -'s Wiederherstellung des Privateigentums in der Erwartung, die Eigentümer die aus dem Eigentum erwachsenen Pflich- ! n insbesondere gegenüber der deutschen Kriegswirtschaft er- s Nlen werden. 2m einzelnen bestimmt die Verordnung, daß das - irivateigenlm» allgemein wieder hergestellt wird. Die Grund- s ,'icksüehördeu nehmen ihre Tätigkeit unter Wiedereröffnung der ,'rund- und Hypotheleubücher wieder auf. Antragsteller, die sich politisch und wirtschaftlich bewährt haben, sollen im Verfahren Irvorzugt werden. Die Verordnung enthält noch weitere Be- nimmungen über die volle Berücksichtigung der Erben, das Wiederaufleben der dinglichen Rechte an den Grundstücken und. andere Vorschriften, die eine folgerichtige Wiedereinführung kurouäischer Wirtschafts- und Rechtsgrundlagen in einem bedeu- Teil^ Dst^op.A darstcllen.
Verdoppelung desr-MMMlsMLbnissrs der der 5. Neichs- stratzch»fmuLltt'.ug
DNB Berlin, 23. Februar. Die äÄ b. und 7. Februar 1643 i.n Beamten und Handwerkern durHAÄiihtte 5. Reichsstra,en- mmmluug hatte einen stolzen Erfolg.'W.hstpohj- Abzeicyen n:chr verkauft wurden, erbrachte sie nach vorläufigen Feststeuüu.zev- zl 081839,42 NM. Gegenüber der gleichen Sammlung des Verzehres, die ein Ergebnis von 2511187-1 RAi Hane, ist ein» Zunahme von 24 666 665,42 RM, das sind 66,43 v. H. zu oer- -. ichnen.
Feierliche Kranzniederlegung am Todestage Horst Wessels
DNB. Berlin, 24. Febr. Anläßlich des Todestages von Horst Wessel fand am Dienstag im Ehrenmal Unter Len Linden rinc feierliche Kranzniederlegung statt. SA.-Obergruppensührcr Hüttner legte den Kranz des Stabschefs nieder. Ein Vorbeimarsch der Ehrenkompanie beschloß den feierlichen Akt. dem eine große Menschenmenge in stummer Ehrfurcht beiwohnte. Unmittelbar zuvor hatte Obergruppenführer Iüttner auch am Grabe Horst Wessels aus dem Nikolai-Friedhos einen Kranz des Stabschefs niederqelegt.
Kriscsarbeitslagung Scr Gauwirtschastsberarer
DNB. Berlin 24. Febr. Unter dem Vorsitz des Leiters der Partei.Kanzlei. Reichsleiter Martin Vormann, kamt« am 23. Februar die Eauwirtschaftsberater der NSDAP, zu einer Kricgs- arbcitstaqung zusammen. Es sprachen Rcichswirtschaftsminister Funk über die Wirtschaft unter dem Gesetz der totalen Mobilmachung Staatssekretär Neinhardt Uber die Finanzpolitik des .Reiches und weitere Maßnahmen zur Steuerung der Kaufkraft, Staatssekretär Backe über die Ausgaben der deutschen u. europäischen Ernährungspolitik und Gauleiter Sauckel über den Einsatz der deutsche,, Ärbeits- und Leistungskrart in der Riistungswirt- schaft.
Die Tagung stand im Zeichen des unerschütterlichen Glaubens, daß Bewegung und Volk in gemeinsamer Anstrengung die operative Reserve schaffen werden, die sür den Endsieg erforderlich ist.
Sowjetempsang in Tschungkäng durch Fliegeralarm gestört
DNB Saigon. 24. Febr. In Tfchunqkina wurde am Dienstag ein Empfang in der Sowjetbotichaft anläßlich des 25. Jahrestages der Sowjetarmee durch einen Fliegeralarm empfindlich gestört und unterbrochen. Der Alarm dauerte 99 Miauten.
Neue blutige Zusammenstöße in Französijch-Marokko mit USA.-Soldaten
DNB. Algeciras. 24. Febr. In Gharb stellte ein mohammedanischer Wiirderträger nordamerikanische Soldaten wegen ihres unwürdigen Verhaltens gegenüber eingeborenen Frauen zur Rede. Die nordamerikanischen Soldaten haben ihn und einen seiner Begleiter getötet.
Auch aus Fignigg wird ein Zusammenstoß zwischen nordamerikanischen Truppen und Marokkanern gemeldet, der mehrere Tote zur Folge hatte.
Eingeborene Bevölkerung Französisch-Marokkos wandert ins Landesinnere ab
Algeciras, 24. Febr. Die Unruhe» in dem von den Rord- amerikanern besetzte» Gebiet von Französisch-Marokko haben eine starke Abwanderung der eingeborenen Bevölkerung aus de« Küstenstädten in das Landesinnere zur Folge.
Wir lernen so viel, als w>r «eben und wissen so viel, als wir wirken.
24. Februar: 1786 Wilhelm Grimm geb. 1920 Verkündigung des Programms der NSDAP, bei der ersten großen Kundgebung im Münchener Hofbräuhaus.
Lunge« und Müdet deS Lahvsangs 1VS2 SL
melden sich morgen zwecks Erfassung im HI.-Heim. (Siehe Anz.s
«.Sch>wav»wätvev SaftuaibtsbvSucke"
Filmvortraq von E. v. Pagenhardt im Rest-Lazarett Nagold
Der auf dem Gebiet der Farbenphotographie hervorragend bekannte Künstler E. v. Pagenhardt, der unseren Laza- re'-soldaten schon einige schöne Stunden mit feinen Farbfilm- rträgen bereitete, hielt wieder einen solchen im Rahmen der - r!i"penbetreuung des OKA-, in Zusammenarbeit mit der Neichstulturtammer und der NSG. ..Kraft durch Freude" und zwar über ..Schwarzwälder Fastnachtsbräuche". Altes Brauchtum. das sich bis in die heutige Zeit erhalten hat, wurde von ihm erlebt mit der Leica sestgehalten und in lebendigem Vor- äuaq ^w^gdergeqeben. Stabs- und Chefarzt Dr. Langebeck- ni a nn sprach^ ihm den herzlichen Dank der Lazarettsoldaten aus.
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ii zurzeit ln den mondscheinlofen Stunden des frühen Abends mit freiem Auqe deutlich zu erkennen. Fm Fernglas zeigt er sich als verschwommene Nebelmasse mit einem dichteren Kern. Man findet ihn leicht in dem bekannten Sternbild des Großen Bären oder Waaens nahe oberhalb des ..Vorderrades", zwischen l .n beiden Pordersternen des ..Wagenkastens" etwa in der Verlängerung des Hinteren Deichselteiles. Man beachte das allmähliche Weiterwandern des Kometen in der Richtung auf die Deichsel zu und dre etwa «.intretenden Veränderungen der Heiligten. Mit Fernalas verfolge man die Acnderungen der Gas- bülle nach Ausdehnung. Helligkeit und Ausbreitunqsrichtung «Kometenschweifs.
Vev evhält zKaussetzlavhtungSgenehmigung?
Wenn wie bisher die Hausschlachtungsgenehmigunq auch an einzelne Personen erterlt wurde, war der Betrag der anzurechnenden Fleischmenqe außerordentlich groß und erstreckte sich Uber einen sehr langen Vgrbrauchszeitraum. Durch die Senkung der Selbstversorgers«^«.' ist eine Aenderuna in ungünstigerem Sinne eingerreten. denn die Anrschnungszeiträume werden jetzt ent- s -reckend größer. Mitunter konnten diL Nachteile einer zu langen Versorgungszcit durch Abgabe einer Schweinehälfte überwunden werden. In diesen! Hausschlachtungsjahr stehen den Selbstversorgern für ein ganzes Schlachtjahr je Person 34 Kilogramm für !wci Personen also 68 Kilogramm, drei Personen A! Kilogramm zu. Fn dem setzt gültigen Hausschlachtungserlaß ii daher nach der Deutschen Fleischer-Zeituna angeordnet worein. daß inr eine Person keine Hausschlachtungsgenehmigung mehr gewährt wird. Aber auch für zwei und drei Personen wird der Bürgermeister die Genehmigung im allgemeinen nur erteilen können, wenn ein leichtes Schwein geschlachtet oder von einem mittleren Schwein die Hälfte abgegeben wird. In manchen Fällen, in denen das selbstqemästete Schwein zu schwer ist. bleibt der Ausweg, einen Antrag bei der Kreisbauernschaft zur Genehmigung des Verkaufs des eigenen und des Zukaufs eines leichteren Hansschlachtungsichweins zu stellen.
Täglich 12.8 MM. Teldpoftsendungen
Feldpostrat Dr. Pflüger gibt in der „Deutschen Post" einen aufschlußreichen Bericht über die gewaltigen Leistungen der Feldpost. Er schreibt:
Insgesamt wurden im Jahre 1942 täglich rund 12)^ Millionen Feldpostsendungen mit Grüßen und Nachrichten zwischen Front und Heimat ausgetauscht. An reiner Briefpost gingen bei den Feldpostämtern S,7 Mlll. Beutel ein. Daneben rollten 8 Mill. Beutel mit Feldpostpäckchen nach den Fronten. Für die Heimat fertigten die Feldpostdienststellen 2,4 Mill. Beutel mit Nachrichtenpost und 6,8 Mill. Beutel mit Päckchrnpost ab. Fer-
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Baruch schlürfte hinter den Schanktisch zurück. Don dort beobachtete er hin und wieder den sonderbaren Gelehrten.
Doktor Borncsräber hatte seine Ledermappe geöffnet und schien dann eifrig in einem Heft zu studieren.
Da ging eine Tür. Der Doktor drehte sich nicht um, aber er wußte, daß jetzt entweder der Hehler oder Nelly eingetreten war.
Er hörte ein Flüstern, dann wurde es still.
Moses Aron hatte beim Eintritt mit einem einzigen Blick den Gast in der Nische bemerkt und fragte Baruch nach dessen Verlangen. Ein Stammgast war es nicht. Da hieß es vorsichtig sein.
„Einen Titus Antimonius suchte er," knurrte das Faktotum, das im Lateinschen nicht sehr fest war.
Aron murmelte etwas, das wie „Schafskopf" klang. Dann legte er sein Spitzbubenqesicht in ehrbare Falten und bewegte sich zur Nische.
„Moses Aron . . ." sagte er mit einem Lächeln. „Mein Faktotum bat mir berichtet . . ."
Er musterte dabei scharf, aber unauffällig den Doktor. Zum Glück war besten Maske und Benehmen so gut, daß er keinen Verdacht fürs erste erwecken konnte.
Doktor Borngräber nannte den Grund seines Hierseins. Er habe bei Tag keine Zeit, habe auch die Straße nicht gleich gefunden. Bei dem greulichen Nebel keip Wunder, und überhaupt, er wäre etwas unbeholfen. Ein Kollege habe ihm spät am Nachmittag erzählt, Moses Aron wäre ein bedeutender Sammler seltener Antiken, dort
finde er auch sicherlich den Titus Andronikus.
Aron rieb sich eifrig die Hände.
. „Vielleicht habe ich ihn — vielleicht auch nicht,* ent- gegnete er und konnte jetzt doch nicht ein leises Mißtrauen unterdrücken, das in ihm emporstieg.
„Wie ist der Name des Herrn Doktors?"
„Hinterhuber . . einfach Hinterhuber. Sie finden mich immer in der Universität ..."
„Also, Herr Doktor Hinterhuber, ich werd' Nachsehen, es ist ja möglich . . . aber heut' geht es leider nicht mehr. Kommen der Herr Doktor morgen oder übermorgen . . . wenn ich den ,Titus Andronikus' Hab . . ."
Doktor Borngräber war etwas verstimmt. Im Grund freute er sich aber gerade, daß er Gelegenheit bekam, noch- mals unauffällig den Keller zu besuchen.
„Schade, sehr schade," murmelte er. „Aber ich kann mir denken, daß das nicht so einfach geht. Soll ich Ihnen eine Zeichnung hier lassen von dem ,Andronikus'?"
Er kramte in seiner Mappe, holte ein Stück Papier heraus und schob es über den Tisch.
„Wenn ich's hierbehalten darf. Herr Doktor . .
In diesem Augenblick ging abermals die Tür hinter dem Büfett. Das mußte Nelly seinl
Moses Aron steckte das Blättchen ein.
„Also morgen . . . oder übermorgen, Herr Doktor,* meinte er.
Er zog sich mit einem kriechenden Lächeln zurück.
Nelly Rothe hatte sich umgekleidet. Es war zwischen ihr und Aron ein Abkommen getroffen worden. Sie konnte bleiben, sollte die Gäste bedienen, aber auch sonst aufpasten. Es gab da so verschiedene wichtige Erledigungen. Sie hatte zu allem „Ja" gesagt, wenn ihr auch vieles widerstrebte.
Nun trug sie ein einfaches, nettes Kleid. Sie sah adrett und hübsch aus.
Daß ein Gast in der Nische saß, bemerkte sie auch, aber sie konnte wegen des Pfeilers nur wenig sehen.
ner gingen bei den Feldpostämtern 1,8 Mill. Dienstpakete ein und 1,4 Mill. ab. Die Zuführung und Aushändigung der Privattelegramme aus der Heimat konnte im Osten erheblich verbessert werden. Insgesamt gingen bei den Feldpostdienststellen 1,1 Mill. Privattelegramme ein. Sehr stark war der Postzahlungsverkehr. Mit 20 Mill. Feldpostanweisungen und Feldzahl» karten wurden bei den Feldpostämtern im vorigen Jahre 2,4 Milliarden Mark eingezahlt. Ausgezahlt wurden 10 Mill. Post- und Zahlungsanweisungen mit 440 Millionen. Bei den Einzahlungen hatte die Ostfront den überwiegenden Anteil. Dementsprechund kamen auch die im Jahr 1942 bei den Feldpostämtern gestellten über 300 000 Anträge auf Teilnahme am Postsparkassendienst vorwiegend aus dem Osten. Der Feldpost oblag außerdem die Durchführung des gebührenpflichtigen Postverkehrs für die nicht feldpostberechtigten deutschen Dienststellen und Fir
men im Osten.
Die körperlichen Anforderungen an die Feldpostbeamten waren sehr hoch. Das Heranholen der Post im Schneesturm und ihre Bearbeitung bei tiefsten Temperaturen erforderten die volle Eingabe aller Kräfte an di« wichtige Aufgabe, Mittler zwischen Front und Heimat zu sein. Daneben waren die Feldpostbeamten - ,-rade im Osten Feindberührungen und Kampfhandlungen aus- « .-setzt. Manche Feldpostämter mußten zeitweilig den Postbetried . nhen lassen und mit der Waffe in der Hand angreifenden Feind > äwehren. Viele Feldpostämter hatten unter Artilleriefeuer und Bombenangriffen zu leiden. Trotz dieses schweren Einsatzes mären die Verluste der Feldpostbeamten im Jahre 1942 mit- .'7 Gefallenen, 25 Vermißten, 51 Verstorbenen und 90 Verwundeten verhältnismäßig gering. . .
Einschränkung des privaten Feldpostverkehrs
Aus Transportgründen tritt ab sofort eine vorübergehende wei-ted« Einschränkung des privaten Feld- postoerkehrs für die Feldpostnummern führenden Einheiten des größten Teils der Ostfront in der Richtung von der Heimat zur Front ein. Danach sind in den gesperrten Gebieten nur noch zugelassen:
Zeitungssendungen der Verleger in Streifband bis zum Gewicht von 100 Er.
Private Vriessendungen bis zum Gewicht von 20 Er.
Alle anderen privaten Feldpostsendungen für die von der Sperre betroffenen Teile der Ostfront werden mit dem Vermerk „nur bis 20 Gr. zugelassen" an die Absender zurückgeleitet.
Für den Verkehr „duxch deutsche Feldpost" gelten die gleichen Beschränkungen wie für die nicht geschäftlichen Sendungen.
Nur ein Gesetz: Krieg und Sieg!
Strengste Verdunkelungsdisziplin wahren!
Es ist mehrfach beobachtet worden, daß Volksgnossen in beschädigten Häusern oder in der Nähe von brennenden Häusern, teils noch während des Fliegeralarms, teils nach der Entwarnung, gröblich gegen die Verdunkelnngspflicht verstoßen haben. Zur Rede gestellt, gaben sie an, daß es, wenn erst irgendwo Häuser brennen, auf ein paar unocrdunkelte Fenster nicht mehr ankomme.
Eine solche Handlungsweise, die empfindlich bestraft werden kann, ist ebenso fahrlässig wie gefährlich. Denn wenn jeder in der gleichen Lage so dächte, würden dem Feind durch die entstehenden zusätzlichen Lichtquellen neue Angriffsziele geboten werdrn.
Auch nach der Entwarnung muß sorgfältig auf die Verdunkelung geachtet werden, da niemand wissen kann, ob nicht ein weiterer Angriff folgt. Es wird daher nochmals nachdrücklich darauf hingcwiesen, daß jederzeit, ganz besonders aber während- des Fliegeralarms und nach der Entwarnung strengste Verdunkelungsdisziplin zu wahren ist.
Weit siehst Du schon des Fahrzeugs Licht, der Fahrzeugsührer steht Dich nicht!
„Unterhalte den verschrobenen Doktor da vorn ein bißchen. Wer weiß, wie ich ihn mal brauchen kann,* wisperte ihr hinterm Büfett Aron leise zu.
Nelly ging langsam zu der Nische. Sie mußte jetzt ein möglichst freundliches Gesicht machen, scherzen, sich derbe Witze gefallen lasten. Das lag ihr gar nicht, aber sie war in einer Zwangslage.
Der Doktor sah sie kommen. Er wendete ihr aber absichtlich den Rücken zu.
„Guten Abend!" sagte das Mädchen freundlich.
Nelly ging halb um den Tisch herum.
Und nun sah sie ihm ins Gesicht. Sie wurde für Sekunde kreideweiß. Herrgott! Das war der Mann in der Straßenbahn! Wie kam der hierher?
Aber Doktor Borngräber lächelte äußerst harmlos-
„Wollen Sie sich ein bißchen zu mir setzen, schöne» Fräulein?" sagte er. „Zu zweien trinkt es sich besser. Holen Sie sich doch ein Glas."
Sie fühlte, daß es ihr den Atem verschlug. Trotz der freundlichen Aufforderung glaubte sie etwas Befehlendes aus diesen Worten herauszuhören.
„Unsinn!" dachte sie gewaltsam. Sie holte sich ein Glas und setzte sich so an den Tisch, daß auch sie den Schanktisch im Auqe hatte.
Moses Aron beschäftigte sich dort mit etwas Gleichgültigem, aber hin und wieder sah er doch nach der Nische.
Die Unterhaltung zwischen Nelly und dem Doktor war höchst.hölzern.
Die grauen Augen mit dem seltsamen, gelblichen Schimmer lähmten das Mädchen. Der Mann war sicher nicht der, für den er sich ausgab. Gleich nachher wollte Nelly mit Aron darüber reden.
Plötzlich schnarrte die alte Kastenuhr. Wie ein heiserer Ruf klang es. Doktor Borngräber wendete halb den Kopf — ebenso Nelly. Das Mädchen war leicht zusamm! ,!- gezuckt, was der Doktor sofort bemerkte. X
(Forts, folgt.)
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