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Raaolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Mittwoch den 17. Juni 1912

Der deutsche Wehrmachlsbericht

Schlacht in der Marmarica siegreich entschieden Britische Stellungen bei Gazala abgeschnitten «nd von ita­lienischen Divisionen durchbrochen Wüstensorts südlich Tobruk gestürmt Brückenkops ostwärts Charkow nach Norden erweitert Erfolgreicher Lufttwasfeneinsatz bei Murmansk Zwei britische Schnellboote im Kanal versenkt.

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 16. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Besestigungsgelände vor Sewastopol fanden gestern nur Kämpfe geringeren Umfangs statt. Die Luftwaffe vernich­tete im Hafen der Südbucht einen feindlichen Zerstörer.

Der ostwärts Charkow erkämpfte Brückenkopf über den D o ne z wurde nach Norden erweitert. Im übrigen scheiterten im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront örtliche An­griffe des Feindes.

Starke Kampsfliegerkräste bombardierten mit guter Wirkung einen feindlichen Flugplatz bei Murmansk und erzielten an der Kandakakscha-Bucht Bombentreffer aus Strecken der Mur- man-Bah«. Hierbei verlor der Feind in Lustkämpsen zehn Flug­zeuge.

Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Flugplätze und Eisenbahnanlagen im Raum um Moskau.

Die Schlacht in der Marmarica westlich Tobruk ist zugunsten der deutschen uud italienischen Truppen entschieden. Nachdem die feindlichen Panzerkräfte bei Acroma zerschlagen waren und in der Verfolgung nach Norden die Bia Balbia überschritten und die Küste erreicht wurde, find die englischen und südafrikanischen Truppe« in der Nazala-Stellung von ihrer Verbindung mit Tobruk abgeschnitten.

Im Angriff von Westen habe« italienische Divisionen diese Stellung durchbrochen. In den Abendstunden des gestrigen Tages wurde» auch südlichTovruk stark befestigte Wüstensorts gestürmt und weiter nach Osten Raum gewonnen. Das Aus­maß des Sieges lägt sich noch nicht übersehen.

Im Kanal wehrten leichte Seestreitkräfte bei der Sicherung eines Geleits drei Angriffe feindlicher Schnellbootgruppen ab und versenkten durch Artillerietreffer auf kurze Entfernung zwei britische Schnellboote. Weitere feindliche Boote wurden zum Teil unter Anwendung von Handgranaten schwer beschädigt.

In Südwestengland wurden in der vergangenen Nacht mili­tärische Anlagen mit Bomben belegt.

Einzelne britische Flugzeuge führten am gestrigen Tage unter dem Schutz von Wolken einen wirkungslosen Störangriss aus we st deutsches Grenzgebiet durch.

Die Ostfront berichtet

Sowjetische Landungsversuche bei Jalta und Mariupul mißlungen Angriffe im WolDow-Gebiet abgewiesen

DNB Berlin, 16. Juni. Wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt, hat der erfolgreiche Angriff der deutschen Trup­pen vor Sewastopol die Bolschewisten nicht nur zu verlust­reichen Gegenangriffen zu Lande, sondern auch zum Einsatz von Kriegsschiffen gezwungen. Diese Entwicklung vor­aussehend, hat die deutsche Luftwaffe die im Hafen von Sewa­stopol ankernden feindlichen Schisse, wirksam angegriffen und getroffen. Dennoch versuchte der Feind, an drei Stellen am 14. und in der Nacht zum 15. Juni durch Vorstöße einzelner Kriegsschiffe an die Küste deutsche Kräfte zu fesseln. An der Küste von Jewpatorija, einer Hafenstadt nordwestlich von Sewastopol, wurden die sich nähernden Kriegsschiffe des Feindes durch Artilleriebeschuß zum Abdpehen gezwungen und auch die mit mehreren Booten durchgeführten Landungsversuche bei Jalta, südostwsirts von Sewastopol, sowie bei Mariupol am Asowschen Meer mißlangen völlig, da die feindlichen Boote rechtzeitig erkannt wurden und sich unter dem Beschuß deutscher Küstensicherungen zurückziehen mußten, ehe sie landen konnten.

Im nördlichen Abschnitt der Ostfront gewannen deutsche Kampfgruppen nach Ueberwindung zahlreicher Minen­felder und schwierigen Sumpfgeländes gegen zähen feindlichen Widerstand weiter an Boden, im Wolchow-Eebiet blieben wiederholte starke Angriffe des Feindes, die durch Panzereinsatz und Artilleriefeuer unterstützt wurden, im zusammengefaßten Feuer aller Waffen liegen. Im Verlauf dieser Abwehrkämpfe wurden acht feindliche Panzer vernichtet und ein weiterer be­wegungsunfähig geschossen. Bei der deutschen Brückenkopfstel- lung wurden feindliche Ansammlungen von Infanterie und Packzern durch Artillerie wirksam bekämpft und ein Vorstoß «bolschewistischer Panzer abgeschlagen. In Fortsetzung des deut­schen Angriffs in diesem Kampfabschnitt nahm eine Kampf­gruppe ein größeres Waldstück und verlegte ihre Stellungen weiter vor. Die deutsche Luftwaffe unterstützte die Kämpfe des Heeres und belegte insbesondere feindliche Truppenansamm- lungen, Widerstandsnester und die Nachschuborganisation der Bolschewisten wirksam mit Bomben.

Rumänische Reiter gegen sowjetischen Flughafen 35 Flugzeuge und große Mengen Kriegsmaterial erobert.

DNB Berlin. 16. Juni. Eine motorisierte rumänische Schwa­dron, die sich bereits bei den Winterkämpfen auf der Krim bewährt hatte, war auch an der Schlacht auf der Halb­insel Kertsch hervorragend beteiligt. Die rumänischen Rei­ter hatten in unablässigen Kämpfen, in strömendem Regen, der die Fahrzeuge im aufgeweichten Boden steckenbleiben ließ, unter schwierigsten Bedingungen die Bolschewisten vor sich hergetrie- ben. Um jeden Hügel, um jeden Dorfausgang wurde erbittert gekämpft und die Bolschewisten unter schwersten Verlusten ge­schlagen. Da erreichte die rumänische Schwadron ein neuer Befehl:Der Flughafen von Kenegesch ist zu neh­men". Als die Schwadron den Flughafen erreichte, befanden sich dort 3q feindliche Flugzeuge, die wegen des aufgeweichten Bo­dens nicht starten konnten. 2n den Lagern waren gewaltige Mengen von Bomben und Munition angehäuft und Hunderte von Fässern mit Benzin waren von den Bolschewisten zurück­gelassen worden. Die Besatzungen der bolschewistischen Flug­zeuge und die Verteidiger des Flugplatzes empfingen die an­greifende Schwadron mit einem stärkeren Abwehrfeuer aus den als MG.-Nester verwendeten Flugzeugen, die ihre Bordwaffen im Erdkampf einsetzten. In kühnem schneidigem Vorstoß drangen die rumänischen Reiter in den eigentlichen Flughafen ein und zerschlugen mit Handgranaten und Sprengladungen den feind­lichen Widerstand. Die Bolschewisten, in die Enge getrieben, versuchten nun, das Vordringen der Rumänen dadurch auszu­halten, daß sie brennende Benzinkanister als Hand­granaten gegen die Angreifer warfen. Aber auch dieses Mittel konnte die Bolschewisten nicht vor ihrer Vernichtung bewahren. Nach kurzem erbittertem Nahkampf war auch der letzte Wider­stand gebrochen und der Flughafen mit 35 Flugzeugen und einer großen Menge an Kriegsmaterial und Benzinfässern war fest in den Händen der rumänischen Retter.

Helöerrlat badisch-wütttembergischer Regimenter

DNB Berlin, 16. Juni. Ein Infanterie-Regiment der badisch- württembergischen Infanterie-Division hat in harten Abwehrkämpfen vom'10. Februar bis 20. April den Bolschewisten außerordentlich hohe/blutige Verluste zugefügt. Neben einer grö­ßeren Auzaüboo« Gefangenen verlor der Feind vor diesem einen Regiment SN5 Tote und an Material zwei Panzer, neun Pan- zerabwehMnonen, acht Panzerbüchsen. 169 Granatwerfer und Maschinnrgewehre sowie 93 Maschinenpistolen und zahlreiche sonstige Waffen. Ein anderes Regiment der gleichen Division wehrte von Anfang Februar bis Ende Mai 1942 die Angriffe von acht feindliche« Divisionen ab. Bei diesen Kämpfen wurden 6900 gefallene Bolschewisten gezählt und 37 Panzer vernichtet. Drei Panzerabwehrkanonen, 110 Granatwerfer und Maschinen­gewehre sowie Tausende von Gewehren und große Mengen Mu­nition blieben als Beute in der Hand der deutschen Truppen zurück.

MW

Bei Sewastopol

In sehr harten Kämpfen sind hier die deutschen Truppen immer tiefer in das mit allen Mitteln geschützte Festungsgelände eingedrungen. Gefangene Sowjets werden sofort einem Ver­hör unterzogen^ (PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Kurschat, HH.)

Weitere Stellungen Sei Sewastopol genommen

Vergeblicher bolschewistischer Versuch, de« Donez z« durchquere«

DN Berlin. 16. Juni. Wie das Oberkommando der Wehrmacht «itteilt, geht der Kampf im Festungsgelände von Sewastopol weiter. Rach Brechung zähen feindlichen Widerstandes wurden weitere feindliche Stellungen genommen und mehrere Wider? standsnester vernichtet.

Im Morgengrauen geführte Gegenangriffe des ^ündes wui> den abgewiesen und dabei mehrere Panzer abgeschossen. Starke Festungswerke wurden im planmäßigen Zerstörungsschießen von schwerer Artillerie unter Feuer genommen. Auch die Luftwaffe setzte ihre Angriffe gegen die Befestigungsanlagen sowie das Häfengebiet von Sewastopol fort. Zahlreiche feindliche Panzcr- werke sowie feindliche Schiffe erhielten schwere Bombentreffer-'

Im Donezgebiet versuchte eine feindliche Kräftegruppe, bei Tagesanbruch unter Ausnutzung des Bodennebels den Donez zu durchqueren. Die Bolschewisten wurden jedoch teils schon Leim Uebersetzen vernichtet, teils nach der Landung über den Fluß zurückgeworfen, restliche Gruppen, die sich in den Schluchten des walreichsn llfergeländes festgesetzt hatten, wur­den eingeschloffen und gehen der Vernichtung entgegen.

Im Kampfabschnitt am Wolchow erlitten die Bolschewist « durch »«unterbrochene, Angriffe der deutschen Lustwaffe hohe blutige Verluste. Ein lohnendes Angriffsziel fanden deutsche Sturzkampfflugzeuge südostroärts des Jlmensees, wo eine große Flußbrücke durch Bombentreffer zum Einsturz gebracht wurde. Deutsche Jäger schaffen über diesem Kampfabschnitt am Mon­tag acht feindliche Flugzeuge ab.

Angriffe der Luftwaffe gegen Sewastopol

DNB Berlin, 16. Juni. Wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt, setzte die deutsche Luftwaffe am 15. Juni ihre schweren Angriffe gegen die Befestigungsanlagen von Sewasto­pol fort. Kampf- und Sturzkcftnpfflugzeuge griffen dicht vor den eigenen Linien Stellungen und Panzerbefestigungen der Bol­schewisten mit vernichtender Wirkung an. Auch die Hafenanlagen von Sewastopol wurden wiederum bombardiert. Sturzkampf­flugzeuge vernichteten einen in der Südbucht des Hafens liegenden bolschewistischen Zerstörer durch Bomben- volltreffer. Die zum Schutz der deutschen Kampsflugzeuge ein­gesetzten Jäger hatten im Raum von Sewastopol gestern keiner­lei Feindberührung.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Die Luft- und Seeschlacht im Mitlelmeer Britische Eeleitzüge im westlichen und östlichen Mittelmcer von Luft- und Seestreitkräften zerschlagen Ein weiterer Kreuzer und zwei Zerstörer versenkt, mehrere Einheiten beschädigt und torpediert

DRV Rom, 16. Juni. Der italienische Wehrmachtbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

Nach der in der Sondermeldung vom 15. Juni gemeldeten siegreichen Aktion in der Marmarica geht das Manöver der italienische» uud deutschen Einheiten erfolgreich weiter. Die Stellungen von Ain el Gazala wurden erreicht und überschritten.

Die Luftwaffe der Achsenmächte, die widerstandslos den Luft­raum' der Schlacht beherrscht, unterstützte pausenlos die Boden- unternehmungrn. Feindliche, aus dem Rückzug befindliche Ko­lonnen wurden unter Maschinengewehrfeuer genommen und ver­sprengt, viel« hundert Krastsahrzeuge zerstört oder unbrauchbar gemacht, Batterien zum Schweigen gebracht.

I« den Tagen des 14. und 15. Juni verlor di« britische Luft­waffe insgesamt 20 Flugzeuge; fünf eigene sind nicht zuruck­gekehrt.

An der großen Lust- und Seeschlacht, die gestern abend im Mittrlmeer ihren Abschluß fand, hat die Marine mit ihren Streitkräften stärksten Anteil.

Seit ihrem Auslausen wurden die beiden große« feindlichen «eleitzüge, die von Osten und Westen kamen, von unseren U-Booten gemeldet und angegriffen, di« zwei Einheiten des von Gibraltar auslausenden Geschwaders torpedierten. Am Vormit­tag des 15. Juni hat die 7. Flottendioision, bestehend aus zwei leichten Kreuzern und süns Torpedobootszerstörern, den von Gibraltar nach Malta unterwegs befindlichen Geleitzng heftig angegriffen. Obwohl dieser überlegen war und ans zwei Kreuzern uud mindestens 12 Torpedobootszerstörern bestand, zog er sich zurück, zerstreute sich und nebelte sich ein. In

dem anschließenden Gefecht aus nahe Entsernung explodierte ein Kreuzer und sank unter dem konzentrierten Feuer derEugenia di Savoqa" und derMontecuccoli". Zwei Torpedobootszer­störer wurden schwer beschädigt, ein Kreuzer und ein Torpedo­bootszerstörer von unseren Torpedobootszerstörern torpediert.

Unsere Einheiten setzte» unter ständige» furchtlosen Luft­angriffen den ganzen Tag die Aktion gegen die feindliche» Ein­heiten sort und versenkten durch Artillerieseuer einen weiteren Torpedoboots,Zerstörer.

Die Lustwajse der Achsenmächte griss in den Kampf ein und dezimierte den Geleitzng. Vier Dampfer wurde» in Brand gesteckt oder versenkt, ein Tanker wurde in Brand gesetzt.

Der andere, von Alexandrien kommende große seiud- liche Geleitzug wurde von Bombern und Torpedoflugzeuge» von den Stützpunkten in Nordasrika und im Aegäischcn Meer an­gegriffen. Ein Torpedobootszerjtörer wurde versenkt, sechs Ein- tzeiten getroffen. In Lustkämpsen wurde eine Spitsirc vernichiet. Eines unserer Flugzeuge kehrte nicht zurück.

In den Seegefechten östlich und westlich von Malta verloren wir einen schweren Kreuzer, der von einem Lufttorpedo und danach von einem Untermasserior»'! do getreten wurde, während ein schwerbeschädigtes Torpedoboot einen hei­mischen Hasen erreichen konnte. Ein großer Teil der Mann­schaften wurde gerettet. Nach weiter eingegangenen Meldungen sind die Verluste der englischen Flugzeuge bei den Operationen am 14. im westlichen Mittelincer aus 27 gestiegen. Weitere 19 wurden am gestrigen Tage vernichtet. Bier eigene Flugzeuge lehrten nicht zu ihren Stützpunkten zurück.

Im Schwaben Meer versenkten italienische Mas (Tchnell- boote) ei» boffchewistisches U-Boot.

Dr. Goebbels über politische und militärische Lage

Der Sieg bei Einsatz aller Kräfte ist uns nicht mehr zu nahmen.

Berlin, 16. Juui. Gauleiter Reichsminffter Dr. Goebbels sprach am Montag abend zu den Kreis- und Ortsgruppenleitern des Gaues Berlin, die sich zu einer Arbeitstagung ini Reichs­ministerium für Volksausklärung und Propaganda versammelt hatten Er gab ihnen dabei einen umfassenden Ueberbiick über die politische und militärische Lage und zog daraus die Folge­rungen für die Arbeit der kommenden Wochen.

Unsere Aussichten für den weiteren Verlauf des Krieges, fo führte er im einzelnen aus, seien gün­stiger denn je. Daß sich aus dem dritten Kriegsjahr manche Probleme besonderer Art ergäben, sei selbstverständlich; wir besäßen a er in unserem nationalen Kräfte-Reservoir noch ?o unerschöpfliche Energien, daß wir ganz ohne Zweifel alle nur denkbaren Schwierigfeiten meistern würden. Als außerordentlich wertvoll habe sich erwiesen, daß das deutsche Volk dem Kriege von Anbeginn in einer gleichmäßigen, durchaus realistischen Stimmung gegenübertrat. Es gebe heute niemanden in Deutsch­land, der nicht die Folgen der Möglichkeit eines verlorenen Krie­ges auch sür sich selbst klar übersehen könne. Das ganze Volk wisse, daß dieses Ringen gewonnen werden müsse; es wisse aber auch, daß uns der Sieg bei Einsatz aller Kräfte nicht mehr zu nehmen sei.

Dieser Krieg habe uns tatsächlich vor die Lösung unseres Eesamtschicksals gestellt. Und wir alle trügen damit die Last der Verantwortung nicht nur gegenüber den nachfolgenden Geschlech­tern, sondern auch all den vorangegangenen Generationen gegen­über, die das Schicksal um den Erfolg ihres Strebens und Kämpfens brachte.

Aus dieser Erkenntnis und aus diesem Verantwortungsgefühl heraus sei das deutsche Volk bereit und entschlossen, dem Füh­rer bedingungslos auf dem schweren und harten Wege bis zum endgültigen Siege zu folgen. Man könne diesem Volke nur immer wieder das Zeugnis ausstellen, daß es in allen seinen Schichten, vor allem aber in den breiten Massen aller derer, die im praktischen Arbeitsleben stünden, auch in schweren Stun­den stets eine vorbildliche Treue und eine unerschütterliche, selbstsichere innere Geschlossenheit an den Tag gelegt habe. Aus dieser Position heraus sei es möglich, den Krieg mit der Gewiß­heit des Sieges vor Augen weiterzusühren. Nur auf diesen Sieg aber komme es heute an..

Mit dem Eintritt Japans in den Krieg habe dieser eine weltweite Ausdehnung gewonnen; mit einem Schlage hätte sich nun aber auch vor aller Welt enthüllt, welche Inter­essen hinter den verlogenen Phrasen unserer Feinde stunden. Während sie von demokratischen Rechten und Freiheiten nur schwätzten, gehe es uns und unseren Verbündeten darum, tat­sächlich die Grundlagen für eine großzügige Lösung aller sozialen Probleme in den Lebensräumen unserer Völker zu schaffen.

Wie sehr sich die militärische Lage unserer Geg­ner seit dem Eintritt Japans in den Krieg auf allen Kriegs­schauplätzen weiter verschlechtert habe, könne durch keinerlei Verdrehungs- und Vertuschungsversnche Churchills und Roose- velts verschleiert werden; auch hier wieder sei uns die traditio­nelle Ueberheblichkeit und die grenzenlose Naivität der angel­sächsischen Welt zugute gekommen, die niemals den richtigen Matzstab sür die Einschätzung des Gegners zu finden vermöge. Umgekehrt wüßten wir recht gut, wie hoch wir die Möglichkeiten und tatsächlichen Fähigkeiten unserer Gegner zu veranschlagen hätten, und darum könnten uns alle amerikanischen Zahlen­phantasien in keiner Weise schrecken. Zudem erhöben sich in England und Amerika selbst immer mehr Stimmen, die darauf hinwiesen, daß alles, was man produziere, nichts nütze, wenn man es nicht an die Kriegsschauplätze zu schassen vermöge; die Tonnagesorgen unserer Gegner aber hätten dank des heldenmütigen Einsatzes unserer U-Boote einen Grad er­reicht, der dieses Problem für die Feindseite unlösbar erscheinen lasse. Wir dagegen könnten uns auf die Arbeitskraft nicht nur unseres eigenen Landes, sondern fast aller Völker Europas stüt­zen, so daß über den Ausgang des Kampfes auch auf diesem Gebiete kein Zweifel möglich sei.

Die letzte Hoffnung, die unseren Feinden noch bleibe und an die sie sich deshalb mit der Kraft der Verzweiflung klammerten, sei die Sowjetunion. Wir aber wüßten, daß deren Schicksal besiegelt und der Tag kommen werde, an dem wir die Früchte unserer bisherigen Siege würden ernten können. Herr Molotow möge papierene Verträge nach Moskau bringen, so viel er wolle; entscheidend sei die Sprache der deutschen Waffen, und die haben bei Charkow und Kertsch bereit« neue Proben ihrer Krast gegeben.

Wir unterschätzten die Aufgaben keineswegs, die noch vor uns stünden; das deutsche Volk sei aber bereit und gewillt, alle Opfer zu tragen, die zur Erreichung des Sieges notwendig seien. So werde sich die deutsche Moral auch durch Luftangriffe nicht er­schüttern taffen, die Herr Churchill unter dem Druck seines bol­schewistischen Verbündeten durchführen lasse.

In dem Schicksalskampf, den unser Volk führe, so schloß Dr. Goebbels, seien und das wisse jeder einzelne von uns hinter uns alle Brücken abgebrannt. Keiner denke auch nur an ein Zurück. Bor uns aber liege der Sieg und die Freiheit.