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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Samstag, de» 30. Mai 1842

Die Oftfront meldet

Heftige Angriffe im Waldaigebiet abgewiesen

DNB Berlin, 29. Mai. Im Waldai-Eebiet konnte ein mecklenburgischer Verband in tagelangen erbitterten Abwehr- kämpfen immer wiederholte Angriffe zahlenmäßig überlegener feindlicher Kräfte in Stärke von zwei Divisionen und einer Pan­zerbrigade zum Scheitern bringen. Nach Abschluß der Kämpfe wurden vor einem einzigen Bataillonsabschnitt über 1009 tot: Bolschewisten gezählt. 16 feindliche Panzerkampfwaqen waren durch Panzerabwehrgeschütze, Artillerie und Einzelkümpfe ver­nichtet worden. Unter den vielen hervorragenden Leistungen zur Vernichtung feindlicher Panzerkampfwagen zeugt einer von der Kaltblütigkeit der deutschen Panzerjäger.

Ein Panzerabwehrgeschütz hatte einen feindlichen Panzer- ßampfwagen auf kürzeste Entfernung außer Gefecht gesetzt, fiel dann aber selbst durch Volltreffer aus. Durch die so entstandene Lücke gelang es vier bolschewistisch-,: Panzerkampfwagen, in die deutschen Stellungen einzudringen. Bevor sie noch zur Wirkung kommen konnten, nahmen sofort kleine Trupps von Panzerjäger», Infanteristen und Pionieren ihre Bekämpfung aui. Ein Trupp von Panzerjägern stürmte einen schweren Panzerkampfwaqen, d« sich zwischen zwei Baumstämmen festgesahren hatte. Kurz entschlossen griffen die Panzerjäger zur Spitzhacke und zer­trümmerten die Optik, so daß der Stahlriese blind wurde. Mit Handgranaten sprengten sie das Geschütz und erledigten die Be­satzung im Nahkampf. Zwei andere Soldaten sprangen auf einen langsam fahrenden Panzerkampfwagen, wurden aber, als dieser im hohen Tempo davonfuhr, heruntergeschleudert. Als er wie­der aus allen Rohren schießend vor der eigenen Stellung ent­lang fuhr, rannten sie mit Minen in der Hand hinterher, brach­ten ihn durch eine Mine zum Stehen, trieben im feindlichen Feuer die Besatzung aus dem Turm und überwältigten sie. Der dritte Panzer konnte gleichfalls durch eine Mine vernichtet wer­den. Der vierte Panzerkampfwagen wurde durch rasch gelegte Minen am Fahrmerk beschädigt. Durch Sprenggranaten konnten die Bolschewisten zunächst alle Annäherungsversuche verhindern. Zwei Pioniere kauerten ihm bis zum Beginn der Dunkelhe^k auf und vernichteten ihn dann durch ihre Sprengladungen. "

Drei Panzer im Nahkamps erledigt

DNB Berlin, 29. Mai. Im nördlichen Abschnitt der Ostfront standen in diesen Tagen Pioniere eines nordwestdeut- 'chen Bataillons ganz auf sich gestellt drei schweren bolschewisti­schen Panzerkamvnvagen gegenüber. Einer der feindlichen Stahl­kolosse war 96 Meter vor den deutschen Stellungen auf eine deutsche Mine gelaufen. Eine Gleiskette war gesprengt, so daß üch der Stahlkoloß nur noch um seine eigene Achse drehen konnte, ^rs hinderte die bolschewistischen Schützen aber nicht, aus ihrer .Kanone und den beiden schweren Maschinengewehren unablässig ihre Feuerstöße gegen die deutschen Stellungen zu richten. Vor einer Höhe gaben bolschewistische Schützen mit Maschinengeweh­ren und Granatwerfern dem angeschosssnen Stahlriesen starken Feuerschutz, so daß es zunächst nicht möglich war, an ihn heran­zukommen. Bei anbrechender Dunkelheit arbeiteten sich zwei Pioniere, ungeachtet des starken feindlichen Feuers, durch das eigene Minenfeld hindurch und gelangten im Schutze eines Grabens in den Rücken des feindlichen Panzerkampfwaqens. In kühnem Satz spranaen sie auf den Stahlkoloß und brachten ihre Sprengladung an. Wenige Augenblicke später stand der stählerne Niese in Flammen. Zwei weitere schwere Panzerkampfwagen des Gegners schonen jetzt aus allen Rohren gegen die deutschen Stel­lungen. Im Schutze der Dämmerung hatten sich Pioniere unter Führung eines Obergesreiten auch an den einen dieser Panzer­kampfwogen herangearbeitet. Verzweifelt setzte sich die Besatzung -ur Wehr. Trotzdem gelgng es zwei Pionieren, ihre Spreng­ladungen an der Tnrmluke der stählernen Festung anzubringen. Eine gewaltige Detonation und eine hohe Stichflamme ließen schon von weitem erkennen, daß auch dieser gefährliche Gegner erledigt war. Ein Pionier hatte sich inzwischen an den letzten 56 Meter entfernt stehenden Panzsrkampfwagen herangeschlichen und vernichtete auch diesen durch Sprengung.

5VÜ. Feindflug einer Fernaufklärerstaffel

DNB Berlin, 29. Mai. Eine deutsche Fernaufklärerslaffel un­ter Führung von Hauptmann Putzka, die seit Kriegsbeginn ununterbrochen im Einsatz ist, hat in diesen Tagen im Osten ihren 566. Feindslug durchgefllhrt. Die Besatzungen dieser Staf­fel waren ungeachtet der Kälte und der schweren Schneever­wehungen während des russischen Winters täglich über dem Feind. In anstrengenden Flügen sind die deutschen Aufklärungs­flieger ganz allein auf ihre eigene Abwehrkraft und ihr fliege­risches Können gestellt. Tief in das feindliche Gebiet eingedrun­gen. haben sie mit ihren Erkundungsergebnissen der deutschen Führung immer wieder wichtige Unterlagen für bevorstehende Operationen geliefert. In beispielhafter Einsatzsreudigkeit haben die Fernaufklärer auch unter den schwierigsten Wetterverhäll- nissen und trotz der oft starken feindlichen Jagd- und Flakabwehr hervorragende Leistungen vollbracht.

Der Reichsmarschall hat dafür den fliegenden Besatzun­gen und dem Bodenpersonal dieser Fernaufklärerstaffel zugleich mit seinen Glückwünschen seine besondere Anerkennung aus­gesprochen.

Neuer Versuch Roosevells in Indien

DNB Berlin, 29. Mai. Es hat nicht lange gedauert, bis Roose­velt auf einen neuen Einfall gekommen ist, seine Beherrschungs­pläne in Indien doch noch durchzusetzen. Diesmal bedient er sich eines indischen Maharadschas, und zwar des von Jndore. Dieser Maharadscha richtete einen offenen Brief an Roosevelt, in dem er anregt, die USA., China und die Sowjetunion (!) sollten Schiedsrichter sein bei denMeinungsverschiedenheiten" zwischen Großbritannien und Indien. Der Maharadscha fordert schließlich^. Roosevelt auf. die Führung zu übernehmen, indem er erklärt, Amerika werde alles, was in seiner Macht stehe, tun, um die Stärke Indiens aufzubauen und umIndien im Interesse des Sieges in ein Kriegsarsenal zu verwandeln". Man erkennt klar und unverblümt den Dreh, den der Herr des Weißen Hauses seinem neuen Einschaltungsoersuch in Indien geben will. Ver­wandlung des Landes, das nach dem Willen seiner Bevölkerung dem Krieg fernbleiben will und nur gegen England die Forde­rung nach Freiheit erhebt, in ein demokratischesKriegsarsenal" ioll das Aushängeschild sein. Mitbeteiligung Chinas und der im Augenblick mit eigenen Dingen vollauf beschäftigten Bolsche­wisten ist eine Floskel zur Tarnung der wahren Absicht.

Roosevelt» Lügentaktik

DNB Berlin, 29. Mai. Die am 22. Mai vom Hauptquartier der italienischen Wehrmacht durch Sondermeldung bekannt­gegebene Torpedierung eines IlSA.-Schlachtschisses derM a r")- tand"-Klasse auf der Höhr der brasilianischen Küste durch das italienische U-BootBarbarjgo", das das USA.-Kriegsschiff in kurzer Zeit versenkte, ist bis heute von den zuständigen Stellen in Washington noch nicht eingsstanden worden, da Roosevelt es nicht wagt, seinem Volke solch schwere Schläge zu berichten. Zu Rooseselts Unglück sind nun von argentinischen Damp­fern eine Anzahl Ueberiebender des Schlachtschiffes aufgenom-

lAtlantic, Zander-M.-K.> Eichenlaub für General von Mackensen

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(Kartendienst E. Zander, Ai.)

Die japanischen Erfolge in Zentral-China

men worden, so daß sich jetzt der Sender Neuyork wenigstens in seinem fremdsprachlichen Nachrichtendienst dazu bequemen muß, den Untergang des Schlachtschiffes einzugestchen. So berichtete der Neuyorker Nachrichtendienst in den frühen Morgenstunden des 29. Mai auf Portugiesisch (!), daß an Bord des argen­tinischen DampfersIgassu", der am Freilag in Recife ancam, sich Ueberlebende des nntergegangenen USA.-Schlachtschiffes Maryland" befanden. Tie Ueberlebendcn jagten aus, daß das Schiss innerhalb von vier Minuten nach dem Tor- peüoangriss gesunken sei. Sie selbst seien an. Tage nach den: Untergang derMaryland" von:Igassu" ausgenommen woroen.

Alan dars gespannt sein, wann Washington nunmehr auch den: amerikanischen Volke den Untergang des 32 666-Tnnnen-Schlacht- schisses zugeben wird.

Japanische Lustwaffenerfolge Tokio, 29. Mai. Die japnische Marinelnftwaffe schoß bei An­griffen aus Port Moresby von Dienstag bis Donnerstag insgesamt 32 feindliche Flugzeuge ab.

Fall der chinesischen Stadt Krnhwa DNB Tokio, 29 Mai. Zur Einnahme der wichtigen Stadt Krnhwa in der chinesischen Provinz Tschekiang, die die Gegen­seite zu leugnen versucht, gibt ein Frontberrchter ausführliche Schilderungen, in denen es heißt, daß die von den Chinesen als uneinnehmbar bezeichnete Stadt gefallen sei. Aus der Stadt steige überall Rauch aus. D>e Befestigungsanlagen seien vom japanischen Ariilleriefeuer zerstört. Auf dem Stadtwall flattern Japans Sonnenbanner. Das Hauptquartier der 16. chinesischen Armee wurde von japanischen Bomben ebenso zerstört wie die eiserne Brücke über den Kinhwa-Fluß.

Geheimer Flugplatz der USA. auf Mindanao Tokio, 29. Mai. (O a d.) Wie Domei aus Manila meldet, wurde ein großes verstecktes Lager von Kriegsma­terial und Ausrüstung, darunter vier der letzten amerikani­schen Jagdflugzeuge, Treibstoff und Munition, entdeckt, als die japanischen Truppen im Dschungel in der Nähe von Malay- Balay auf Mindanao einen geheimen Flugplatz auffandcn. Der Flugplatz wurde von den philippinischen und amerikanischen Streitkräften beim Zusammenbruch des feindlichen Widerstandes aus der Insel Mindanao im Stich gelassen. Da die Flug­zeuge vom TypP 46" in bester Verfassung waren, wurden sie ron japanischen Piloten nach einem japanischen Luftstützpunkt geflogen.

Argentinien bleibt neutra.

DNB Madrid, 29. Mai. Der argentinische Vizepräsident Ramon S. Castillo erössnete am 28. Mai die Sitzung des argentinischen Parlaments mit einer Rede, in der er seiner Genugtuung Ausdruck gab, mitteilen zu können, daß es Argrn- t:nien trotz der schwierigen Lage möglich gewesen sei freie Ver­bindungen zu allen Ländern ausrechtzuerhalten, Präsident Ca­stillo erinnerte dann an die Rio-Kouferenz, in deren Verlauf der Vorschlag, die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den Achsenmächten abzubeechcn, von Argentinien und Chile abgelehnt worden scj. Der Grundsatz Argentiniens, die tradi­tionelle Freundschastspolitik gegenüber allen Ländern ausrecht­zuerhalten, sei hiermit noch einmal bestätigt worden.

Zum Schluß erklärte der Präsident, daß Argentinien mitten im Kriege das Recht gerettet habe, mit allen Ländern ,m Frieden zu leben. Dieses Recht sei der größte Wunsch- traum eines jungen Landes, das ohne Haß und ohne Hojsnung aus Eroberung lebe.

Grotesk« Verrenkungen der Londoner Agitation DNB Stockholm, 29. Mai. Angesichts der klaren Feststellungen des deutschen Oberkommandos der Wehrmacht über die siegreiche Vernichtungsschlacht südlich von Charkow werden die krampf- basten Verrenkungen der Londoner Rachrichtenpolitik immer grotesker. So erklärte Reuter am Freitag morgen u. a. wörtlich: Die Riesenschlacht zwischen dem deutschen und dem sowje­tischen Heer in der Ukraine ist gegenwärtig so ver­wirrt, daß die Beobachter sich die Frage stellen, welches eigent­lich die Armee ist, die die andere eingekreist hat. Der einzige Unterschied besteht darin, daß die Deutschen verkünden, sie hät­ten die Sowjets eingekreist, während die Sowjets nichts sagten. In maßgebenden Londoner Kreisen ist man der Meinung, daß die Deutschen vielleicht einige kleine feindlich« Gruppen einae-

kreist haben, daß jedoch eine große Einkreisung sowjetischer Streitkräfte im Süden von Charkow von Deutschland aus Propa­gandagründen verkündet wird.

Das auch von Reuter zugegebene Schweigen Moskaus dürft« neben den vom OKW, bekanntgegebenen riesigen Eefangenen- und Beutezahlen die Frage, wer eingekreist wurde, bereits in eindeutiger Weise geklärt haben.

Jahrestag der akademischen Miliz Ansprache des Duce DNB Rom, 29, Mai. Der 18. Jahrestag der Gründung üer akademischen Miliz wurde auf dem Hauptplatz des römischen Universitätsviertels unter Teilnahme des Duce, des Partei­sekretärs Minister Vidussoni, des Ministers für nationale Er­ziehung, Vottai, und des Ministers für Volksnufklärung, Pa- volini, sowie hoher Vertreter der Wehrmacht mit einer mili­tärischen Feier begangen, die dem Gedächtnis und der Ehrung ihrer Gefallenen und Kriegsverwundeten galt. Nach der feier­lichen Vereidigung der neuen Bataillone der akademischen Miliz von Rom und anderen Universitätsstädten und der Einsegnung ihrer Wimpel erinnerte der Duce in einer kurzen Ansprache daran, daß die akademische Jugend Italiens seit 1848 also seit bald einem Jahrhundert, so oft das Vaterland rief, sich als Freiwillige meldeten, um ihre heldische Mission mit dein Blut zu besiegeln. Diese Tradition finde heute in den Schwarz- Hemden wieder ihren glänzenden Ausdruck. Mussolini schloß mit dem begeistert aufgenoimckenen Appell an die akademische Jugend, den Glaubei: an Italien und an das Liktorenbündel rein, unwandelbar und unbestechlich" zu wahren. Dam: folgte die von: Duce persönlich vorgenommene Verteilung der Taxser- kcitsmedaillen an die Hinterbliebenen der Gefallenen und an die zu der Feier befohlenen Frontkämpfer

Schöpfer des Kricgshafens Helgoland DNB Berlin, 29. Mai. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht ließ den: Ministerialdirektor Alfred Eckhardt, in Anerkennung seiner Verdienste um die Kriegsmarine anläß­lich seines 76. Geburtstages sein Bild mit Unterschrift über- retchcn. Ministerialdirektor Alfred Eckhardt, Chef der Amts­gruppe Hafenbau im Oberkommando der Kriegsmarine, begeht am 36, Mai 1942 seinen 76, Geburtstag. Sein Name ist mit der Schaffung des Marinestützpunktes Helgoland eng verbunden, Ministerialdirektor Eckhardt hat in den Jahren 1968 bis 1914 die Insel Helgoland zu einem Stützpunkt ansgebaur, der du Führung des Weltkrieges gegen England wesentlich beeinsiußt hat. Für diese seine Verdienste wurde Eckhardt u. a. mit dem E. K. 2, Klasse am schwarzweißen Band und dem Ritterkreuz des königlichen Hausordens von Hohenzollern ausgezeichnet. Nach der durch Versailles erzwungenen Schleifung der Anlangen ent­stand unter Eckhardts Leitung aus den alten Grundwerken ein neuer Mnrinehasen, der, heute schon benutzt, zun: Schutz der Deutschen Bucht einen wesentlicben Beitrag liefert.

Aus dem Gerichtssaal

Bestrafte Bolksschädlinge Todesstrafe für Handel mit Eisenkontiirgcntcn Wien, 29. Mai, Der 36jährige Viktor, Martin Herzog aus Wien war als Angestellter einer Lokomotivensabrik in der Buch­haltung tätig und nützte seine Kenntnisse von den Ziffern der Firma dazu aus, daß er an verschiedene eisenbearbeitende Ge­werbetreibende herantrat und sich erbötig machte, ihnen diese Ziffern bekanntzugeben. Er schwindelte diesen dabei vor, daß seine Firma nicht alle ihr zugewiesenen Kennziffern verwenden tonne. Außerdem stellte er gegen Entgelt gefälschte Zuweisungs­urkunden aus. Er entzog dadurch rund 1866 Tonnen Eisen der ordentlichen Bewirtschaftung und zog daraus für sich einen Ge­winn von mindestens 15 666 RM. Der wegen Betruges und Diebstahl schon wiederholt vorbestrafte Volksschädling wurde vom Sondergericht in Wien zum Tode verurteilt,

Schleichhandel mit Günsen schwet bestraft Nürnberg, 29. Ata: Vor dem Sondergericht in Nürnberg hatte gch der 41jährige Johann Sperl aus Daberg und der 55jährige Händler Paul Oskar Geier aus Arnsgrün zu verantworten, weil sie mit Gänsen Schleichhandel trieben. Sperl taufte ins­gesamt 55 Gänse und sechs Hühner bei Bauern auf und ver­kaufte sie teilweise nach Auffütterung an Geier weiter, der sie wieder zu Schleichhandelspreijen an seine Kunden abgab. Wegen Verbrechens nach der Krieaswirtschaftsverordnung und Ver­gehens nach der Preisverordnung wurde Sperl zu drei Jahren und Geier zu 2X> Jahren Zuchthaus verurteilt.

Todesstrafe für Unterschlagung von Lebensmittelkarten Danzig, 29, Mai. Der Leiter einer Wirtjchajtsstelle in Danzig, der 33jährige Bruno Lietz, hatte seine verantwortungsvolle Stellung bei der Berteilung oer Lebensmittelkarten dadurch zum Schaden der Allgemeinheit gewissenlos mißbraucht, daß er an­fänglich einzelne noch uuoerorauchte Kartenabschnitte von ein­gerückten oder verstorbenen Volksgenossen, später jedoch ganze Lebeiismittelkartensütze au seine Verwandten und Mitarbei­terinnen abgab. Insgesamt unterschlug er über 166 solcher Sätze und stellte sich auch eine weitere Klerdertarle aus, um damit eine zweite Raucherkarte zu erhalten. Das Sondergericht in Danzig verurteilte den Volksschädling zum Tode, während seine Mutter Meta Wunderlich und seine Braut Marta Neumann zu je Jahren Zuchthaus und acht weitere Empfänger von Lebens­mittelkarten schwere Gejüngnissrrajen bis zu einem Jahre er­hielten.

Australische Hilferufe an USA. Die verzweifelte Lage, in der sich Australien befindet, kommt immer wieder in Hilferufen zum Ausdruck, die von Seiten Australiens an die amerikanische Adresse gerichtet werden. Der Herausgeber der ZeitungSidney Daily Telegraph", Brian Pentan, veröffentlicht in der ameri­kanischen ZeitungSaturday Evening Post" einen Artikel unter dem TitelHelft uns Australien halten". Die Feststellung Pen­tans, daß Australien für seine Verteidigung die runde Zahl von 3666 Flugzeugen und 14 Panzerdivisionen als Unterstützung von Amerika fordert, beleuchtet schlaglichtartig die aussichtslose Position, in der sich Australien befindet. Noch höhere Ziffern werden von den Sowjets und von England gefordert.

Verfemung von zwei Handelsschiffen zugegeben. Ein USA.- Handelsdampser von 4866 BRT. sowie ein unter der Flagge von Panama fahrendes Frachtschiff von 3652 BRT, zourden aus der Fahrt nach Häsen der amerilanischeir Ostküste von Unter­seebooten torpediert unü versenkt. Das USA,-Marinedeparte­ment gibt die Versenkung beider Schisse zu,

Außenminister der chrnrsischen Nationalregierung in Japan. Der Außenmmislcr der chinesischen Nationalregierung Dr, Chu Min-I traf mit seiner Begleitung zu einem Staatsbesuch in Japan ein. Im Verlauf des Staatsbesuches ist für den 1. 2uni e n feierlicher Empsang im Kaiserpalasr :n Anwesenheit von Außenminister Togo vorgesehen.

Die Sondersitzung in Tokio beendet. Mit einer formellen Schlußzeremonie im Oberhaus fand die 86, Sitzung des japani­sche,: Reichstages ihr Ende. Ministerpräsident Tojo verlas hicr- be: in Anwesenheit der Mitglieder beider Häuser die kaiserliche Proklamation über die Beendigung der Sondersitzung.