Hchwarzwald - Heimat
.gestellt, ebenso Besen und Bürsten. Lie Ausstellung dieser Sachen erbrachte einen Betrag von 85 RM. für das KWHW.
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Links unten schräg gestellt: „Ewig treu"; rechts inten schräg auf den Kopf gestellt: „Ewig Dein"; links oben schräg auf dem Kopf: „Liebst Du mich?" Das kommt Ihnen seltsam oor? Es sin» einige Zeichen der Briefmarkcnsprache, die »i? närrischen Verliebten gerne als Ergänzung ihrer brieflichen Ergüsse benutzen, möglichst noch mit mehreren Marken verschiedener Bedeutung.
Es war schon immer nicht ganz einsichtig, warum diese für die Betroffenen sicher sehr interessanten, für alle Außenstehenden aber ganz gleichgültigen Mitteilungen nicht im verschlagenen Brief selbst genügend Raum finden sollten. Jetzt hat die Deutschs Reich-Post kürzlich daruin gebeten, diese Sitte, die man getrost als Unsitte zeichnen kann, nicht mehr zu Pflegen, sondern di« Marken stets dahin zu kleben, wohin sie gehören: rechts oben in die Ecke. Der Grund zu solcher Bitte liegt nicht etwa' in besonderer Pedanterie der Reickisvolt. !on-
dern in der Mehrarbeit die diese „sinnige" Gepflogenheit beim Stempeln der Briefe verursacht. Die Marken werden nännich, soweit irgend möglich, mit Maschinen entwirret, die bis zu 20 000 Stempelungen in der Stunde leisten, fedoch nur dann zu verwenden sin», wenn die Merken gleichmäßig auf den Briefen "leben. Briete, die mit dem Sitz der Marken aus dem Rahmen fallen, müssen einzeln in die Han» genommen »nd ab- gestempelt werden. Solche Briese erleiden also kleine Verzögerungen.
Jeder wird in Zukunft gerne eine Spielerei unterlassen, die eine unnöt-ge Sonderbelastinig der amtlichen Stellen bedeutet. Doch auch der Briesschreiber, der sich ohnedies der Briefmarken- svrache nicht zu bedienen vfleg!?. wird gewiß, wenn er es weiß, folgendes geru beachten: bet der Verwendung von zwei Marken werden oie>e am besten waagerecht nebeneinander geklebt, weil senkrecht übercinanderstchende Marlen ebenfalls die Maschineustempelurlg verhindern.
Unterjettingcn. Am 25. Januar wurde Frau Sidonie Niethammer, geb. Haag, Schiffwtrts- Witwe, 79 Jahre alt; sie ist dem Alter nach noch geistig rüstig nnd beteiligt sich immer noch bei häuslichen Arbeiten; ihren Ehemann hat sie vor 40 Jahren durch einen landwirtschaftlichen Unfall verloren. — Ten 70. Geburtstag begeht heute Bez.- Notar a. T. Albert Roller. Schon vor Kriegsausbruch hat der Jubilar sich wieder in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und versieht in vorbildlicher Weise immer noch Arbeiten im Notariats- wie im Verwaltungssach. Möge Beiden noch ein sonniger Lebensabend beschieden sein.
Hcrrenberg. Personenstandsvcrändernngen im Monat Dezember 1944: Geburten: Emil Kegreib, Mechaniker, 1 S.; Siegfried Rübel, Bibliothekar, 1 S.; Erwin Gottlob Schäfer, Schlosser in Gärt- ringen, 1 S.; Otto Gaiser, Hauptlehrer in Ober- jesingen, 1 T.; Willi Melcher, Metallschleifer in Berlin, 1 S.; Hermann Igel, Lagerarbeiter, 1 S.; Walter Keck, Sägewerksbesitzer, 1 S.; Leo Junker,
Wieder ein Einbrecher gefaßt
in der Person eines ausländischen Zrvilarbriters
Ein 21 Jahre alter, ausländischer Zivilarbeiter, der in Obertalheim beschäftigt gewesen war, hatte vor einigen Wochen seine Arbeitsstätte verlassen und lebte von Diebstählen. Ende der letzten Woche nächtigte er in einer Scheune in Gechin - gen. EineLUsländischc Arbeiterin/die Stroh in der Scheune holen wollte, bemerkte den Einbrecher, erschrak aber so sehr» daß sie in der Scheune zu Fall kam und schwer verletzt wurde. Ter Einbrecher machte sich auf und davon. Die alarmierte Gendarmerie verfolgte seine Spur und stellte ihn bei Ostelsheim. Ta er auf Anruf nicht stehen blieb, waren dir Beamten genötigt, von der Schutzwaffe Gebrauch zu machen. Ter Flüchtende wurde am Oberschenkel verletzt und konnte dingfest gemacht werden. Er führte eine Menge Diebesgut, darunter auch Uhren und Ringe, mit. 102 gestohlene Gegenstände wurden sichergestellt. Ter Festgenommene gestand 16 Einbruchsdiebstähle ein. Wieder ein Hinweis, namentlich für die ländliche Bevölkerung, auf herumlungernde Personen zu achten und sie schnellstens der Gendarmerie zur Anzeige zu bringen!
Rückführung und -Selbstversorgung
Infolge von Kriegsmaßnahmen hat eine Reihe von Selbstversorgungen ihren bisherigen Wohnsitz vorübergehend aufgeben müssen und damit die Selbstversorgergrundlage verloren. Soweit sie wieder eine hauptberufliche Beschäftigung in der Landwirtschaft angenommen haben, bleiben diese rückgeführten Selbstversorger auch am neuen Wohnort mit ihren Ehefrauen, Kindern nnd selbstver- sorgungsberechtigten Haushaltsangehörigen landwirtschaftliche Selbstversorger. Soweit ihnen nicht oder nicht sofort gelingt, eine hauptberufliche Beschäftigung iir einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb zu finden, gelten sie mit dem Tage der Rückführung als Normalverbraucher und erhalten, je nach den Voraussetzungen ihres Einsatzes, wie die übrigen Verbraucher gegebenenfalls Zusatz- karten für Schwer- und Schwerstarbeiter oder Zulagekarten für Lang- und Nachtarbeiter.
Gute Entwicklung der Frauenarbeit
Ucber den gegenwärtigen Stand und die Weiterentwicklung des Fraueneinsatzcs in der Kriegswirtschaft sprach die Neferentin beim Frauenamt der DAF. Sie schilderte die Arbeit der sozialen Betriebsarbeiterinnen und Betriebsfrauenwalte- rinnen, sowie der Werkfrauengruppen, deren Auf- gäbe es ist, bei den Millionen von Frauen, die aus den Meldepflichtbestimmnngen in die Betriebe gekommen sind und noch kommen, die Angst vor dem Betrieb zu bekämpfen und ihnen helfend nnd beratend zur Seite zu stehen. Die Erweiterung des PersonenkreiseS der meldepflichtigen Frauen und die verschärfte Durchführung der Meldepflicht wirken sich günstig aus. Halb- tagseinsatz wird in sehr viel aerinaerem Um-
Es geht um jeden Hof
Dringt der Bauer nicht tagtäglich sein kleines Opfer sür die Notwendigkeit des Krieges? Ist es nicht ein ewiger Kamps um mehr Anbau, um größere Ernten, um reicheren Fettertrag? Und jetzt wird zu einer neuen Sammlung aufgerufen. Wo soll man überzählige Stoffe hernehmen, die Kleider und Wäsche und all die Ausrüstungsstücke für unsere neuen Formationen? Darauf ist man hier nicht eingerichtet. Was der Bauer hat. das braucht-er notwendig selber, denn sonst hätte er'S gleich gar nicht anaeschasft.
Trotzdem läßt sich bei einigem gute« Willen so manches finden, was für unsere Soldaten verwertet werden kann; irgendwelche Abfälle und Lumpen, die wertvolles Futter für den Reißwolf find. Man kann da auch ein wenig nachhelfe«. Vielleicht ist die alte Schaffhose scho« lä»gst überfällig, um durch die neue im Kasten ersetzt ,« werden. So wird es mit manchem Schurz, Kleid, Strumpf «nü Wäschestück sein. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo man getrost die Reserven ««greifen darf, denn es geht um die letzte entscheidende Schlacht, von der allerdings auch alles abhängt.
Mit gutem Grund ist diesmal zum Volks, opfer aufgerufen. Um die letzte Schlacht zu gewinnen, brauchen wir eine große Zahl »on neuen Bataillonen und Regimenter«, dir alle in tnrzer Zeit sehr gut ausgerüstet werden müssen. Daraus kommt's an. Das läßt sich mir machen, «enn jeder im deutschen Volk freiwillig auch dös hergibt, wovon er sich schwer trennt. Unsere Hauptreserven bilden die Wäsche-, Stoffe« und Kleidervorräte auf dem Land. Von der freiwilligen Hergabe dieser Stücke hängt es ab, ob genug au Textilien heraus, kommt, um unsere neuen Formationen gut aus- zurüstcn. Wir glauben nicht, daß auch nur auf einem einzigen Hof bei uns jemand fitzt, der zu dumm ist, um das zu begreifen: sedeS heut« heimlich und geizig znrückbehalteue Stück gefährdet den Sieg, der uns sonst sicher ist. Vom Siege »der jangt alles für unsere Zukunft ab.
fange zugestanden, vor allem müssen sich du. Halbtagsfrauen auch anteilmäßig an den erhöhten Ar- beitsanforderunaen in den Betrieben beteiligen. Durchschnittlich sollen von den Halbtagsfrauen mindestens 30 Stunden je Woche gearbeitet werden. Auch an Lüftschutzdienst sowie an der Nacharbeit der durch Fliegeralarm ausgefallenen Arbeitsstunden werden sie beteiligt. Der Hausarbeitstag steht ihnen nicht zu. Für ditz durch Familienpflichtcn stark gebundenen Frauen ist die Kriegsheimarbeit das gegebene Tätigkeitsgebiet. Neben der zahlenmäßigen Steigerung des FraneneinsatzeS wird in den kommenden Monaten auch eine wertmäßige Steigerung erfolgen, und zwar durch Erziehung zur Selbständigkeit am Arbeitsplatz, durch Ausbildung zur vollwertigen Facharbeiterin als Dreherin, Fräscrin, Bohrerin, Schwcißerin nnd durch Ausbildung zur Unterführers« usw. Die Bernfserziehungslehr- gänge deS DAF.-Leistungsertüchtignngswerks sind dabei eingeschaltet. Bei alldem sorgen Betriebe, Betriebsärzte nnd DAF. für die Gesunderhaltung der Frauen trotz vermehrter Belastung und für Erleichterung ihrer häuslichen Pflichten, z. B. durch Abnahme der Wäsche nnd der Näh- und Flickarbeiten, sowie durch Einkausserleichterunaen.
Sulz. Wie im vorigen Winter wurde auch Heuer wieder ein „Hausfleißkurs" abgehaltcn. Ter Kurs, geleitet von Frl. Luise Meier aus Tettingen, wurde von 17 Mädchen und Frauen besucht. Aus Altmaterial wurden Röcke, Bettvorlagen, Handtaschen, Schals, Pullover, Handschuhe u. a. Her-
Schlosser in Quierschied, 1 S.; August Schommcr, Schmied in Quierschied, 1 S.; Josef Schmitt, Kaufmann in Mainz, 1 T.; Heinrich Teichmann, Schlosser in Essen, IS. — Eheschließungen: Wilhelm Greiner, Elektromonteur, und Emma Härtner, Stenotypistin, Haslach- Hermann Reichart, Landwirt, und Dorothea Kaupp. Luftwaffenhelferin; Wilhelm Kromer, Flaschner, Bondorf, u. Maria Zatti; Wilhelm Jossen, Mechaniker, und Elfriede Theurer, städl. Angestellte, Stuttgart; Lothar Gaü, Kaufmann, und Ella Kern, Sekretärin; Werner Tweer, Dekorateurs Köln, und Elfriede Epple, Postfacharbeiterin; Joses Stein, kaufm. Angestellter, Koblenz, und Luise Katz, Haustochter. — Sterbefälle: Karoline Mayer, Rentnerin, 64 I.; Renate Müller, 3 Mön.; Margarete Schock geb. Dünkel, Bad Cannstatt, 82 I.; Rudolf Schuster, Nufringen, 12 I.;-Christin« Schund geb. Schürer, 78 Jahre; Martha Götz, Renrnerin, 71 I.; Heinrich Kienzle, Landwirt, 66 I.; Katharina Braß geb. Raith, 88 I.; Anna Verlach geb. Feiger, 77 I.; Hedwig Denble geb. Rau, 61 I.; Karl Jung, Pfarrer i. R., 77 I.; Johannes Weimer, Schuhmacher, 34 Jahre; Luise Braun, Arbeitslehrerin a. D., 83 I.; Max Unger, Glasermeister, 71 I., Christel Krodel von Sindelfingen. 4 Jahre.
Pforzheim. Ein Holländer, der in einem hiesigen Hotel angestellt war, entwendete Spirituosen und Lebensmittel. Er wurde in 15 Fällen des Diebstahls'überführt und zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt.
Straffe und planvolle Betriebsführung nötig
Oanäesbauernküstrer ^rnolä Uber äie Ausgaben ber Osnäwirtsciiskt
Nach einem kurzen Rückblick auf die Ernteergebnisse des Jahres 1944 führt Landesbaüernführer Arnold in seinen betriebswirtschaftlichen Gedanken im Wochenblatt der Lande., niernschast Württemberg aus:
„Ter Ablieferung? Hescheld, den der Bauer in den letzten Wochen erhalten hat, :st in diesem Jahr sehr vielseitig. Außer der restlosen. Ablieferung von Brotgetreide und von Oelfrüchtcn müssen nicht unerheblich« Mengen von Gerste. Hafer, Erbsen, Kartoffeln, Kohlrüben, Heu nnd Stroh cbgeliefert werden. Die jedem Betrieb auferlegien Kontingente müssen aus jeden Fall erfüllt werden. Dies bedingt, daß Art nnd Umsang der Viehbestände und der tierischen Erzeugung der verbleibenden Futtergrundlage des Hofes anzupassen sind, das vorhandene Futter muß mit den geringsten nährstosfwirtschaft« lichen Verlusten in tierisch« Leistungen umqesetzl werden. Bei übersetzten Rindviehbeständen ist zu- erst dafür zu sorgen, daß die unnützen Fresser, wie ausgediente Milchkühe und zur Jucht ungeeignete Jungtiere, dem Echlachthof zugeführt werden.
Heute gehören die Zugtiere zu unseren wichtigsten Betriebsmitteln, und die verkürzte Treibstostver- sorgung zwingt dazu, daß viele schwere Arbeiten aus die tierischen Zugkräfte verlagert werden. Des- halb ist es unbedingt notwendig, daß Pferde, Zug. ochsen und Zugkühe ausreichend mit Futter oer- sorgt werden. Da die Rindviehhaltung im Verlauf dieses Krieges immer mehr zum Träger der Fleisch- und Fettversorgung geworden ist, wobei das Schwergewicht aus der Milcherzeugung ruht, ist die Milchkuh nicht allein mit ausreichendem Futter zu versorgen, sondern erhält auch das eiweißreichste Futter, wie bestes Wiesen, und Luzerneheu. Nach Sicherstellung des Futterbedarfs sür Zug- und Milchvieh und Swafe bestimmen die verbleibenden Fultermcngen den Umfang'der Schweinehaltung. Durch rücksichtslose Einschränkung der Kaninchen, und Geflügelhaltung muß mehr Futter für das Schwein frcigemacht werden. Unter Be- rücksichtigung der gegebenen Futtergrundlage sind nur durchschnittliche Schlachtgewichte anzustreöen. Alte Sauen und solche mit geringen Würfen find rücksichtslos auszumcrzen.
Die Bnbaupläne ändern sich von Jahr zu Jahr in den Betrieben nur weniA, und die bisherigen Anbauflächen von Brotgetreide, sowie das Allbausoll der Kartoffeln und der OelfrüKte müssen un-
bedingt erreicht werden. Die GeiiiüseanbaufläKe verträgt ebenfalls keinerlei Beschränkung, da der Bedarf a» Gemüse noch weiter ansteigen wird. Die im Herbst vorgesehene Weizeuanbauflächs wurde in vielen Betrieben, namentlich in den zuckerrüben. bauenden, infolge der nassen Witterung nicht hun- dertvrozentig erreicht. In diesen Betrieben kommt im Frühjahr als Ersatz der Anbau von Sommerweizen in Frag«. Die F e't t v e ro r g u n g muß unbedingt gesichert werden. Infolgedessen ist in diesem Jahr dem Anbau von Sommerölfrüchten be- sondere Beachtung zu zollen. Außer Mohn kommt der Anbau von Sommerraps in Frage, der in einem garen, warmen Boden ebenfalls lohnende Erträge bringt.
Das ErtragSorgebnis der kommenden Ernte aller Kulturpflanzen hängt aus unseren schweren und schwersten Böden zu einem großen Teil von der ordnungsmäßigen Bodenbearbeitung ab, und dreist nur dann möglich, wenn die Winterfurche gezogen wurde. In Auswirkung des nassen Herbst« Wetters ist diese teilweise unterblieben. Die Winterfurche muß, wenn möglich, an schönen Tagen de- Januar unbedingt nachgcholt werden. Die Frostgare ist aus den Lehm- und Tonböden die beste Helferin bei der Bearbeitung des Saatbeetes. Dielst um so wichtiger, da im Jahr 1945 Fehler in der Bodenbearbeitung nicht durch eine erhöhte Dünger, gäbe wettgemacht werden können. Zur Behebung des Stickstosfmangels sind im laufenden Jahr Stall, mist und Jauche besonders pfleglich zu behandeln. Das Gebiet der Landesbauernschast Württemberg hat in seinen ausgedehnten Wiesen, Ackerfutter- slächen und Weiden eine sichere und dauernde Grundlage für eine intensive Milchviehhaltung, und in vielen Betrieben kann die Milcherzeugung und vornehmlich die Milchablicserung noch gestei- gert werden.
Der Landesbaüernführer schließt seine lehrreichen Ausführungen mit den Worten: Heute stehen die besten Söhne des Landes an der Front und schützen mit der blanken Waffe den Heimatboden. Aufgabe der Heimat ist es. dafür zu sorgen, daß Front und Heimat auch im neuen Jahr satt werden. Wenn die Schwierigkeiten im vergangenen Jahr groß waren, so werden sie 1945 noch größer sein. Der Mangel an Betriebsmitteln, Arbeitskräften, Zugkräften, Düngemitteln, Maschinen, muß durch eine straffer« und planvollere Betriebsführung ausgeglichen werden.
Gestorbene: Otto Karl Schaible, Kind, Dietersweiler; Ernst Lrtzkus, Malerobermeistcr, SO I., Horb a. N.; Pauline Vögel« geb. Grngenbach, 60 I., Schafhausen; Otto Hahn, 30 I., Wcissach; Gustav Rommel, 82 I., Hemmingen; Gottlieb Binder, Schneidermeister, 78 I., Rutesheim; Friedrich Stiegbold, 70 I., Flacht; Berta Schweizer geb. Teufel, 74 I./Gerungen; Dora Müller, 9 Jahre, Hirschlanden; Cents Kugel geb. Schmid, Silber- brrg bei Leonberg; Pauline Faußer geb. Belte, 73 I., Ditzingen; Karoline Döffinger geb. Vögele, 63 I., Schafhausen; Christian Gönner, 42 I., und Eugen Gönner, 3S I., Brüder, Unterjettingen; Wilhelm Hauck. Mtensteig; Karoline Walz geb.'
Böhmler, 74 I., Freudenstadt; Karl Kugler, Autovermietung, 63 I., Alpirsbach; Karl Bühler, 12 I., Sigmarswangen; Margarete Klumpp geb. Maul- betsch, 74 I., Rot; Nikolaus Eschenfelder, 45 I., Jhlingen; Fritz Dauth. stud. rer. Pol., 29 Jahre, Neuenbürg; Johs. Weimer, Schuhmacher, 84 I., Herrenberg; Georg Frey, 73 I., Neuweiler; Adam Bauer, 87 I., Ueberberg; Christian Bäßler, 67 I., Neumühle; Otto Günther, 35 I., Dürrenmettstetten; Xaver Kaupp, 18 I., Lützenhardt, Kr. Freudenstadt; Fritz Kirschenmann, 34 I., Turrweiler; Hermann Böhringer, 19 I., Rutesheim; Helmut Haug, 19 I., RuteSheim; Gerhard Keßler, 81 I-, Leonberg; Karoline Philippin geb. Metzger, 71 I., Rntesbeir"
komso von Otto ttsa» Srouv
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„Ja, liebes Fräulein Burghausen, was soll ich dazu sagen? Ich kann ja nur Vermutungen an- --ltellen. Wahrscheinlich fehlt es ihm an Zeit, um lange Briefe zu schreiben und eine Postkarte genügt ihm nicht, um mitzuteilen, was er zur Aufklärung zu sagen hat. Da zieht er es eben vor, zu warten, bis er wieder hier ist."
Lore sah versonnen vor sich hin. Sie fand sich nicht zurecht. Dieters Verhalten war aber auch zu merkwürdig.
Moll betrachtete sie mit heimlichen, sehnsüchtigen Blicken.
„Wenn ich offen sein soll", nahm er wieder das Wort, so muß ich gestehen, daß ich ihm nicht ein- mal böse bin, daß er länger ausbleibt, als ich selbst angenommen habe. Mir wird dadurch ein Götterleben beschert. Ich durchlebe Feierstunden, die durchglüht sind von einem berauschenden Gefühl, das erhebt, beschwingt, wie — Sekt!"
Er beugte sich zu ihr und suchte ihren Blick.
,^sch kann Ihnen da nicht folgen", erwiderte sie sachlich kühl, denn ich habe noch nie Sekt getrunken."
„Nun, das beseligende Gefühl, das aus innerem Frohmut aufsteigt, das kennen Sie doch ganz bestimmt. Folglich werden Sie auch verstehen, wie mir ums Herz ist und sein muß, wenn ich jetzt mit Ihnen hier sitze. Wenn man wie ich bisher bescheiden gelebt hat, gewissermaßen am Rande des Lebens überhaupt, und nun hineingestellt wird ins Glück..."
Lore fiel ibm ins Wort.
da verliert man leicht den Blick für di« Tatsachen und den Boden unter den Füßen", antwortete sie durchaus freundlich mit einem Anslug von Schelmerei.
Doch Moll sprach hartnäckig weiter.
„Das kommt axif den Menschen selbst an. Mir passiert das bestimmt nicht. Ich schwanke auch nicht in meinen Gefühlen. Ich bleibe mir immer selbst treu. Auf ein Wort von mix können Sie fest bauen, liebes Fräulein Burghausen."
Cr faßte nach ihrer Hand, die sie ihm unabsichtlich entzog.
„Wie es bei einem ehrlichen und geraden Menschen selbstverständlich ist."
„Für den halte ich Sie, Herr Moll, und deshalb halte ich es für angezeigt, nicht mehr davon zu sprechen. Seien Sie mir nicht böse, aber auch ich halte es wie Sie: besser der Wahrheit tn» Gesicht sehen, als mit Winkelzügen operieren."
Ein bitterböser Zug prägte sich um Moll« Mundwinkel aus.
Es war für beide eine Erlösung, als wenig später die drei Spaziergänger zurückkehrten.
Sie waren in bester Stimmung, zu der Ohlsen und Langenbeck ein soeben eingertrosfener Brief verhoifen hatte: der einzige Ueberlebende der „Clara" hatte endlich geantwortet.
Nach dem Abendessen brachte Ohlsen den Inhalt des Briefes zur allgemeinen Kenntnis.
' „Die „Clara", so lautete die Auskunft, „sei an der portugiesischen Küste bei einem Sturm unter-, gegangen, der in der Abendstunde unerwartet und mit ungeheurer Wut losbrach, als die Fahrgast« gerade im Speisesaal versammelt waren. Der steuerlos gewordene Dampfer wurde wie ein« Nußschale hin und her geworfen und lies schließlich auf. Bei dem Anprall sei so ziemlich alles in Trümmer gegangen, und es gab viele Verletzte. Trotzdem sei das'Verhalten der Paffagiere musterhaft gewesen, unter denen sich ein Herr Piet van Crook hervorgetan habe. Gc-ade ihn aber ereilt» als erster der Tod, noch ehe es an da» Verlagen des Schisses ging; er schlug so unglücklich mit dem Kops auf. daß er das Bewußtsein verlor und kurz darauf starb. Das einziae heiloebOebene Rettungsboot habe natürlich nicht ausgereicht, und die es bestiegen, versanken wenig später in de« Wellen. Daß er mit dem Leben davongekommen sei, betrachte er als ein Wunder. Er habe sich mil dem Heizer sestgebunden. entschlossen, da» Abflauen des Sturmes adzuwarten, wozu sie durch den Anblick der nahen Küste, die ihnen rin sekundenlang währender Mondstrahl zeigte, ermutigt worden seien. Als der Sturm dann tatsächlich nachlieb, versuchten sie schwimmend di« Küste zu erreichen. Leider gelang es nur ihm. Völlig erschöpft sei er zusammengebrochen und besinnungslos liegengeblieben. Die Sonne habe schon wieder stundenlang am Himmel gestanden, als er endlich aus seiner Betäubung erwachte. Zähneklappernd, obwohl es heiß gewesen sei. habe er sich nach Menschen umgeschaut, aber nirgend» einen gesehen, auch nicht die kleinste Ansiedlung. Er sei umhergetaumelt, wieder hingefalien, und nochmals liegengeblisben. Und dann sei er doch noch gerettet worden. Bewohner des Dorfe» Sardoria fanden ihn, nahmen ihn mit sich und pflegten ihn gesund. Darüber seien Wochen und Wochen vergangen, in denen er mehr dem Tode als dem Leben nahe gewesen sei. ^ i>
t^urlsetzung solgt)
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ob lieil ycler Aerrisseu, vvirä besonders viel gebrsuebt kür unsere Vollcsgrensäiere und Vollcssturmmsuner. Oreikttiek liinein in üie ^äsclieseliränlLe,'v clort, wo sie nocb gaur einä. Ls gebt lieute uw
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