8. Seite Nr. 62

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Samstag, den 14. Mörz 1942

Württemberg

Erfolg der Viicherfaulmluvg für die Wehrmacht

289 Oüü Bände im Gau gesammelt

nsg. Drei Büchersammlungen hat die NSDAP, für Pce Deutsche Wehrmacht durchgeführt, dabei find allein durch die beiden ersten in unserem Gau annähernd 2400 Büchereien zu- fammengestellt worden und an die Front gerollt. In wenigen Wochen wird das Ergebnis der dritten Buchsammlung vom No­vember vorliegen. Es soll den Dank der Heimat zu des Führers Geburtstag darstellen und wir dürfen annehmen, das; die Zahl der in Württemberg neu zusammengestellten Wehrmachtsbiiche- reien wirklich ein Beweis für die Spendesreudigkeit der schwä­bischen Menschen sein wird. Bis jetzt sind in unserem Eau rund 280 000 Bände gesammelt und mt unermüdlichein Eifer von de» Kreisschristtumsbeaustragten gesichtet und verpackt worden.

Welche Fülle emsiger Kleinarbeit spiegeln die nüchternen Zah­len der Berichte wieder, die von den Kreisleitungen an die Dienststelle des Eaubeauftragten, Gauhauptamtsleiter Dr. Klett, hereingegeben wurden. Fast ausnahmslos sind es ja ehrenamt­liche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die stunden-, tage- und wochenlang sammelten, sichteten und verpackten. Allein im Kreis Stuttgart mag es sich dabei um 70 000 bis 80 000 Bücher gehan­delt haben, die sich in vielen Schulzimmern türmten. Der Zahl nach folgen Böblingen, Eßlingen, Heilbronn, Reutlingen, und Rottweil mit rund 10 000 bis 20 000 gesammelten Bänden. Aus den Kreisen Calw, Sigmaringen und Freudenstadt konnten neu­errichtete Lazarette mit Bücherkisten versehen werden Calw freut sich, dag die Zahl der gespendeten verlagsneuen Bücher wesent­lich höher war als bei den vorausgegangenen Sammlungen, uns Tatsache, die auch die Kreisleitung Wangen vermerkt, wo in zwei ländlichen Ortsgruppen durch die Dorfgemeinschast billige aber gute Schriftenreihen für die Büchersammlung angeschasft wurden. In Ulm wurden besonders viele und gute Unterhal­tungsbücher gespendet. Sechs Wochen nach Ablauf der Vücher- sammlung konnte der Kreis Heidenheim als erster einen Ab­schlußbericht und Vollzugsmeldung über 28 versandbereite Bü­chereien geben; für die Kisten hatte eine Sägerei das Holz ge­stiftet und eine Möbelfabrik die Verarbeitung vorgenommen. Mengen, eine Ortsgruppe des Kreises Saulgau. hat innerhalb ganz kurzer Zeit nicht nur drei sehr gute Büchereien selbst zu­sammengestellt, sondern diese auch schon versandfertig dem Kreis­schrifttumsbeauftragten zur Verfügung gestellt. In den Kreisen Balingen und Friedrichshafen war es die NS-Frauenschaft, die sich besonders eifrig bei der Sammlung betätigt hat, HJ.-Ange- hörige waren in Eßlingen beim Verpacken tätig. 2n Eßlingen halsen auch Buchhändler beim Ueberprüfen und Sichten mit, während diese nicht immer leichte Arbeit in Nürtingen von 31 Kameraden des NS.-Lehrerbundes vorgenommen wurde.

Es ist verständlich, daß die Aus-Leser der Partei für die Leser der Wehrmacht doppelt verantwortlich ihre Arbeit vornehmen müssen. All die alten Schwarten, die Marlitt und Courths-Mah- ler fliegen zur Makulatur, die Juden- und die Emigranten­literatur sowie die Leuchtturmbände der Ernsten Bibelforscher werden zu großen Haufen geschichtet und entweder als Altmate­rial verkauft (für 1,75 RM. pro Zentner, den Erlös gab ich der NSV., schreibt ein Beauftragter) oder für das Gauarchiv stchergestellt. Der Gedanke, daß das Veste für unsere Soldaten gerade gut genug ist, hat sich gerade bei der letzten, vritten Büchersammlung ziemlich überall durchgesetzt. Gutes Schrifttum hat den teilweise bei den beiden ersten Sammlungen noch ab­gegebenen Schund ersetzt und ist reichlich und in gutem Zustand gegeben worden. So ist diese dritte Sammlung der NSDAP, für die Deutsche Wehrmacht den beiden ersten nicht nur zahlen­mäßig fast gleichgekommen, sondern sie hat sie auch wertmäßig

was Inhalt und Zustand der Bücher anberifft übertroffen,

Karl Hornikel.

Hauplmann Hieber stürmte mit letzten Reserven

nsg. Wie vor kurzem schon mitgeteilt, wurde Hauptmann Karl Hieber aus Ulm mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Hiezu erfahren wir vom Oberkommando der Wehrmacht noch folgende Einzelheiten:

Hauptmann Karl Hieber führte in den schweren Abwehr­kämpfen im Osten ein Bataillon. 2m Tag- und Nachteinsatz bei 40 Grad Kälte stand er in vorderster Linie immer dort, wo der bolschewistische Angriff am stärksten tobte. Sein persönliches Bei­spiel und sein unerschütterlicher Abwehrwille in diesen schweren Kämpfen gaben seinem Bataillon selbst in den kritischsten Augen­blicken die notwendige Kraft. Die pausenlosen, zahlenmäßig weit überlegen geführten Angriffe scheiterten ausnahmslos an

der umsichtig und gut organisierten Verteidigung seines Batail­lons.

Als es den Sowjets unter Ausnutzung starken Schneetreibens gelungen war, in den Ostrand eines Ortes einzudringen, faßte Hauptmann Hieber in dieser kritischen Lage den selbständigen Entschluß, eine aus Teilen verschiedener Kompanien, Meldern, Schreibern und Fahrern zusammengeraffte Abteilung in die Flanke des eingebrochenen Gegners vorzuführen und ihn durch kühnen Gegenstoß in wirksamer Richtung zu zerschlagen. Sein schnelles und entschlossenes Handeln warf den Feind nach erbit­tertem Nahkampf aus der Einbruchstelle, vernichtete den größten Teil und zwang den Rest zum fluchtartigen Rückzug. Insgesamt verlor der Feind im Abschnitt des Regiments, in dessen Schwer­punkt Hauptmann Hieber die Verteidignug führte, über 2000 Mann an Toten und Verwundeten.

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Staatsbegräbnis für Robert Vosch

Stuttgart, 13. März. Der Führer hat für Robert Bosch ein Staatsbegräbnis angeordnet.

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nsg Stuttgart. (Glückwunsch des Gauleiters.) Gau­leiter Reichsstatthalter Murr hat dem Reichsminister Dr. Frick zu seinem 65. Geburtstag telegraphisch seine herzlichsten Glück­wünsche ausgesprochen.

Erkenbrechtsweiler, Kr. Nürtingen. (Todessturz.) Der Einwohner Wilhelm Goller, Vater von fünf Kindern, geriet, als er spät abends von»Unterlenningen aus heimkehrte, vom Wege ab und stürzte über einen Felsen in die Tiefe. Tags dar­aus fand man den Mann tot auf.

Riedlingen a. D. (Störche eingetroffen.) Nachdem sich Staren und Lerchen schon vor zwei Wochen eingestellt haben, hat jetzt auch das Storchenpaar-sein Nest auf dem Rathausfirst wieder bezogen.

Hauerz, Kr. Wangen. (Erdrückt.) Der als Hilfsarbeiter im Sägewerk beschäftigte 16 Jahre alte Josef Viberach kam auf tragische Weise ums Leben. Als der junge Mann an einem Stapel Bretter vorbeiging, stürzte dieser um und begrub ihn unter sich. Biberach konnte nur noch als Leiche geborgen werden.

Baden

Karlsruhe. (Todesfall.) 2m 72. Lebensjahr starb Uhr­machermeister Armand Moraller, der Vater des Hauptschriftlei­ters desFührers, Franz Moraller.

Mannheim. (10 000 RM. veruntreut.) Ein Mann na­mens August Noe von hier, der nach außen hin als pflichtge­treuer fleißiger Mensch galt, ließ sich im Laufe der Jahre Ver­untreuungen in Höhe von insgesamt nahezu 10 000 RM. zu­schulden kommen. Er erhielt jetzt durch Strafkammerurteil zwei Jahre Zuchthaus, 10 000 RM. Geldstrafe und drei Jahre Ehr­verlust.

Unter-Glottertal. (Beim Spielen ertrunken.) Das 13jährige Töchterchen des Landwirts Schmidt und sein 3^ Jahre altes Brüderchen gerieten beim Spielen von der Fahrbahn ab und stürzten in die Elotte. Dem Schuhmacher August Beha ge­lang es, das Mädchen lebendig zu bergen, während der Knabe weit abgetrieben wurde und nur noch als Leiche geborgen wer­den konnte.

Aus dem GerichtssacM

Amtsunterjchlagung

Stuttgart. Um feinen Bedarf an Aepseln auf möglichst billig, und bequeme Weise zu decken, verfiel der 41 Jahre alte verher- ratete Erich L. aus Nürnberg, der als Reichsbahngehilfe bei der Eilgüterabfertigung auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof beschäf- tigt war, aus den Gedanken, sich Obstsendungen anzueignen, dre wegen unrichtiger Bezettelung oder Verfrachtung beanstandet und in einem hierzu bestimmten Raum vorläufig untergestellt worden waren. Er ging in der Weise zu Werke, daß er die An­hängezettel und Frachtbriefe entfernte und durch andere ersetzte, mittels deren er die Sendungen an eine Deckadresse bahnlagernd nach Stuttgart-Feuerbach weiterleitete, wo er sie in Empfang nahm und mit dem falschen Namen quittierte. Dadurch gelang es ihm, in drei Einzelfällen insgesam acht Kisten mit rund 4X- Zentner Obst in seinen Besitz zu bringen. Außerdem nahm er noch einen Feldhasen aus dem bahnamtlichen Gewahrsam nach Hause. Das Amtsgericht Stuttgart verurteilte ihn nun wegen fortgesetzter Amtsunterschlagung, Verwahrungsbruch und Urkundenfälschung zu einem Jahr Gefängnis.

Oer grotze Clown

Ein Zirkus-Roman von Ernst Grau <45. Fortsetzung.) kNachdruct verboten.)

Heute würde er sie nun io Wiedersehen, würde die stunde io erleben, wie er sie sich damals ausgemalt hatte. War das nun das Glück, nach dem er io oft die Hand aus' gestreckt hatte? Würde er es heute festhalten können?

Und dann ! er in der Garderobe, ganz io wie er sich es damals gewünscht hatte, und wie aus weiter Ferne drang das Tosen des Beifalls zu ihm. Er hielt die Hand vor die Augen, sah den Vorhang sich immer wieder öffnen und schließen nun kam sie von der Bühne stieg die kleine Treppe herab und schritt langsam durch den schmollen Gang zur Garderobe, beifallsbeglückt, mit Blumen im Arm . . . netzt öffnete sich die Tür jetzt. . .

Mit einem leiien Schrei sank sie in der Tür zusammen. Er sprang auf. nahm behutsam den federleichten Körper, der wie leblos in seinen Armen lag und bettete ihn aus der breiten Couch. Erschüttert stand er am Lager der Frau, die bleich, mit geschlossenen Augen vor ihm lag. während ein schmaler Blutstrom aus ihrem Munde rann. Sekunden 'Pater kam der Theaterarzt. Peters Augen folgten 'cheu den sachlichen Bewegungen des Mannes, der sich auch an ihn wandte:

Blutsturz junger Freund. Das zweite Mal schon, soviel ich weiß. Das nächste Mal dürfte sie io etwas kaum über­leben."

Aber um Gotteswillen warum spielt sie dann jeden Abends

Tja. dasselbe habe ich sie vor drei Wochen auch gefragt. Aber sie lächelt nur zu solchen Fragen, trokdem sie sicher weiß, daß ihr Körper diesen anstrengenden Strapazen nur 'chlecht gewachsen ist. Wer weiß, was ste dazu treibt . . ."

Als Ghelia erwachte, hielt sie die Augen noch lange ge­schlossen und fühlte die wohlige Wärme.durch ihre Hände strömen, die sich wie geborgen in Peters Hände 'chmiegten. Und durch die geschlossenen Lider hindurch fühlte ste den wogenden Blick des Mannes, dessen Augen angstvoll über das schmale blasse Gesicht glitten, das jetzt ohne Maske zart

und durchsichtig in den Kissen lag. Denn sie wußte ja noch nicht, daß man sie inzwischen in eine Klinik gebracht hatte, und daß es schlimm, sehr schlimm um sie stand,Daß sie vor- läufig nicht wieder austreten konnte, auf lange Zeit hin­aus nicht vielleicht niemals wieder.

Und als sie dann endlich die Augen aufschlug, mit einem glücklichen, strahlenden Lächeln, das alles Leid der letzten Jahre verwehen ließ, hätte der Mann an ihrem Bett laut aufschreien mögen, vor innerer Qual. Er hatte in diesen Stunden erkennen müssen, daß alles Leid der lebten Jahre umsonst gewesen war. daß ihn das große Buch genarrt, daß es ihm die Höhen menschlichen Glücks nur gezeigt hatte, um ihn dann in dieser Stunde umso sicherer treffen zu können.

Es wurde nicht viel gesprochen zwischen den beiden Men­sen in dem stillen, weißen Krankenzimmer. Dem Manne war die Kehle wie verdorrt und ihrer wunden Brust war jedes Wort eine Qual.

Aber ihr lächeln blieb und spiegelte eine Freude, die jeden Schmerz überstrahlte.

Vor demVictoria Palace" standen einige Müßiggänger und iahen den Arbeitern zu, die die Buchstaben des großen Transparents über dem Hauptportal auswechselten. Buch' stabe für Buchstabe wurde abmontiert. Miß Lydia ver­schwand. ihren Kontrakt hatte man nicht zu verlängern brauchen und an ihrer Stelle erschien derClown Gri- maldi".

Längst war die Reise nach Schottland vergessen und der Gedanke an Urlaub. Erholung Entspannung war unterge­gangen in der einen großen Erkenntnis die jetzt Win gan' zes Denken und Fühlen beherrschte: nun wirklich alles gut­zumachen was sich noch gutmachen ließ.

Daneben mußte Peter Abend für Abend imVictoria Palace" auttreten. Seine Tage waren jetzt geteilt zwi­schen Krankenbett und Bübne. und die Tragik des Clowns, in tau'end Büchern und Filmen beschrieben, er durchlebte sie jeden Tag aufs neue. Es kostete ihm immer eine rast unmenschliche Selbstüberwindung, den Satz:Mich hat auch einmal . . . eine geliebt" zu bringen. Er hätte diese Szene

Die großen Diebstähle auf dem Eüterbahnhof in Ulm

Ulm a. D. Große Aufregung herrschte lange Zeit auf dem Ulmer Güterbahnhof. Mehrere Monate hindurch wurden eine Reihe von Diebstählen ausgeführt, ohne daß es zunächst ge. lungen wäre, die Diebe zu fassen. Vor der Ulmer Strafkammer hatten sich nun wegen dieser Diebstähle der schon mehrfach vor­bestrafte 24 Jahre ulte Anton Kalbrecht aus Offenhausen und der in Ulm wohnhafte 22 Jahre alte Franz Podlesnik zu ver- antworten. Die Angeklagten hatten als Arbeiter einer Ulmer Firma täglich auf dem Güterschuppen zu tun und bei dieser Ge­legenheit sowohl im Güterschuppen als auch in den Schuppen zweier Speditionsfirmen wahllos Pakete an sich genommen. Süßwaren, Kleider, Radioapparate, Schuhe, Tabak. Likör, Mari garine und andere Sachen waren von ihnen begehrt. Da es sich um Bandendiebstahl handelte, mußte die Strafe ziemlich hoch ausfallen. Der Angeklagte Kalbrecht wurde wegen 14 Verbrechen des schweren Diebstahls und wegen einfachen Diebstahls zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt; außerdem wurde gegen ihn Sicherungsverwahrung ausgespro­chen. Der Angeklagte Podlesnik wurde als der Verführte an­gesehen, bei ihm lautete die Strafe auf ein Jahr Gefängnis.

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Kortokksln In cisn Lckols mir Eurksnsoks ist sin slnkockss, obsr gutes s^ittogssssn. Lis v,er- clsn erstaunt sein, vris pikant riis pslilcortot- tsin mit Eurksnsoks sckmscksn. kür riis Tu- bsrsitung risr Loks braueksn Lis rvsrisr kstt nock kuttsr. Verrücken Lis mal rios lolgsnris Ksrspt:

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giattrükrsn, mit '/« I.iter Wasser unter Umrük- rsn 2 iVlinutsn trocken. '/2 kis 1 ganrs Vs^vürr- orisr kssiggurirs (je nock Eröüs) in Kleins Wür- tsi scknsiclsn, rvr fertigen Loks geben, riurck- risksn, aber nickt mskr korken lassen.

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einfach weglassen können, aber der Stolz des Artisten zwang ihn. seine Nummer uneingeschränkt zu geben. Und je mehr ihn diele Wort« quälten, je mehr er sichtbar darunter litt, umio größer war der Beifall, der zu ihm aufrauschte, denn es wußte ja niemand, daß der Mann dort sich selbst, sein eigenes Erleben spielte.

Ghelia erholte sich in diesen Tagen etwas. Viel sprechen durfte sie nicht und nur aus Bruchstücken und halben Sätzen erfuhr Peter von ihren Geschehnissen seit ihrer Trennung. Am liebsten lag sie ganz still, hielt seine Hand und hörte ihm zu.

Ich möchte dich einmal auf der Bühne sehen. Peter", sagte sie eines Tages, als die Sonne licht und warm ins Zimmer schien.

Er strich ihr leicht über das kupfern glänzende Haar.

Später, Lieb. Wenn du erst wieder aufstehen kannst."

Sie wandte sich ab und iah traurig versonnen nach dem Fenste-.

Das wird noch sehr lange dauern . . ."

Leiie, als spräche sie zu sich selbst kamen diese Worte.

Aber der Arzt meinte doch. Ghelia . . ."

Doch, Peter. Noch 'ehr lange. Ich sehe es dem Arzt an den Augen an, daß es noch nicht gut mit mir steht."

Du mußt nicht so viel grübeln. Lieb. Sieh, ich habe dir heute etwas ganz besonderes mitgebracht."

Er nahm eine herrliche, dunkelrote Rose aus dem Papier und legte sie in ihre Hände.

Eine Roie", sagte sie tragend und ein Hauch von Ent­täuschung schien darin zu liegen.

Ja. nur eine Note! Die erste Blume, die ich je von einer Frau erhielt, von der Frau, die vielleicht zum ersten Male einem Spaßmacher eine Blume zuwarf. Weißt du", er sprach zu ihr. wie man einem Kinde Märchen erzählt, die Königin war gestern im Theater und eine ganze Menge Leute vom Hofe. Es iah richtig vornehm aus im Theater, nne man es in Amerika oder Wnstwo niemals gewohnt ist. Und einer von dielen Leuten, ein Kammer' Herr oder io etwas, war schon vorher in der Garderobe, um zu fraaen, ob ich wert auf eine Auszeichnung lege. Der gute Mann ging ganz verdrießlich, als ich so wenig Ver­ständnis zeigte . . ."

(Fortsetzung folgt.)