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stillen lassen mit dem Auftrag, das Gegebene nur händlerisch zu benutzen. Vor dem Geld als eigennützigem Besitz bewahrte er zeitlebens eine mit Geringschätzung gepaarte Unabhängigkeit. Auf Gewinn berechnete reine Geldgeschäfte lehnte er für stch selber grundsätzlich ab. Unter der Voraussetzung, datz auch der Unternehmer seines Lohnes wert ist, haben Geld und Kapital für die organisch bestimmte Anschauungsweise Robert Boschs Bedeutung nur als Hilfsmittel zum Aufbau und zur Erhaltung und Befruchtung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens.

Sein unausgesetzter Drang war die Höchstleistung. Robert Bosch wußte aber auch, daß nur von freien, nach den Grund­sätzen der Gerechtigkeit und Nächstenliebe behandelten Menschen auf die Dauer volle Hingabe zu höchster Leistung verlangt und erfüllt werden konnte. So ist er zu einem klassischen Vorbild eines neuen, zukunftweisenden Unternehmertums geworden. Da­durch, daß er zum schöpferischen Gestalter seines eigenen Lebens durch sein Werk wurde, hat er sich selbst ein Zeiten überdauern­des Denkmal gesetzt.

Robert Bosch wurde am 23. September 1861 in Albeck bei Ulm als 11. Kind eines Landwirts geboren. Seine Schuljahre verbrachte er zum Teil in Ulm a. D. und trat nach der Schul­entlassung bei einem dortigen Mechanikermeister in die Lehre ein, wo. er neben seinen praktischen Kenntnissen schon durch sein klares und nüchternes Denken aufsiel. Mit 18 Jahren ging er auf die Wanderschaft. Er ahnte bereits, daß in der Technik große Umwälzungen kommen würden. Wir begegnen Robert Bosch in der Zeit seiner Wanderjahre in Köln, in Hanau und schließlich bei C. u. E. Fein in Stuttgart. Nach seiner Militär- zeit zog ihn der Name Schlickert in Nürnberg an; dort lernte er den Bau wichtiger Meßgeräte kennen. 1884 erfolgte der Sprung über das Meer nach USA., wo er bei den Edison Maschine Works in New Bork eintrat. Mit 8 Dollar Arbeitslohn in der Woche wechselte er dort mehrere Male seinen Arbeitsplatz, hatte aber bald den Amerikanismus der technischen Welt satt und fuhr nach London, wo er 1885 bei Siemens Brothers in Woolwuh arbeitete. Noch im gleichen Jahre ging er nach Deutschland zurück und machte sich schließlich, nach einer vorübergehenden Stellung in Magdeburg, im November 1886 in Stuttgart mit der Errichtung einer kleinen feinmechanischen Werkstätte zum Bau von elektrotechnischen Apparaten selbständig. Dies geschah zu einer Zeit, als sich nach krisenhaften Vorgängen die Kräfte der deutschen Wirtschaft zu dem außerordentlichen Aufstieg 'a:n- melten, der Deutschlands Weltgeltung befestigt hat. Jin Som­mer 1887, also noch im ersten Geschäftsjahr, verfertigte Bosch seinen ersten Magnetzünder für Explosionsmotoren, ohne dabei zu ahnen, welche Bedeutung die Herstellung von Zündappararen für seine Firma erlangen würde. Diesen Apparat führte er auch Gottlieb Daimler vor, der zur gleichen Zeit die auf seiner Er­findung von 1883 beruhenden Verbrennungsmotoren für orts­feste Maschinen baute, und einige Jahre später stand er dem großen Erfinder Rudolf Diesel bei dessen Versuchen zur Seire. Aber bis der 1600. Zündapparat die Werkstatt von Bosch ver­ließ, waren nahezu zehn Jahre vergangen. Die entscheidende Wendung brachte die Entwicklung der Automobilindustrie, h'.er aber erst die Zusammenarbeit mit Gottlob Honold durch die sog. Hochspannungszündung. 1901 entstand ein eigenes Fabrik­gebäude und 1909 erfolgte die Gründung des Werks in Feuer­bach. Auf dem festen und zuverlässigen Grund der Wertarbeit entwickelte sich das Werk Robert Boschs unaufhaltsam aufwärts. So konnten in den ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts

auch die ausländischen Vertretungen aufgebaut werden, und die Bosch-Magneto-Company" in New Park setzte bereits in Springsield mit eigener Produktion ein.

Nach dem Weltkrieg mußte die Auslandsarbeit vollkommen neu ausgenommen werden. In rascher Folge kam in den Nach­kriegsjahren zur Fabrikation des Bosch-Zünders eine große An­zahl fabrikatorischer Neuerungen in der Ausrüstung der Auto-s mobile. Die Stadien dieser Produktionsentwicklung, die sich weniger aus einem genialen Erfindergeist als einer genialen Weitsicht heraus ergaben, spiegeln sich am deutlichsten in der Zahl der Eefolgschaftsmitglieder wider, die von Jahr zu Jahr wuchs. Ein ungewöhnlicher Aufstieg war vollzogen.

Mit dieser erstaunlichen Entwicklung, die den Weg vom Hand­werksbetrieb zur Weltfirma kennzeichnet, hatte Robert Bosch aber nicht nur die technischen Aufgaben zu lösen, sondern auch Schwierigkeiten zu überwinden, die die allgemeinen Wirtschafts­krisen mit sich brachten, so im besonderen in den Jahren 1892 und 1907 und in den Nachkriegsjahren. Der Werdegang des Hauses Bosch ist in jedem Falle ein Teil der Wirtschaftsgeschichte Schwabens, Deutschlands, ja man kann sogar sagen, der gesam­ten Welt.

Bosch ist der Mann, der sich vom einfachen Arbeiter und Handwerksmeister zum geistigen Vater und Führer des Welt­unternehmens der Robert Bosch GmbH, emporgerungen hat.

Es hieße aber das Wesen des großen Toten nicht voll erfaßt zu haben, wenn man nicht die soziale Einstellung Robert Boschs würdigen wollte. DerRote Bosch" hieß er früher, worin seine rote, d. h. soziale Einstellung zum Arbeiter vom Unternehmertum gekennzeichnet werden sollte. Er ließ sich aber nicht beirren! Mit seiner Fürsorge für die Eefolgschasw hat sich Bosch schon früh einen gesunden Arbeiterstamm geschaf­fen, der mit zu den tüchtigsten und zähesten der schwäbischen Wirtschaft gehört. Dieser Arbeiter wohnte nicht in einem finsteren Arbeiterviertel wie in den anderen Großstädtten, son­dern außerhalb oder am'Rande der Stadt, wo jeder nach Mög­lichkeit seinGütle" besitzt, das er nach Feierabend bewirt-, schäftet. In vorbildlichen Lehrlingswerkstätten hat sich Robert Bosch diese Gefolgschaft herangebildet, der er schon im Jahre 1906 den Acht-Stunden-Tag gewährte. Generation um Gene­ration wuchs in seinen Werken heran. In derBosch-Hilfe e. V.", deren Grundstock heute etwa 20 Millionen beträgt, sorgt er für seine Gefolgschaft noch Lb-r sein Grab hinaus.

Dem großen Toten, der zu Lebzeiten immer ein bescheidener Mensch blieb, sind zahlreiche Ehrungen nicht versagt gebtreoen. Seine größte Ehrung war die ihm an seinem 80. Gevurrsrag vom Führer verliehene Würde eines Pioniers der Arbeit! Er war weiter auch Ehrenmeister des Deutschen Handwerks und Ehrenbürger der Stadt der Ausländsdeutschen Stuttgart. Die Technische Hochschule Stuttgart verlieh ihm die Würde eines Dr. ing. und die medizinische Fakultät der Universität Tübingen die M«'rde eines Dr. med. in Anerkennung seiner vorbildlichen Förderung der Volksgesundheitspflege und seiner Verdienste durch die Schaffung großzügiger Einrichtungen um die medi­zinische Forschung. Die Stiftung des Robert-Vosch-Kranken- hauses in Stuttgart war eine Tat, die seinen Namen auch in der Heilkunde in ferne Zeiten tragen wird.

Der Tod Robert Boschs ist gewiß ein großer Verlust! Sein Werk steht fest und erinnert in seinem Namen stets an die geniale Persönlichkeit des großen Schwaben,

_F reita g » de» 13, Mär, izzz

Stuttgart, 12. März. Die Justizpressestelle Stuttgart teilHi Am 12. März ist der 1908 in Nordstetten (Kreis Horb) borene Josef Bok hingerichtet worden, den das SondergnW in Stuttgart als Volksschädling und gefährlichen Gewohnheit?, Verbrecher zum Tod verurteilt hat. Bok, ein oft vorbestraft« gefährlicher Gewohnheitsverbrecher hat unter Ausnutzung der Kriegsverhältnisse wieder viele Betrügereien begangen.

Am 12. März ist der 27jährige Pole Johann Cisowski hi», gerichtet worden, den das Sondergericht in Stuttgart wegen Sittlichkeitsverbrechens zum Tode verurteilt hat. Cisowski hat eine 17jährige deutsche Hausgehilfin überfallen und sie zu v«> gewaltigen versucht.

ELenweiler, Kreis Saulgau. (Einbrecher richtet sich s e lb st.) Zu Beginn der Woche kam es im nahen Egg zu einer aufregenden Verbrecherjagd, als bekannt wurde, daß sich der von der Kriminalpolizeileitstelle Stuttgart wegen neuer Straf­taten gesuchte 29jährige Franz Pieferle aus Ennetach in der Gegend aufhalte. Der Verbrecher hatte sich offenbar schon seit Wochen im Heustock eines Bauern, bei dem er früher in Arbeit stand, ein Versteck eingerichtet, das reichlich mit Lebensmitteln versehen war, die er auf nächtlichen Raubzügen in die Umge­bung erbeutet hatte.' Infolge der Wachsamkeit der Einwohner wurde der Verbrecher entdeckt und in seinem Schlupfwinkel aus­gestöbert. Die Bauern umstellten die Scheuer und benachrichtig­ten die Gendarmerie. Als Kieferle die Beamten kommen sah/ stürzte er sich aus elf Meter Höhe herunter und war auf d« Stelle tot.

Ravensburg, 12. März. (Paketmarder zu Zuchthaus verurteilt.) Die Strafkammer Ravensburg verurteilte den wegen Diebstahls bereits vorbestraften 27jährigen ledigen Geb­hard Schön wegen Vergehens des fortgesetzten Diebstahls und anderer Delikte zu zwei Jahren Zuchthaus, 100 RM. Geldstrafe und drei Jahren Ehrenrechtsverlust. Der Angeklagte hatte als Gepäck- und Ladeschaffner beim Bahnhof Waldsee Ende 1941 mehrere Expreß- und Frachtgutstücke, meist Weihnachtspa'etr- entwendet und aufbewahrte Koffer beraubt. Der größte Teil des Diebesgutes wurde in seiner Wohnung vorgefunden Ebingen, Kr. Balingen. (Unglücksfall fordert zwei Menschenleben.) Am Montag vormittag wurde ein 48jäh- riger, in der Ostheimstraße wohnender Mann und seine um zwei Jahre ältere Schwester, die ihm seit 19 Jahren den Haushalt führte, tot im Keller gefunden. Nach den bisherigen Feststel­lungen haben die beiden Geschwister ein Kohlenfeuer im Keller angezündet, wurden durch das von ihm ausströmende Kohlen­oxydgas bewußtlos und fanden so gemeinsam den Tod. Die Frau lag mit einem Arm, der völlig verkohlt war, in dem Vlechgefäß, in welchem das Kohlenfeuer angszündet wurde, wäh­rend ihr Bruder wenige Schritte davon tot auf dem Boden lie­gend aufgefunden wurde

Gestorbene: Adolf Dietsch. Sohn des Jak. Dietsch. 7 Fahre all, Walddorf- Friedrich Keppler. Gemeindepfleger. 76 Fahre. Igelsloäi: Martin Stoll. 22 Jahre. Alzenberg; Otto Kepp­ler. 24 Jahre. Rütenbach; Paul Wurster. 29 Fahre. Hall­wangen; Rudolf Renz. Sohn der Marie Renz. 23 Fahre alt, Unterjettingen.

Druck u. Verlag oesGesellschafters": G. W. Zaii'er. 9 "h. Karl Zatler, zugl. Anzeigeil- l ii?r. ü!? na u>o l.i' 7 ) ^ch:in!ci:er: A:i 7 . slisreNr.^ rv'.Nc

Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten

kür olle grolrsn ksinigungsarbeitsn) beim tisrcl- uncl Okenpulrsn, fleck- vncl Kostsntfsrnsn ist Lslmiolr-Hf/l clos ksclits.

Ilsrgsststl» in cisn Psrsit-Worttea.

Stadt Nugold und Gemeinde Emmingen

Erfassung «»Geburtsjahrgangs 1924

der weibl. Lugend für den ReiOsarbeilsdienst

Auf Grund der Bekanntmachung des Herrn Landrats vom 9. März 1942 (Gesellschafter Nr. 7-7) haben sich alle weiblichen Angehörigen des Eeburtsjahrgangs 1924. die in Nagold ihren dauernden Aufenthalt haben, beim Einwohnermeldeamt, Rat­haus Zimmer 4. zu melden und zwar Buchstabe AK Montag. 16. März. vorm. 812)4 Uhr, Buchstabe LZ Dienstag, 17. März. vorm. 812^ Uhr. Die im Stadtteil Fselshausen wohnhaften Dienstpflichtigen haben sich ebenfalls auf dem Rathaus in Nagold zu melden.

Gemeinde Emmingen ain Montag. 16. März 1942. nachm. 1718 Uhr auf dem dortigen Rathaus.

Wegen der Vorlage von Personalpapieren verweise ich auf die landrätliche Bekanntmachung. Mitzubringen ist insbesondere das Arbeitsbuch (soweit vorhanden). Lichtbilder sind keine erforderlich.

Für einen etwaigen Zurückstellungsantraq sind die erforder­lichen Beweismittel mitzubringen.

Nagold, 13 März 1942. Der Bürgermeister.

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Antreten 14.30Uhr Traube.

Der Kameradschaslssührer:

Will). Theurer

Walddorf, den 10.März lM

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlich» Teilnahme, die wir bei dem Verlust unserer lieben Mutter Christine Bauer erfahren dursten, danken wir von Herzeil. Besonders danken wir dem Hm. Pfarrer für seine trostreichen Worte, sowie suc den Grabgesang und die Begleitung von nah und fern zur letzten Ruheställe.

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