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Dom Kriegsschauplatz in Oslafien
Stockholm, 26. Febr. Das Schicksal Ranguns scheint besiegelt zu sein. Wie der Neuyorker Korrespondent von „Nya Dagligt Allehanda" meldet, haben die Briten Rangun angezündet. Die Stadt ist ein einziges Flammenmeer. Die japanischen Truppen stehen schon jetzt kaum 10 Kilometer von der Burmastraße entsernt.
Nach einem Sonderbericht der Zeitung „Tokio Asahi Schim- bun" von der Philippinensront wird der Fall der letzten amerikanischen Verteidigungsstellungen auf der Bataan-Halb- insel als unmittelbar bevorstehend angesehen. Bei heftigen Bombenangriffen gegen die Belagerten zerstörten japanische Marineflugzeuge am 23. Februar den Leuchtturm auf Kap San Augustin, auf dem die USA.-Truppn eine Funkstation eingerichtet hatten. Wie Domei weiter meldet, gelang es japanischen Minenräumbooten, die in der Umgebung der Insel Luzon operieren, zahlreiche Minen zu räumen und außerdem zwei Handelsschiffe aufzubringen.
Das Kaiserliche Hauptquartier gab am Donnerstag bekannt, daß die japanische Heereslustwasfe ihre durchschlagenden Unternehmungen jur Vernichtung der restlichen alliierten Luflstrett- kräfte auf Java fortgesetzt und dabei am 25. Februar bei einem vernichtenden Angriff auf den Flugplatz von Kalidjatia insgesamt 37 feindliche Flugzeuge abschoß oder am Boden zerstörte.
MzzeilzttSger bei Neo-Guinea versenkt
Verwegener Angriff japanischer Marineflugzeuge auf einen Flottenverband
Tokio, 26. Febr. (Oad.) Das Kaiserliche Hauptquartier gab am Donnerstag nachmittag bekannt, daß ein feindlicher Flugzeugträger am 21. Februar wahrscheinlich versenkt wurde. Mehrere japanische Marineflugzeuge stürzten sich mit ihren Bombenlasten aus de» Flugzeugträger, der innerhalb eines starken Flot- tcnverbandes einige hundert Meile» nordöstlich von Neu-Euinea gesichtet worden war.
Der kühne Angriff wurde trotz starken Widerstandes feindlicher Marineflugzeuge und starker Flakabwehr durchgeführt. Der Flugzeugträger ist, wie in dem amtlichen Bericht festgeftellt wird, schwer beschädigt und in Brand gesetzt worden. Angesichts des Ausmaßes der Schäden kann das Schiff als verloren gelten, wenn auch für die Versenkung keine Bestätigung vorliegt. Bei dem Angriff auf den Flottenverband wurde auch ein weiteres feindliches Kriegsschiff schwer beschädigt. In den Luftkämpfen sind zehn feindliche Jäger abgeschossen worden. Neun japanische Flugzeuge kehrten nicht zurück.
Nach Ansicht japanischer Militärsachverständiger dürfte es sich bei dem nordöstlich Neu-Euinea wahrscheinlich versenkten Flugzeugträger um die „Yorktown" handeln. Die „Yorktown" ist einer der neuesten Flugzeugträger der USA.-Marine. Er lief 1936 vom Stapel und hatte eine Wasserverdrängung von 19 006 Tonnen. 60 Flugzeuge konnte dieser Träger, der zum „Jnseltyp" zählte, aufnehmen. Zu ihrem Transport auf das Startdeck standen drei Aufzüge zur Verfügung. Dieses hatte eine Länge von 246 Metern und eine Breite von 33 Metern. Die Besatzung des Schiffes, das die hohe Geschwindigkeit von 34 Knoten erreichte, belief sich auf 1216 Mann. Als Abwehrwaffen standen acht 12,7-Zentimeter-Flakgeschütze bereit.
USA.-Tanker von über 4VÜV ART. versenkt
Berlin, 26. Febr. Der 8103 BRT. große USA.-Tanker „City Serviere Empire" wurde in Höhe der nordamerikanischen Atlantikküste torpediert und versenkt. Von der Besatzung konnten 29 Ueberlebende in einem Atlantikhafen an Land gebracht werden, weitere 7 Besatzungsmitglieder einschließlich des Kapitäns fanden beim Untergang des Schiffes den Tod.
Britischer Tanker „La Carriere" versenkt. Wie der britische Nachrichtendienst meldet, wurde am Mittwoch der britische Tanker „La Carriere" (5685 BRT.) in der Nähe von Portorico versenkt. Eine Reihe von Ueberlebenden wurde an Land gebracht.
Londoner Klagelieder nach Churchills Melodie
Stockholm. Churchills Eingeständnis, daß es trotz all seiner früheren Betreuungen, die deutschen U-Boote seien „unter Kontrolle gebracht", in den letzten zwei Monaten ein „sehr ernsthaftes Anwachsen der Schiffsverluste" gegeben habe, hat seinen Eindruck beim englischen Volk nicht verfehlt. Zeitungen und Nachrichtendienst beschäftigten sich ausgiebig mit dem Thema der Schiffsverluste und können trotz aller Beschwichtigungsversuche die schwere Beunruhigung über die zunehmenden Schwierigkeiten nicht unterdrücken.
„News Chronicle spricht offen aus, daß man nicht mehr von der „Schlacht im Atlantik" sprechen könne, sondern daß es sich heute um eine „Schlacht der Ozeane" handele. Das Blatt verweist darauf, datz die Deutschen den U-Boot Krieg tntesiviert hätten, und die „Times" stellt fest, im Pazifik lei die japanische Seeherrschaft noch der entscheidende Faktor.
Im Londoner Nachrichtendienst macht Ferroby seine Landsleute auf die Binsenweisheit aufmerksam,'daß die Seeherrschaft nicht allein auf Kriegsschiffen beruht, sondern auch auf einer ausreichenden Zahl von Transportern und Frachtschiffen. Großbritannien aber sei schon mit 2000 Schiffen weniger in diesen Krieg eingetreten als es zu Beginn des ersten Weltkrieges besaß. Bei den Vereinigten Staaten belaufe sich dieses Weniger sogar auf rund sieben Millionen BRT. Der Sprecher kann dann den Hofnungen, die er seinen Landsleuten mit dem Hinweis auf erhöhte Neubautätigkeit macht, nicht die Zügel .chießen lasten, sondern muß sie von vornherein dämpfen mit -nein Ausspruch Roosevells, daß infolge der längeren Schisfswege ein Dampfer nur drei Touren im Jahre fahren könne. Transports, die früher ein einziges Schiff erledigen konnte, erforderten heute zwei Schiffe Das englische Volk spreche nur zu leichten Herzens von der Notwendigkeit, hierhin oder dorthin Verstärkungen zu entsenden, aber das sei nicht so einfach.
Ein anderer Sprecher versucht das Ansteigen der britischen und nordamerikanifchen Schisfsverluste damit zu erklären, die Ausdehnung der Seewege Englands über die Erdkugel dringe es mit sich, daß die britischen Schiffe feindlichen Angriffen ln höherem Maße ausgesetzt leien. Der Einsatz des britischen und nordamerikanischen Schiffsraumes sei eine schwierige Ausgabe, Senn die Engländer brauchten Rohmaterialien und Lebensmittel und müßten außerdem Truppen sowie Waffen an die verschiedensten Fronten der Welt senden. Dabei sei der Schiffsraum begrenzt, nicht aber die Ansprüche. Armes England!
Spekulationshyänrn in Frankreich verhaftet
Vichy, 26. Febr Der französische Jnnenmin.st-r Pucheu hat die Verhaftung des berüchtigten Juden Raffael Worms, eines der Teilhaber des Bankhauses Worms, ungeordnet. Die Festnahme erfolgte wegen umfangreicher Spekulaüonen. Worms kontrollierte vor und während des Krieges einen großen Teil der französischen Schuhindustrie. Außerdem war er Besitzer -er Hetzblätter „Le Petit bleu" und „Le Cri de Paris", sie inzwischen ihr Erscheinen einstellen mußten.
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
Murmanbahn bei Kandalakscha unterbrochen
DNB Berlin, 26. Febr. Deutsche Jäger bekämpften am 2S. Februar mit Bordwaffen Bahnanlagen und feindliche Fahrzeugkolonnen an der Front im hohen Norden. Mit Bordkanonen wurde eine Reihe bespannter Schlitten angegriffen. Im Rahmen der fortgesetzten Angriffe auf die Murmqn-Banhn, deren 2n- standsctzungsarbeiten ständig durch deutsche Luftangriffe wieder gestört wurd-rn, konnte wiederum eine beträchtliche Unterbrechung erzielt werden. Wie bereits gemeldet, wurde diese Unterbrechung bef dem Angriff auf den Bahnhof Kandalakscha erzielt.
An der finnischen Front versuchten die Bolschewiken an zwei Stellen über das Eis zweier Seen mit je einer Kompanie vor- zustoßcn. Sie wurden unter wirkungsvolles Feuer genommen und von finnischen Flugzeugen bekämpft, so daß sie sich wieder zurückziehen mußten. Ein finnischer Stoßtrupp griff eine sowjetische Feldwache an und vernichtete sie. An anderer Stelle säuberten finnische Truppen das Gelände von Feindresten.
Aufruf zur 6. Reichssttatzensauimlunil
Berlin, 26. Febr. Stabschef der SA. Lutze, Reichsführer U- Himmler, Korpsführer des NSKK. Hühnlein und Korpsführer des NSFK. Christiansen erließen folgenden Aufruf zur 6. Reichsstraßensammlung am 28. Februar und 1. März:
Der deutsche Soldat hat in unzähligen erbitterten Abwehrschlachten während dieses Winters in Eis und Schnee dem bolschewistischen Ansturm standgehalten und dabei stolze Erfolge errungen. Er hat damit zugleich die Voraussetzung geschaffen für neue siegreiche Operationen in der Zukunft
Die Heimat hat immer wieder während dieses Winters gezeigt, wie sie unseren Soldaten für dieses Heldentum dankt. Sie hat — allen Prophezeiungen unserer Feinde zum Trotz — bewiesen, daß sie für ihre Helden alles zu tun bereit ist.
Deutsches Volk! Wieder ergeht an Dich der Ruf. Du wirst diesem Appell in gewohnter Tatbereitschaft folgen. Der Erfolg der kommenden Straßensammlung muß und wird ein neuer Beweis sein für die Einheit von Front und Heimat und damit ein weiterer Schritt auf dem Wege zum Endsieg.
Die Zeichen dieser Sammlung aber !:ien Boten des Frühlings auch für unser Volk.
Der Stabschef der SA: gez. Lutze.
Der Korpsführer des NSKK.: gez. Hühnlein Der Reichsführer ^: gez. Himmler.
Der Korpsführer des NSFK.: gez. L h r i st i a n se n.
Der weitaus größte Teil der Männer der Kampfgliederungen der NSDAP. (SA., -j. NSKK. und NSFK.) kämpft im Osten gegen den Bolschewismus. Um die Reihen der in der Heimat verbliebenen Männer bei der Straßensammlung am 28. Febr. und 1. März 1942 zu verstärken, sammeln an diesen Tagen auch die Männer aus der N S.-K riegsopferversorgung, die wegen ihrer Verletzungen der kämpfenden Truppe nicht angehören können, dafür aber in der Heimat zu ihrem Teil zum Siege beitragen wollen.
Stolzes Osser ormlag-Ereebiris
Berlin, 26. Febr. Immer wieder beweisen die Straßensammlungen und Opfersonntage im Kriegs-Winterhiliswerk, daß die
vorNeuyorll
Der Tanker brannte zwölf Stunden. — Der U-Bootsall« entkomme«
Von Kriegsberichter Herbert Sprang
DNB. Bei der Kriegsmarine, im Februar 1942 (PK ). Hoch und klar wölbte sich der Himmel über der See und Helle Sonne gleißt schimmernd über das Master. Plötzlich schießt aus den dunklen Tiefen der See ein schmaler, rassiger Leib empor und teilt die Master um sich: U„..." gleitet, von Neufundland kommend, der amerikanischen Küste zu. Die ersten Erfolge liegen bereits hinter dem Boot. Und Kapitänleunant Th... ist eigentlich recht zufrieden. Mußte doch bereits ein mehr als 10 000 Bruttoregistertonnn großen Tanker daran glauben.
Jetzt ist U„..." gerade vom Prüfungstauchen ausgetaucht.
„Dampfer Backbord achteraus!"
Für Augenblicke fliegen die Köpfe herum, blicken die Augen backbold achteraus. Da steht in eigenartiger Luftspiegelung die Silhouette eines merkwürdigen Frachters. Ein unmotivierter vierkantiger Aufbau ragt um den Schornstein. Der Frachter führt eine Schwergutladung. Achtern anders als die normalen Frachter, einen hohen Pfahlmast mit Mastkorb. Der Vordersteven ist der eines Kabellegers, ausladend nnt breiter Wulst und kleinem Mast versehen. Ein komischer Schlitten. Unter der hoch herausragenden Silhouette steht ein breiter weißer Streifen. Es besteht Gefahr, gesehen zu werden, denn die Luftspiegelung kann täuschen. Also absetzen und langsam versuchen, in Schußposition zu kommen.
„Beide Maschinen große Fahrt voraus!"
Mit hoher Fahrt sucht U„..." sich abzusetzen. Der Dampfer wird und wird nicht kleiner. U„..ändert den Kurs. Es ändert sich nichts. „Donnerwetter, der hält Fühlung mit uns, statt wir an ihm"
Kaum ist Kapitänleunant Th... der Gedanke gekommen, tauchen auch schon an Backbordseite zwei Masten auf, die sich langsam hintereinander schieben. „Feindlicher Zerstörer backbord querab!"
Mit hoher Fahrt jagt er genau auf U„..." zu.
U„... sucht sich nach Osten herauszuziehen. Vergeblich.
Der Dampfer geht auf Gegenkurs. Der Zerstörer kommt immer mehr auf
„Alarm!" — „Tauchen ! ! !"
In Sekunden sackt das Boot weg. Wie ein Stein. Für mehr als 1>L Stunden beginnt jetzt die Verfolgung, die an Kommandant und Besatzung höchste Anforderungen stellt. Endlich werden die Geräusche geringer.
„Austauchen!"
Nach wie vor ist das Wetter klar. Der Dampfer liegt gestoppt steuerbord querab da. Die Silhouette des Zerstörers zieht sich nach Aufbauten, Masten und Schornsteinen quer über die Kimm. ll„..." sucht sich über Wasser aus Her Falle herauszuschleichen. Dr Danlpser bleibt immer mehr zurück. Aber der Zerstörer hat etwas gesehen, beginnt jetzt wütend mit Artillerie in die Gegend zu funken. Die Entfernung zum Zerstörer wird immer kleiner. Es hilft nichts. Wieder tauchen! Wieder das gleiche Spiel der Verfolgung. Diesmal für 2)^ Stunden. Nach dem Auftauchen ist die Luft rein. U„.. " ist der ll-Bootfalle entkommen.
Wieder wird der alte Kurs in die Gewässer vor Neuyork ausgenommen Stunde» vergehen. Plötzlich wieder Mastspitzen an der Kimm. Das reißt ja heute gar nicht ab. Der Kommandant nimmt das Glas an die Augen. Ein mittlerer Tanker zieht schwer beladen seinen Kurs Nord, zackt in großen Schlägen durch die See. Kommt aber genau in Schußrichtung
«Us.
„Rohr eins los!"
Zischend fegt der Aal auf sein Ziel los.
Freitag, den 27. Februar 1942
Opferbereitschaft der Heimat ungebrochen ist. Der am 8. Februar 1912 durchgeführte 6. Opfersonntag im Kiziegs-Winterhilfswerk 1911 42 erbrachte nach hier vorliegenden Meldungen das Ergebnis von
34 783 199.45 RM
Am 6. Opfersonntag des vergangenen Jahres wurde ei« Ergebnis von 22 644 773 19 RM. erzielt. Die Zunahme gegenüber dem Vorjahre beträgt also 12138 426 26 RM. (53.6 v. H.).
Diese vom deutschen Volk freiwillig aufgebrachten Mittel schaffen die Möglichkeit, neben anderen Betreuunosmaßnahmen unsere Mütter und Kinder trotz der Härte des Krieges gesund z« erhalten. In der gleichen Zeit, in der 10- bis 14jährige englische Kinder unter schwersten Bedingungen in englischen Fabriken arbeiten müssen, wird für die Gesunder, altung der deutschen Kinder in Erholungsheimen, in der Landverschickung oder anderen Einrichtungen der NSV. gesorgt.
Kleine Nachrichten ans aller Welk*
Langemarckstudium auch für Flamen und Niederländer. Das
Langemarck-Ctudium der Reichsstudentcnsührung, das bekanntlich begabten Volksgenossen ohne höhere Schulbildung !n eigenen Anstalten den Weg zur Reifeprüfung und zum Studium kostenlos ermöglicht, hat seine Arbeit nunmehr auch auf Flamen und Niederländer ausgedehnt. In diesen Tagen sind die ersten vier Ausleselager abgeschlossen worden. 51 Niederländer und Flamen kamen zur Ausnahme.
Zivildiensipflicht in Italien. Die italienische Presse veröffentlicht ein Dekret über die Organisation des Zivildienstes, der de« laschistischen Partei und dem Korporationsministerium unterstellt sein wird. 2n ihren Kommentaren betonen die Zeitungen, datz die faschistische Partei die Aufgabe habe, die Durchführung des Gesetzes über den Zivildienst auf ganz allgemeinem Gebiet zu gewährleisten mit der Absicht, alle Kräfte des italienischen Volkes im Hinblick auf den Endsieg zu vereinen.
Ausruf des rumänischen Ministerpräsidiums. Unter dem Schlagwort „Kein Fleck Erde darf unbebaut bleiben", veröffentlicht die gesamte rumänische Presse einen Aufruf des Ministerpräsidiums zur Bebauung allen noch brachliegenden Bodens. Der Aufruf verpflichtet Schulen und Behörden, in jedem Falls unbebauten Boden in der Umgebung der Städte und Dörfer zu bebauen.
Der iranische Wirtschastsminister zurückgrtreten. Radio Teheran meldet, daß der iranische Wirtschaftsminister zurückgetreten ist. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß die Gründe für den Rücktritt in dem britisch-sowjetischen Vertrag liegen, dessen Auswirkungen schwer auf das gesamte iranische Wirtschaftsleuep lasten.
Mandschurischer Kommunist unschädlich gemacht. Tschoschoschi, ein berüchtigter Kommunist und Banditcnsührer, der seine Aa- weisuugen von der chinesischen Kommunistenpartei erhielt, wurde, wie „Kokutsu" meldet, von der mandschurischen Polizei in der Provinz Sikiang gefaßt und hingerichtet. Schon vor der Gründung Mandschukuos zielten die Umtriebe Tschoschoschis in der Mandschurei auf die Bolschewisierung des Landes hin.
„Treffer! ! !"
Treffer achtere Hälfte!
Eine riesige, viele hundert Meter hohe Feuersäule schießt zum Himmel empor. Der Tanker war augenscheinlich mit Benzol geladen. Er brennt wie Zunder. Noch einmal blickt der Kommandant rund. Die Luft ist rein.
„Besatzung einzeln ans Sehrohr!"
Mechanikergast X..., ein Ostpreuße, klimmt als erster in den Turm.
„Na", schau dir das mal an! Das war dein Rohr!"
Stumm blickt der East durchs Sehrohr. 2n seine Eesichtszüge kommt Spannung. Er sagt aber kein Wort, lächelt nur den Kommandanten glückselig an. Der nächste ist ein Saarländer. Der kann sich gar nicht zufrieden geben. Immer neue Einzelheiten weiß er zu entdecken und spricht seine Entdeckungen aufgeregt und laut vor sich hin. Fast muß man ihn wegprügeln, damit auch mal andere drankommen. Als letzter holt der Kommandant seinen besten Dieselheizer, gennannt „Bumski", von Beruf Erbhofbauer im Holsteinischen Der blickt durchs Rohr. Seine Mienen verklären sich. Dann wendet er sich strahlend zum Kommandanten und kann nichts anderes herausbringen als:
„O o ooch Mansch!"
U„..." nimmt Kurs Heimat. Die Aufgabe ist gelöst. Der letzte Aal hat sein Ziel gefunden. Bis zum Morgen des nächsten Tages aber steht noch die Feuersäule als Heller Widerschein achteraus an der Kimm.
..U-Boot" treibt im Vorfeld?
Seltsame Begegnung mit einem englischen „Etwas"
Von Kriegsberichter Hellmut H. Führing
PK. Draußen, ein paar hundert Meter vom Strand, trieb irgend etwas in den Wellen. Die Posten binter den Maschinengewehren hatten zuerst Alarm gegeben. War das ein U-Boot? 2n den Stellungen und bei den Stäben schlugen die Feldfernsprecher an. Um den großen Molenkopf rundete eines der kleinen Hafenschutzboote: Kurs auf dieses treibende Etwas aus Reeling und turmähnlichem Aussatz.
Von Land her glitten Hunderte von Gläsern den Kurs des Bootes mit. Die Männer an Bord machten die Hälse lang: ein richtiges Schiff schlingerte dort drüben im Seegang. Ein Dutzend Meter lang, drei, vier Schritte breit, am Bug ein Signalmast und auf dem Türmchen eine Sende-Antenne. Fast wie ein U-Boot im Kleinformat, wenn nicht eben statt des Hecks eine Treppe gewesen wäre, deren Stufen ins Wasser führten. Auf der Brücke und hinter den Geschützen machten die Männer zuerst runde Augen. Dann rasselten die Maschinentelsgrafen. Minuten später pendelte das seltsame Fahrzeug im Kielwasser des Bootes dem Hasen zu.
Die Tür im Aufbau war leicht zu öffnen. Ein kurzer Niedergang: man stand in einer Kabine. Rechts und links zwei Kojen übereinander, ein Klapptisch, dort stand ein Petroleumkocher, und hier war die Frischwassertonne. 2n der Ecke neben der Tür eine Sende-Anlage.
Jetzt wissen wir Bescheid: Die Strömung hat irgendwo vor der englischen Küste eine britische Seenotboje losgs- rissen und gegen unsere Küste abgetrieben. Wenn das Inhaltsverzeichnis an der Wand recht hatte, muß in den Schränken Wäsche und Proviant sein und eine kleine Bibliothek mit allerlei Spielen. Aus einem Stapel bunter Magazine rollt ein farbfrohes Kästchen. Den Namenszug auf dem Etikett kennen wir^doch! Natürlich! Eine Hohner-Mundharmonika. Und da steht ja auch: Made in germany. Von deutschen Jägern abgeschossene Tommies spielen in einer Seenotboje auf einer deutschen Mundharmonika: „Home, sweet Home . . ." Die Weltgeschichte liebt ja bisweilen solche Scherze am Rande.
Die Seenotboje verschwindet im Seezeichenlager. Der Wall« sweater, der Unterwäsche und Strümpfe nimmt sich die Woll- fammluna an.