Nagold«» TagvlattDer Gesellschaft««-

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vor «in» außerordentlich beunruhigende Situation gestellt. Cie befürchten in absehbarer Zeit eine Gefährdung der Transport­wege durch die Torresstraße, die zwischen dem Australischen Kap Port und der Südspitze von Neu-Euinea nur etwa Kilometer breit ist. Der Schiffsverkehr an der gesamten Ostküste von Neu- Euinea wird dadurch weitgehend unter die japanische Kontrolle gestellt. Das strategisch geniale Vorgehen der Japaner gegen die beherrschenden Inseln im Südpazifik drängt die gegne­rischen Kräfte immer mehr in die Defensive.

Blick auf Sumatra

Hollands Großinjel südwestlich der Malakkastraße

Die schmale Meeresstraße von Malakka trennt die Malayen- halbinsel von Sumatra, das zusammen mit Java, Borneo, Ce- jedes, die Kleinen Sundainseln, die Molukken und West-Neu­guinea unter dem Namen Niederländisch-Ostindien zusammen- gefaßt ist. Von Osten nach Westen erstreckt sich dies koloniale Jnselreich über mehr als 5000 Kilometer, von Norden nach Sä­len über inehr als 2W0 Kilometer. Das europäische holländische Mutterland hätte räumlich auf den ostindischen Inseln mehr als sechzigmal Platz.

Sumatra ist bei einer Größe von rund 500 000 Quadratkilo­metern etwa 1750 Kilometer lang und bis 400 Kilometer breit Durch die ganze Ausdehnung der Insel von Nordwest nach Züdost zieht sich eine stark zerklüftete Gebirgskette, die an den höchsten Stellen bis über 3000 Meter aufragt. Von den insge­samt 80 vorhandenen Bergen vulkanischen Ursprungs sind noch 15 tätig, unter ihnen vor allem'der Jndrapoera und der Merapi. Nach Nordosten ist dem Gebirge eine breite Schwemmlandebene vorgelagert. Dieses stellenweise stark versümpste Flachland ist vom ossenen Meer durch zahllose Koralleninseln, Schlickbänke uns Untiefen getrennt, die den Zugang außerordentlich er­schweren.

Auch die Südwestküste, der die Schwemmlandebene fast ganz fehlt, ist durch Korallenbildungcn und starke Brandung größten­teils von jedem Verkehr abgeschnitten. Besonders die Unwegsam­keit der Südküste hat dazu geführt, daß Sumatra im Gegensatz zu Java erst verhältnismäßig spät wirtschaftlich erschlaffen wor­den ist. Die Holländer hatten in erbitterten Kämpfen gegen die eingeborenen Stämme die politische Herrschaft über Sumatra erobert, aber die Möglichkeiten der kolonialen Ausschließung wurden sehr gering eingeschätzt. Das geht schon daraus hervor, daß die Engländer, die sich als Mitbewerber um den Besitz von Sumatra aufspielten, an verschiedenen Stellen der flachen Küste Faktoreien bildeten, d-ic sie aber schließlich an die Holländer ver­lausten, weil sie ihnen nicht ertragreich genug erschienen. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts begann ein Aufschwung, der bis in die letzten Jahre vor dem Krieg anhielt. Den erste» Anstoß gaben holländische Tabakpfanzer, die mit der Anlage von Plantagen begannen. Als die ersten Versuche äußerst be­friedigend ausfielen, kam es im Jahre 1869 zur Gründung dei Deli-Tabakgeicllschaft, der bald eine ganze Anzahl englischer Unternehmungen folgte, Um die Jahrhundertwende begann der Anbau von Kautschuk, der noch weit sensationellere Ergebnisse zeitigte, denn die Kautschuk-Anbauflächen übertrafen bald alle übrigen Kulturen um ein Vielfaches. Wieder einige Jahre später wurden erfolgreiche Versuche mit dem Anbau von Kaffee ange- srellt, dann folgte der Tee. die Oelpalme. der Sisal, aus dem Hanf gewonnen wird, und so entwickelte sich die Plantagenkultur aus dem Küstenflachland bis weit in d-ie vorher unzugänglichen Urwaldgebiete am Rande der mittleren Gebirgsketten. Vor dem Kriege lieferte allein die Ostküste Sumatras jährlich für 37 Mil­lionen Gulden Tabak, für 25 Millionen Gulden Osl und Fette, für 7 Millionen Gulden Tee, für 5 Millionen Gulden Hanf­rasern und aus einigen erst vor kurzem erbohrten Oelquellen sür etwa 15 Millionen Gulden Petroleum.

Bon der Westküste Sumatras wurden in der Hauptsache Kaf- see, Drogen und Gewürze ausgeführt. Sie kommt aber in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung bei weitem nicht an die Bezirke heran, die auf der Ostseite der Malakkastraße zugewandt sind. Für bedeutendsten Stadt hat sich Medan entwickelt, der Mittel­punkt eines besonders reichen Plantagengebiets, und der zu Me­lau gehörende Hafen Belawan. der gegenüber von Malayisch- Penang liegt, ist zu einem Welthafen geworden. Verkehrsmäßig ist Sumatra nur wenig erschlossen. Die Gesamtlänge der Eisen­bahn beträgt kaum 2000 Kilometer; die einzelnen Linien ver- z.ilen sich auf zahlreiche, aber untereinander nicht verbundene Teilstrecken in den einzelnen Plantagenaebieten. Das Straßen- i-.tz ist ebenfalls nur wenig ausgebaut. Verwaltungsmäßig ist Sumatra unter Einschluß der beiden Jnleln Billiton und Banka

Oer große Clown

Ein ZirkuS-Roman von Ernst Grau (13. Fortsetzung.) <Naa,r>rua verboten.)

Falkenstein 'prang auf und warf den Hörer oen er noch immer umklammert hielt wütend aut r>en Ti'cki.

..Kann ick vielleicht dafür Verehrtester? Ein Unglücks- fall a»f der Rei'e tja. du lieber Mott das könnte 'chließlich auch Ihnen mal pa'sterenl Höhere Mewalt! Wir werden eben ein paar Tage ''Väter aussreten!"

..Und bis dahin? Und wenn es bei den vaar Tagen nicht bleibt?"

..Ihre Sache, mein Lieber!" 'chrie Falkenstein außer stch. ..Ich fahre jetzt nach Köln nnd morgen hören Sie von mir Adiol"

Damit war er hinaus. Mark ssK draußen in 'einen Wa­gen. tobte im Hotel daß die Rechnung 'o lange au' stch warten ließ um 'chließlich resigniert zu er'abren daß er doch erst mit dem Nachtzua fahren könnte Ein Passssnaieug ginge allerdinas 'rüber. Wenn er damit . . danke 'ckönl

Er letzte stch ins Hotelrestaurant. Eine kleine Karmlle begann gerade, zum Nachmittagstee aufzu'pielen. Den'elben Schlauer, den er eben erst an' der Vübne aebört bitte . . .

Verzweifelt lief er wieder hinaus lie' 'ast gedankenlos über die großen von Men'cben Anw? und Lärm zum Ver- sten gefüllten Boulevards immer die'e? 'chauderhasse un­erklärliche Etwas vor sich, das da io Plötzlich auf ihn ein- geschloaen batte.

Verunglückt. Mut.

Aber verhaftet?

Wenn man da wenigstens einen Zu'ammenbgna 'eh-w konnte. Aber alle? blieb rät'elhgft. Risos verunglückt vielleicht tot und Peter im Ge'änani? begreiflich daß das Mädchen in 'einer '"u'r-'aung nich'» Liffammc-nhänaende? erzählen konnte. Ein Wunder daß ne überhaupt daran gebaut batte ibm zu televbonieren.

Freilich al? er am anderen Morgen an' dem Hauvt- babnbo' in Köln die Moraeureitunaen aele'en ha'te war ibm nichts andere? üb-ia gehhssehen al? i»m Rück,a zu dla'sn und eine vollständige Ablage «n den Eirque d'hioor zu wpe'chieren.

in eis Gouvernemenls gegliedert. Die Hauptstadt ist Palem- hang mit etwa 120 000 Einwohnern. Sic lieat am Binnenland der Sumpfwaldzone und im Delta des Moesislusses, der bis nach Palembang heraus für kleinere Seeschiffe fahrbar ist.

was scklcke ick meinem Soldaten an die front!

Täglich werden hunderttausende Feldpastpäckchen zusammenge- slellt und versandt. Nicht nur in der Weihnachtszeit, das ganze Jahr über möchten wir die Verbindung mir unseren Soldaten da draußen recht eng gestalten, mütterlich, schwesterlich, bräutlich sür sie sorgen. Was braucht der Soldat am nötigsten, was freut ihn am meisten? Das sind Fragen, die in der Familie, unter Freun­dinnen, im Büro lebhaft erörtert werden. Das Hauptthema ist zur Zeit natürlich das Wetter und die Hilfe gegen die Kälte. Ver­setzen wir uns in seine Lage: Gegen die Unbilden der Witterung kann er sich nur begrenzt schützen. Bei einem aufkeimenden Schnupfen ist weder Zeit noch Raum für eine Schwitzkur im war­men Bett, und die Feldküche mit dem warmen Essen, dem heißen Kaffee oder Tee ist oft weiter entfernt als zu Hause die Küche von seinem Arbeitszimmer.

Pulswärmer und Ohrenschützer stricken sich leicht die klei­nen Schulmädchen können daran die Kunst des Strickens erler­nen. Schwieriger ist es schon mit dem Stcümpfestcicken. Da blerbl

Foto: Äschenbroich

Sie Großmutter nach wie vor die oberste Instanz. Und für d>: innere Wärme packen wir ein Fläschchen Schnaps ein und natür­lich Esbit.Was ist denn Esbit?" fragen Sie..Ein neues Grog- rezept?" Nein, aber man kann Grog damit Herstellen, wenigsten- das heiße Wasser dazu. Esbit ist ein Trockenbrennstoff in Form kleiner Tabletten, ungefährlich und ausdrücklich zum Feldpostver­sand zugslassen. Dazu gehört ein praktischer Kocher in Taschen­format. den inan überall ohne große Umstände aufstellen kann. E, ist so konstruiert, daß man das Flämmchen leicht gegen Wind schützen kann, auch im Freien also ausgezeichnet zu verwenden Esbit schafft heißes Wasser für alle Zwecke, auch ein warmes Mittagessen auf einsamem Posten, denn man kann z. B. eine Kon­servenbüchse mit Gemüse oder dergleichen geöffnet einfach auf du Flamme stellen und tischfertig erhitzen, ebenso die nahrhaft« Erbsensuppe.

Nach ein wenig Komfort sehnt stch jeder, der Tag sür Tag im Freien, oft in Schlamm und Regen aushalten muß: Also Zahn- pasta. Rasierwaffer. Pnseiine beipacken; sie werden in wohltuender Weise daran erinnern, daß es ein Zuhause mit zivilisierten Ge­wohnheiten gibt. Ein schönes Geschenk in diesem Rahmen ist auch das kleine Daunenkissen, das selbst dem härtesten Lager einen bett­ähnlichen Zauber verleiht.

Und sür die freien Stunden schicken wir ein Lieblmgsbuch mit. ein Sviel in Feldpostpackung, Schreibpapier, Bleistift und für den Foss-Amciteur natnrlch einen Film, einen Gelbfilter, vielleicht ein kleines Album.

Einbeck errichtet ein Schalks-Denkmal

Der große deutsche Schalk Eulenspiegel, dessen Grabstein an der Kirche zu Mölln, wo er allda anno 1350 starb, steht, hat sein einziges Denkmal bisher in der Stadt Braunschweig zwi­schen wasserspeienden Eulen und Meerkatzen gefunden. Eulen- spiegsl ist aber nicht in Vraunschweig, sondern in vielen anderen deutschen Städten gewesen, wie in den Historien seiner Aben­teuer und Streiche erzählt wird. Auch in Einbeck, der ehemali­gen alten großen Hansestadt, hat er Streiche ausgeführt, die in die Geschichte eingegangen sind. Nunmehr sind die Vorarbeiten für^ einen Eulenspiegel-Brunnen auch, in Einbeck fertig. Der

Es ivar ia nun alles 'o zwecklos. Er hatte plötzlich iuch gar keine Eile mehr. Schade fammer'chade. Nun war natürlich alles ans. die herrlichen 'chönen Renen, die glän­zenden Tournees die er vorbereitet hatte nichts davon würde jemals Wirklichkeit werden. Alles iutich! Alles hin! Aus!

Gelassen letzte er sich in eine Ecke des Warteiaales be­stellte einen Morgenkaffee und las noch einmal ohne Hast, was unter der dicken SchlagzeileFurchtbare Tragödie im Flugzeug" zu leien stand.

Das gestern trüb in Berlin gestartete Flugzeug der Deutschen Luft-Hania T L 987, das den Passagierdienst zwilchen Berlin und Paris versieht, hatte u. a. eine Är- tistengrupve. die .drei Rilos" an Bord, die in Paris in einer neuen Sensationsnummer einem waghalsigen Luit­akt. zum ersten Male anitreten sollte. ES handelt sich um zwei Herren und eine Dame. AnS bisher ungeklärter Ur­sache gerieten die beiden Männer während des Fluges in einen Streit in dessen Verlaus der Artist Rilos von seinem Megner 'o unalücklick» gegen das Kabinenfenster ae'chleu- derr wurde daß er sich an der zersplitterten Scheibe die Scblaaader oerletzte und verblutete. Da stch der Vorfall kurz vor der Zwischenlandung in Köln ereignete, konnte der Verletzte noch in das städtische Krankenhaus in Köln einge­liefert werden. Sein Zustand ist hoffn»naslos. Der Täter, der Artist Peter Mrimm. stellte stch selbst der Polizei und wur'--' 'asarl in Hass genommen."

Falkenstein leate da? Zeitungsblatt vor stch hin. So kehr er sich auch bemühte, den Voraana zu ertasten, er verstand die Sache immer weniaer, er konnte stch "'ck>t vorstellen, daß zwilchen den drei Menschen, die Monate hindurch an einer so wagbalstaen. halsbrecherischen Nummer aearbeitet hatten und durch diele gemeinsame Arbeit wie zulammengs- schmeißt 'chienen daß zwischen dielen dr-ss Menschen nun vloßlick Mord nnd Totschlaa herrschen sollte.

l1r>5 da? aerade ießt gerade in dem Augenblick, wo ste die Ji'-'i-i-«-' Arbeit ernten tollten'

M-rdnstnn' Heller M^kristnn! Nnd daß ausaerechnet ibm FAkenssein. d"s Schicksal einen solchen unvernünftigen

Streich spielen mußte.-

' *

Als Werner Mrobeck beschlossen bn't?, mit d°m aleichen Flugzeug tzod Ghetto benutzt«, ebenfall» noch Poris zu rei-

_Dienstag, den 27. Zanuor 1 94L

groge laqenr-e waucy soll mit einem Hund auf dem Arm dar­gestellt werde«, denn ein Hund war es, mit dem Eulenspiegel in Einbeck die wohlhabenden Bürger foppte.

Ei« Haar wird gefpaktea

In einem wissenschaftlichen Forschungsinstitut t« Italien ist es gelungen, ein Menschenhai» der Länge nach in zwei Teile zu spalten. Die Stärke eines Kopfhaares beträgt beim Europäer im Durchschnitt 0,09 bis 0,11 Millimeter. Dabei ist interessant, daß von der Behaarung des menschlichen Körpers die Kopf­haar, am dünnsten find, also beispielsweise ist das Larthaar stärker. Am dicksten sind die Wimpern.

Die längste Treppe der Welt

Die längste Treppe der Welt ist in China zu finden. Sie be­ginnt in Taijchan und führt direkt zu dem Tempel von Tai. schau, welcher auf dem Gipfel eines Berges von 1500 Meter Höhe liegt. Diese endlose Treppe hat 6800 Stufen und auch der kräftigste Bergsteiger kann den Aufstieg und Abstieg nicht in weniger als 14 bis 15 Stunden bewerkstelligen.

A«mo«

Lie Ausna';;;e

Ein junger Nechtskanüidat beschwerte stch bei Friedrich dem Großen, Laß er keine Anstellung in preußischen Landen erhalten habe. Der Alte Fritz schüttelte den Kops:Ist Er geborener Preuße?''Jawohl, Majestät, ich bin gebürtiger Berliner!" Da runzelte der König die Stirne;Die Berliner taugen alle» samt nicht viel."Halten zu Gnaden, Majestät, aber ich kenne z-oei Ausnahmen!"Und die wären?"Eure Majestät und ich!" Da lachte Friedrich:Er ist schlagfertig. Kann ,olche L ute gebrauchen Halt Er sich bereit Er wird angestclltl"

Erzählte Kleinigkeiten

Der alte Wränget mochte im gewöhnlichen Leben der aemüt- Nässte Mensch sein: im militärischen Dienst ließ er nichts durch- getzen. Das war der Grund, weshalb man seinen Besichtigungen immer mit sehr gemischten Gefühlen entgegensah.

In einem Manöver hatte nichts, aber auch gar nichts geklappt. Die versammelten Offiziere harrten nun der Vorwürfe, die stch über ihr mehr oder weniger schuldiges Haupt ergießen würden. Allerseits herrschte betretenes Schwo-gen.

Aber Wrangel schien ausnahmsweise besonders guter Laune zu sein. Er ritt heran, grüßte die Herren freundlich und sagte leichten Tones:

..Na, Kinners, schön war det nich, wat ick da heute jes'hen Hube, det müßt ihr selber zujebe»! Aber jebense mich die Hand drusf: Sowat machen wir nich wieder!"

Friedrich der Große war bekanntlich zeit seines Lebens auf die grüßte Sparsamkeit bedacht. Besonders ärgerte er sich, wenn Mit­glieder feines Theaters seiner Meinung nach zu hohe Gagen for­derten. Als das wieder einmal der Fall war, schrieb er an sein Hosmarschallamt:

Astra und Cariftini bitten um Entlassung. Es find dies zwei Teuselsmädchen, ich habe sie bis zum Hals, muß Geld für Ka­nonen auswersen. Hol sie der Teufel!"

Der schlagfertige Virchow

Der alte Birchow haßte es, wenn ihn auf der Straße iemand ansprach, um womöglich kostenlos einen ärztlichen Ratschlag zu erhalten. Eines Tages geschah es wieder einmal, daß er in tiefes Sinnen versunken dahinschritt, als ihn ein Spaziergänger auf­zuhalten versuchte:

Verzeihung, Herr Eeheimrat, ich wollte Sie nur bitten..."

Keine Zeit, keine Zeit", murmelte Virchow und schritt weiter.

Der andere gab keine Ruhe.

Aber hören Sie doch: ich bin der Geheimrat T_"

Tut mir leid, dagegen habe ich kein Mittel! Kommen Sie in meine Sprrcksstunde!" beschiel» Virchow ihn und ließ den Ver­dutzten stehen.

Gerechte Empörung

In der Hofoper einer süddeutschen Residenz wurde einmal Ri- ^ chard WagnersLohengrin" gegeben 2n erstklassiger Besetzung war di« Oper bis zu der Stelle gediehen, an welcher die Edel­leute zum Kampf für Elsa von Brabant aufgefordert werden. Als zum zweitenmal der Heroldsruf erklang:Wer streitet für Elsa von Brabant?" und wieder Totenstille herrschte, ertönte plötzlich auf dem Rang in unverfälschtem Heimatdialekt ein, ent­rüstete Stimme:Kec Luder meldt'd sich!"

len Hütte er sich keine Rechenschaft darüber geben können, welchen Erfolg er stch davon ver'prechen 'ollte. Blind in 'einem Verlangen nach dem Mädchen das ibn den reichen Erben unbeachtet ließ erwartete und erhosste er alles und nichts. Aber als ihn der Pförtner der Artistenvenston gestern von der bevorstehenden Abrei'e benachrichtigte stand 'ein Ensschluß fest. Vielleicht ließ stch in Paris eher er­reichen. Ghetto einmal 'elbst zn einer Aus'vracbe zu brin­gen nachdem sie hier alle 'eine Briese unbeantwortet ge­lassen hatte.

Während des FlugeS hasse er ungestört in 'einer Ka­bine ge'essen tau'enderlei Möalichkessen waren vor ibm aut- getaucht und wieder ver'Kwunden in dem alles ernhsillen- den Gedröhn der Motaren. Tie' unter ibm faaten Dorier und Städte vorüber blitzten silberne Wal'erstressen und glänzende Seen au'.

Endlich kam Köln in-Sicht die Erde schien zu ibm emporzusteigen näher und näher, bis die Maschine aufietzte und ra'ch über den Flnavlatz rollte.

Werner hatte die Ubstcht. 'einen Platz auch hier nicht zu verlassen um jeder Möglichkeit erkannt zn werden, zu entgehen ^ogar die Gardine de? Kablneniensters hatte er voroezogei,

Endlich hielt die Maschine. Er horchte au'. Ein unae- wobnl'icher Lärm klang von draußen hinein Durch einen Svalt de? Vorhanges 'väbte er hinaus und vrakss? ent'etzt zurück. Polizisten ^-mssät-r Publikum, alles umstand in wilder Ausseguna das Flugzeua.

Schnell aeiaßt verließ e'' 'ein Versteck, Nnd stand vor einem furchtbaren Bilde. Blutlachen und Glastrümmer, die Svnren eine? erbitterten Kamp'es deckten den Baden der Nebenkabine Rilos wurde eben über die kleine Trevve getragen von P-'er keine ^n,ir nur Ghetto von allen ver­lassen in eine Eck? gedrückt das Gesicht in den finden ver- kramnss der 'chmus? Körner von Zuckungen ae'ch'ittess.

Mit einem Satz war Werner bei ihr der Pilot kam her- ein nnd hass ibm da? ohnmächtige Mädchen hinan» und in einen Waaen zu bringen. Will-mlo? tteß sie stch 'sihren tränte nichts 'ab nicht at di? "velt 'chien 'sir sie ver- ssinkan Nur einmal während der Fahrt alitt ein aut'rren- der B'ick über ihren Begleiter und ein schwache? Zucken ist ihren Augen ließ erraten, daß sie ihn erkannt bat.

(Fortsetzung folgt )