2. Sette Nr. 30«

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Donnerstag. de« 31. Dezember 1»<r

Der deutsche Wehrmachisbericht

Wiede, über 10V VM BRT. versenkt Schwere Verluste der Sowjets bei Fortsetzung ' ihrer Angriffe

DNB An» de« Fllhrerhauptquartier, 30. Dezember.

Du« Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

2« Terekgebiet scheiterten starke, mit Panzern unter­stützt« Angriffe de« Feindes. Dabei wurde« acht Panzer ver­nichtet.

I« Stalingrad und im Dongebiet hatte» die Sowjets bei Fortsetzung ihrer Angriffe hohe blutige Verluste und ver­löre» Lg Panzer. Bei erfolgreichen Gegenvorstößen wurden zahl­reiche schwer« und leichte Waffen erbeutet und Gefangene ein- gebracht. Angriffe deutscher Luftgefchwader sowie italienischer, rumänischer und ungarischer Kampfflieger fügten dem Gegner hohe Verluste und empfindliche Ausfälle an Panzern und schwe­ren Waffe» zu. Ungarische Truppen vernichteten bei Stoßtrupp- uuternehme« eiue größere Anzahl feindlicher Bunker mit ihre» Besatzungen.

JmmittlerenFrontabschnitt wurden einzelne feind­liche Angriffe adgewiese». Eigene Stoßtrupps drangen in die feindlichen Stellungen «in und zerstörten zahlreiche Kampf- anlLgen.

Südöstlich des Jlmeujees brachen erneute, von Panzern, Artillerie und Schlachtsliegern unterstützte Angriffe des Feindes zusammen. 13 Sowjetpanzer wurde» abgefchossen. Am Wolchow nnd vor Leningrad vernichtete« Stoßtrupps deutscher Ver­danke und der spanische» Freiwilligen-Divisio« zahlreiche feind­liche Bunker. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge und Jagdflieger- stasfeln zersprengte« in Tiefangriffen Transportkolonnen des Feinde».

Bor der Fischerhalbiusel im Nördlichen Eismeer ver­senkten Kampfflugzeuge bei einem überraschenden Vorstoß ein lowjetisches Minensuchboot. Nachtangriffe deutscher Kampf- und Stnrzkampsflugzeuge riesen starke Brände in den Hasenanlagrn von Murmansk nnd i« Bahnhofsgebäude von Kandalaschka hervor.

I« Rordafrika bekämpften dentsche Sturzkampfflugzeuge «efolgreich feindliche Marschkolonnen.

Sn Tunesien fanden nur örtliche Kampfhandlungen statt. Der Feind erlitt durch Sturz- und Tiefangriffe deutscher Flieger hohe Einbuße an rollendem Material und Waffen aller Art.

I« de» Abendstunden des 28. Dezember warfen einige britische Flugzeuge über westdeutschem Gebiet vereinzelte Sprengbomben ab, die geringfügigen Eebäudeschaden anrichteten.

Leichte dentsche Kampfflugzeuge versenkten im Kanal ein Dorpostenboot und bekämpften am Tage kriegswichtige Anlagen einer Hafenstadt au der englischen Südküste mit Bomben. In Lnftkämpfen wnrden hierbei zwei feindliche Flugzeuge avge- schossen.

Wie dnrch Sondermelduug bekannt gegeben, setzten deutsche Unterseeboote die Verfolgung der versprengten Reste des bei den Azoren zerschlagenen Eeleitzuges hartnäckig fort und versenkten weite re vier Schiffe mit 21 MV BRT. Bisher find somit aus diesem Geleitzug insgesamt 19 Schiffe mit IM MV BRT. vernichtet worden.

Darüber hinans versenkten unsere Unterseeboote in anderen Seegebieten des Nord- und Siidatlautik 18 Schiffe mit zu­sammen 79 3VV BRT. Damit hat die llnterseebootwafse über die gestern gemeldete» Erfolge hinaus wiederum 19 feindliche Schiffe mit 1VV3VV BRT. auf de» Srnnd des Meeres geschickt.

Der italienische Wehrmachisbexicht

Nen« Panzer in Tunesien vernichtet Rege Luftwaffen­tätigkeit an den afrikanischen Fronten

DNB Rom,. Dez. Der italienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:

In den Wüstengebieten Südlibyens fügten zahl­reiche Verbände unserer Luftwaffe den in den letzten Tagen an­gegriffenen feindlichen Kolonnen weitere empfindliche Ver­luste zu.

Die Kämpfe in Tunesien gehen weiter. Die Truppen der Achsenmächte vernichteten neun Panzer und machten etwa 50 Gefangene. Unsere Kampfflugzeugverbände griffen Straßen­kreuzungen und Nachschubzentren an. Ein feindliches Flugzeug wurde von deutschen Jnfanterieabteilungen zum Absturz gebracht.

Feindliche Flugzeuge bombardierten wiederholt Susa (Tune­sien). Es entstanden Schäden; unter der Zivilbevölkerung gab es zahlreiche Opfer.

Unersetzliche englische Schiffsverluste

Der Verschleiß an Schissen ist groß, aber noch «nersetzlicher sind die Besatzungsverluste

DNB Genf, 30. Dez. Die britische WochenschriftNew States» man and Nation" klagt über die unersetzlichen Verluste Eng­lands an Schiffen und Besatzungen.

Die Zeitung schreibt: Die Zersplitterung der Kräfte, die in einem an den äußeren Verbindungslinien geführten Krieg unvermeidlich ist, wirkt sich am sichtbarsten im Mangel an Schiffen und Mannschaftsmaterial aus. Die Tage sind vorbei, an denen Columbus Amerika mit Besatzungen entdeckte, die aus den Gefängnissen Spaniens kamen, oder in denen Nelson mit Bauernburschen segelte, die in den Dorfkneipen zusammen- gesangen wurden. Die in der Marine tätigen Männer sind jetzt hochansgebildet« Fachleute, die in vielen Fällen «ine lehr umfangreiche Ausbildung hinter sich haben müssen. Seeleute der Handelsmarine haben außer­dem auch einen hohen Seltenheitswert. Man muß sich darüber klar- werden, daß eine wichtige Quell«, die Seeleute stellte, China, abgeschnitten ist, weil Japan die Chinesische Küste und besonders Kanton und die Südprovinz beherrscht. Wir können nur in beschränktem Maße auf unsere eigenen Kräfte und die des Empire zurückgreifen, und wir muffen uns in erster Linie an die Vereinigten Staaten wenden, damit diese Besatzungen stellen. China, das innerhalb seiner Grenzen ein Viertel der Bevölkerung der Welt birgt, müßte der größte Lieferant von Menschenmaterial für die Verbünde­ten sein. Wenn wir die Burmastrahe nicht wieder öffnen und China versorgen können, so wird unsere größte Stärke im Fer­nen Osten nur -albgenutzt bleiben.

Die USA-Mobilisierung ist immer noch im Zahnen begrif­fen, und die Vereinigten Staaten haben darunter gewaltig zu leiden. Die Kapazität zur Massenproduktion von Rüstungs­material ist nämlich nicht gleichbedeutend mit der Produktion selbst, und die Vereinigten Staaten machen jetzt Umstel­lungsschwierigkeiten durch. Vollständig wirksame Ver­stärkungen durch die USA. können wir daher eine gewisse Zeit hindurch nicht erwarten. Wir wollen nicht weiter auf das Brachlieaen von Menschenkrästen eingehen, das sich aus unserer Imdienpolitik ergibt, wenn auch bei kühlster lleberlegung schon dieses Brachjiegen allen Grund für eine Sicherung der Mitarbeit Indiens sein müßte. Das Anwachsen der indischen Armee ist bedeutend geringer, als es sei» sollte, und sie wird in einem gewrsien Matz durch die Gefahr einer Revslte immobilisiert. Indien kann daher nur zum Teil als den Ber- Verbundeten gehörig betrachtet werden.

Auch in anderen Teilen des Empire gibt es ernste Spal­tungen. So zeigte sich, daß viele Südafrikaner lieber eine Eroberung durch die Japaner sehen würden, als daß sie de». Eingeborenen den Grad der Gleichstellung einräumen würden, der mit ihrer Ausbildung zu Soldaten verbun­den wäre.

Harte ASwehrkSmyfe zwischen WalZa und Don

Ein sowjetischer Schlachtfliegerverband aufgerieben

DNB Berlin, 3V. Dez. Die Kämpfe an der Ostfront standen auch am Dienstag, wie das Oberkommando der Wehrmacht mit­teilt, im Zeichen zähen Widerstandes der deutschen und verbün­deten Truppen gegen die bolschewistischen Angriffe.

Zwischen Wolga und Don wurden starke, von Pan­zern unterstützte Vorstöße des Feindes abgeschlagen. Verbände deutscher Kampfflugzeuge, begleitet von Schlachtfliegern, lösten sich ununterbrochen ab, um bolschewistische Panzerkolonnen und Artillerie mit Bomben und Bordwaffen anzugreifen. Elf sowje­tische Panzer und 16 Geschütze sowie über 150 Fahrzeuge wurden allein an diesem Abschnitt durch deutsche und rumänische Kampf­flieger vernichtet. Zahlreiche Batterien stellten ihr Feuer ein. Nach einem Bombenvolltreffer flog ein feindliches Munitions­depot in die Luft.

Bei den teilweise erbitterten Abwehrkämpfen im großen Donbogen griffen die Bolschewisten auch am Dienstag wie­der an verschiedenen Stellen die deutschen Stellungen an. Gegen einen deutschen Stützpunkt wiederholte der Feind seine Vor­stöße bei starkem Nebel bis in die Dunkelheit hinein. Trotz Panzerunterstützung gelang es ihm nicht, in die deutschen Stel­lungen einzudringen. Sechs sowjetische Panzer blieben im Kampfgelände vernichtet liegen. Vielfach wurden bolschewistische Panzergruppen im Vorgelände der deutschen Stützpunkte von unseren Kampf- und Schlachtfliegergeschwadern ersaßt. Durch zu- fammengefaßte Angriffe, die durch deutsche Sturzkampfstaffcln verstärkt waren, wurden 26 Panzer vernichtet oder in Brand gesetzt. Deutsche Zerstörerflugzeuge rieben durch Bombest- und Vordwassenseuer drei im Anmarsch befindliche feindliche Kolon­nen völlig auf und fügten den Sowjets durch Volltreffer in Bereitstellungen Verluste zu. Kampfstaffeln belegten mehrere Verladebahnhöfe im rückwärtigen Gebiet, feindliche Güterwagen, sowie Gleisanlagen und Betriebseinrichtungen. Deutsche, ita­lienische und ungarische Jagdflieger, die Begleitschutz flogen, fchossen fünf feindliche Flugzeuge ab.

An einem anderen Abschnitt gelang es einer Panzereinheit, einen stark verteidigten bolschewistischen Stützpunkt zu nehmen und die Bolschewisten zurückzuwerfen. Hundert Gefangene und acht Geschütze blieben in unserer Hand.

Im Kampfgebiet um Woronesch fügten deutsche Er - diere den Bolschewisten hohe blutige Verluste zu. Ein Gegen­angriff des Feindes in Stärke von zwei bis drei Kompanien, der von starkem Artillerie- und Granatwerferfeuer unterstützt wurde, blieb im Abwehrfeuer der deutschen Waffen vor unseren Stellungen liegen.

Im mittleren Abschnitt der Ostfront führten starke Kamps- und Sturzkampfflugzeuge wuchtige Angriffe gegen bol­schewistische Feld- und Artilleriestellungen durch. Waldlager und Baracken des Feindes wurden zerstört, Fahrzeugparks hinter der Front mit zahlreichen Bomben belegt. Treffer in Truppenlagern fügten den Sowjets hohe Verluste an Menschen und Material zu. Deutsche Messerschmittjäger rieben einen Verband sowjetischer Schlachtflieger, der zum Tiefangriff gegen deutsche Stellungen ansetzen wollte, schon beim Anflug völlig auf. Mit den beglei­tenden sowjetischen Jägern kam es zu Verfolg:! ngskämpsen' bis weit in das Feindgebiet hinein. 2 6 bolschewistische Flugzeuge, darunter elf gepanzerte Schlachtflugzeugc, wur­den in diesem Abschnitt von den deutschen Jägern ohne eigene Verluste abgefchossen.

Neue japanische Luftangriffe auf Kalkutta und Chittagong

DNB Tokio, 30. Dez. (Oad.) Das Kaiserliche Hauptquartier der japanischen Streitkräste in den Südgebieten meldet, daß japanische Bombenflugzeuge am Morgen des 28. Dezember mili­tärische Einrichtungen van Kalkutta und Chittagong angegriffen haben. Im Hasen von Chittagong wurden durch direkte Treffer zwei Frachtdampfcr von je 3000 BRT. in Brand gesetzt. Der Angriff gegen Kalkutta galt den östlichen Werft- anlagen, wo heftige Brände fcstgejtellt wurden. Alle japanischen Flugzeuge kehrten unversehrt zurück.

Das Communique hat folgenden Wortlaut:Japanische Mili­tärflugzeuge stellten nach der Bombardierung des Kais von Chittagong, des Flugplatzes Feni und des Gebietes am Kai von Kalkutta glänzende Ergebnisse fest. Die japanischen Luft­einheiten, die den Angriff auf den Kai von Chittagong aus­führten, setzten zwei Handelsschiffe von 2000 oder 3000 BRT.,

Wie der Winter in Tunesien ausfieht

Regen »nd Morast statt Schnee und Eis

Von Kriegsberichter Hans-Georg Schnitzer, PK.

NSK Die ersten Bilder, die wir der Heimat vom tunesischen Kriegsschauplatz schickten, zeigten Sonne über Palmen und Kakteen, Oliven und Kameldorn, Sonne über den flachen Küsten­streifen und über den kahlen Vergzügen, Sonne über vorwäris- rollenden Panzern und Soldaten, und feindwärtsjagenden Flug­zeugen, Sonne über Zelten, Lehmkaten und weißen Moscheen, eine Landschaft, die vom paradiesischen in die Einöde hinüüer- wechselt deren kümmerlichster Streifen aber eine sonnige Wärme ausstrahlt, um die uns jeder Kamerad und jeder da­heim beneiden möchte, der unter der Kälte des Winters litt. Und wir haben wirklich herrliche mailüftdurchwehte Tage einer schier unglaublichen Farbensülle erlebt, wie sie nur der Orient zu zeigen vermag.

Inzwischen ist unsere Freude über dieses frühsommerliche Dezemberklima jedoch in Eimergüssen strömenden Regens er­tränkt worden, haben wir im tunesischen Winter einen rauhen Gesellen kennengelernt, dessen Bart zwar nicht in dicken Eis­zapfen herabhängt, aber mit triefenden Wassermassen mindestens so unangenehm, wenn nicht noch unerfreulicher ist. Im Nu hat er den Grund, auf dem wir kämpfen, in lehmigen Morast ver­wandelt, uns bis auf die Haut durchnäßt, unsere Bunker und Erdlöcher überschwemmt.

Als wir mit dem Abschnittskommandeur, der sich auch vom strömenden Regen nicht von seinem Rundgang durch die Stel­lungen abhalten läßt, auf lehmigen Pfaden bergauf und bergab rutschen, haben wir einen Eefechtsstand verlassen, i» dem kein Faden trocken geblieben ist. Nachts ist plötzlich ein Sturzbach so blitzschnell unter die Schlafenden gefahren, daß sie, kaum auf­gestanden, bis zu den Knien im Wasser wateten. Als darauf statt der erloschenen Kerze eine Taschenlampe durch das Dunkel des Bunkers tastete, stand der Kommandeur, die Kartentasche über den Kopf haltend, trotzdem lachend neben seinem in Knie­höhe schwimmenden Lager.

Die Situation hatte sicb lo blitzartig geändert, daß man nur weinen, fluchen oder lachen konnte. Da der Soldat keine TräneÄ kennt und der Kommandeur mit Lachen begonnen hat, bleibt es dabei jedenfalls überall, wo der junge Major mit dem Ritterkreuz auftaucht. Mit seinem jungenhaften Lachen wirft er

die am Kai frstgemacht hatten, in Brand und stellten Volltreffer fest. Außerdem vergewisserten sie sich, daß infolge der Bom­bardierung fünf Feuersbrünste unter den Lagerhäusern am Kai ausbrachen. Weitere japanische Staffeln, die den Flugplatz Feni angriffen, zerstörten den Flugplatz, die Rollbahn und andere Einrichtungen durch Volltreffer. Weitere japanische Luftfsrma- tionen unternahmen einen Angriff auf Kalkutta, bombardierten den Bezirk der militärischen Einrichtungen im Osten des Kais und verursachten zwei große Brände.

Arabische Proteste gegen die Judcnstaat-Pkiine

Antalya, 29. Dez. Die Proteste der Araber Palästinas gegen eine Rede Willkies, in der dieser sagte, daß Palästina den Juden überlassen werden müßte, haben die Engländer in eine zwiespältige Lage gebracht, weil ihnen einerseits jeder ara­bische Gegensatz gegenüber den USA. willkommen ist, während sie andererseits selbst den Juden bereits weitgehende neue Versprechungen bezüglich Palästinas gegeben haben. Ein Bei­spiel hierfür bietet die Antwort, die der Oberkommissar von Palästina auf einen Protestbeschluß des Gemeinderats von Nablus gegeben hat: Er ließ diesem einfach mitteilen, Laß er den Protest gegen Willkiean das britische Kolonialministe- rinm weitergeleitet" habe.

Falastin" nimmt in einem neuen Artikel, den die englische Zensur durchgolasscn hat, weil er gegen die Amerikaner gerich­tet ist, gegen dieüberraschende" Kundgebung der sechs USA - Senatoren und 181 Abgeordneten für dietraditionelle ameri­kanische Politik zugunsten des Judenstaates" Stellung. Das Blatt fragt, ob es mit den demokratischen Grundsätzen und dem Selbjtbestimmungsrecht der Völker vereinbar sei, wenn man einen jüdischen Staat in Palästiüa auf Kosten der Araber schaffen wolle.

Umbildung des Beirats der Deutschen Reichsbahn

DNB Berlin, 30. Dez. Am 31. Dezember 1912 endet der Amtszeitraum sür die im Jahre 1939 ernannten Mitglieder des Beirates der Deutschen Reichsbahn. Die Aufgaben der Reichsbahn haben sich im Kriegsgeschehen vielfältig gewandelt nnd sind mehr als je für die Kriegführung von entscheidender Bedeutung. Um alle Kräfte in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu konzentrieren, wird der Beirat nmgebildet und noch näher als bisher an die Leitung der in enger Fühlung mit der Reichsbahn zusammenarbeitenden Stellen von Partei, Staat und Nüslungswirtschast herangesührt sowie die Zahl der Vei- ratsmitglieder von 16 auf l8 erhöht. Für den am 1. Januar 1913 beginnenden dreijährigen Amtszeitraum hat der Führer zu Mitgliedern des Beirates der Deutschen Reich^'e Herren Reichsminister Speer, Reich'Minister Nosonberg, Gs- nrralfcldmarschcill Milch, Reichsleiter Dorman, Neichsleiter Dr. Ley, Staatssekretär Backe, Staatssekretär P. Kern"r, Reickm- statthalter Gauleiter Sauckel, Generaldirektor Staatsrat Pl<:>- aer, Chef des Zentralamtcs des Neichsministeriums sür Be­waffnung und Munition, Oberbürgermeister Liebet, Direktor Dcgenkolb neu ernannt und die Herren Staatsekreiär Esser, Bankier Frhr. von Schröder, Dr. Krupp von Boblen und Hal- bach. Kaufmann Herrmann R. Münchmeyer, Kommerzienrat F. Haßlacher, Dr. Tilo Frhr. von Wilmowsky nnd Fregatten­kapitän Steinbrink wiederernannt.

Heujahrssendmrg der Hitler-Jugend ^

DNB Berlin, 30. Dez. Der großdeutsche Rundsunk überträgt am 1. Januar 1913 von 11 bis 12 Uhr die traditionelle Neu­jahrssendung der Hitler-Jugend. Im ersten Teil der Sendung singen die besten deutschen Jugendchöre das neue Jahr an, unter ihnen der Dresdner Kreuzchor, der Thomanerchor, die Re­gensburger Domspatzen, die Wiener Sängerknaben, die Rund­funkspielschar Wien, Berlin und München. 2m zweiten Teil der Sendung wird die Neujahrsbotschaft des Reichsjugendfüh- rers Arthur Axmann an die deutsche Jugend übertragen

Was ein Feldpostamt zu bewältige» hat DNB Berlin, 30 Dez Innerhalb von hundert Tagen wurden von einem am Wolchow eingesetzten Feldpostamt 10 000 Post- säcke aus der Heimat mit ungefähr zwei Millionen Briefsachen und 212 000 sonstigen Postsachen umgeschlagen. Versorgungs­truppen, Trosse und Träger brachten diese großen Postanliefe­rungen trotz schwierigster Wegeverhältnisse über kilometerlange Knüppeldämme und Trampelpfade in die Stellungen derWol- chow-Front

auch den Mißmut seiner Soldaten nieder, die wir an diesem Morgen in ihren abgesoffenen Bunkern und Erdlöchern anf- fuchen.

Dicke Dunstwolken kriechen über die Berge, die wir auf glitschigen Pfaden erklimmen an Essenträgern und Meldern vorbei zu der vordersten Linie. Im Rhythmus der Sturm­böen peitscht uns warmer Regen ins Gesicht. Vom Kopf rinnt es in den Kragen. Vis zum Gürtel sind wir von unten naß. In den lehmbatzenschweren Schuhen gluckert das Wasser. Aber wir sind noch gut dran wir dürfen laufen und so den nassen Körper warm halten. Die Männer auf ihren Beobachtungs­posten jedoch verharren regungslos in Regen und Matsch. Viel­fach haben sie die Zeltbahn zum Schutz ihrer Waffe verwandt.

Der deutsche Soldat ist jedoch der letzte, der sich tatenlos de« wütenden Elementen ausliefern würde. Während die Führung große Zelte für die in völliger Deckung liegenden Hänge heran­schaffen läßt, beginnen die Soldaten, die nicht wachen müssen, neue Bunker an Stellen zu graben, die sich als wasserdicht er­wiesen haben. Die da schaufeln, kann man kaum von dem braun­gelben Boden unterscheiden. Sie sind über und über mit der Erde beschmiert, der sie einen neuen Unterschlupf «bringen wollen.

Eine neue Nacht kriecht mit schwarzen Wolken heran. Noch immer gießt es wie aus Eimern. Das heißt für die Nachtposten, wieder bis auf die Haut durchnäßt zu werden, schneller als gestern denn die Sachen sind nur zum Teil trocken geworden. Morgen aber wissen sie nach der Ablösung einen regensicheren neuen Bunker mit einem Feuer darin, eine Feldflasche voll Tee mit Rum. Man gewöhnt sich ja so schnell an die neuen Um­stände. Zagen und Fluchen nützt da nichts. Ausharren und An- vacken!

So stehen am Abend auch wieder die Stoßtrupps bereit, die zum Feind hinübergehen. Es wird ein Rutschen durch Schlamm und Wasser werden aber unsere Männer haben schon anderen Widerständen getrotzt. Jetzt wissen wir, wie der Winter hier aussteht. Er wird uns noch oft bis auf die Haut durchnässen aber allüberall bereitfinden wie unsere Kameraden, deren Winter aus Schnee und Eis besteht.

Zur Lage im SomaMand. Aus britischer Quelle wird mit- geteilt, daß die anglo-gaullistischen Truppen Dschibuti erreicht und die Stadt besetzt haben. Von den englischen Behörden soll ein Gouverneur ernannt worden sein.