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Nagolder Tagblatt .Der vel«llsch«ster

Freitag. de« 18. Dezember 1»4L

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Brocke. Flug­zeugführer in einem Jagdgeschwader.

Leutnant Jürgen Brocke, als Sohn eines Oberstleutnants 1822 in Bad Harzburg geboren, hat im Kampf gegen die Sowjetunion in zahlreichen Luftkämpfen 41 feindliche Flug­zeuge, darunter 11 mehrmotorige Bomber, abgeschossen. Am G. September 1942 fiel er im Luftkampf, nachdem er in helden­mütigem Einsatz vorher drei zweimotorige Bomber und ein Schlachtflugzeug abgeschossen hatte.

Ritterkreuzträger vom Feindflug nicht zurückgekehrt DNB Berlin, 16. Dez. Hauptmann Erwin Sy, ausgezeichnet mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, ist von einem Feind- ilug nicht zurückgekehrt.

Zum Abschluß der Kesselschlacht bei Toropez

Südöstlich Toropez starke Teile eines sowjetische« Elitekorps vernichtet

Bis -«letzt verzweifelter Widerstand Südlich Rfchew 3V Panzer angeschoffe«

DRB Berlin, 17. Dez. Südöstlich Toropez ist die mehrtägige Kesselschlacht gegen die bolschewistische Stoßgruppe, die »ach Mitteilungen des Oberkommandos der Wehrmacht aus starken Teile» des 1. motorisierten mechanischen Korps bestand, am 16. Dezember abgeschlossen worden. Diese Vernrch- tungskämpfe, di« durch unübersichtliches Waldgelände und Echneestürme erschwert wurden, stellten besonders hohe Anfor­derungen an Führung und Truppe.

Als am 23. November die Bolschewisten ihre Angriffe auf breiter Front im Raum KalininToropez begannen, war zu- »ächft noch kein Schwerpunkt zu erkennen. In dem mit Ver­teidigungsstellungen und Hindernissen tief ausgebauten Haupt- kampffeld blieben die Vorstöße stecken. Tag für Tag erneuerten die Bolschewisten ihre starken Infanterie- und Panzerangrifse. Es konnte nicht nusbleiben, daß dem Feinde durch Massierung seiner Kräfte vereinzelte Durchbrüche gelangen. In diese Ble­ichen versuchten die Sowjets ungeachtet der schweren Verluste, die durch das Kreuzfeuer der zäh haltenden Flanken entstehen mußten, weitere Stoßgruppen zu werfen. Reserven brachten aber die oordringenden Bolschewisten zum Stehen und warfen sie im Gegenstoß zurück.

Aus diesen vielfältigen Abwehr- und Angriffskämpfen schälte sich dann in den ersten Dezembertagen immer klarer die taschen­artige Umfassung des Sowjetkorps südöstlich Toropez heraus. Jetzt war der Augenblick für wirksame Gegenschläge gekommen. In zwei Keilen stießen unsere Panzer­verbände durch das verschneite Waldgelände vor. Dem mit aller Energie geführten Angriff niedersächstscher und thüringischer Panzerdivisionen gelang es am 9. und 16. Dezember, den Ab- ichnürungsring zu schließen.

Sofort setzten die Bolschewisten von außen her wie aus der» Kessel heraus zu Entsetzungsangrifsen und Ausbruchsver­suchen an. Die Kämpfe um den Sperriegel steigerten sich zu selten erlebter Heftigkeit, aber er hielt. Kein noch so schwerer Panzervorstotz, kein noch so massierter Jnfanterieangriff und kein wütendes Trommelfeuer konnte ihn aufbrechen. Dann stießen auf der Innenseite des Kessels Infanterie- und Panzerdivisionen vor. In erbitterten Kämpfen brachen sie den feindlichen Wider­stand in Wäldern und Dörfern, verengten den Kessel und spal­teten ihn schließlich in mehrere Teilstücke auf. Gleichzeitig zer- hämmerten Luftwaffe und Artillerie die schweren Waffen des Feindes.

Um die drohende Vernichtung aufzuhalten, versuchten die Bolschewisten ihre eingekesselten Verbände auf dem Luftwege mit dem Nötigsten zu versorgen. Viele dieser Transportflug­zeuge wurden von den Einheiten des Heeres heruntergeholt. Die übrigen zurückgetrieben. Kaum eines der Flugzeuge konnte seine Lasten auftragsgemäß abwersen.

Aber immer noch wehrten sich die Eingeschlossenen bis zum äußersten. Noch in letzter Minute versuchten Teilkräftx auszubrechen In der Nacht zum 16. Dezember hofften sie noch, sich mit dem letzten Rest ihrer Panzerkampfwagen durchschlagen z» können. Die Gruppe wurde gestellt und völlig vernichtet. Sechs Panzer, 23 Lastkraftwagen und 488 Tote kostete dem Feind dieser letzte vergebliche Ausbruchsversuch.

Im Laufe des 16. Dezember vollendete sich dann das Schicksal des eingeschlossenen Sowjet-Korps. Um unnötige Ausfälle zu vermeiden, wurde die Säuberung des Kessels erst nach gründ­licher Vorbereitung durch die schweren Waffen und durch ver­nichtende Luftangriffe, die vom klaren, wolkenlosen Wetter be­günstigt waren, vorgenommen. Rund 28888 Tote oder G e fa n g e n «, 989 Panzer und Geschütze, Tausende von Infan­teriewaffen aller Art und über tausend Lastkraftwagen be­trugen die Verluste des Feindes in dieser Kesselschlacht.

Als zweiter Schwerpunkt des feindlichen Großangriffs prägt sich immer mehr der Raum südlich Rschew aus. Auch am 16. Dezember versuchten die Bolschewisten hier, wie schon an den Tagen zuvor, mit starken Infanterie- und Panzerkräften Durchbrüche zu erzwingen. Wieder wurden sie trotz starker Artillerieunterstützung abgewiesen. Zum harten Kampf kam es um ein Dorf, in das feindliche Panzer eingedrungen waren. Ansere Trupepn traten sofort zum Gegenstoß an, vernichteten zehn der Panzer und trieben den Rest wieder aus dem Dorf heraus.

Bei den erfolgreichen Abwehrkämpfen des 16. Dezember ver­lor der Feind allein im Abschnitt des hier eingesetzten deutsche« Panzerkorps 38 Panzerkampfwagen. Die Luftwaffe griff zur Unterstützung der Heeresverbände wirksam in die Erd­kämpfe ein. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge bombardierten feindliche Bereitstellungen, Panzer und Batterien. Zahlreiche Geschütze, Panzerkampfwagen und Bunker wurden vernichtet.

Systematische Hetzkmuvaqne gegen Frankreich

Englisch-amerikanische und bolschewistische Agitation i« trautem Verein

DRB Bichy. 17. Dez. Das französische Jnfor ma­tt onsministeri»« gab am Mittwoch über den Rundfunk eine Reihe von Lügenmeldungen der englischen, ameri­kanischen und Moskauer Agitation bekannt, wobei erklärt wurde, daß die Hetze die Aufreizung der Bevölkerung zum Mord bezwecke, ihre Wirkung jedoch vollständig verfehle.

In der Sendung wurden folgend« völlig frei erfundene Mel­dungen bekannt gegeben:

1. Eine US-amerikanische Meldung, in der es heißt, die Eisen­bahnlinien ParisMarseille und ParisBiarritz seien mit Dynamit gesprengt worden.

2. Eine TASS-Meldung, die von blutigen Ausschreitungen i« Avignon spricht und von patriotisch gesinnten Franzosen, die die Kasernen in Brand steckten, nachdem sie sich vorher gewei­gert hatten, sich demobilisieren zu lassen.

3. Einzelheiten des Moskauer Nachrichtendienstes über angeb­liche Pariser Heckenschützen.

4. Di« Verhaftung von 18 888 Personen in Frankreich, die ihre Sympathie für die Engländer und Amerikaner zum Aus­druck gebracht hätten.

3 888 Verhaftungen in Lyon.

8. Intel .erung von 8« höhere« Offizieren der französischen Armee.

In der Mitteilung des Staatssekretärs für Information heißt

Munoz Grande erhält das Eichenlaub aus der Hand des Führers

(Presse-Hoffmann. Zander-M.-K.)

es:Faljchmeldungen sind zur Spezialität gewisser ausländischer Agenturen und Rundfuntftationrn geworden. Jeder Franzose tonnte seststellen, daß diese Meldungen frei erfunden sind, Ruhe und Ordnung wurden in Frankreich nie­mals gestört. Die Aufreizung zun: Mord, die London und Moskau betreiben, hat leine 2iHriung: denn das französische

Volk weiß, daß sich die systematische Kampagne der Anglo- Amerikaner und der Sowjets allein gegen Frankreich richtet!"

Bereits vor zwei Tagen hat das französische Informations- Ministerium auf ähnliche Meldungen der englisch-amerikanischen und der sowjetischen Hetzzentralen hingewiesen, in denen davon die Rede war, daß es zu blutigen Ausschreitungen in Mar­seille, Limoges und Nizza gekommen sei, daß die Garnison von Montpellier den deutschen Truppen eine wahre Schlacht ge­liefert habe oder daß an der französischen Mittelmcerküste alle Franzosen im Alter von 18 bis 38 Jahren und alle Französinnen im Alter von 21 bis 38 Jahren mobilisiert worden seien, um Befestigungen zu bauen. Das französische Informationsmini­sterium bemerkt hierzu, es sei notwendig, solche Meldungen der französischen Oessentlichkeit vor Augen zu halten, weil ihr ein­ziges Ziel sei, das französische Volk gegen seine Interessen aus­zuhetzen.

Wölse im Schafspelz

Washingtons Agenten greisen nach dem Reichtum Saudi-Arabiens

DNB Rom, 17. Dez. Seit einiger Zeit ist in Saudi-Arabien, wie die Agentur Radio Mondar über Istanbul erfährt, ein verstärkter Einsatz der USA. festzustellen. Die Washingtoner Regierung arbeitet mit allen Kräften daraus hin. um Saudi-Arabien in ihre Einflußsphäre einzubeziehen. Un­unterbrochen treffen amerikanische Sachverständige ein, die unter den merkwürdigsten Vorwänden die natürlichen Reichtümer des Landes prüfen und insbesondere die Gewinnung von Konzessionen zu erlangen suchen: natürlich fehlt auch das

Das Verbreche« van ^taNngrad

DerVölk. Beobachter" schreibt » a.: Aus der Weite der Steppe und dem Gewirr elender Holzbaracken und Lehmhütten unvermittelt emporragende Trümmer ausgebrannter Hochhäu­ser. die Umrisse der in ein Cbaos verwandelten, in Schutt und Asche versunkenen R>esenl;all:n des einstigen sowjetischen- stungsencrums. das ist heute dasBild der Stadt, die Stalins Namen trägt, ^war fehlen dieser Halbmillionenstadt befestigte Straßen und jeder kleine Regen verwandelt die Fahrbahn in grundlosen Schlamm, der einen großstädtischen Verkehr nach europäischen Maßstäben ausschließt. Zwar fehlen in den Wohn­vierteln die Steinhäuser und der Zustand der Hütten und Häuschen, in kenen diese Zehntausend« von hochqualifizierten Arbeitern Haufen und ihre Kinder in unbeschreiblichem Schmutz und Enge großziehen müssen, ist nicht gerade angetan dafür, als Aushängeschild des praktischen Sozialismus in dieser Hoch­burg sowjetischer Machtfülle zu dienen. Wenn trotzdem diese Stadt an der Wolga, Rußlands mächtiger Lebensader, für würdig befunden wurde, den Namen des großen Genossen Stalin zu tragen, so darum, weil hier auf Kosten der Ver­sklavung einiger hunderttausend russischer Arbeiter zum allei­nigen Nutzen weniger jüdischer Machthaber und ihrer kommu­nistischen Weltlehre die riesenhafte Waffenschmiede für den hem­mungslosen Angriffswillen der Sowjetunion errichtet wurde.

Vor diesem Hintergründe spielt sich auf allen die Stadt noch Westen verlassenden Straßen eine Szene der russi­schen Tragödie ab, die, so sichtbar sie ist, von der wie ge­bannt auf di« Kämpfe um Stalingrad blickenden Weltöffent­lichkeit viel zu wenig bemerkt wird. Und doch muß gerade dieses traurigste Kapitel aus der Geschichte eines gequälten Landes festgehalten werden als tnpischss Beispiel all der Schandtaten, die jüdisch-bolschewistisches Verbrechertum durch land- und rassenfremde Minderheit de« Völkern der Sowjet­union angetan hat.

Durch tiefen Schlamm, peitschenden Regen und eisigen Herbst­sturm stapfen todmüde und halbverhungert Frauen. Greise und Kinder in nicht midenwollendem Strom über die Straßen hinaus aus Stalingrad. Heraus aus der Hölle, nur fort und weiter nach Westen, in die von den Truppen besetzten und befriedeten Gebiete. Viele sind verwundet, tragen den Arm in der Binde, einen Verband um den Kopf und stützen sich auf Krücken. Die dürftige Habe tragen sie in Säcken ge­bündelt aus der Schulter. Andere schieben sie auf Karren vor sich her. Ein Bild, das sich nun schon seit Wochen täglich wie­derholt.

Die deutsche Führung, die es sofort nach der Inbesitznahme eines Teils der Stadt als ihre erste menschliche Pflicht ansah, di« Zivilbevölkerung aus den kampf- und toderfüllten Räu­men Slalingrads zu entfernen und in Gebiete zu verbringen, in denen das Leben dieser Unglücklichen gesichert erscheint, be­müht sich nach Kräften, das schwere Schicksal der Flüchtlinge zu lindern. Sie werden auf festgelegten Straßen in genau be­stimmte Bergungsgebiete geführt. Jeder freie Platz auf den von der Front zurückrollenden Leerfahrzeugen wird zur Fortfchaffung ausgenutzt. Deutsche Soldaten helfen' den Kranken und Schwachen beim Verladen ihrer Habe und geben manchem Flüchtlingskind ein Stück Brot gegen de« Hunger, manchem Verwundeten einen neuen Verband.

Aber wie hat es denn dazu kommen können, daß all dies überhaupt notwendig wurde? Warum hat Stalin, als er seine Stadt bis zum letzten Ziegelstein zu verteidigen befahl, nicht die Evakuierung und Bergung der Zivilbevölkerung angeord­net? Nur verbrecherische Nichtachtung russischen Lebens, ja vorsätzlicher jüdischer Vernichtungswille sind die Ursache da­für, daß unsere im Kamps an die Wolga vorstoßenden Trup­pen nicht nur auf sowjetische Soldaten, sondern zu ihrer tleberraschung aus die gesamte Zivilbevölkerung der Halbmillionenstadt mit Ausnahme der Juden -- stießen.

Spricht man als Deutscher die Flüchtlinge an, so drängen sie sich sofort zu Dutzenden heran. Auf die Frage, wie es käme, daß sie nicht schon längst von ihren eigenen Behörden in Si­cherheit gebracht worden seien, beeilt sich ein jeder die Ge­schichte seines eigenen Leidens, die ausnahmslos voll von grauenhafter Tragik ist, zu erzählen. Tränen fließen. Verwün­schungen werden ausgestoßen. Das russische Volk selbst erhebt Anklage gegen die blutige Tyrannei seiner skrupellosen bol­schewistischen Vögte!

Seit August dieses Jahres liegt Stalingrad unter schwerem deutschem Feuer. Am 4. September erreichte eine deutsche Pan­zerdivision den Stadtrand. Wenige Tage später war der go»> samt« SLdteil in unserer Hand, «seit dem 23. September war der deutsche Angriff gegen die nördlichen Stadtteile mit den drei großen Rüstungswerken im Gang. Es ist begreiflich, wenn unter diesen Umständen die 38 888 Arbeiter des Panzerwagen­werkesDscherschinskij", die 13 888 Arbeiter der Geschützfabrik Rote Barrikade" immer wieder die Fragen gestellt haben: Wan« werde« wir. unsere Frauen und Kinder auf das Ost­ufer der Wolga und aus dem Bereich des deutschen Feuers ge­bracht?" «Zeit vielen Monaten gab es in Skalingrad außer 388 Gramm Brot täglich nichts Eßbares mehr zu kaufen. Auf ihre Klage« wurde ihnen von dem jüdischen Werkdirektor der Geschützfabrik die Antwort gegeben.Stalin hat befohlen, daß die Fabriken Weiterarbeiten. Die Soldaten dürfe» keine» Schritt zuriickweichen. Ihr dürft es auch nicht. An die Arb«t. wenn ihr nicht wie Saboteure behandelt werden wollt."

Als die tillruhe unter der besorgten Zioilbevölretuug immer größer wurde, ließen sich die Fabrikdirektoren herab, in meh­reren Versammlungen allen Werkmeistern und Vorarbeitern die grausame Weisung Moskaus zu erklären. Diese Vertrauens­leute hatten die erhaltenenAufklärungen" sodann an die ihnen unterstellten Arbeiter weiterzuleiten. Die ohnehin an Dulden und Leiden gewöhnten Männer und Frauen, oben­drein seit mehr als 20 Jahren durch Anwendung aller nur vom Teufel zu ersinnenden Mittel des eigenen Willens und der selbständigen Auffassung beraubt, taten, was ihnen ge- - heißen wurde. Große Teile ihrer Arbeitsstätten sanken in Trüm­mer. Ihre Behausungen gingen in Flammen auf. Immer sicht­barer zeichnete der Hunger die Züge ihrer Frauen und Kin­der. Die von Juden geführten Werkleitungen blieben in ihre« Forderungen: Panzer, Panzer und nochmals Panzer zu pro­duzieren, unnachsichtlich und unbarmherzig. So ging es bis zum 23. September. Ms die Arbeiter und Arbeiterinnen im Morgengrauen dieses Tages die Tor» ihrer Fabrik durchschrei­ten wollten, fanden sie diese versperrt. Sämtliche leitenden «Genossen, fast ausnahmslos Juden, waren bei Nacht und Nebel ihren vorausgeschickten Familien über die Wolga ge­folgt. Die von ihnen bis zum letzten Augenblick unter Beru­fung auf den Stalin-Befehl zur Arbeit gezwungenen Unter­gebenen mit Weib und Kind hatten sie ihrem Schicksal über­lassen.

Eine allgemeine Anarchie brach aus. Alle Behörden wäre« weg, selbst der Kommandant von Stalingrad, Generalleutnant Wdowin, hatte sich mit seinem Stabe auf das Ostufer der Wolga geflüchtet. Die letzten Brotgeschäfbe wurden geschlossen. 2n diesem Augenblick der schlimmsten Hilflosigkeit der sich selbst überlassenen arbeitenden Zivilbevölkerung der Halbmillionen- stadt wurde blitzartig allen eines klar: sie waren kalt dem sicheren Verderben ausgeliefert worden. Denn vor Monaten schon hatten sie es mit ihren eigenen Augen gesehen, daß ein­zelne aus der todgeweihten Stadt planmäßig in Sicherheit gebracht worden waren:Die Juden".

Zum Abholen der Juden und ihrer gesamten Wohnungsein­richtungen wurden die so bitter knapp gewordenen sowjetischen Heereskraftfahrzeuge zur Verfügung gestellt. Für die jüdischen Flüchtlinge wurde ein eigener Fährbetrieb über die Wolga or­ganisiert. Aus dem anderen Wolgaufer warteten andere Hee­reskraftfahrzeuge, um die Weiterreise des auserwählten Volkes und seines Gutes sicher und bequem zu bewerkstelligen, dort­hin, wo kein deutsches Artilleriefeuer sein Wohlbefinden beein­trächtigen konnte. Wo es. ungehemmt durch den Krieg und seine unangenehmen Folgen, die Verhetzung. Auspeitschung und Ausbeutung des unglücklichen russischen Volkes fortführen konnte. Die Juden als Lenker des bolschewistischen Systems mußten erhalten werden aus den Massen des russische» Volkes mochte werden, was da wollte.

Die Schwere des Einzelschicksals verblaßt gegenüber diesem Massenunglück. Die Familien wurden auscinandergerisscn, die Männer in Arbeiterbataillonen zu», Stcllungsbau eingesetzt oder, von der Drehbank fort, mit einem Gewehr in die vor­dersten Gräben geschickt, die Frauen. Kinder und Greise sich selbst, dem Hunger und schwerstem Artilleriefeuer überlassen. Am 23. September kam Generalleutnant Wdowin ans aus­drücklichen Befehl Stalins wieder nach Stalingrad zurück. Sein wahnwitziger Versuch, die gesamte Bevölkerung der weitläufi­gen Stadt in den zu Festungen ausgebauten Fabriken zusam- menzufassen, scheiterte. Die Flüchtlinge erzählen, daß die ohne Sinn und Verstand zu diesem Zwecke angesetzten Massenver­sammlungen der Zivilbevölkerung im deutschen Granatregen schwerste Blutopfer forderten.

Wie hoch überhaupt mögen die blutigen Verluste der Zivil­bevölkerung Stalinarads zu beziffern sein? Sie sind schwer zu schätzen, aber in Stalingrad steht kein Haus mehr und seine Straßen find übersät mit den Leichen von Zivilisten. Schwer­lich gibt es unter den Flüchtlingen eine Familie, die nickt Angehörige tot in der Stadt hat zurücklassen müssen.

Erst am 28. September, nachdem die Stadt seit Monatsfrist im Bereich des deutschen Artilleriefeucrs gelegen hatte und zu großen Teilen von der deutschen Wehrmacht besetzt worden war. versuchte der Kommandant von Stalingrad in einem offiziellen Räumungsbefehl das für die Zivilbevölkerung nach- zuholen. was zu diesem Zeitpunkt schon völlig unmöglich war. Die wenigen noch nicht zerstörten Fähren blieben für den militärischen Nachschub reserviert. Die Anlegestellen und die Wolga lagen zudem unter pausenlosem Feuer. Es blieb der Bevölkerung mithin kein anderer Ausweg, als in ihren lelbst- gegrabenen Erdlöchern zu verbleiben. Das jüdische Verbrechen an Skalingrad konnte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr un­geschehen gemacht werden. Es war zu spät.

Das im Völkerrecht verankerte Grundgesetz der europäischen Kulturnationen sieht es als selbstverständlich vor, daß Frauen. Kinder und rsehrunfähih« Männer nicht am Kriege zu betei­ligen sind. Von deutscher Seite ist dieses Gesetz selbst immer beachtet worden, wenn die Verteidigung besetzter, ehemals feindlicher Gebiete, etwa der Kanalküste, vorbereitet wurde. Daß die Sowjetführung dieses nicht einmal gegenüber dem eigenen Volke anwendet und von einer Halbmillionenbevölke- rung ausschließlich de« ganz geringen Prozentsatz der Inden evakuiert, ist eines der beifpielllosen Verbrechen am russiscben Volke. Am Beispiel von Stalingrad wird es wieder klar: Auf dem Altar Judas wird das russische Volk geopfert.