4. Seit« — Sir. Liw
Württemberg
Stuttgart. (Verhängnisvolles Spiel mit der Pistole.) Das Spielen mit einer Schußwaffe, das schon so viel Unheil angerichtet hat, forderte im vergangene» Monat -n einer Stuttgarter Schule ein Todesopfer. Ein 17 Jahre alter Schüler hatte eine Selbstladepistole zum Abzeichnen in die Schul« mitgebracht. Im Scherz zielte er auf einen vor ihm stehenden Mitschüler und drückte ab, ohne daran zu denken, dag sich im Pistolenlauf eine Kugel befand. Das Geschoß traf den Kameraden ins Herz und tötete ihn sofort. Das Amtsgericht Stuttgart verurteilte den unseligen Schützen, der dem ausdrücklichen Verbot des Lehrers zuwiderhandelnd die Pistole geladen mit zur Schule gebracht hatte, zu drei Monaten Gefängnis.
Leonberg. (Der Stadtälteste gestorben.) Der frühere Schuhmachermeister Christian Schabinger, der im November sein 95. Lebensjahr vollendete, ist dieser Tage gestorben.
Heideüheim. (Kind verbrüht.) Ein zwei Jahre altes Kind fiel rückwärts in einen Zuber heißen Wassers. Mit schweren Verbrennungen wurde es ins Krankenhaus eingeliefert.
nsg Tuttlingen. (Zuwachs beim EHW.) Die beiden Echweinemastanstalten von hier und Trossingen bekamen wieder neuen Zugang, und zwar sind es hier 156 Stück. Bei den zur Schlachtung. abgegebenen^Kchweinen befanden sich verschiedene Tiere mit über 3^ Zentner Gewicht. Ganz besonders gut sind die Ergebnisse der Mästerei in Trossingen, sie stehen im Gau an sechsterStelle.
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<7. Fortsetzung.)
Als er sich noch einmal iimschaute, war Marion Deroy verschwunden.
Ihr Fuß gab fast keinen Laut auf den) Beton des schmalen Ganges, den sie eben hinnnterschritt. Rechts hieb ein Königstiger seine Pranke gegen das Gitter, und nebenan fauchte sie ein Eisbär an. Sie blieb stehen und sprach ein besänftigendes Wort zu der großen befleckten Katze. „Mach keinen solchen Lärm, Niambo, ich kann dir nicht jeden Tag eine Spritze geben. Du hast bestimmt nicht mehr Zahnweh. Wie häßlich, pfui!" schalt sie, als das Gitter unter seinen Prankenhieben dröhnte. „Ich bin doch immer so nett zu dir gewesen, und nun machst dn solchen Krach!"
Es war nur ein Klang für den Bettgalen, aber es schien ihn merkwürdig zu besänftigen. Er brüllte noch einmal auf, begann dann hin und her zu trotten und streckte seine Schnauze so weit es ging dnrch die Stäbe.
Aber Marion Deron hütete sich vor seiner Liebkosung. Sie hatte schon einmal eine schlechte Erfahrung mit ihm gemacht. Er heulte noch einmal ans, als sie westerging und ließ sich dann lautlos in der Ecke nieder, während Marion der Halle zuschritt, die ihr Licht durch ein Glasdach bekam-. Auch die hohe Wand war eine einzige, riesige Platte aus weißem Glas, und hinter dieser Platte stand ein Menschenaffe, der einen einzigen zuckenden Laut ans- stieß, als er ihrer ansichtig wurde.
„Kornell", sagte sie zärtlich, „lieber, lieber Kornell, freust -u dich?"
Er schlug beide Hände ineinander und machte eine Ber- neignng, als wollte er sagen: „Bitte, komm!" Dann ging er ans die Tür zu, die der Glaswand gegenüber eingebaut war, und wartete, bis sie eintrat. Er begrüßte sie, indem er den Arm um ihre Schulter legte und das Gesicht an ihre Wange schmiegte.
Sie streichelte über seine Stirne hin und sagte teilnehmend: „Wie geht es dir heute, Kornell? Bist'du noch immer müde?"
Naaotder Taablatl .Der GejrMckmNer'
up Tübingen. (Von der Universität.) Stabsarzt Dr. Heinrich Niemeyer, Assistent an der Universitätsfrauenklinik Tübingen, ist am 29 November in Smolensk gestorben. Die Universitätsfrauenklinik verliert in ihm einen besonders tüchtigen Mitarbeiter und einen charaktervollen, von Leitung, Gefolgschaft und Kranken gleichermaßen geschätzten Menschen. Dr. Niemeycr gehörte seit 1931 der Tübinger Klinik an und hatte seit längerem die Absicht, sich zu habilitieren. Seit Kriegsbe- ginn stand er im Feld, zuletzt als Truppenarzt im Osten.
Horrheim, Kr. Vaihingen. (Beim Spiel das Auge verloren.) Beim Spiel auf der Straße wurde dem 7 Jahre alten Kar! Kopf ein Stein aus Versehen ins Gesicht geworfen, wobei das Auge so schwer verletzt wurde, daß es nicht mehr gerettet werden konnte.
Rötenberg, Kr. Rottweil. (Tödlicher Sturz.) Wagner Johann Rehfuß stürzte am vergangenen Freitag vom Heuboden ab. Er zog sich dabei so schwere innere Verletzungen zu, daß er nun im Krankenhaus Schramberg verschied.
Schwenningen, Kr. Rottweil. (Aus dem fahrenden Zug gesprungen.) Ein auswärtiger Arbeiter sprang dieser Tage von dein fahrplanmäßigen Zug in .Villingen Nottweil ab, der an dieser Stelle keinen Hylt vorgesehen hatte. Mit einem schweren Schüdelbruch mußte er ins Krankenhaus Schwenningen llbergefüürt werde»
Kleinbottwar, Kr. Lndwigsburg. (T o t e n g r ä b e r a m t.) Karl Seitz alt versieht das Totengräberamt schon über 25 Jahre: vor ihm besorgte es sein Vater und sein Großvater. Seit 1312 ist es in der gleichen Familie.
Schwöb. Hall. (9 9 Jahre alt.) In seltener Frische feieite Frau Julie Michel, geb. von der Tann, ihren 90. Eeburtstaa.
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Er ließ svfvrt den Arm von ihrer Schulter sollen und duckte sich mitleidheischend zusammen.
„Du solltest mehr liegen", mahnte sie und war gerührt, als er sofort nach der Matratze in der Ecke ging, die braune Decke zurückschlug und dann wartete, bis sie dieselbe über seinen Körper zog. Sie setzte sich wie zu einem Kranken an den Rand des Bettes und neigte sich zu ihm herab. „Möchtest du wieder nach Haus, Kornett? — Wieder nach deiner schönen Insel? Und deinem märchenreichen Afrika —?"
Er schien sie zu verstehen, denn er zog die eine Hand unter der Bettdecke hervor und legte sie in die ihre.
„Wieder so warm haben und so viel Sonne, wie du es gewöhnt bist, Kornell?" fuhr sie in einlullendem Tonfall fort. „Wieder ganz frei sein, gar keine Wände? Auch kein Glasdach über dir, nnr den blauen Himmel.
Direktor Hastrvp, der eben vvrüberging, sah sie sitzen and bat sie mit einem Wink heraus. „Wie geht es ihm denn?" fragte er. „Macht er viel Scherereien? Er tyrannisiert Sie wohl?"
Ihre Erwiderung kam mit einem Achselzucken. „Er ist wie alle Kranken: anspruchsvoll, trost- und liebebedürftig. Es wäre mir schrecklich, wenn ich ihn eines Tages tot fände."
„Das wird wohl nicht ausbleiben", meinte Hastrvp bedauernd.
„Es wäre aber vielleicht zu vermeiden", sagte Marion. „Schenken Sie mir Kornett!"
Es war ihm für den Augenblick nicht klar, ob sic scherze, oder ob es ihr Ernst sei. „Schenken?" sagte er kopfschüttelnd. „Was wollen Sie denn mit ihm machen, Frau Teror,?"
„Wieder in seine Heimat bringen." Und ans das spöttische Lachen in seinen Augen, sprach sie mit Nachdruck: „Die Heimat heilt alles!"
„Oh", meinte er, „ich dachte, der Glaube, Frau Deroy. Aber es ist ja letzten Endes gleich, wenn es nur seine Wirkung hat. Sagen Sie also Ihrem Freund, daß er von jetzt ab von meinem in Ihren Besitz übcrgcgangen ist — unter einer Bedingung."
„Wenn sie erfüllbar ist", erwiderte sie. Hastrop war bekannt für seine Schwäche Frauen gegenüber. Aber diese Schwäche war kultiviert. „Ihre Bedingung?" fragte Marion verlegen, denn Hastrop hatte sich lächelnd über ihre Finger geneigt und ihr dann mit einem wissenden Blick die Wange gestreichelt.
„Ich bin ja gar nicht so", meinte er. Na, Frau Marion!
_ Donnerstag, de« 17. D ezember 1942 ^
nsg Ulm. (Deutsches Kreuz in Gold.) Für mehrfach >
bewiesene besondere Tapferkeit bei den Kämpfen an der LG- !
front wurde dem Major Otto Sättele aus Ulm, AbteilungsRem- mandeur in einem Artillerieregiment, das Deutsche Kreuz in '
Gold verliehen. !
Malsch (Baden). Gräßlicher Unfall.) In Waldprechtsweier ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall beim Ueber- j
holen zweier Kraftwagen, die sich dabei streiften. Dem 13Mi- ^
rigen Beifahrer des einen Autos wurde dabei der rechte Arm l!
ausgerissen. Der Verunglückte fand Aufnahme im Krankenhaus. 2
Der Runistuni am ^renag, ^vzemoer " !
Reichsprogramm: 15.30 bis 16.00 Uhr: Klassische Liedmusik. -
16.00 bis 17.00: Aus beliebten Opern. 18.30 bis 19.00: De: !
Zeitspiegel. 19.00 bis 19.15: Wehrmachtsoortrag: Unsere Luft- ^
waffe. 19.20 bis 19.35: Frontberichte. 19.15 bis 20.00: Dr. Goebbels-Artikel aus dem „Reich": „Vom Anspruch des Volkes". s
29.15 bis 32.00: Operettenquerlchnitt „Liebling der Welt" von Schulz-Gellen und Willi Eeisler. 22.20 bis 22.30' Sportnach- 1
richten. 1
Gestorbene: Geheimer Regierungsrat Dr. Otto Lehner Ministerialrat a. D.. Freudenstadt: Adolf Fischer. Revierförster a. D„ 70 Jahre. Christophstal: Liesele Finkbeiner. 4 Jahre, Obertal (Schloß): Ioh Eg. Morlok. 70 Jahre. Rist (Murgtal): Friederike Ziifle geb. Finkbeiner. 65 Jahre. Tonbach (Fran- zenhäuser).
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Die heutig« Nummer umsaht < Setzen
Oder haben Sie sich schon einmal über mich zn beklagen gehabt?" /
„Nie", gestand sie ehrlich.
„«cheii Sie!" er lachte selbst über den Seufzer, den er dabei ansstieß. „Also, Fron Marion, Kornett gehört Ihnen. Sie bekommen sechs Wochen Sonderurlaub, ich kriege schon einen Tierarzt oder eine Acrztin, die Sie inzwischen vertritt. Sie bringen den Burschen nach der Loangoküste — von dort habe ich ihn nämlich mitgenommen. Und ans dem Rückweg bringen Sie mir meinen Sohn mit."
Sie sahen sich beide an.
Dann ging über Marions Gesicht ein mütterliches Lächeln. „Es ist schön, daß Sie einen Sohn hoben, Herr Hastrop."
„Ja, nicht wahr? Noch dazu einen legitimen! — Pst!" machte er, als sie den Mund öffnete. „Nicht fragen, Frau Deron! Ganz dumme Geschichte! — Wenn Sie also wollen — ?"
„Ja, ich will", sagte Marion. Sie empfand es tröstend, daß cs anch in anderer Leben krause Wege gab, die von den üblichen Markierungen abwichen.
Was man unten in Tettnang vergeblich suchte — in achtzehnhuudert Metern fand man es in Ueberflnß: Schnee, Schnee, Schnee.
Dreißig Zentimeter Alt- und achtzig Zentimeter Neuschnee, und die milchigen Wolken, die in bescheidener Höhe von West nach Ost zogen, versprachen noch immer mehr des weißen Segens.
Die grauen Mäntel der Gebirgsartillerie fegten über die Fläche und verschwanden fast in einem wehenden Staub, der in flatternden Fahnen hinter ihnen her- schwaiig.
Leutnant Schneitt war der letzte, der sich oben vom Grat abstieß. Leicht geduckt schoß er abwärts, machte ans halbem -Hang einen Stemmbogen, daß cs wie eine Fontäne nach beiden Seiten stäubte und wischte sich über die Angen.
Ei» verdammt kaltes Bergnügen war das heute. Zumal oben ans dem Grat biß eS einem förmlich die Hanl vom Gesicht. Am Morgen hatte es noch ansgesehcn, als ob sich die Tonne durchkümpsen würde. Aber mit dieser Hoffnung war es vorbei.
lFvrtsetzung folgt.)
ktsxold. den 17.12. 42
Wir erbislten die käst untaL- dareblachricht, ds6 unser lieber, unverxeölickier 8obn. kruder äckiwager und Heike
vlltvksNirlek KZktlkIk
IuU. des LH 1. o. 2. KI., des lnt.-8turmsdr., einer ramSnisckea ckusreicbnuor und der Ostmedsille
am 27. OKI. im Klter von 29 dabren bei den schweren Kümpfen im Kaukasus sein beben iür kübrer, Volk und Vaterland liek.
In tiefer Iraner
die Kutter: Loiilie KScliele xeb. krev die Oeschwister: kritr Knebele, Idnterottrier r. 2t. im Westen
stosu steor mit Latten r. 2t. im Osten
Kioa Käcdele
sad alle ^nxedSrizen.
1 >Lb»«kK 0 ttesäiensr öonnlsß. 2 V. 12 ., 1.30 'Okr im Vereinsksus.
Walddvri, 16. Oer. 1942
klart und schwer trat uns die scknnerrlickie Kacbricbt, dsk unser einrixer, lieber 3obn und kruder
M 11 L Krenner
ksllscliirwjäzer
in Ktrika in soldatischer PMckNertüIlung im Kiter von 19 dabren den Heldentod erlitten hat.
lu tietem beid
die KItern: Wild, kreoner, kcbreinermstr.
and krau 4nos xed. Oieterle die Schwestern: bore und Irma.
Spendet Zeitungen u. Zeitschriften für die Verwundeten!
8 L 8 I, I !V 8 ^ 68
Heit ^»tirL«Iintea Hersteller»,! koekwertiger 8rä- pnrste suk (len, Oebiete cker inneren dleckisin »n«l cker KallcsoreielierunK des menselilletien Or»sni 8 Mus.
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zu kaufen.
Angeb. in. Preisangabe unter Nr. 342 an den „Gesellsch."
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von Württemberg u. Nachbargebieten für 1943 zu 50 ^ bei
Buchhandlung Zaiser.
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OonnerstsZ und kreitsx 7.3>
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mit buiss Ollricki, Viktor de Kowa lleinricb Oeorxe und anderen
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Kaltortilm WocbeascbSU.
Irnrnsr krisct,
auf cksn kisck
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