Mittwoch, den 4. November igjZ
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4. Leit« - Nr. 25g
Göppingen. ^Schwer vorletzt.) Im Stadtteil Holzheim wurde das vier Jahre alte Söhnchen eines Bauern von dem Diemen einer in Betrieb befindlichen Dreschmaschine ersaht und Kl schwer verletzt, daß es in ein Krankenhaus gebracht werden
mußte.
Aale«. (In der Wochenschau erkannt.) Der der Vorführung der Wochenschau erkannte dieser Tage Frau Anna Faust einen ihrer beiden an der Front stehenden Söhne. Die Freude der Mutter war natürlich groß.
Degerschlacht, Kr. Reutlingen. (Beim Vuchelesammeln verunglückt.) Beim Buchelesammeln rutschte ein Mädchen einen steilen Abhang hinunter: dabei stürzte es und erlitt einen schweren Schädelbruch. Das Kind mußte ins Krankenhaus übergesührt werden.
Schwenningen. (Gänse gestolen.) In der Nacht zum Sonntag wurden einem Gartenbesitzer zwei wertvolle Riesen- gän'e ocohlen und auf der Stelle abqeschlachtet. Die angestellten Nachforschungen waren bisher erfolglos
Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Städtischer Gcländeverkauf
Rottenburg. Die Reichspost erwarb zum Zweck einer späteren Erweiterung des Postamtsgebäudes beim Bahnhof von der Stadt um 90 000 RM. die beiden Schulgärten zwischen Tübinger- und Bahnhofstraße, sowie zwischen Eüterbahnhof und Lehrergebäude. samt diesem Gebäude (Tübingerstraße 6). Der Miterwerb des Gebäudes wurde von der Stadt zur Bedingung gemacht. da es bei einer Ueberbauung des Geländes nur mehr Hinterhaus und für Wohnzwecke kaum mehr geeignet bliebe, was naturgemäß eine Wertminderung zur Folge gehabt hätte.
Bietigheim. (Tödlich angesahren.) Zwischen Hohenstange und Marbacher Brücke wurde nachts von einem Personenkraftwagen ein ausländischer Arbeiter angefahren und schwer verletzt. Der Verunglückte wurde sofort in das Bietigheimer Kreiskrankenhaus eingeliefert. Dorr erlag er alsbald.
oru« und Verlag des .Gesellschafters I G. W. Zaiser, Inh. Karl Zalser, zugl. ülnzeigc».
'eiter. Verantwort!. Schriftleiter: Fritz Schlang, Nagold. Z. Z«. Ist Preisliste Nr.» «Alsa
Die heutig« Nummer umfaßt 1 Seite«
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l34. Fortsetzung.»
„Sehr einfach! Du weißt doch, daß die Negierung Nnterstützungsgelder gegeben hat zur Anschaffung von Geräten und so weiter. Die Kolonie Rossischi und noch einige französische Kolonien haben aber das, was mit diesen Regierungsgeldern angefchafft worden war, eigenmächtig verkauft und sind auf und davon. Den der Regierungskasse zugefügten Schaden sollen nun wir Deutsche gutmachen. Die Franzosen sind natürlich nicht mehr zu erreichen. Weiß Gott, wo die sind!" Eberhardt lacht kurz auf. „Ich habe eiuen vom Kurator der Bormundschaftskanzlei — der „Tutelkanzlei", wie sie sich nennt — ergangenen Mas gelesen, in welchem wir Kolonisten insgesamt liederlicher Verschwendung geziehen werden. Daher ist es ja auch gekommen, daß die Behörden die Besorgung der Saatsrucht die ganzen Jahre hindurch selber in die Hand genommen haben und wir immer alles zu spät bekamen. Was die „Tntelkanzlei" für Lügen über uns nach Petersburg berichtet, das ist gar nicht auszudenken. Erinnerst du dich noch, wie wir im Jahre 1767 — du als Beirat und ich als Deputierter des gesamten Kreises — nach Saratow berufen worden lind, um das neunnsgefcrtigte Polizeigesctz. zu unterschreiben? Da war doch der Blödsinn festgelegt, daß jedem der Kolonisten jede Art von Handel und Gewerbe verboten würde und jeder, ob Künstler oder Gelehrter, oder Handwerker, den Ackerbau betreiben sollte. Weißt du nicht mehr, wie dir die Feder aus der Hand gefallen ist vor Entsetzen, als es weiter unten geheißen hat: Im Falle der Weigerung wäre die Zuchthausstrafe zu verhängen und in den Kasernen von Saratow zu verbüßen, wo die Verbrecher ans Handmühlen —"
„Hör auf!" sagt Joachim mit müder Handbewegnng. „Ich habe es nur zu gut noch vor Augen!"
„Nun ja," fährt Eberhardt fort, „sie haben schlau genug gerechnet. Sie dachten, mit uns Ackerbankolonien anzn- lcgcn, und die Kolonialbchörde folgerte, daß, wenn sie
uns Unterstützungsgelder und Vorschüsse aufzwänge, sie uns ganz in ihre Hand bekäme. Und wie sie uns dann dazu nötigten, zu ackern mit den von den Kalmücken gekauften Pferden! Das war ja auch so ein verdammter Blödsinn, den sich nur solche Bürohengste leisten können. Diese Kalmückenpferde, die niemals zum ackern tauglich waren, die alles kurz und klein geschlagen haben und mit den kaputten Pflügen aus und davon sind. Wir sind ja, dank deiner Umsicht als Landwirt und dank unserer eigenen Pferdezucht, die wir uns gleich angelegt hatten, von solchen Hereinfällen verschont geblieben. Aber wie viele von den Kolonisten sind denn Landwirte gleich dir!"
Joachim legt seine Hand auf Devitz' Arm. „Laß jetzt die Rückschau, blicken wir lieber in die Zukunft! Wir können uns nicht beklagen. Unsere Kinder sind gesund und brav", er lächelt, „bald werden wir Enkel haben!"
„Ja", sagt Eberhardt Devitz, „aber man wird müde an diesen Plackereien mit den Beamten. Du bist dem mehr entrückt! Du kennst nicht alles so, wie ich."
Im Februar werden noch zwei neue Wohnhäuser innerhalb der Palisaden gebaut, und als wieder die Tulpen blühen, wird eine Doppelhochzeit gefeiert. Konrad Kraftrecht heiratet Regina Vorreiter und Hermann Kraftrecht Franziska Vorreiter. Zwei Brüder, zwei Schwestern! Es ist ein fröhliches Fest.
Auf dem Platz vor der Kirche in Wilhelmsdorf wird getanzt.
Plötzlich setzt die Musik aus.
„Was ist? Was gibt's?" fragt es aufgeregt.
Einer schreit: „Das Tanzen wäre verboten! Ein Sekretär der Tutelkanzlei von Saratow ist da!"
„Warum verboten? Wir sind gewohnt, auf unser« Hochzeiten zu tanzen. Auf deutschen Hochzeiten wird getanzt!" '
„Ueberhaupt, wen geht das was an? Möcht wissen, wem das was schadet!" höhnt es hinterher.
Ein dünner Mann steht auf dem Podium. Es ist der Sekretär der Tutelkanzlei.
„Die Kolonialverwaltung hat, wie ihr wißt, den öffentlichen Tanz verboten. Wer sich der Instruktion widersetzt, verfällt dem Strafverfahren!"
Lähmende Stille breitet sich aus.
Ta steht der alte Devitz ans, steigt langsam die Sinsen zum Podium hinauf, geht langsam auf de» dünnen Mann zu, aber so, daß alle, die ihn ansehen, den Atem anhalten vor Schrecken. Der Sekretär ist plötzlich vom
Mannheim. (Tödlicher Verkehrsunfall.) Im Stadtteil Feudenheim lief die 38 Jahre alte verheiratete Frieda Kuh» beim lleberqueren der Straße direkt in die Fahrbahn eines Lastautos. Die erlittenen Verletzungen führten den Tod der Frau schon wenige Stunden später herbei.
Freiburg i. Br. (E r n e n n u n g.) Professor Dr. Julius Speer in Freiburg wurde zum ordentlichen Professor ernannt und gleichzeitig mit der Vertretung der Forstpolitik in der natur- wissenschaftlich-mathematischen Fakultät an der Universität Freiburg beauftragt.
Bühl. (Aus dem 3. Stock gestürzt.) Ein 19 Jahre altes Mädchen aus dem Fenster des 3. Stockes in den Hof. Trotz der Höhe des Sturzes trug die Verunglückte nur leichte innere Verletzungen davon.
Gestorbene: Ehr. Gengenbach. 88 Jahre. Calw: Maria Lutz geb. Wagner, 75 Jahre. Calw: Karl Krauß. l3K Jahr«, Egenhausen: Chr. Schühle. Bauer. 70 Jahre, Oberjettingen: Luise Härter geb. Kaspar. 61 Jahre Freudenstadt.
Podium heruntergesprnngen und in der Menge verschwunden.
Oben auf dem Podium gibt Eberhardt Devitz mit erhobener Hand der Musik ein Zeichen. Mit einen) schmetternden Paukenschlag setzt sie ein.
Viele kommen ans Eberhardt Devitz zu und drücken ihm die Hand. „Wenn wir dich nicht Hütten!"
Die Kirgisen sind wieder da!
An einem Abend flüchtet ein Verfolgter in den Kraftrechthof.
.„Johannes Aßmus?" verwundert sich Eberhardt Devitz nnd fängt den Erschöpften in seinen Armen auf.
„Io, Johannes Aßmus —" stammelt der. „Ich komme zu euch! Wir haben keine andere Hoffnung mehr als dich, Devitz! Auf deine Kinder zusammen und alle! Ich will erzählen!"
„Erst stärk dich!" fordert der Hausherr auf und führt den Erschöpften in die Halle. Dort wirft er ein paar Felle über eine Bank, auf die Aßmus niedersinkt. Eine Magd bringt Rauchfleisch, Brot nnd einen Trunk. Indessen ruft Hans die Bewohner des Hofes zusammen.
Bald sind sie alle versammelt, auch die Frauen.
, Johannes Aßmus schiebt den Teller zurück, von dem er gegessen. Er hat fanatische Augen. Sie glühen in irgendeinem heißen Willen und wandern langsam die Gesichter der Männer entlang, ehe er anfängt zu"sprechen:
„Seit zwölf Jahren reise ich von Kolonie zu Kolonie. Wir können nicht mehr auf die Hilfe der Kolonialver- waltung rechnen. Sie hat vollständig versagt. Wir müssen zur Selbstverteidigung greifen!"
Seine schmale, etwas bleiche Hand zuckt nervös auf und fällt dann schwer ans den Tisch zurück.
„Ich habe damals ieden Deutschen gegen Iemalicm Pugatschew, den donischcn Kosaken und Räuber, aufgerufen, ihr wißt doch noch! Und ihr erinnert euch gleichfalls noch, was wir unter diesen Räuberbanden gelitten haben! Dazu hat uns noch die Kolonialregierung beschuldigt, wir deutschen Kolonisten hätten mit dem Pn- gatschcw unter einer Decke gesteckt. Wir! Daß ich nicht lache! Ja, die Bevölkerung von Saratow, die Russen selber haben mit ihm gemeinsame Sache gemacht. Tie Popen sind ihm, unter Vorantragung des Kreuzes, ent- gegengezvgen, ihn feierlich zu empfangen, als er ans Saratow losmarschiert ist." (Fort! folgt.)
MtterberatungAagold
Donnerstag, den 4. Nov., 1942, nachmitt. 2—3 Uhr auf dem Gesundheitsamt.
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Amtliche Bekanntmachung
Vewerbung um Zuwendungen aus
der König Karl-Wiläumssiifiung
j Stadt Wildberg, Kreis Calw
Zu dein am nächsten Freitag, den 6. November 1942 . stattfindenden
Krämer-, Vieh- und Schweinemarkt
Im Regierungsanzeiger Nr. 58 vom 29. Oktober 1942 ist eine Bekanntmachung der König Karl-Jubiläumsstiftung über die Bewerbung um Zuwendungen aus dieser Stiftung enthalten, auf welche hiemit hingewiesen wird.
Zuwendungen werden gewährt:
1. An besonders belastete Ortsviehversicherungsvereine.
2. zur Unterstützung bestehender oder zur Einführung neuer Hausindustriezweige und zur Gewinnung oder Erhaltung von Zweigniederlassungen von Fabriken in armen Gemeinden des Landes:
3. zur Unterstützung des Kleingewerbes, insbesondere zur Beschaffung von Triebkräften und Maschinen (Gesuche von Einzelpersonen sind aussichtslos, zu vergl. Ziffer 3 der im Amtsblatt des Württ. Innenministers von 1936 Seite 155 ff. veröffentlichen Grundsätze).
Der Regierungsanzeiger kann bei den Bürgermeistern ein- gefehen werden.
Die Herren Bürgermeister werden ersucht non sich aus für die Verbreitung der Bewerbeaufrufs zu sorgen Eingehende Verleihungsgefuche sind mir bis spätestens lO. Dezember ds. Js. vorzulegen.
Calw, den 2. November 1942. Der Landrat.
54>t bekörcll. Oenebmigung ist mein ob 1. November
MNIlHvovI»- «HÄ kreilag-
gv 8 vl»ll« 88 vl».
Oleicbreitlg bitte icb äie Abonnenten von Leitsckiriiten, clie- selben sbk ölen ru lassen, clu mir keine Kusträgerin mebr rur Verfügung siebt, aucb bestellte IVacen vollen in Zukunft adgebolt vverclen.
ergeht Einladung.
Marktbeginn: Schweinemarkt 8 Uhr Viehmarkt 8 30 Uhr.
Der Bürgermeister.
Stadtgemeiade Haiterbach Der am Donnerstag, s. Nov. fällige
Krämer-, Vieh- und Schwememartt
wird abgehalten. Hiezu ergeht freundliche Einladung.
Marktbeginn: Schweinemarkt 7.30 Uhr Viehmarkt . 8.30 Uhr.
Den 4. Nov. 1942. Der Bürgermeister.
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blot sie rick geschnitten, legt sie clen LchnsIIvsrbonci ki o nLo plciLt- sloLtisch an. Dos Linien kört out, onck clurck äie O-v-e-i-- sloLiiritöi vsrcksn tVvnclcönclse klommsrortig rosommengsbolien.
tlazolö, äen 3. d'ov. 1942
bür alle Levelse berrllcber Teilnabme anläöllcki 6es ltelüentoües unseres lieben 8obnes unä Lruclers, tirenaäler stöbert kerbs, clanken
älv trsuernäeu Mnterdliebeiivii.
Lbdsusen, den 3. Xov. 1942
O»i»IksaAi»iig
kür äie rsklreicben Zeweise beriHäiei' /^nreilnskme srüsölicki äer k-leläentoäes unseres lieben Zobnes. Vru- clers unä Lcbvexers Lckürre L 1 dvrt 8 ed 8 tt!v, insbesondere kür äie grobe leilnsbme sm Irauergoitesäienst von bier unä auswärts, kür äie trostreichen ^orte äes tterrn ?karrers, kür äen erbebenäen Qesang äes Kircben- cbors unä kür äie Krsnispenäen seitens äer ki'rms kau,
OottUed Lcdvttle unä krau.
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mit cken ß-ebrAucklictzsten
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liegen geblieben. Abzuholen bei
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