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Brutalität ^der einzige Weg-
Di« verantwortungslose und haßerfüllte Kriegführung der Briten, die vor keiner Brutalität und Gemeinheit mehr zurückschreckt, um das deutsche Volk und seine Verbündeten zu treffen, findet in einer Erklärung ihren Riederschlag, die der englische Unterstaatssekretär für das Luftfahrtwesen, Harold Balsour, soeben abgab. Mit schamloser Offenheit wurde darin eingestanden, dah sich die Bombenangriffe gegen Deutschland nicht gegen militärische Ziele richteten. In der Hauptsache dienten sie vielmehr dazu, die Moral des deutschen Volkes und den Glauben an den Führer zu erschüttern. Aus diesem Grunde würden sie unternommen und aus diesem Grunde richteten sich die nächtlichen Angriffe der Briten vor allem gegen di« Wohnviertel der Zivilbevölkerung, die man durch persönliches Leid zur Verzweiflung treiben wolle. Als Harold Balfour gefragt wurde, ob man mit derartigen Bombenangriffen den Krieg gewinnen könne, antwortete er zynisch: „Weisen Sie mir einen besseren Weg. um Deutschland zu treffen!"
Luch dieser beamtete Verbrecher, der den Kampf gegen Frauen und Kinder auf seine Fahne geschrieben hat, sieht also keine Möglichkeit, um im ehrlichen soldatischen Kampf die deutsche Wehrmacht zu überwinden. Er erkennt die ganze Stärke der Festlandsposition, die unsere Truppen durch die Siege der letzten Jahre auf dem europäischen Kontinent geschaffen haben. Da England nichts dagegen ausrichten kann, beschreitet man in London nun den andeveu Weg der puren Niedertracht und Gemeinheit. Man brutalisiert den Kampf aus militärischer Schwäche und setzt di« Geschwader der englischen Luft- waffe gegen die Zivilbevölkerung ein, ohne zu begreifen, daß man wohl Not uud Kummer über die Bewohner der betroffenen deutsche» Städte bringe» kan«, daß aber die deutsche Antwort nur ein« verstärkte Erbitterung und Empörung über diese Churchill- Methoden sein kann. -
Es gehört zum Bild dieses zynischen Eingeständnisses des britischen llnterstaatsfekretärs, daß die Engländer in den letzten Tagen auch italienische Städte in den Bereich dieser nächtlichen Terroraktionen zogen. Auch hier wurden fast ausschließlich Frauen und Kinder und Zivilpersonen getroffen. Aber genau so wie in Deutschland find diese Versuche, die moralische Kraft des uns befreundeten italienischen Volkes zu treffen, zum Scheitern verurteilt. Welche Gemeinheiten die Engländer anwenden, ist u. a. daran zu ersehen, daß ein zweiter Angriff aufdie Trauerversammlung, die bei der Beisetzung der Opfer in Mailand stattfand, nur durch die sofort einsetzenden deutschen Abwehrmaßnahmen verhindert werden konnten.
In London ist dem alten Kriegshetzer, Vernon Bartlett im Eifer einer Polemik gegen die amerikanische Zeitschrift „Life" ein Geständnis entschlüpft, das Winston Churchill recht unangenehm in den Ohren Ningen dürfte. Am den Amerikanern klar zu machen, daß ihre ständige Kritik an Großbritannien den tatsächlichen Kriegsverdiensten und Kriegsleistungen Englands nicht gerecht würde, erklärte er offen: „England ist der einzige Staat unter den verbündeten Nationen, der zu den Waffe» griff, ohne zuerst augegriffe« worden zu sein."
Was Vernon Bartlett, der alle Schliche und Winkelzüge der britischen Kriegstreiber wie kaum ein anderer kennt, mit diesem Satze eingestanden hat, dürft« ihm selbst inzwischen dunkel gedämmert haben. Zum erstenmal wurde hier die verbrecherische Kriegsschuld, welche die englische Regierung gegenüber der ganzen Menschheit auf sich geladen hat, mit einer Offenheit und Schamlosigkeit zugegeben, die nicht mehr Lberboten werden können. Immer wieder hat Adolf Hitler in seinen großen Reden davon gesprochen, daß er bis zum letzten Augenblick England die Friedenshand hingestreckt und nichts unterlassen habe, um London von der tatsächlich vorhandenen Möglichkeit einer Begrenzung des durch die polnische Wahnsinnspolitik in Europa entstandenen Konflikts zu überzeugen. Bisher haben sich die Briten immer gegen diese deutschen Feststellungen mit heuchlerischen Lügen zu wehren versucht. In allen englischen Reden, vor allem in denen Churchills, wurde der von Großbritannien entfesselte Krieg als ein sogenannter „Verteidigungskrieg" gepriesen, in den die armen Engländer wider ihren Willen durch die bösen Deutschen „hineingezwungen" worden seien. Mit diesem absurden Geschwätz hat Vernon Bartlett ein für allemal aufgeräumt. Dieser Mann, dessen genaue Kenntnis der englischen Interna auch von den Briten nicht angezweifelt werden kann, hat sich endlich einmal durch die amerikanische Kritik aus seiner heuchlerischen Reserve herauslocken lassen, die von den Engländern bisher als besonders schlau empfunden wurde. Auf Grund feiner Bekundung steht heute eindeutig fest, daß man in England selbst als Hauptbeitrag Großbritanniens zum jetzigen Weltkrieg die Tatsache ansieht, daß es diesen Krieg nicht verhindert, sondern ihn bewußt und zielsicher, ohne von Deutschland angegriffen oder bedroht worden zu sein, vom Zaune gebrochen hat. Dieser feigen und nichtswürdigen Handlungsweise rühmt man sich plötzlich offen vor aller Welt. Wer in Zukunft noch von einem englischen „Verteidigungskrieg" oder von einem „Ueberfall" der auf Tod und Leben von England hcrausgeforderten europäischen Mitte auf das britische Empire zu sprechen wagt, lügt bewußt.
Schwierigkeiten in den Feindlündern
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten unserer Gegner, ine durch die katastrophalen Niederlagen der Sowjets, den erfolgreichen^ deutsthen U-Bootkrieg und die damit zusammenhängende Rohstoffverknappung und ferner durch die unlösbaren Probleme der überhasteten Aufrüstung der USA. ständig verschärft werden, finden neuerdings auch in der Feindpresse eine immer nervösere! Behandlung. In London zeigt man sich besonders über die neirmu Etalinschen Forderungen besorgt, die eine abermalige! Vermehrung der Lieferungen als unvermeidlich erscheinen lassen.! Mit den zunehmenden Gebietsverlusten und dem Ausfall wichtiger, industrieller und landwirtschaftlicher Zentren werden die bolschewistischen Ansprüche immer größer, besonders da, wie die Engländer betonen, niemand mehr ein Geheimnis daraus macht,' daß die Bereinigten Staaten ihre versprochenen Lieferungen an die Sowjetunion nicht eingehaltea haben. Die Alliierten beraten gegenwärtig über die von Tag zu Tag wachsende Liste der sowjetischen Wünsche, die neuerdings auch durch den großen Kohlenmangel in der Sowjetunion mitbestirmnt werden. Aber man steht nicht, wie man den Anforderungen Nachkommen soll, da auch der Arbeitermangel in Großbritannien alle Dispositionen auf weite Sicht äußerst erschwert.
Die von dem britischen Produktionsminister Lyttekton an gekündigten Konzentrationsbestrebungen innerhalb der britischen Rüstungsproduktion werden ebenfalls nicht als ausreichende Steuerung der Schwierigkeiten angesehen. So bezeichnet der „Daily Expreß" diese ganze Politik als falsch. Line ähnlich scharfe Kritik findet die Behandlung des Trcmsportproblems durch»die-Thnrchillregienmg,, Wer die der Unterhaus-Sonderausschuß für britische StaatsausgaSerr-jetzk in einem WetNnch nähere Angaben gemacht hat. Me. BefWde- Mg der Arbeiter zu den Arbeitsstätten. 'f»sw»rdI'darß»Ä^e^
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Freitag de« 38 . Oktober izz»
Die deutsche Abordnung in Rom
der italienisch: Parteisekretär Mitte Lr. Ley, links der deutsche Botschafter v Mackensen, rechts Reichsjugendführer Axmann uns Minister Vidussvni. sLuce-Presse-Hoffmann, Z.-M.)
stellt,slasse so viel zu wünschen übrig, daß mit einem Absinken der Rüstungsprcümktivn im kommenden Winter gerechnet werden müsse,swenn von der Regierung nicht ernstliche Maßnahmen in die Wege : geleitet würden. . ./ >- -v--...- ^ -L-
Auch die großen Erfolge der den tschen U-Boote bereiten den Engländern immer neue Sorgen. So bemerkt der „Evening News" in einem Aufsatz „Kampf ums Kap", daß die kürzliche Sondermeldung des OKW. über die Versenkung von zwölf Handelsschiffen außerhalb des Hafens von Kapstadt jedem Engländer sehr zu denken gegeben habe. Jetzt, da das Mittelmeer für die britische Schiffahrt geschlossen sei, habe die Ssever- bindung um das Kap der Guten Hoffnung erneut große Bedeutung erlangt, da sie die einzige Möglichkeit sei, die in Nordafrika und dem mittleren Osten stehenden Truppen laufend zu versorgen. Wenn bisher schon der gewaltige Umweg große Schwierigkeiten bereitet habe, so kämen jetzt noch die Gefahren durch feindliche U-Boote hinzu. Man verliere auf einmal nicht nur Zeit, sondern auch noch eine Anzahl wertvoller Schiffe.
AehMche sorgenvolle Erörterungen finden sich i n d e r U SA- Presse. So teilt die Wochenzeitschrift „Time" mit, daß der Eisen- «nd Stahlmangel Washington zu geradezu verzweifelten Schritten treibt. Soeben habe der Leiter des Kriegsproduk- tiousayttes, Donald Nelsen, die Absicht bekanntgegeben, alle Maschinen, die nicht für Kriegszwecke gebraucht werden, zu verschrotten, da die USA., wie Nelson wörtlich erklärte, es sich nicht leisten können, Maschinen bis Kriegsende ungenutzt wegzupacken. Die neue Ankündigung hat in der gesamten ÜSA.-Jndustrie. wie die „Time" feststellt, größte Besorgnis ausgelöst, ohne daß man eine Möglichkeit sehe, diese bedenkliche Entwicklung zu verhindern.
Die Versuche besonders englischer Minister, diese Schwierigkeiten durch lächerliche Hoffnungen wegzulügen, finden in der englischen Presse scharfe Ablehnung. So polemisiert der „Daily Herold" gegen den llnterstaatssekretär im britischen Außenamt, Richard Law, der sich mit seinem künstlichen'Optimismus als neuer „Prophet und Sterndeuter" etabliert habe. Wenn Law sagte, er wisse zwar nicht, wann dieser Krieg ausging«, aber die Achsenmächte würden eines Tages „urplötzlich zusammenbrechen", so beeindruckten, wie der „Daily Herald" bemerkt, derartige Redereien die britische Oeffentlichkeit nicht im geringsten, denn sie sei jachereits oft aufsolche F an t ast e r e i e n h e re in - gefallen. Diese Methoden der Selbstsugqestion werden vom eng
lischen Volk verachtet. Englands Politiker sollten deshalb den Versuch unterlassen, der Oeffentlichkeit Honig um den Bart zuschmieren.
Auch von einem möglichen Ausscheiden von Sir Stafford Cripps aus dem Churchill-Kabinett ist wieder die Rede. Wie die englische Zeitung „People" mitteilt, sind sich ..die beiden einander entgegengesetzten Temperamente von Churchill und Lripps" wegen der Jndienfrage wieder in die Haare geraten. Aber auch diese inneren Konflikte werden von der englischen Bevölkerung nicht mehr ernst genommen. Der „People" meint, es gehe überhauptnicht mehr um die englische Regierung, denn in ihr sei doch niemals alles in Ordnung. Sie habe immer wieder versagt, wenn es darum ging, feststehenden Tatsachen gegenüber gerecht zu werden. Diele alten verkalkten Männer könnten einfach keine geeigneten Pläne ausarbeiten. Sie seien weder in der Lage, das Jndienproblem zu lösen, noch viel weniger eine neue Welt aufzubauen". Diese Kritik ist recht deutlich. Man begreift, daß angesichts dieser sich häufenden Schwierigkeiten die Feindpresse wieder Anzeichen eines neuen „Stimmungstiefs" zeigt. Die schlechten Nachrichten aus Stalingrad und dem Kaukasus tun ein klebriges, um den wachsenden Pessimismus zu un.lerstreichen. Der Herbst vräsentiert sich den Engländern und Amerikanern jedenfalls bereits heute völlig anders,! als man vor wenigen Wochen erwartete.
Kommunistische Geheimorganisation in Sevilla ausgedeckt
DNB Madrid. 30. Okt. In Sevilla gelang es der Polizei, eine kommunistische Geheimorganisation auszudecken und das aus 17 Mitgliedern bestehende sogenannte Revolutions- Komitee zu verhaften. Die Haussuchungen bei den Kommunisten förderte umfangreiches englisches Agitationsmaterial zutage, das die Organisation regelmäßig von der amtlichen englischen Vertretung in Spanien bezog und nach einem bestimmten Plan in Andalusien verbreitete. Zusammen mit dem englischen Agitationsmaterial wurde eine verbotene kommunistische Zeitung vertrieben. Das Komitee stand in enger Verbindung mit Räuberbanden, die in den andalusi- schen Bergen wiederholt Bauernhöfe und Warentransporte überfallen haben.
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NSKK. fahrt Nachschub in Aegypten
Ein Regiment der NSKK.-Transportbrigade „Speer" über ein Jahr im Afrika-Einsatz
Von Kriegsberichter Ernst Günter Dickmann, PK.
NSK. Ein Sandsturm fegt über die rötliche Wüste und wirbelt am Hange eines Dschebels wallende Qualmwolken auf. Die Hand fährt über das Gesicht und wischt die winzigen Sandkörnchen aus den Augenwinkeln. Keine SO Meter weit kann man sehen, und es dauert eine ganze Weile, ehe das lästige Stcmb- mehl wieder zur Erde gesunken ist. Wir unterscheiden die Konturen einiger großer Zelte, Umrisse von Kraftwagen und Fahrzeugteilen, stolpern über einige abgelegte Reifendecken und Kabelleitungen und stehen dann mitten in der Werkstatt des NS- KK.Transportregimentes, das in Afrika als eine Einheit der NSKK.-Transportbrigade „Speer" das Kartenbild des schwarzen Erdteils mit einem ihn durchbohrenden Speer als taktisches Zeichen trägt und dessen Fahrzeugkolonnen vom westlichsten Nachschubhafen bis zur Stellungsfront von El Alamein allgemein bekannt und geachtet sind.
So eine Werkstatt in der Wüste hat ihr besonderes Gesicht. Man muß auch hier alle europäischen Maßstäbe hinter sich lassen.
„Sehen Sie diesen Mann, der gerade noch wütend hinter der Staubfahne herschaut?" Der Hauptsturmführer tritt an den NSKK.-Rottensührer heran, der sich dort an einem Fahrzeugmotor M schaffen macht. „Was arbeiten Sie?" — „Ich schleife Ventile aus, Hauptsturmführer."— „Unter freiem Himmel, bei diesem atomfeinen Staub?" Der Besucher macht ein erstaunt-un- gläubiges Gesicht.
„Wenn wir mal nach Deutschland zurückkommen und erzählen den Fachleuten so etwas, dann . . ." Der Hauptsturmführer macht eine kreisende Bewegung vor der Stirn. „Afrikakoller! werden die Kameraden sagen. Und tatsächlich, was unsere Männer hier unter den primitivste« Verhältnissen zuwege bringen, grenzt ans Wunderbare. Wenn man weiß, was Motoren für empfindliche Geräte sind — und was sie hier aushalten müssen!"
Eine neue Staubwolke umhüllt uns, während wir weiter zum Ersatzteilzelt gehen. Der„Spieß", ein alter NSKK.-Obertrupp- führer aus der Breitengliedcrung, den es zu Hause nicht hielt und der sich wie alle anderen Führer und Männer freiwillig nach Afrika gemeldet hat, erzählt: „Sehen Sie, heute sind wir zu einer ganz beachtlichen Zeltstadt angewachsen, in der Sie alles finden, was für den laufenden Fährbetrieb und die regelmäßige Instandsetzung unserer vielen hundert Fahrzeuge erforderlich ist. Aber wie sah das noch vor einem Jahr aus! Wir haben buchstäblich alles aus dem Noden gestampft und einzeln herorgani- stert. Wie oft haben andere Einheiten zum Scherz gesagt: Speers NSKK.-Regiment kann mit allem etwas anfangen! Man muß eben sein Handwerk verstehen und Liebe zur Sache haben. Und das haben wir schon im Frieden beim NSKK. gelernt."
Wie um eine lebendige Beweisführung zu dieser Bemerkung .zu geben, meldet sich in diesem Augenblick ein NSKK.-Mann, beim Haupttruppführer und berichtet, er habe dort und dort abseits der Piste nach T einen ausgeschlachtcten Personenkraftwagen gefunden. Das Fahrgestell sei noch intakt, und auch mit dem Motor lasse sich noch etwas anfangen. Der Wagen sei inzwischen mit einem leer zurückfahrenden Laster zum Regiment ge
bracht worden und werde nunmehr systematiscki mit allen fehlenden Stücken versehen, klebermorgen werde er wohl schon laufen können.
„Die Ergänzungsieile zu dieser Fahrzeuglciche", so vollendet der Spieß die Meldung, „stammen aus unserem selbstgesirmmel- ten Ersatzteillager bzw. werden im Notfall in eigener Werkstatt angefertigt. Selbst ist der Mann in Afrika. Ein Fahrzeug mehr — Modell NSKK.!"
Im Eeschäftszimmerzelt schnarrt das Feldtelephon. Eine wichtige Nachschubdienststelle gibt ihre Anforderungen für den kommenden Tag durch. Die Kompanien werden verständigt, der Einsatzplan festgelegt. Hier ist in einem Hafen ein Schiff zu entla- laden und wertvolles Nachschubgut zu einem Feldflugplatz an die Front zu bringen. Das ist die gegebene Aufgabe für die Fernlastkompanie, welche sofort eine starke Kolonne zusammcn- stellt und die Fahrbefehle für morgens 4 Uhr ausfertigt. Von einem Treibstofflager ist Benzin abzuholen und an einen nähet liegenden Bestimmungsort zu bringen. Das NSKK.-Transport- regiment stellt die erforderlichen Fahrzeuge.
Mit einfallender Dämmerung rollen heimkehrende Kolonne« ins Zeltlager ein. Junge, braungebrannte Gestalten klettern von den Führersitzen und melden sich zurück.
„Diese Jungens sind eine reine Freude", bemerkt der Kompa- niejllhrer. „Mit welcher Begeisterung sind sie mit uns nach Afrika gekommen, und wie haben sie die unbeschreiblichen Schwierigkeiten .gemeistert! Jeder von ihnen ist heute ein vollendeter Fahrkünstler."
Die frühe afrikanische Nacht hüllt Werkstatt und Fahrzeuge in ihren dunklen Mantel. Wir sitzen plaudernd und rauchend nur den Wasserkanistern vor dem Zelt, das Halstuch umgeschlungen und den Mantelkragen hochgeklappt: denn der heiße Erdteil Hai empfindlich kühle Nächte. In der Nähe irgendwo spielt einer auf seiner Mundharmonika fröhliche und schwermütige Melodien. Nun setzt er an: „Weit ist der Weg zurück ins Heimatland, so weit, so weit . . .!"
Das ist er wahrhaftig. So weit, so weit! Wer empfände das wohl stärker als eine Armee, die durch Länder und Meere von der Heimat getrennt ist, und für die daher das Wort Nachschub alles bedeute« kann: Ueberraschung und Freude wie Leid «nd Enttäuschung, — letzteres nämlich, wenn er auf sich warten läßt.
Dem Nachschub dient des NSKK.-Transportresin ent in Afrika. Unermüdlich schafft es Benzin und Munition, Wnsftn und Gerät nach vorn, und manches Fahrzeug ist uns schon beregnet, das die stolze Inschrift trägt: 100 000 Kilometer in Afrika! Und das will schon etwas bedeuten. Fahrkunst, Wagenpflege und soldatische Bewährung in tausend verschiedenen Lagen.
„Unser Name Hat einen guten Klang in Afrika", konnte der Regimentskommandeur kürzlich in einem Tagesbefehl bestellen. Das war, als das Regiment den Jahrestag seiner Ankunft auf dem nordafrikanifchen Kriegsschauplatz beging. Viel Zeit hat man hier nicht, um Rückschau zu halten oder sich stillbesinnlich in die Erinnerungen dieses einen schicksalhaften Jahres zu vertiefen. Fünf Minuten in der Morgenfrühe beim Antreten: aber dann rief die Pflicht wieder. Dann kletterten die Männer wieder in das Fahrerhaus, ließen die Maschine aufheulen und starteten zu neuem Einsatz. Wenn sie irgendwo im Gespräch hören, daß gerade in Afrika der Nachschub von kriegsentscheidender Bedeutung sei, nicken sie sachverständig mit dem Kopf und denken: A» «ns soll es nicht liegen? -