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Weitere Lügen -er britischen Regiermg aufgedE

DNB Berlin» 12. Okt. Aus den Aussagen der beiden über­lebenden deutschen Soldaten, denen es gelang, auf der Insel 8 ercq aus der englischen Gefangenschaft zu entkommen, wer­den weitere Einzelheiten bekannt, die die amtliche Eu- klärnng der britischen Regierung vom 10. Oktober Lügen strafen. Die Briten haben bekanntlich behauptet, sie hätten die Hände der deutschen Soldaten aus dem Grunde gebunden, damit die Männer, die die Gefangennahme durch- führten, sie durch Unterhaken der Arme abführen konnten.

Demgegenüber haben die beiden deutschen Soldaten bei ihrer Vernehmung ausgesagt, daß fie nicht untergehakt wurden. Die fünf deutschen Gefangenen wurden durch je zwei Engländer gefesselt und ab geführt, wobei jeweils ein Gefangener allein vor zwei Engländern hergehen muhte. Der von den Engländern zum Rückzug benutzte Weg lieh ein Neben­einandergehen von drei Personen auch nur an ganz wenigen Stellen zu.

Die britische Regierung hat in ihrer Erklärung den feigen Mord an wehrlosen deutschen Gefangenen weiter damit begrün­det, daß die Gefangenen auf dem Wege zu den Booten an von den Deutschen besetzten Kasernen hätten vor, beigeführt werden müssen. Auch diese Behaup­tung ist falsch. Von der Stelle, wo die fünf deutschen Soldaten gefangen genommen wurden, bis zur Anlegestelle der Boote führt« der Rückzugsweg an keiner weiteren Truppenunterkunst und auch nicht an anderen Gebäuden vorbei. Das einzige Ge­bäude im Umkreis von hundert Metern ist ein kleines, unbe­wohntes und baufälliger Haus, das noch nie mit Truppen be­legt war.

Alle Machtmittel an die Potttruks

DNB Stockholm, 12. Oktober. Im Zuge der llebertragung der gesamten militärischen und politischen Macht an die politischen Kommissare wird die Sowjetarmee, wie aus einer Taß-Mel- dung hervorgeht, als ersten Schub in Kürze 200 neue Regi­mentskomm an deure und 600 Bataillonskom­mandeure aus den Reihen der Kommissare und Politruks er­halten.

Die Unzulänglichkeit und Unzuverlässigkeit und Unfähigkeit der Offiziere der Roten Armee hat Stalin veranlagt, nunmehr den politischen Kommissaren neben ihrer politischen Funktion auch die militärische Führung der Roten Armee zu übertragen. Die politischen Kommissare werden also nicht etwa, wie Moskau glauben machen möchte, beseitigt, sondern bekommen erweiterte Funktionen, die ihnen nunmehr auch die gesamte militärische Führung Sowjetrusjlands in die Hand geben. Die neuen mili- Hrischen Ernennungen sind nun der erste Schritt in dieser Achtung.

Schwere Zelle« für die NSA.

News Chronicle" rüffelt die Bundesgenosse«.

NNB Eens, 12. Okt. Der Washingtoner Korrespondent der News Chronicle" meint in einem längeren Artikel mit ermah­nendem Untertan, man könne Voraussagen, dag für die Ameri­kaner jetzt härtere Zeiten kämen und sie im Laufe dieses Krie- -ges noch gezwungen feien, ihren Lebensstandard stark zu senken. Die meisten Amerikaner sähen zurzeit noch nicht all die Härten, die die Zukunft ihnen bringen werde. Er rechne zwar mit um­fangreicheren Rationierungsmaßnahmen und Verknappung ver­schiedenster Artikel, doch habe er damit erst di« Hälfte der wirt­schaftlichen Entwicklung erfaßt. Von der anderen Hälfte habe man neulich etwas gemerkt als der Vorsitzende voraussagte, daß rund ein Drittel der Einkommen den Amerikanern weggesteuert werden müsse. Voraussichtlich, so schreibt der Londoner Korre­spondent mit erhobenem Zeigefinger hierzu, werde ein Drittel noch gar nicht genügen. Die Amerikaner müßten sich allmählich der Tatsache bewußt werden, daß sie viel zu viel Geld in Händen hielten und sie dieses Geld wieder an den Staat zurückzugeben hätten. Führende Amerikaner, die genau wußten, wie wenig angenehm ein solcher Gedanke ihren Lands­leuten sei, erörterten deshalb auch bereits die Frage der Rück­wirkungen auf die Moral der Öffentlichkeit.

Washington-Besuch abgesagt

Die Differenzen zwischen Chile und USA.

DNB Bigo, 12. Oktober. Wie aus Santiago de Chile ver­lautet, hat der chilenische Staatspräsident Rios seine für den 15. Oktober vorgesehene Reise zu einem offiziellen Besuch Washingtons abgesagt. Der Entschluß erfolgte auf Grund der Verstimmung im Zusammenhang mit den kürzlichen Erklärungen Sumner Welles.

Die chilenischen Blätter bringen an hervorragender Stelle eine energische Stellungnahme des früheren Staatspräsidenten Ar- turo Alessandri unter der IleberschriftIch pro­testiere". Alessandri sagt u. a., Chile habe es in Ausübung feiner vollen Souveränität und Freiheit nicht für zuträglich er­achtet, mit der Achse zu brechen und verdiene dafür keinerlei Zensur. Die Behauptungen Welles', daß Chile seine Mit­arbeit für die Demokratie versagt habe, seien ungerecht und unwahr. Alessandri weist auf die umfangreichen Lieferungen von Rohstoffen mit chilenischen Schiffen nach den USA. hin und erklärt dann weiter, es gehöre viel Ungerechtig­keit, Verständnislosigkeit und wenig Wahrheitsliebe dazu, um Chile als Feind derAlliierten" zu bezeichnen, nur weil es nicht die Beziehungen zur Achse abbreche. Der Gipfel der Ungerechtig­keit Sumner Welles sei es, Chile als Helfershelfer der Feinde der USA. hinzustellen. Sumner Welles sei seinerzeit nach Rio gegangen mit dem Entschluß, einen großen Erfolg zu erreichen und nach den USA. zurückzukehren mit den 21 südamerikanischen Republiken an seinen Siegeskarren gebunden. Sein Scheitern in dieser Sache habe er nicht verzeihen können. Ein Staats­mann aber habe nicht das Recht, die Freundschaft und die Jnter- essen der Länder aus so kleinen und nichtigen Gründen zu kompromittieren. Die Länder Mittel- und Südamerikas hätten schon die Zeile» des aggressiven nordamerikanischen Imperialis­mus vergessen und Chile habe auch die früheren Beleidigungen vergesset. Die beleidigenden Worte Welles ließen jedoch alle früheren Gruridfsttze außer Acht und erschienen wie ein Rückfall in die Zeiten de» aggressiven Imperialismus. Auf jeden Fall sei das eine Warnung für diejenigen Länder, die heute den UsA. helfen. Nun sähen sie, was ihnen passieren könne, wenn einmal ihre Dienste nicht mehr von Belang seien.

Das argentinische Außenministerium teilte Sonntag nacht in einem Bericht mit, daß der Washingtoner Botschafter Espil Staatssekretär Sumner Welles gebeten habe, konkretere Angaben über seine kürzlichen Aeußerungen zu machen. Welles habe dieses Ersuchen abgelehnt mit der Begründung, daß ihm dasaus militärischen Gründen nicht möglich" sei

^ Großkundgebung unterstreicht Reutralitiitswillen Argentiniens

Zurückweisung der Unterst,vnngen Sumner Westes'

DNB Buenos Aires, 12. Oktober. Im Rahmen der Veranstal­tungen zur Feier des ISO. Jahrestages der Entdeckung Amerikas sprach der frühere Gouverneur der Provinz Buenos Aires,

Ragolder TagblattDer Gesellschafter"

Fresco, im überfüllten Böxstadion der Bundeshauptstadt. Fresco ist in letzter Zeit als Leiter der neugegründeten Ver­einigungUnion Nacional Argentina" in den Vordergrund ge­treten. Der Redner ging mit der Politik der Pseudodemokratev- scharf ins Gericht. Unter stürmischem Beifall der Versammlung trat Fresco gleichzeitig für die Beibehaltung der Neutralitäts­politik des Staatspräsidenten Castillo ein. In diesem Zusam­menhang verwies der Redner besonders darauf, daß das argen­tinische Volk mit größter Befriedigung die brüderliche Haltung Chiles vermerkt habe, das ebenso wie Argentinien selbstbewußt die kürzlichen Unterstellungen eines nordamerikanischen Staats­mannes zurückgewiesen habe. Die Rede Frescos wurde auch vom Rundfunk übertragen.

Verhör türkischer Journalisten in USA.

,Zst es wahr, daß Ihr Chrom nach Deutschland liefert?"

DNB Istanbul» 12. Oktober. In der ZeitungAkscham" schreibt der Abgeordnete Sadak:Die türkischen Journalisten wurden, gleich nachdem sie den Fuß auf den Boden der Neuen Welt ge­setzt hatten, einem peinlichen Verhör unterwor­fen. Sie hatten nicht einmal Zeit, sich ein wenig im Hotel auszuruhen, als amerikanische Kollegen unter dem Vorwand, sie zu begrüßen, ins Hotel kamen und fragten:Ist es wahr, daß Ihr Chrom an Deutschland liefert?" Es fällt uns schwer zu begreifen, daß die erste Frage an unsere Kollegen in einem fernen Lande die nach dem Verkauf eines Erzes war. Wir sind daran gewöhnt, nach den Maßstäben des Herzens zumessen und nicht in Tonnen und Milliarden. Dabei begreifen wir wohl dieses Interesse der Amerikaner an dieser Frage, da Chrom ein in der Kriegsindustrie verwendetes Erz ist. Sein Verkauf nach Deutschland bedeutet Hilfe an die deutsche Kriegsindustrie. Das gefällt unseren amerikanischen Freunden nicht, und nach der Meinung des Reiseführers der Abordnung, Paltschin, sollte man sich Mühe geben, diese schlechten Spuren des Handelsvertrages auszumerzen. Wie schade! Wir wollen keineswegs, daß ein befreundetes Land Zweifel in uns setzt, uns betrübt jedoch, daß die öffentliche Meinung in Amerika die Beziehungen zwischen der Türkei und Amerika so leicht nimmt. Aus dieser Beunruhigung in Amerika könnte man schließen, daß vom Verkauf oder Nichtverkauf des Chroms an Deutschland der Stillstand der deutschen Kriegsindustrie abhängt und daß das Chrom verhindert, daß Deutschland besiegt wird. Wir können aber versichern, daß das türkische Metall keinen Einfluß auf den Ausgang dieses Krieges hat, wenn man es den unerschöpflichen Hilfsquellen Amerikas gegenüberstellt.

USA. stellt Eoldproduktion ein. Das Kriegsproduktionsamt beschloß, die Goldproduktion in den Vereinigten Staaten einzu­stellen, um Arbeitskräfte und die Materialien für die Produk­tion von kriegswichtigen Metallen freizumachen.

Britische Flugplätze auf Malta angegriffen

DNB Berlin, 12. Oktober. In mehreren Wellen griffen am 11. Oktober deutsche Kampfverbände die britischen Flugstütz­punkte auf Malta an. Im Schutze deutscher und italienischer Jäger durchbrachen dieJu 88" das ihnen aus zahlreichen Bat­terien entgegenschlagende Abwehrfeuer und trafen dis Ab­stellplätze und Betriebseinrichtungen des Flug­platzes Halfar mit schweren Bomben. Nach Angriffen gegen die Flugplätze Lucca und Eudia entstanden in den Platzanlagen größere Brände, die noch aus weiter Entfernung von unseren Kampffliegern beobachtet wurden. Zwischen deutschen und bri­tischen Jagdflugzeugen kam es im Verlauf dieser Bomben­angriffe wiederholt zu erbitterten Luftkämpfen. Messerschmitt- Jäger stellten nördlich von La Valetta in großer Höhe ein Dutzend Spitfires zum Kampf. Nach schwerem Feuerwechsel stürzten zwei britische Jagdflugzeuge aus 3000 Meter Höhe über Marsa Scirocco ab und icklugen auf Land auf.

Zu de« Kümpfen an der Don-Frsnt

Heldentat eines schwerverwundeten Offiziers.

DNB Berlin, 12. ,,Okt. Wenn man die bisherigen deutschen ^Erfolge an der Ostfront in ihrer Gesamtheit überblickt, so zeigt 'sich, daß die ganze Tiefe des deutschen Vormarsches in einige 'große 'Kampfabschnitte unterteilt werden kann. Die mächtigen Ströme, die quer zur Angriffsrichtung die russischen Ebenen durchfließen, wie Dnjestr, Bug, Duena, Dnjepr, Don, Wolga, bildeten natürliche Operationsgrenzen. Ihre Bedeutung für den Mampf war nicht immer die gleiche. Je nach dem Zweck, den chie höhere Führung mit ihnen verband, und je nach der Be­schaffenheit ihrer Ufer waren sie Angriffsziel, Flankenschutz oder Verteidigungslinie. Auch in der Gegenwart sind Flußläufe für Unsere Operationen bestimmend. An der Kaukasus-Front ist es Ler T e re k, in dessen Bereich unsere Truppen im Angriff stehen. Bei Stalingrad ging es um die Abschnürung der unseren Wolga/der kriegswichtigsten Nachschubader des Feindes/wäh- ^nd^die ganze Don-Front den nördlichen Flankenschutz für die ^Schlacht um Stalingrad darstellt. Auch im mittleren und nörd« lichsniFrontabschnitt sichern zahlreiche Flüsse wie die Zuflüsse

._Dien sta g, de» 13. Oktober igiz

zum Jlmensse, ferner Wolchow und Newa, mit ihrem oft viel- faltig verschlungenen Lauf, die Stellungen unserer Truppen. Die Beschaffenheit der Ufersäume ist dafür entscheidend, ob und wie diese Flußläufe militärisch benutzt werden können. Die Don-Front bietet ein typisches Beispiel dafür. Wie in den letzten Tagen, meldete auch am Sonntag das Oberkommand« der Wehrmacht erfolgreiche örtliche Angriffs- und Abwehrkämpfs an diesem Frontabschnitt. Immer wieder versuchen die Bolsche­wisten, den Don zu überqueren, wie umgekehrt die deutschen und verbündeten Truppen ebenso auf dem jenseitigen User i>n Kampf stehen. Der Strom als solcher ist also kein Hindernis für die Vorstöße, wohl aber sind es die hügeligen Uferterrassen weiter landeinwärts. Schon als sich der Kampf um die Don- Schleife seinem Ende näherte, verteidigten die Bolschewisten den Fluß nicht unmittelbar an seinem Ufer, sondern auf den vorgelagerten Höhen. Als diese Hügelstellungen von unseren Truppen genommen wurden, war und blieb damit zugleich der Don in unserer Hand. Auf den schmalen, teilweise bewaldeten Ufer st reifen zwischen den Höhen und dem Fluß finden die gemeldeten Kämpfe statt, in denen die Bolschewisten vergeblich versuchen, die deutsche Führung zum Abzug von Trup­pen aus Stalingrad zu zwingen. Aber die Don-Front, wo neben den deutschen auch ungarische und italienische Verbände erfolgreich kämpfen, steht unerschütterlich.

Als in diesen Tagen im Feuer der deutschen Waffen und unter den Bomben der Kampfflugzeuge wieder einmal feindliche An- griffsversuche gescheitert waren und sich die Bolschewisten zurück­zogen, ließen sie fünf schwere Panzerkampfwagen dicht vor den deutschen Stellungen zurück. Diese behinderten mit ihrem Feuer jede Bewegung in den deutschen Gräben. Um die Gefahr wei­terer Verluste auszuschalten, schafften Panzerjäger ein schweres Flakgeschütz heran und brachten es in Stellung. Die Bolsche­wisten überschütteten darauf die Geschützbedienung mit Infan­terie- und Artilleriefeuer, wobei dem diese Kampfgruppe füh­renden Oberleutnant beim Richten des Geschützes das linke Auge ausgeschossen wurde. Die schwere Verwundung konnte aber den Kampfwillen des Offiziers nicht brechen. Es packte ihn nur die Helle Wut. Während das Blut unter dem Notverband hervor­sickerte, begann er zu feuern und rief:Weiter machen. Jetzt werden wir es ihnen zeigen. Ein Auge sieht noch." Es ging wirklich. Trotz Schmerzen und Blutverlust hatte er sich ganz in der Gewalt. Er schoß meisterhaft. In kürzester Zeit waren vier der hin- und herfahrenden bolschewistischen Panzerkampfwagen durch Volltreffer vernichtet. Im Qualm der brennenden Stahl­kolosse zog sich der fünfte zurück. Damit war das Vorfeld berei­nigt und durch den entschlossenen Einsatz dieses Offiziers die Infanterie vor Verlusten bewahrt.

Br. Goebbels empfing die europäischen Dichter

Kranzniederlegung in der Fürstengruft in Weimar.

DNB Weimar, 12. Okt. Vor dem Staatsakt in der Weimar- Halle, der Krönung und Abschluß des deutschen Dichtertreffens und der Tagung der europäischen Schriftstellervereinigung war und auf dem Reichsminister Dr. Goebbels seine Ausführungen über die Aufgaben des Dichters im Krieg und das Buch als gei­stige Waffe der Nation machte, ehrte der Reichsminister das Andenken unserer großen Dichterfürsten, die Weimar für alle Zeit zu einem geistigen Mittelpunkt der Kulturnationen ge­macht haben, durch eine Kranzniederlegung in der Fürstengruft vor den schlichten Särgen, die die Ueberreste Goethes und Schillers bergen.

Nach dem Staatsakt empfing der Reichsminister die deutschen und europäischen Dichter in der großen Halle des Hotels Elefant. In einer Ansprache dankte der Minister den Dichtern, daß sie eine oft weite und beschwerliche Reise nicht gescheut hätten, um durch ihre Anwesenheit in Weimar darzutun, daß sie sich dem Gedanken eines neuen Europas zugeneigt fühlten, eines neuen Europas, das heute auf den Schlachtfeldern des Ostens nicht nur gebildet, sondern auch verteidigt werde. Es sei immer das Zeichen des wahren Dichters gewesen, daß er seine Zeit voraus- gesehen habe. Daß die Dichter des Auslandes in diesem Augen­blick zu ihrem Treffen nach Weimar gekommen seien, beweise, daß sie eine andere Vorstellung von der nach dem Krieg kom­menden Welt besitzen als die, da wieder anzufangen, wo vor dem Krieg aufgehört wurde. Daß di« Dichter auf ihrem geisti­gen Gebiet mitgeholfen hätten, einer solchen neuen Entwicklung die Bahn zu brechen, werde ihnen einmal zur Freude und Ehre gereichen. Ihm selbst-sei es eine Freude, eine solche Zahl er­lauchter Geister Europas in Weimar versammelt zu sehen.

Im Namen der Dichter dankte der Vizepräsident der Euro­päischen Schriftstellervereinigung, Professor Arturo Farinelle, Italien, für die herzliche und ehrenvolle Aufnahme, die die europäischen Dichter in Deutschland gefunden hätten. Es sei ihnen allen eine Freude, auf deutschem Boden zu weilen, um hier gemeinsam die Angelegenheiten ihrer Organisation zu be­raten und in Weimar, der Stadt der großen Tradition, an dem gemeinsamen Ziel zu arbeiten.

Neubauer« «ms der SA.

I« Dienst der Neubildung deutschen Bauerntums

Von SA.-Gruppeuführer Erich Hasse, Oberste SA.-Führung

NSK Zum dritten Male in diesem Kriege sind in den deut­schen Landen die wogenden Getreidefelder den kahlen Stoppei­flächen gewichen, die von einer heimgebrachten Ernte künden. Ein trockener, fonuenreicher Spätsommer hat alle Sorgen zer­streut, die der Bauer nach den Frostschäden des vergangenen strengen Winters hegte. Reich ist der Ägen der Erde geworden, der unserem Volke durch de» Fleiß vieler taufend Bauernhände zuteil wurde. Soviel deutsche Bauern mit ihren Söhnen jetzt auch am Feinde stehen, dennoch haben die Daheimgebliebenen oft waren es nur Frauen und Kinder durch verdoppelte Arbeit im Kampf ums tägliche Brot den Sieg neu gesichert.

Unter Führung der Partei haben sich auch in diesem Jahre Volksgenosse» aller Berufsständr aus Stadt und Land zur Erntehilfe zufammengefuude», oft im geschlossenen Einsatz gan- zer Ortsgruppe« mit den Gliederungen. Auf eine Anregung des Reichsnährstandes wurden außerdem zahlreiche städtische Stürme der SA. i« der Form von Dorfpatenschaften nach den Plänen der KreisbauernMrer eingesetzt. Allein bei der Körner­fruchternte find so in rund 900 Dorfpatenschaften 34 000 SA.- Männer Msätzlich zu tatkräftigen Helfern des Bauern gewor­den ein Erntedank der Tat, dessen Lohn das Bewußtsein ist, im selbstlosen Dienst für dir Volksgemeinschaft zu stehen.

Eingedenk der Sehre« des Führers hat es die SA. bei diesem Einsatz der Erntchkkse uicht bewenden lassen. Aus der Erkennt- iris, daß die Quellen unserer Kraft allein im deutschen Blut und in der deutscheu Erde Kegen, hat sich die Sturmabteilung der NSDAP, in de« Dieust der Neubildung deutsche« Bauern­tums gestellt. Gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Stabs- chef der SA. und dem Reichsbanernführer hat die SA. die Erziehung ihrer hierfür geeigneten Männer zum Erwerb des Neubauernscheins, di« Bereitstellung vo» Lehrbauern aus den eigenen Reihe« und die Rachwnchsgewinnung aus der Jugend als besondere Aufgabe Sberuomme«. Als größt« Breitenglie- derung der Partei zählt die SA. mehr als SO OM nicht erbberech.

tigte Bauernsöhne, bewährte Landarbeiter und landwirtschaft­liche Angestellte in ihren Reihen. Vielfach stammen sie aus sol­chen Gebieten des Reiches, in denen die eigene Scholle zu klein wurde, um jedem einen eigenen Hof zu geben, so daß früher mancher von ihnen den Weg in städtische Berufe nahm und so dem Landvolk für immer verlorenging.

Hier hat die SA. mitten im Kriege mit Erfolg begonnen, durch Aufklärung und Erziehung zum bodenständigen Denken alle fiedlungsbereiten Männer zu erfassen und für die Meh­rung und Festigung des deutschen Bauerntums, vor allem für die Aufgaben im neuen deutschen Osten, bereitzustellen. Wie schon der Weltkrieg mit seinen Nahrungsnöten, so hat uns auch der gegenwärtige erkennen lassen, daß die Wehrgemeinschast un­seres Volkes ohne gleichzeitige Brotgemeinschaft nicht erhalte« werden kann. Das tägliche Brot ist uns auch in Zukunft nur dann gesichert, wenn es durch deutscher Hände Arbeit Jahr »m Jahr aus der deutschen Erde erzeugt wird.

Aeber die Brotfrage hinaus aber wissen wir, daß der Bl«t- strom unseres Volkes seinen Ursprung beim Bauerntum nimmt, und darum hat sich di« SA., getreu ihrer UeberKefernng au» der Kampfzeit, an die Seite des Bauerntums gestellt. Der Ent­schluß, Bauer zu werden, setzt eine» zähe» Willen, Tatkraft und Pflichttreue gegenüber der damit übernommenen Lebensauft gäbe voraus. Wer sich ihr widmet, dient der Volksgemeinschaft durch die Tat eines ganzen Lebens und beweist, daß in ihm der ewig junge und sieghafte SA.-Geist lebendig ist. Aus ihm erwächst jener bleibende Erntedank der Tat, der mehr ist at» alle Worte.

Schon haben sich während des Krieges, und vornehmlich au» den Reihen der Frontsoldaten, mehrere lausend EA.-Männer zu dieser Aufgabe bereft gefunden. Sie werden «ach dem Kriege als siedlungsberechtigte Neubauern an Stelle des Gewehrs de» Pflug in die Fäuste nehmen, nm das neu« Land im Osten für immer zur deutsche« Heimat zu mache«. Roch viele werde« ihn«« folgen, um für alle Zukunft unser tägliches Brot, aber auch de» unversiegbaren Blutstram z« sicher«, der das Reich in die Ewi-tz kei-t trägt.