2. Seit« — Nr. 203
Nagolder Tagblatt .Der Gesellschafter'
Montag, den 31. August 1812
der Divisionen „Littorio" und „Bologna", zerstörten »ier angreifende Flugzeugs. Zwei Flugzeugführer wurden gefangen- genommen. Acht weitere Flugzeuge wurden von italienischen und deutschen Sägern in wiederholten Luftkämpfen abgeschossen.
Im Mitkelmser wurde ein feindliches U-Boot von deutschen Flugzeugen versenkt.
In der Nacht zum 28. August wurde ein Landungsversuch auf der Insel Lerigotto (nordwestlich von Kreta) von einer kleinen feindlichen Abteilung durchgeführt, die durch den sofortigen Einsatz unserer Besatzung in die Flucht geschlagen wurde.
Vor der ägyptischen Küste wurde ein britischer Zerstörer von einem unserer MAS torpediert und schwer beschädigt.
Bericht des Honvedgeneralstabes
DNB Budapest, 29. Aug. Der Bericht des Honvedgeneralstabs- chefs sagt u. a.: Während der langen Wochen kamen an dem Frontabschnitt der Honvedtruppen nur vereinzelte Angriffe des Feindes vor. Diese wurden durch die ungarischen Truppen erfolgreich abgewiesen. Vom 10. bis 21. August vernichtete die ungarische Flak in Zusammenarbeit mit Verbänden des Heeres SO feindliche Flugzeuge.
Die seit dem April d. I. kämpfende Honvedarmee erlitt an der Ostfront bis zum 19. August folgende Verluste: an Toten 154 Offiziere, 2259 Mannschaften, an Verwundeten 465 Offiziere, 11093 Mannschaften, an Vermißten 30 Offiziere, 530 Mannschaften. Die Verluste der Honveds betragen also insgesamt 14 531 Mann. Nach den heftigen Kämpfen der ersten Augusthälfte ist es in der Zeit vom 23. bis 29. August an dem ungarischen Abschnitt der Ostfront verhältnismäßig ruhig. Heute könne festgestellt werden, so heißt es weiter, daß die groß angelegten Durchbruchsversuche des Feindes endgültig gescheitert seien und daß die Sowjets sich nur mehr auf Aufklärungstätigkeit beschränken.
Bezüglich der Verlustliste bemerkt man von zuständiger militärischer Stelle, daß, gemessen an den Verlusten des ersten Weltkrieges, die ungarischen Verluste des jetzigen Krieges verschwindend gering seien. Auch bei den Verwundeten handele es sich zum größten Teil um leichte Verletzungen durch Bomben und Granatspitter.
Aktion gegen die Bandengruppen in Bosnien
DNB Berlin, 30. Aug. In der vergangenen Woche führten die zur Säuberung Bosniens eingesetzten deutschen und kroatischen Verbände wieder erfolgreiche Kämpfe mit den im westbosnischen Raum aftretenden Banditen. Die Säuberungsaktion gegen die nördlich der Save in das Gebirge ausgewichenen starken Bandengruppen ist abgeschlossen. Hierbei wurden 983 Banditen erfaßt und über hundert erschossen.
Die Kämpfe in Westbosnien entwickelten sich wieder hauptsächlich in Waldgebieten, wo sich die Banden zu Ueberfäl- lsn auf eine Bahnstrecke bereitgestellt hatten. Die Bandengruppen wurden von kroatischen Verbänden zersprengt. Hierbei betrugen die Verluste der Banditen bisher über 500 Gefangene und 50 Tote. Im Norden und Süden Bosniens kam es im Laufe der letzten Woche wieder nur zu einigen örtlichen Ueberfällen, die von deutschen und kroatischen Truppen rechtzeitig erkannt und abgewehrt wurden.
Britisch«« Ueberfall auf deutsch« Seenotflugzeuge
DNB Berlin, 30. Aug. Am 18. August wurden wieder einmal zwei deutsche Seenotflugzeuge, der unfairen britischen Kampfesweise entsprechend, über dem Kanal von britischen Jagdflugzeugen angegriffen und schwer beschädigt. Das eine Flugzeug stürzte ab und die Besatzung, deren Kommandant tödlich getroffen war, blieb schiffbrüchig im Kanal. Der Kommandant des zweiten Seenotflugzeuges, Leutnant Wagner, übernahm nach tödlicher Verwundung des Flugzeugführers die Führung des schwerbeschädig, ten zweiten Flugzeuges und brachte es mit vielen Schwierigkeiten in den Einsatzhafen zurück. Mit einem neuen Flugzeug startete der Fliegerleutnant sofort noch einmal zu den in Seenot befindlichen Kameraden des avgestürzten Seenotflugzeuges. Ts gelang ihm, die beiden Ueberlebenden, von denen der eine schwer üerwundet war, und auch den toten Kommandanten des inzwischen abgesunkenen Seenotflugzeuges zu bergen. Darauf kehrt« das Flugzeug wohlbehalten zu seinem Einsatzhafen zurück.
- Bier feindlich« Handelsschiffe versenkt
DNB Berlin, 29. August. Drei feindliche und in feindlichen Diensten fahrende Handelsschisfe gingen in amerikanischen Küstengewässern verloren, darunter ein früher lettischer und ein ägyptischer Dampfer mittlerer Größe. Die Versenkungen erfolgten im Karibischen Meer in unmittelbarer Nähe der Küste. Ferner wurden ein kleineres norwegisches Handelsschiff, das in feindlichen Diensten fuhr, an der Nordküste Südamerikas tor- pttiert. Bemerkenswert ist, daß die Versenkung dieses Schiffes bereits Ende Juli erfolgte, jedoch erst jetzt vom USA.-Marme- Ministerium nach der Landung von Schiffbrüchigen zugegeben wird. Bei der Torpedierung dieses Schiffes verlor die Hälfte der Besatzung das Leben, während der Rest nach langen Jrrsahrten jetzt einen Hasen der südamerikanischen Nordküste erreichen konnte.
Neue überraschend« Landung auf Neuguinea DNB Schanghai, 30. Aug. (O a d.) Nach einer Meldung au» Melbourne hat das Hauptquartier Max Arthur« bekanntgegeben, daß sich die Lage in Südwest-Neuguina erheblich verschlechtert habe. Unter dem Schutz stärkerer Seestreitkräfte fei den Japanern die Landung weiterer Verstärkungen in der Milne - Bucht gelungen, wo schwere Kämpfe im Gang« seien. Die Meldung aus dem Hauptquartier Mae Arthurs gibt der Besorgnis Ausdruck, daß die Japaner sich auf Südwest-Neu- guinea eine Stellung schaffen, die für di« Ereignisse auf den Salomon-Jnseln nicht ohne Bedeutung sein dürste.
Der Londoner Nachrichtendienst verbreitet den Bericht eine» australischen Beobachters, nach dem die Japaner in Neuguinea jetzt die Position der „Verbündeten" im ganzen Gebiet der Milne- Bucht in Frage stellen. Die neue Landung der Japaner sei nackt« völlig überraschend erfolgt.
Landesbauernschaften Wie«, Ober- und Niederdonau. Der Reichsbauernführer hat mit Zustimmung des Reichsministrrs für Ernährung und Landwirtschaft die bisherig« Landesbauernschaft Donauland aufgelöst. In den Gauen Oberdonau, Nieder- Lonau und Wien werden dafür die Landesbauernschaften Oberdonau, Niederdonau Und Wien errichtet.
Erdbeben in Rordalbanie«. Die Zahl der Todesopfer bei dem Erdbeben in Nordalbanien beläuft sich nach vorläufigen Feststellungen auf 48, die der Verletzten auf 110. Die Opfer sind meist Frauen und Kinder, da die Männer bereits am frühen Morgen zur Arbeit aufs Feld gegangen waren. Rund 1200 Per- sonen find obdachlos geworden.
Drei Isländer ertnoebet. Wie der Londoner Nachrichtendienst meldet, verurteilt« da» amerikanische Kriegsgricht in Reykjawik zwei ÜSA.-Soldaten zu fünf Jahren Zwangsarbeit, weil sie während eines Streites in einem Kaffee einen Isländer erschossen hatten. Ein dritter Soldat, der einen Knaben erschossen hatte, wurde „geiftsgestört" befunden. Gin vierter Soldat, der einen Isländer erschossen hatte, weil er angeblich ohne Passierschein an ihm vorbeigefahren war, würde freigesprochen.
Dokumente zue Dievve-ckkataftirophe
Vom Brückenkopf Dieppe sollte die Küstenverteidigung zwischen Somme u. Seine aufgerollt werden
Die feindlichen plane durch erbeuteten Operationsbefehl ausgedeckt
DNB Führerhauptquartier, 29. August. Die dem Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Berichte von Heer, Kriegsmarine und Lustwasse, erbeutete Vesehle und Eefangenenaus- sagen, ergeben nunmehr ein vollständiges Bild über die schwere Niederlage, die der Feind bei seinem Versuch zur „Errichtung der zweiten Front" bei Dieppe erlitten hat.
Die Absichten des Feindes sind durch die Ergebnisse der eigenen Aufklärung und durch den erbeuteten Operationsbesehl von nicht weniger als 121 eng bedruckten Schreibmaschinenselten eindeutig geklärt. Sie beweisen, daß es dem Feind nicht darauf ankam, einzelne Objekte nach Art der Kommandoangriffe zu zerstören, sondern daß schon der ersten Welle die Aufgabe gestellt war, Stadt und Hafen Dieppe einzunehmen und einen tiefen Brückenkopf zu bilden, dessen Umfang durch den als Angriffsziel genannten Ort Arques ta-Bataille, 7 Kilometer von der Küste entfernt, gekennzeichnet ist.
Für die Beurteilung des Wertes dieses Brückenkopfes sind folgende Feststellungen wichtig: Dieppe ist der der französischen Hauptstadt nächstgelegene Hafenplatz, seine Hafenanlagen erlauben die Ausladung von Panzern und schwerem Gerät und damit das Anlanden der weiteren Angriffswellen. Der Besitz eines tiefen Brückenkopfes bei Dieppe schasst die Voraussetzung, um die Küstenverteidigung zwischen Somme und Seine aufzurollen und durch die Einnahme von Abbeville, Le Havre weitere leistungsfähige Häsen zu gewinnen.
Die gelandeten Truppen
Zur Durchführung dieser Absichten war in der ersten Welle die 2. kanadische Division in einer Breite von etwa 25 Kilometer zur Landung an sechs verschiedenen Stellen angesetzt, und zwar:
Die Stäbe der 4. und 6. kanadischen Jnfanteriebrigade, das Royal-Regiment of Canada, das Royal South Saskatchewan- Regiment, das Essex Scottish Regiment, das Royal Hamilton Light Infanterie-Regiment, das Lamerons of Lanada Füsiliers- Regiment, das Füsiliers Mount Royal, das XIV. Army Tank- Bataillon, Ealgary-Regiment, ausgerüstet mit schweren Panzer- kampfwagen vom Typ Churchill I—III und Panzerspähwagen. Alle Wagen neuester Fertigung Royal Canadian Engineers (R. L. E.), das Commando und die Marine Commandos Nr. 3 und 4, eine Abteilung aus dem interalliierten Commando.
Die>e Truppen bestanden aus ausgesuchten, hochwertigen, seit Monaten für die Landungskämpse besonders ausgebildeten Kräften, in der Hauptsache allerdings nicht Engländern, sondern Kanadiern.
Hinter Vieser ersten Welle stand — neben zahlreichen anderen km Seegebiet zwischen Dieppe und Portsmouth erkannten Gruppen von Landungsbooten, Transportern und leichten Seestreitkräften bis zur Kreuzergröße — eine schwimmende Reserve von s«chs große«, auch mit Panzern oollbeladenen Transportern und drei Frachtern.
Weiter nördlich befand sich eine weitere starke Gruppe — wohl das Gros der Landungsstreitkräte — mit 26 Transportern in See, an deren Deck Kopf an Kopf dicht gedrängt Truppen standen.
An Luftstreitkrästen hatte der Feind über 100 Kampsslugzeug«, darunter zahlreiche viermotorige, und mindestens 1000 Jäger vorwiegend zum Angriff anf die deutsche Küstenverteidigung eingesetzt.
Dieser starke, wenn auch in der Hauptsache den „Verbündeten" zugefallene Kräfteeinsatz beweist besser als alle nachträglichen amtlichen und nichtamtlichen Täuschungsversuche, daß mit der Landung weitgesteckte operative Ziele verfolgt werden sollten. Unterstrichen wird diese Tatsache noch durch die Erklärung des Vorsitzenden des amerikanischen Senatsausschusses für militärische Angelegenheiten, der nach United« Preß noch am 20. August der Hoffnung Ausdruck gab, daß der gemeinsame Kommandoangriff sich zur zweiten Front entwickeln und ausdehnen würde. Die gelandeten Kräfte wären stark genug dazu und das Kampfgelände wäre zu Landungsoperationen äußerst günstig.
Die aufgefundenen Befehle geben auch noch in anderer Hinsicht wertvolle Ausschlüsse. Damit sie nicht in unsere Hand fielen, durften nur die beiden Brigadestäbe die Befehle zu dem Unternehmen mitführen. Durch die Gefangennahme eines Brigadestabes kam aber der Operationsbefehl doch in unseren Besitz.
Die Ziele
Die ersten Ziele sollten in der Zerstörung einzelner Küstenbatterien bestehen, die Küstengewässer und Strand beherrschten, um dann» unterstützt von den Geschützen zahlreicher Marineeinheiten, am Strand auszuladen, den Hafen und die Stadt !tn Besitz zu nehmen.
Plündern in jeder Form war strengstens verboten. Die Begründung dafür in dem Operationsbesehl lautete, daß „die deutschen Besatzungstruppen einen hohen Standard individuellen Anstandes entwickelt haben" und danach auch die Landungstruppe durch die Einwohner beurteilt würde. Zur Ueberwachung dieser Anordnung, die ebenfalls auf die Absicht eines längeren Verbleibens an Land schließen läßt, war eigens ein Eendarmerieofsizier mit Hilfskräften vorgesehen.
Trotzdem glaubte man, daß die französische Bevölkerung von den landenden Truppen verlangen könnte, sie nach England zu --»akuteren. Eine besondere Gruppe in Stärke von einem Offizier und sechs weiteren Dienstgraden französischer Nationalität war für diesen Zweck eingesetzt, wenn auch mit der Anweisung, lediglich wehrfähige Franzosen mitzunehmen und auch nur dann, wenn sie sich zur Einreihung in die de Gaulle- Verbände verpflichteten. Auch Fischern, die ihr eigenes Fahrzeug mitbringen, sollte gestattet sein, unter dem Schutz der See- preitkräfte nach England zu fahren.
Dr. Dietrich 45 Jahre alt
Heute vollendet Reichspressechef Reichsleiter Dr. Dietrich sein 45. Lebensjahr. (Neuaufnahme vom August 1942).
(Presse-Hoffmann. Zander-M.-K.)
Umfangreiche Anordnung waren für die Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen,ausgearbeitet. Zunächst sollten ihnen, „wo immer es möglich sei, die Hände gebunden werden, damit sie ihre Papiere nicht vernichten könnten". Ein Kriegsgesav'» genenlager sollte an einer genau bezeichneten Stelle am Strand eingerichtet werden. Die dazu abzustellenden Bewachungsmannschaften und ihr Verhalten, die Rückführung nach England und ihre weitere dortige Bestimmung waren genau sestgelegt.
Für alle Fälle enthält der Befehl aber auch in allen Einzelheiten diejenigen Maßnahmen, die zu treffen waren, wenn bei ungünstiger Entwicklung der Lage d«r Entschluß zum Rückzug gefaßt werden müßte. Die Befehlshaber der See- und Luftstreitkräfte sollten die notwendigen Erwägungen zu diesem Zweck früh genug anstellen. In diesem Falle war beabsichtigt, die" gelandeten Truppen bis zum letzten Mann wieder an Bord zu nehmen, ebenso die als sicher erwarteten Massen der deutschen Krieasgefangenen. das ausgeladene Kriegsaerät und vor allem sie Panzer. Auch die Toten wollte man zurückführen. Dieser von 15 zu 15 Minuten bis in jede Einzelheit sestgelegt« Rückzug war auf 30 Seiten und durch 13 Spitzen erläutert.
Dör Ablauf der Ereignisse
Der wirkliche Ablauf der Ereignisse ist aus den Berichten des deutschen Oberkommandos der Wehrmacht im wesentlichen bekannt. Noch bevor die feindliche Landungsslott« in Sicht der Küste kam, war sie von den in See stehenden Sicherungsstreit- krästen der deutschen Kriegsmarine gemeldet worden Nachdem die schwachen Streitkräfte der Kriegsmarine in einem kurzen Seegefecht gegen die überlegenen feindlichen Einheiten ein Kanonenboot versenkt und mehrere Treffer auf den feindlichen Schiften erzielt hatten, mußten sie den Kampf abbrechen. Aber die erste Störung im planmäßigen Ablauf der feindlichen Operation war eingetreten.
Aus der großen Zahl der zur Besetzung und Zerstörung vorgesehenen deutschen Verteidigungsanlagen gelang es dem Feinde lediglich, unter Einsatz überlegener Kräfte an einer Stelle vorübergehend in eine Küstenbatterie einzudringen. Die Abwehr aller übrigen Verteidigungsanlagen erwies sich demgegenüber weit überlegen. Die örtlichen Reserven der Führung genügten, um den Feind, wo er vorübergehend am Strand Fuß gefaßt hatte, zusammenzuschießen oder in das Meer zurückzuwerfen. Seine Panzerkampfwagen endeten zerschossen und bewegungsunfähig auf dem Strand, ohne auch nur die Strandstraße erreicht zu haben.
Von der höheren Führung alarmierte und in kürzester Frist in Marsch gesetzte Reserven erreichten zu den vorgesehenen Zeiten den Raum von Dieppe, fanden aber keine Gelegenheit mehr, einzugreifen. Die tapferen Soldaten der Küstenverteidigung hatten sich inzwischen aus eigener Kraft des Angreifers erwehrt. Am frühen Nachmittag schon konnte das in dem Abschnitt befehligende Generalkommando melden:
„Die Xte Division hat mit Flak und Luftwaffe allein ihren Abschnitt gehalten oder wieder genommen. Kein bewaffneter Engländer steht mehr auf dem Festlande."
Um 17.50 Uhr lag die Meldung des Kommandierenden Admirals in Frankreich vör, daß der Hafen Dieppe und die Hafensperre unversehrt seien. Keinem feindlichen Schiss ist es gelungen, in den Hafen einzulaufen.
Die eigene Luftwaffe hatte unter ständiger Ueberwachung der Seeraumes bis zur englischen Küste in hervorragender Weise die Abwehrkämpfe des Heeres unterstützt und daneben in den angreifenden Luftgeschwadern des Feindes und unter den Schiffen der Landungsslotte verheerende Wirkung erzielt.
So verlies der britische Landungsoersncht bei Dieppe «ach de« Meldungen der eigenen Truppe. Der Feind selbst hat diese« Ablauf der Kämpfe durch «ine Reihe von offenen Funksprüchen bestätigt. Sie wurden in folgenden Wortlaut gegeben und bedürfen keinerlei Zusätze.
Notschreie der Landungstruppen
7.29 Uhr: „Noch keine Nachrichten von der Küste, jedoch Meldung über Verluste auf See "
7.40 Uhr: „An der Küste aufgehalten, schweres Feuer."
11.00 Uhr: „Viele Panzerkampswagen außer Gefecht gesetzt. Lage ernst. Verluste."
11.40 Uhr: „Lage schwierig auf ganzer Linie. Die Stabsschiff«
werden angegriffen."
12.00 Uhr: „Lage sehr kritisch."
12.12 Uhr: „Lage sehr kritisch."
13.21 Uhr: „Lage kritisch. Beschleunigen Sie Unterstützung." 13.53 Uhr: „Die angeforderte Unterstützung ist nicht eilige«
troffen."
13.59 Uhr: „Verluste sechs volle Landungsfahrzeuge."
14.30 Uhr: „Benötige große Hilfe für die Rückkehr."
15.10 Uhr: (An das Lndungskommando): „Versuchen Sie sich zu retten nach Ihrem Ermessen."
18.40 Uhr: „Hilfe, Flugzeuge."
20.21 Uhr: „Welche Schiffe brennen?"
20.52 Uhr: (Antwort): „Zwei Einheiten, beide wahrscheinlich inzwischen gesunken."
20.40 Uhr: „Hilfe, Hilfe, wir sinken."
22.45 Uhr: (An alle beteiligten Einheiten): „Sofort zurück in Ausganaslaaer."
Auch aus diesen Funrsprüchen, die teilweise beschleunigte Zuführung von Verstärkungen und Nachschub für die Landungsgruppe zur Fortsetzung des Angriffes fordern, ergibt sich folgendes:
Unter Einsatz zahlenmäßig beschränkter Streitträste und damit ohne allzu große» Risiko sollt« de« Versuch gemacht «erde«, auf dem Festland «inen Brückenkopf und «inen brauchbaren Hase« zu gewinnen. Wäre das gelungen, so hätte dt« englische Führung nicht gezögert, weitere bereitgehaltene Truppen zu landen und damit die zweite Front in Frankreich zu bilden.
Für den Fall des Mißlingens aber war propagandistisch und militärisch der Rückzug vorbereitet, der Truppe die eigentliche Absicht verschwiegen und der französischen Bevölkerung durch Rundfunk bekannt gegeben, daß es sich nicht um eine Invasion handele.
Beispiele heldenhaften Einsatzes
Bei den deutschen Truppen verdienen unter den zahllosen Beweisen hervorragender Tapferkeit und todesmutigen Einsatzes die folgenden Beispiele besonders hervorgehoben zu werden:
Eine Küstenbatterie verteidigte mit ihrer schwachen Besatzung ihre Stellung in zweistündigem Ringen teilweise im NahkaiNpf gegen vielfach überlegenen Feind. Nachdem es dem Gegner vorübergehend gelungen war, in die Batterie einzudringen, eroberte die Bedienung sie im Sturm vereint mit herangekommenen Reserven zurück.
Ein Soldat der erstürmten Batterie verteidigte sich trotz schwerer Verwundung bis zur Wiedereroberung der Stellung in seinem Bunker, wobei er von den Angreifern geworfene Handgranaten kaltblütig wieder unter sie zurückwarf.
Die vorgeschobene Marine-Signalstelle Dieppe hielt sich mit ihren schwachen Kräften gegen überlegenen Feind und konnte