Schwarzwald - Heimat
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Das 5etrte Akatt....
Wie im Herbst die Blätter rasch vom Baume fallen, so zerbläUeUe da4 zerrinnende Jahr den Kalender, Ru» blickt uns das letzte Kalenderblatt an. Unablä>sig gleiten auch die letzten Stunden des Jahres davon, und ein neuer Kalender hängt an der Wand.
Ter letzte Tag des Sabres! Wir halten ein wenig inne und lenken die Gedanken rückwärts. Wir lenken sie durch die vielen Tage, Wochen und Monate des ablaufcnden Jahres, das wohl das schicksalsschwerste war, das unser Volk jemals mitgemacht hat. Es brockte viel starkes Erleben, viel Leid, aber auch harten Stolz, der sich in einer Widerstmrdskrnst äußerte, die selbst bei den Feinden Bewunderung hervorruft.
Tie Tage sind davongeeilt, ohne daß wir sie halten konnten. Jeder von ihnen schloß für uns alle ein großes Matz an schwerster Arbeit und entschlossenem Willen zu freudigem Einsatz in sich ein, und je schwerer die Arbeit, je härter der Wille, >e freudiger die Einsatz- und Opferbereit-
Weihnachten bei der Hitlerjugend
Die Führung des Banne? 401 (Schwarzwald) sah es als rhre Ehrenpflicht an, zum WeihnachtS- feste die Angehörigen der für Führer und Vaterland gefallenen HJ.-Führer zu betreuen und mit schönen Geschenken zu erfreuen. Tie Angehörigen der weiieren, auf dem Felde der Ehre gebliebenen Kameraden der Hitlerjugend wurden jeweils von den einzelnen Standortführungen besucht und mit allerlei Aufmerksamkeiten bedacht. — Eine Spielzeugaktion der Hitlerjugend fand bekanntlich in diejem Jahre nicht statt. Testen ungeachtet haben verschiedene Standorte der Hitlerjugend von sich aus, z. T. mit sehr schönem Erfolg, Spielzeug gebastelt und dem Kriegswinterhilfs- .werk zur Verfügung gestellt.
Das Vaterland ruft
In Zeiten der Not und Gefahr ruft da? Vaterland auch die Frauen und Mädel, damit sie an der Seite der Männer die heilige Heimat verteidigen/ Es ist ein Gebot der Stunde, daß sich Frauen und Mädel freiwillig zu dem Wehrmachtshelferinnenkorps melden. Keine Frau, kein Mädel, darf heute im Schicksalskamps unseres Volkes abseits stehen. Tie Ortsgruppen der NSDAP, nehmen die Meldungen zum Wehrmachtshelferinnenkorps entgegen. In Frage kom- (men Frauen und Mädel vom 18. Lebensjahr an.
' Tragen von Abzeichen zur Uniform
, Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, .baß das Tragen von Kampf-, Traditions- und' Erinnernngsabzeichen nur statthaft ist. soweit diese Abzeichen durch besondere Verfügung des Oberkommandos der Wehrmacht oder des Oberkommandos des Heeres eingefübrt und dem Träger ausdrücklich verliehen sind (z. Aermelband „Afrika", „Kreta"). Traditions- und andere Abzeichen bestimmter einzelner Truppenteile (z. B. Aermclbänder „Großdeutschland", „Jnfanterieregi- ment List". „Feldherrnhalle" usw.) dürfen nur getragen werden, solange der Soldat dem entspre- (chenden Truppenteil angehört. .
Abgabe von ^leischbanerwaren
> Die Ausgabe der von den Metzgereibetrieben im Zug der privaten Bevorratung im Herbst bergestellten Dauerwaren an die Verbraucherschaft hat nach einer Mitteilung der Hanptvcr- einigung der Deutschen Viehwirtschaft in der Zeit vom 8. Januar bis 3. Februar 1945, also in der 71. Zuteilungsperiode. zu erfolgen. Die Abgabe der Dauerwaren kann auf sämtliche Bezugsnachweise für Fleisch und Fleischwaren mit Ausnahme der auf Schweinefleisch oder Fleischschmalz lautenden Abschnitte 1 und ä 2 der Grundkar'e) oder Bezugscheine vorgcnommen werden. Tie Belieferung der Fleischmarkcn usw. hat in voller Höhe der Gewichtsangaben zu erfolgen, wobei es gleichgültig ist. ob die abgegebenen Dauerwaren mit oder ohne Knochen hergestellt sind. Auch soweit geräucherter Schinken ohne Knochen zum Verkauf gelangt, ist er im Verhältnis 100:100 abzugeben: lediglich beim Verkauf von Bauchspeck
kiclitige pflege und ^nvven6ung »Iler ivirtsclisüseigenen Dünger müssen keklenüen Dsnüelsüün- ger ersetzen. keslloseDrksssung. pIsnmüüiZer Dinsstr
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schaft — um so reicher empfinden wir auch da? Jahr, von dem wir nun Abschied nehmen.
Das letzte Kalenderblatt ist uns eine ernste Mahnung daran, daß die Zeit sich nicht halten läßt und ungenutzte Stunden nie mehr zurück- kehrcn. Eine Mahnung zugleich für das neue Jahr: jedem Tag und jeder Stunde ihren Wert zu geben, unermüdlich zu schaffen und zu werken, damit die Zukunft unser wird, die die große Schicksalsentscheidung 'fizr unser Volk und damit für uns alle bereit hält.
Wir sind am letzten Tage deS Jahre? 1944 ernster gestimmt als sonst. Einen jeden von uns bewegt die große Schicksalsfrage unseres Volkes, und das läßt uns mit helleren Augen, aber auch mit gläubiger Zuversicht und unerschütterlichem Willen die Schwelle des neuen Jahres überschreiten. Ter letzte Tag des Jabres 1914 bedeutet innere Sammlung und Selbstbesinnung. Er bedeutet heiligen Schwur, auck das Letzte daran zu setzen, daß die Entscheidung zu unseren Gunsten fällt. Tann ist es gewiß, daß unserem Volk der Sieg zuteil wird und der Weg zn Freiheit lind Unabhängigkeit eine Zukunft eröffnet, die das Leben lebenswert macht.
kann eine Knochenbeilage in Höhe von S Prozent erfolgen.
Für die Ausgabe der Dauerwaren und kür die Preisberechnung sind im übrigen die bisherigen Bestimmungen maßgebend geblieben.
-Sechs Postsvarkckse
Am 2. Januar 1945 lind sechs Jahre vergangen, seitdem die Großdeutsche,Postipar - lasse ins Leben gerufen wurde. Es geschah dies damals durch Ausdehnung der eh-maliaen öfter- reichllchen Postsparkasse auf das Deutsche Reich. Der Bestand non knapp 400 000 Postsparbüchern, der von der Deutschen NeichSpost bei dieser Gelegenheit übernommen wurde, erhöhte sich bis Ende Oktober 1944 ans über 12.8 Millionen Postsparbücher. Tie Entwicklung der Postsparkasse zewt nach wie vor steigende Ten- denz. Um die geschenkweise Zuwendung v-m Post- sparcinlagen zu ermöglichen, werden außer den Postsparkarten mit Postwertzeichen im Betrag von 3 NM. seit einiger Zeit auch sogenannte Grschenkvostsparkarten ausgegeben. Sie jind für Postwertzeichen beliebiger Werte im Ge- lamtbetraa von 3 bis 100 NM. vorgesehen. Jns-
EZ ist ein fundamenkdler Gegensatz zum ersten Weltkrieg, daß diesmal die Zahl der Kriegs- freiwiiligen im Lauf der Kriegslahre steigende Tendenz anfwcist, während es damals umgekehrt war. Hierin ist ein entscheidender Beweis der dentschcn Stärke zu erblicken. Gegenwärtig nun steht der Geburtsjahrgang 1923, der dem Aufruf zur Kriegsfreiwillig, reit mit besonderer Begeisterung gefolgt ist, zur Musterung an; viele Jungen haben mit der Kriegsfreiwilligenmeldnng den Wunsch verbunden, bei einem bestimmten Truppenteil einzutreten.
Nach einer Anweisung der zuständigen Stellen der Wehrmacht werden die Musterungsstäbe dafür sorgen, daß die Jungen grundsätzlich Truppen- gattungen zugewiesen werden, die ihren Wünschen und ihrer vormilitärischen Ausbildung entsprechen. Wo dazu keine Möglichkeit besteht, wird es den Stäben zur Aufgabe gemacht, die Jungen in geeigneter Form für Truppenteile zu gewinnen, deren Nachwuchsbedarf im Kriegsintereste mit Vorrang gedeckt werden muß. Unter keinen Umständen, so heißt es in der Anweisung der zuständigen Wehrmachtstellcn, darf der Schwung, mit dem sich die Jugend im sechsten Kriegsjahr freiwillig zu den Waffen meldete, durch ungeeignete Maßnahmen bei der Entscheidung in der Truppenwahl beeinträchtigt werden.
Schon bei der Musterung sind die Freiwilligen unter Zusatz ihres Familiennamens als Kriegsfreiwillige aufzurufcn. Alle militärischen Dienst- stellen werden darauf achten, daß der Geist
Schwäbisches Land
Einbrecher verhaftet
Nottenburg. Kürzlich beunruhigten mehrere Einbrüche im Bereich der Neckarhalde die Ein- wohnerschaft. Der Polizei ist es jetzt gelungen, sämtliche Fälle aufzuklnren. Sie nahm einen älteren, herumvagabundierenden Mann fest, aus besten Konto die Verbrechen gehen. In einer Fcldhütte außerhalb der Stadt wurde sein umfangreiches DiebeSlager entdeckt. Zu seiner Unter, kunft hatte sich der Gauner in das dort aufbewahrte Heu. eine Höhle gemacht. Was er darin alles verborgen hatte, glich einem Warenlager. Ein großer Teil davon konnte den Eigentümern bereits zurückgegeben werden.
Jungmädel sammelten sieben Zentner Heilkräuter
Biberach. Einen besonderen Sammelersolg im Rahmen der Kräuteraktion können die Iungmädel de? Standorts Biberach aufweisen, die eS trotz vielseitiger anderweitiger Beanspruchung im Krieg auf 850 Kilo Heilkräuter brachten.
Hilfsbereite Jugend
Leutkirch, Kreis Wangen. Um dey Ban der vorgesehenen Behelfsheime zu beschleunigen, stellten sich Schüler der Oberschule an schulfreien Nachmittagen zur Herbcischaffnng von Steinen und Dachziegeln zur Verfügung. Die ungewohnte.Ar- beit wurde mit jugendlicher Forschheit angepackt und trotz ungünstiger Witterung zu Ende geführt. Auch beim Sammeln von Tannenzapfen wirkten die Jungen eifrig mit.
Webschuke eröffnet
Siamarlnaen. Vor einiaer Zeit wurde ln
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besondere haben sich csirch die Soldaten der ge- bührenfreien Feldzahlkarte der Postsparkaste lebhaft zngewandt. Ueber die Frldpostdienststellen kann die Postsparkaste bis an die äußersten Fron- ten z» ihren Sparkunden im Wassenrock Herrn. Für Ende 1943 wiesen die Postsparbücher der Wehrmachtangehörigen ein Gesamtguthaben von etwa 2,1 Milliarden NM. auf.
c/c/i
Oberkollbach. Die Oberklasse der Deutschen 'Volksschule in Oberkollbach fertigte zu Weihnachten aus eigenem Antrieb Spielzeug an und verkaufte dasselbe zugunsten des Deutschen Roten Kreuzes. Nicht weniger als 230 NM. konnten der Kreisstelle Ealw des TNK. übermittelt werden.
Wildbad. Am Weihnachtstag beging Frau Elisabeth« König, die älteste Einwohnerin unserer Stadt, ihren 90. Geburtstag. Sie erfreut sich noch verhältnismäßig guter körperlicher und geistiger Frische.
Freudenstadt. Hauptmann Willi Mayer, Ba- taillonssührer in einem Infanterie-Regiment, wurde mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Er ist bereits achtmal verwundet worden. Er war früher Volksschullehrer und bis zum Kriegsausbruch Gewerbelehrer in Freudcn- stadt.
Leonberg. In diesen Tagen vollenden zwei hoch- geschätzte und verdiente Erzieher unseres Kreises ihr 70. Lebensjahr, Oberlehrer Marquardt in Malmsheim und Oberlehrer Rosbjtzky in Renningen.
Pforzheim. Brötzingen? Ritterkreuzträger, Hans- Heinz Augenstein. Hauptmann in einem Nachtjagdgeschwader, starb im Alter von 23 Jahren den Flieg-rtod. Sein Vater ist Kraftfahrer in einem Psorzheimer Großbetrieb.
Märkte im Januar: Teckenpfronn am 25. Januar. Rindvieh- und Schweinemarkt; Leonberg am 31. Januar, Kram-, Rindvieh- und Schweinemarkt; Mönsheim am 18. Januar, Rindvieh-und Schweinemarkt.
W a ld die erste und einzige Webschule des Kreises ^gmaringen eröffnet. Träger dieser Schule ist der Kreis Sigmaringen, sie ist ein von der Land» wirtschastsschule unabhängiger Schulbetrieb. In vierwöchigen Kursen ist Bauern- und Landwirts- töchtern den Winter übe.r Gelegenheit geboten, das auf dem Land früher häufig betriebene Handweben zu erlernen. Das hiezu benötigte Not)- material wird gestellt, und es kann sich jede Teilnehmerin ein selbstgcwobeneS Kleid zulege».
Von einer Lawine verschüttet
Bregenz. Der 40 Jahre alte Jagdaufseher Hermann Maier ans VandanS wurde auf einem Dicnstgang von einer Lawine erfaßt und verschüttet. Eine Snchmannschast konnte bis jetzt nur den Skistock und die Skier des Verunglückten sin- den. Ter Jagdaufseher konnte aber, da zur Zeit große Lawinengefahr besteht, noch nicht geborgen werden.
Pfäffingen, Kreis Tübingen. Ais Fron Martha Eyth mit dem Fuhrwerk aufs Feld fahren wpllte, glitt sie aus und zog sich eine bedeutende Armvenchung zu, die ihre Federführung in die Chirurgische Klinik nach Tübingen notwendig machte.
Sigmaringen. Durch alle Lazarette in Sigma- ringen und Gcmmertingen gingen in diesen Tagen Abgesandte der Partei, um die Verwundeten im Rahmen schlichter Feierstunden zu beschenken. Auch Kreisleiter Hört in war in einzelnen La- zareitcn anwesend, sprach zu den Insassen vom großen Fronterleben zur Weihnachtszeit und deu- tete ihnen auch das sechste Kricgsweihnacht des deutschen Volkes. Die Ausführungen klangen in DankeSworien an die Verwundeten für ihren aufopfentden Einsatz und an das Pflegepersonal ^für- ihre hingehende Fürsorge aus.
Gestorbene: Elle Kicherer geb. Mahlein mit Kindern Edith, Hannclore und Hans, Heilbronn- Altensteig; Katharine Röck, Witwe, geb. Ackstal- ler, 84 I, Neuenbürg; Ludwig Rüdt, 27 I., Ditzingen; Josef Sanzcnbacher, 21 I., Weil der Stadt; Maria Riethmüller geb. Gcntner, 32 I., Eltingen; Jakob Tannecker, 64 I., Leonberg; Erwin Hönes, 20 I., Münchingen.
Zahl der Kriegsfreiwilligen steigt ständig
Nn kunäLmentLler OsZensLtr rum 1. >VcItIci-ieZ — Der bestausZebiläete ^slikg-mg
der Krirgsfreiwilligkeit der Jugend unter allen Umständen auch nach dem Eintritt in die Wehrmacht erhalten bleibt, denn, so sagt die Verfügung, „eine kämpf- und einsatzbereite Jugend ist das Kostbarste und Wertvollste, das unseren schwer kämpfenden Verbänden immer wieder durch die Heimat zugcführt werden kann."
Diese Stellungnahme der maßgebenden Dienststelle der Wehrmacht wird von der Jugend-üh- rung dankbar begrüßt. Das kommt in einer Vcr- lautbarung des amtlichen Organs des Jugcnd- führers des Deutschen Reiches, „Das junge Deutschland" zum Ansdruck. In dem Bestreben, so heißt cs darin, die Freiwilligen in die Trup- penteUe einzureihen, für die sie vornehmlich geschult sind und zu denen sie sich freiwillig selbst bekannt haben, liegt die beste Anerkennung für das abgelegte Freiwilligenbekenntnis und zugleich die Voraussetzung für die Erhaltung und Förderung der allgemeinen Dienst- und Einsatzfreude. Indem die Wehrmachtansbildnng auf der vormilitärischen Erziehung und soldatischen Neigung der Freiwilligen organisch aufbaut, wird dir Gesamtausbildnng bei der Truppe erheblich erleichtert und eine Ans- bildungsatmosphäre geschaffen, die zu deF höchsten Erwartungen berechtigt.
So hat die Kriegsfreiwilligenaktion nicht nur ideellen, sondern auch einen realen und praktischen Wert, da der zahlenmäßige beste Jahrgang der Kriegsfreiwilligen nach einer Forderung des Neichssugendsührcrs auch der bestausgebildete werden soll. ,
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sa. es war nnnlo», einem token Gluck nachzutrauern und sich mit bitteren Erinnerungen die Tage zu vergällen. Ihn verlangte nach einem neuen, lebensfrohen Dasein, und der Entschluß wurde unumstößlich in ihm. es an Lore» Seite, als seiner zweiten Frau, zu beginnen.
Die Voraussetzung dafür war eine reinliche Scheidung von der Vergangenheit. Dieie ließ sich am besten und schnellsten in Deutschland erlichen, und deshalb würde er Lore noch Deutschland begleiten, sobald der Weg in die Heimat wieder srei war.
Der Tag kam. Im Vertrauen auf die ihm gemachten Zusagen hatte Deutschland die Waffen niedergclegt. Sofort schrieb er an Piet van Croak. Der Brief kam mit dem Vermerk zurück. Empfänger nach Rotterdam abgereist. Anschrift unbekannt. Er hätte doch bester getan, den Brief nicht nach Dard'chilling. sondern nach Kalkutta zu richten. Aber daran war jetzt nichts mehr zu ändern. Dadurch, daß Pie» von Crook sich in Roiterbam befand, lag für ihn sogar eine zwinqende Notwendigkeit vor. Lore zu begleiten, wenn die Angelegenheit schnell geordnet werden sollte.
Das Ehepaar Velter stutzte, als Langenbeck ihm sagte, daß er Lore zu ihren Großeltern bringen werde, doch es tat so als lande es nichts dabe> -^-e w^c >-eut,lg überrascht von seinem Mitkommen. Sie würde sich nicht gefürchtet haben, die Reise allein zu machen, aber an seiner Seit« war es doch angenehmer.
Sie konnte es garnicht mehr erwarten, von Kabul fortzukommen, wenngleich sie sich hier sehr wohlgefühlt hatte. Sie sehnte sich danach. Deu.ich- land kennen zu lernen, von dem ihr Vater und auch Langenbeck so viel erzählt hatten, und auch die Großeltern, denen ihr Herz entgegenschlug. Noch stärker aber war ihr Wunsch, di« Familie Meinardus wiederzusehen, die sich doch wohl sicherlich scl)vn in Deutschland befand.
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Die Abschiedsstunde schlug. Mit tausend Dankesworten trennten sich Langenbeck und Lore von dem Ehepaar Velter und reisten von Kabul nach Karatschi, von wo sie mit dem Schiff noch Triest weiterfuhren.
Nun befanden sle sich schon auf dem Schienenwege nach München, ihrem ersten Reiseziel, wo ein Freund Langcnbecks. der Rechtstwült Gusts Huber, wohnte, der ihnen bei der Auffindung der Familie Meinardus behilflich sein sollte.
Vom Abteilfenstcr aus blickten sie hinaus auf deutsches Land. So beglückend das auch für sie - war, es kamen ihnen doch trübe Gedanken; Lore hatte an der Seite ihres Vaters, der nun in fremder Erde schlief, die Heimat betreten wollen, und , Langenbeck fiel seine beinahe Flucht zu nennende > Ausreise ein. ,
Doch glücklicherweise gab es für Lore viel > Neues, nie Geschautes zu sehen, was sie ablenkte, i und Langenbeck, der nicht müde wurde, ikre vielen Fragen zu beantworten, wurde lo nutzte s?m Nachhängen an Vergangenes entrissen. >
München war erreicht. Im Speisesimk ihre» Hotels nahmen sie ihre erste Mahlzeit aus deutschem Boden ein.
„Schmeckt es?" erkundigte er sich liebevoll und strich zart über ihre Hand.
„Ausgezeichnet. Nur der Wein macht mich ein bißchen müde", antwortete sie, ihm zulächelnd.
„Dem wird ein Nuhestündchen schnell abhelfen. In der Zwischenzeit werde ich Freund Huber in seinem Büro aufsuchen."
„Soll ich nicht mitkommen?" fragte sie, sogleich lebhaft werdend, begierig zu erfahren, ob Huber ihnen bei der Auffindung der Meinardus werde behilflich sein können „Ich verstehe Ihre Ungeduld nur zu gut. glaube aber, daß der Schlaf Ihnen zurzeit nützlicher ist. t Wahrscheinlich werden uns Hubers für heute ein- . laden, und da möchte Ich gern, daß Sie frisch und munter sind. Also, zügeln Cie bitte Ihre Ungeduld!"
Er nickte Ihr zu.
„Ja. ja. Sie haben recht", stimmte sie Ihm zu, aber mehr aus dem Gefühl heraus, daß er mit dem Freunde allein zu sein wünschte in der ersten Stunde ihres Wiedersehens.
Damit traf sie durchaus das Richtige. Langenbeck war hauptsächlich nach München gekommen," um Huber mit der Durchführung seiner Schei- > düng zu betrauen. r
Der schon etwas rundlich gewordene Rechtsanwalt machte bei Langcnbecks Eintritt große Augen, hatte er doch feit Jahr und Tag nichts > mehr von ihm gehört. ^
Cs gab ein freudige» Wiedersehen, dann mußt« Langenbeck Rede und Antwort stehen. ^
Es war für Huber, der Langcnbecks frühere Verhältnisse sehr gut kannte, eine Riesenüber- ^ raschung, daß dieser aus Afghanistan kam. Er hatte im Laufe von Langcnbecks Erzäblung noch i mehrfach Gelegenheit, den Kopf zu schütteln. Der j entzückenden blonden Frau Irmgard hätte er nie- / mals einen Treuebruch zugetraut. '
„Wärest du damals nur gleich zu mir gekommen. statt Hals über Kops in die Welt zu ziehen", sagte er leicht vorwurfsvoll.
„Das wäre tatsächlich vernünftiger gewesen, denn dann wäre ich heute der Fessel ledig."
„So meinte ich es nicht. Ich wollte lediglich hervorheben, daß du es aus Gründen der Freundschaft hättest tun sollen."
„Schon recht, lieber Gustl, ich habe den Tadel wohl verdient. Aber wenn plötzlich olles zusam- menbricht, wenn man vom liebsten Menschen belogen und betrogen Wird..."
„... rennt man auch noch nicht davon! Jetzt ist natürlich nichts mehr daran zu ändern. S° bst- verständlich übernehme ich deine Vertretung."
„Und nicht wahr, du sorgst dafür, daß alle» so schnell als möglich erledigt wird?"
„Aber ja. Bleibst du in München?"
. „Das kann ich le-der nicht. Ich habe nämlich aus ' Afghanistan ein Mündel mitgebrncht, das ich sei- l neu -Großeltern zusühren will, eine Vollwaise." s
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