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»Die Nerve« ginge« durch"
Ein Politruk von Sewastopol sagt aus
PK. Seit den frühen Vormittagsstunden liegt das raffiniert ausgeklügelte Berteidigungssystem der Bolschewiken im Süd- ob schnitt vor Sebastopol unter dem schwersten Feuer unserer Artillerie. Besonders der zweite Höhenzug der un? vorgelagerten Höhenkette, der sogenannte Sattel, ist aufs Korn genommen, weil hier immer noch stärkere Kräfte des Gegners vermutet werden. Die Reihenwürfe unserer Stukas, die heulend zum Angriff ansetzen, vervollständigen das surchtbare Vernichtungswerk. Selbst schwere Flak ist im Erdbefchuß eingesetzt, unmittelbar über den bolschewistischen Gräben zerplatzen krachend ihre Geschosse.
Lange Zeit regt sich drüben überhaupt nichts wehr. Ist der Gegner durch dieses Feuer mit Mann und Maus zermalmt morden, hat er sich aus diesem Hexenkessel zurück- und weiter nach hinten verzogen, oder wendet er eine seiner beliebten Taktiken an, um den Angreifer erst einmal herankommM zu lasten? Ei» Strchtruppunternehmen wird vorbereitet. Ein Zug rumänischer Infanterie soll eine gewaltsame Erkundung über die Stärke j»es Gegners durchführen. Kurz nach vierzehn Uhr beginnt das Unternehmen, dem wir uns anschließen. Behutsam geht es den ersten Hang hinunter. Eine Gruppe setzt sich von uns ab, um erst einmal mit dem Feinde Fühlung zu bekommen. Zwei oder drei iGewehrschüsse brechen drüben, die von den Rumänen mit ein paar Feuerstößen aus dem ME. erwidert werden. Dann ist es wieder grabesstill. Nur weiter hinten setzt irgendwo wütendes Feuer des Feindes ein. Ein unsichtbarer leichter Granatwerfer ist ebenfalls in Tätigkeit getreten und zwingt uns, die Köpse einzuziehen. Mit Ausnahme eines Minenverletzten kehrt der Stoßtrupp mitsamt seinen Gefangenen zurück.
Ihre anschließende Vernehmung beweist, daß das Trommeln der deutschen Waffen selbst den hartgesottensten Bolschewisten auf die Nerven gegangen ist. Gleich Nummer eins ist ein Kommissar, nennen wir ihn Koschkow, und was er aussagt, offenbart die ganze Tragödie dieses sinnlosen bolschewistischen Widerstandes. Niemand hat sich seit Tagen um ihre Verköstigung bekümmert. Der Hunger im Verein mit dem unaufhörlichen Bomben- und Eranatenhagel hat sie mürbe gemacht. „Man hat uns gesagt", so beginnt Koschkow, „wir müßten Sebastopol bis zum letzten Manne, verteidigen. Sebastopol sei das Tor zum Schwarzen Meer für unsere Flotte. Aber uns gingen einfach die Ner- ven durch!" Die versprochene Auffüllung der sowjetischen Reihen sei ausgeblieben.
Während der Kommissar Koschkow dieses und vieles andere zu Protokoll gibt, ziehen deutsche Kampfmaschinen am Himmel ihre Bahn, um sich über den feindlichen Linien erneut ihrer Bombenlast zu entledigen. Selbst dieses Motorengeräusch geht dem Manne so auf die Nerven, daß er angsterfüllt noch oben blickt und Kops und Rumpf von ihm eine krumme Linie bilden. Seine Genossen können späterhin überhaupt erst durch eine Zigarette in die Wirklichkeit zurückgerufen werden und bestätigen, daß sie gerne übergelaufen wären, wenn sie ihren Kommissar nicht gefürchtet hätten. „Sebastopol wird fallen", meint einer von ihnen. „Wir können dem deutschen Stoß auf die Dauer nichts Gleichwertiges entgegensetzen."
Von Kriegsberichter M. V. Scharnkr.
Die Ostfront meldet
DNB Berlin, 1. Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, griffen in der Nacht zum 1. Juli deutsche Kampfflugzeuge zahlreiche wichtige Bahnknotenpunkte der Bolschewisten zwischen Don und Oskol erneut mit starker Wirkung an. Zahlreiche Gebäude und Schienenstränge der Güterbahnhöfe wurden durch Bombentreffer schwer beschädigt und damit der Nachschubverkehr von Moskau nach dem Süden empfindlich gestört. Auch im Norden von Moskau waren in dieser Nacht Bahnstrecken und Güterbahnhöfe das Ziel deutscher Luftangriffe.
Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, wurde auch gestern wieder im Lauf des Tages und während der folgenden Nacht das in den letzten Wochen schon mehrfach angegriffene Gummiwerk von Jaroslawl an der oberen Wolga von deutschen Kampfflugzeugen erfolgreich bombardiert. .
Zerstörungen im Hafen und Stadtgebiet von Murmansk
DNB Berlin, 1. Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, bombardierten am Dienstag deutsche Kampfund Sturzkampfflugzeuge in mehreren Mellen die Hafenanlagen und das Stadtgebiet von Murmansk. Trotz des heftigen Abwehrfeuers der von der Schiffsflak unterstützten Flakbatterien drangen die deutschen Kampfflugzeuge bis über den Stadtkern von Murmansk vor. Im Inneren der Stadt sowie in den Lagerschuppen und Kaianlagen wurden durch Sprengbomben erneut Zerstörungen angerichtet. Besonders wirksam war, wie deutsche Aufklärer später feststellten, die Bombardierung der Dockanlagen von Rosta, das wenige Kilometer nördlich von Murmansk liegt. In mehreren großen Werftanlagen, in denen feindliche Transporter zur Reparatur lagen, wurden schwere Bombentreffer erzielt. Außerdem entstanden in Schwimmtrockendocks dieser wichtigsten Schiffsreparaturwerkstätte an der Eismeersront ausgedehnte und langanhaltende Brandet. Gleichzeitig bombardierten deutsche Kampfflugzeuge das in der Nähe des Flugplatzes Murmaschi gelegene Kraftwerk. Dabei wurde eine Umsormanlage in Brand gesetzt. Während dieses vernichtenden Angrifss aus Murmansk und seine Umgebung schossen begleitende deutsche Jäger acht feindliche Flugzeuge im Verlaufe hestiger Lustkämpfe ab.
Die Erfolge ««serer U-Doole
Rommels Siege — Auswirkungen der glänzenden Erfolge
unserer U-Boote im Atlantik
DNB Berlin. 1. Juli. Wie aus dem Bericht des Oberkommandos der deutschen Wehrmacht hervorgeht, tragen die deutschen Unterseeboote an dem Ergebnis der Atlantikschlacht im abgelaufenen Monat Juni wiederum den Hauptanteil. Sie vernichteten 132 Schiffe mit 755 300 BRT. gegen 14V Schiffe mit 787 400 BRT. im Mai. Obwohl die Abwehr seitens der USA.- Marine gegen die Angriffe der deutschen U-Boote verstärkt wurde, worauf auch von deutscher Seite mehrfach hingewiesen worden ist, konnten die deutschen U-Boote die Versenkungsziffern auf der gleichen Höhe halten. Die schweren Auswirkungen dieser Verluste an Transportern, Frachtern und Tanks zeigen sich jetzt am deutlichsten im Verlauf der Schlacht um Nordafrika, in der Ausschaltung Maltas und in der vollkommenen Herrschaft der Achsenmächte über die strategisch wichtigen Teile des Mittelineeres. Zahlreiche Schiffe, vollbeladen mit Flugzeugen, Panzern und sonstigem Kriegsgerät, Munition und Verpflegung, Treibstoff und Mannschaften, die gegen Rommel eingesetzt werden sollten, wurden schon Tausende von Seemeilen vor ihrem Bestimmungsort auf den Grund des Atlantik gelegt. Die wenigen Kelcitzüge, die bis ins Mittelmeer gelangten/ wurden hier in engster Zusammenarbeit mit Ueber- wasserstreitkrästen und den Luftwaffen der Achsenmächte vernichtet oder zerschlagen.
N»>»ld«r Tigblstt »Der Sesellschaster"
Die SV. leichte Division
2m Siegeszug von Tobrut bis in den Raum ostwärts Fuka
DNB Berlin, K Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht zu den Kämpfen in Nordafrika mitteilt, haben die oeul- jchen und italienischen Panzerverbände bei der Verfolgung des geschlagenen Feindes über Fuka hinaus neue Erfolge errungen. An den Kämpsen im libyjch-ägypthchen Raum ist die im Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 30. Juni genannte 9 0. leichte Division von Beginn des Siegeszuges der Achsentruppen an erfolgreich beteiligt. Schon bei den Kämpfen um Tobruk bewährte sich diese Division, die mit dabei war, als in den Nachmitiagsstunden des 21. Juni, dein Tage des Falles der Festung Tobruk, deutsch-italienische Panzerkräste zum Angriff gegen die Briten antraten. Der rasche Fall Tobruts und der soforrige Nachstoß zur ägyptischen Grenze hatte der britischen Führung keine Zeit gelassen, die volle Abwehrbereitschaft ihrer Kräfte in den Kreuzstellungen Fort Maödaiena—Collum herzustellen. Das schnelle Vordringen des deutsch-italienischen Angriffes zwang den Gegner, seine ursprünglich für die Verteidigung seiner Grenzstellungen eingesetzten Kampsverbände in einem Zuge bis in die Marsa-Mulruk-Stellung und teilweise darüber hinaus zurückzunehmen. Die 90. leichte Division stieß in rastloser Verfolgung noch in der Nacht zum 24. Juni auf die Küstenstratze in breiter Front westlich Marsa Matruk durch und öffnete die Straße bis Sidi Barani. In weiteren erbitterten Kümpfen wurden die britischen Panzer- und Aufklärungsabteilungen, die südwestlich Marsa Matruk eine bewegliche Verteidigung führen sollten, zurückgeworsen. Unaufhaltsam stieß diese deutsche Division 35 Kilometer ostwärts Marsa Matruk bis zur Küste vor, so daß der Ring um die auf die Festung zurückgeworseuen feindlichen Truppen geschlossen war. Nachdem mehrere imt starten Kräften unternommene, verzweifelte Ausbruchsversuche des eingeschlossenen Feindes in den Nächten zum 28- Juni und zum 29. Juni unter blutigen Verlmlen des Gegners gescheitert waren, traten die 90. leichte Division und deutsch-italienische Panzerverbände zum ent- scheidenden Angriff auf Marsa Matruk an. Nach Ueberwindung zahlreicher tiesgegliederter Befestigungsanlagen des Festungsvorfeldes wurde Marsa Matruk, der letzte wichtige Stützpunkt der Briten zwischen Sidi Barani und Alexandria, nach einem heftigen Bombenangriff deutscher Kampf- und Sturzkampfflugzeuge in den frühen Morgenstunden des 29. Juni gestürmt. Unmittelbar nach dem Fall der Festung trat auch die 90. leichte Division entlang und südlich der Küstenstraße die Verfolgung des geschlagenen Feindes nach Osten an, der zur Zeit im Raum ostwärts Fuka von den Achsenmächten Hai l bedrängt wird.
Im Zuge der Verfolgungskämpfe richlM die deutsche Luftwaffe in der Nacht zum 30. Juni heftige Mgriffe gegen feindliche Stellungen und Truppenansammlungen'ostwärts der Straße nach El Alamein. Der Feind, der sich in Stützpunkten der Wüste und des anschließenden Hochlandes zum Widerstand gegen die Spitze der nachdringenden deutsch-italienischen Panzerarmee zu sammeln versuchte, erlitt durch wirksame Bombenangriffe erneut hohe Verluste. Auch der Bahnhof von El Alamein, auf dem gerade Truppen- und Materialverladungen stattfanden, wurde durch Treffer schwer beschädigt, während gleichzeitig zahlreiche nach Süden fahrende Kraftwagenkolonnen von deutschen Kampfflugzeugen zersprengt wurden. Auch die teilweise befestigten Wüstenbahnhöfe ostwärts von El Alamein waren lohnende Ziele für die deutschen Bomben. Schwere blutige Verluste hatten dis britischen Truppen, die auf der felsigen Hochebene bei Abu Dweis an der Kattara-Senke durch wirksame Bombenangriffe erfaßt wurden.
Neuer britischer Armeerat
DNB Stockholm, 1. Juli. In London ist, wie Reuter meldet, ein neuer Armeerat ernannt worden. Er setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Sir Percy James Grigg, dem stellvertretenden Vorsitzenden, Brigadegeneral Lord Lroft, den Mitgliedern General Sir Alan F. Brooke, Generalleutnant Sir Ronald Forbes Adam, General Sir Walter K. Venning, Generalmajor und stellvertretender Generalleutnant Archibald Eny, Oberst und stellvertretender Generalleutnant R. M. Wecks, Hauptmann ArthuMHenderson, Hauptmann K- D. Sandys, Sir Robert I. SinclE Sir Frederick C. Bovenschen. Kapitain Baron MargessoMund Oberstleutnant Sir S. W. Mae Leay Erigg find nicht weiter Mitglieder.
Donnerstag, den 2. Juli 1942
Zeitgemäße Erinnerungen an große Worte Churchills
DNB Stockholm, 1. Juli. Der „Daily Mirror" erinnert zur rechten Zeit an die Unterhausrede Churchills vom 7. Mai 1941, in der der britische Ministerpräsident klipp und klar erklärte, der Verlust des Niltales sowie des Suezkanals wäre der schwerste Schlag, der dem britischen Empire versetzt werden könnte. Churchill betonte dabei, daß Großbritannien entschlossen sei, um diese Stellung zu kämpfen und daß er jeden Grund zu glapben habe, daß diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein würden. Er rief dann noch pathetisch aus, die Briten beabsichtigten, Kreta und Tobruk bis zum Tode und ohne irgendeinen Gedanken an Rückzug zu verteidigen. Der „Daily Mirror" bemerkt zu diesen großen Worten Churchills kleinlaut: „Die Warnung des Premiers habe im Frühjahr 1941 durchaus ihre Berechtigung gehabt. Jetzt könnte man sie aber mit viel größerem Recht wiederholen, denn der Feind sei in der Zwischenzeit wesentlich näher gerückt.
Man braucht übrigens gar nicht bis zum Jahre 1941 zurück- greisen. um Churchills Meinung über die Wichtigkeit der nordafrikanischen Positionen für das britische Empire festzunageln. Erst in der vorigen Woche gab Churchill im nordamerikanischen Senat die Erklärung ab, daß England Aegypten niemals verlieren dürfe und alles tun werde, damit dieses Land niemals verloren gehe. Jetzt nun, wo der Kampf um die letzte feindliche Befestigung vor Alexandrien im Gange ist, versucht . der Vabanquespieler Churchill die Lage teilweise so darzustellen, als handle es sich um Bagatellen. In einem Kommentar zur Schlacht in Aegypten schreibt z. V. die „Neuyork Times", daß mit dem Fall von Marsa Matruk die stärkste Verteidigungsstellung zwischen der ägyptischen Grenze und dem Niltal verloren ging. Aber „trotz des ungeheuer hohen Einsatzes, der auf dem Spiele steht, ist der Krieg in Nordafrika nur ein Miniatur- krieg. bei dem nur wenige hunderttausend Mann auf beiden Seiten zum Einsatz gelangen. Die großen Reserven an britischen Soldaten und Flugzeugen befinden sich auf den britischen Inseln."
Man sieht, sie drehen sich und winden sich wie ein getretener Regenwurm und man kann wirklich gespannt sein, welchen neuen Dreh Churchill zur kommenden Unterhausaussprache über Libyen gefunden haben wird.. Arcf alle Fälle zeigt das ganze Hin und Her der feindlichen Nachrichtengebung, daß Churchill wieder die alte Taktik verfolgt, immer die entfernter liegenden Gefahren als Entscheidungspunkte hinzustellen. Als Tobruk noch eine entfernter liegende Gefahr war. bszeichnete er diesen Punkt als entscheidend. Als für Aegypten die Gefahr noch entfernter lag, war es eben dieses Land. Churchill wird bestimmt auch diesmal wieder dem Unterhaus ein noch weiter entfernt liegende „größere Gefahr" aufzeigen, um damit die Niederlagen und Verluste in Nordafrika zu bagatellisieren.
Ausicklntz^eiche Schießerei in Uruguay
USA. betrachten jedes ihrer Handelsschiffe als Kriegssahrzeug
DNB Buenos Aires, 1. Juli. Auf einem der wenigen noch südamerikanische Häfen anlaufenden USA.-Handelsdampfer, dem Tanker „Baltic", ereignete sich ein sensationeller Vorfall, der dem ersten Offizier das Leben rostete. Das mit Maschinengewehren bewaffnete Schiff, das unter der Flagge von Panama führt, hatte im Hafen von Montevideo geankert. Unter den Matrmen, die am Dienstag schwer betrunken vom Landurlaub an Bord zurückkehrten, entstand eine wüste Schlägerei. Einer der Matrosen sprang plötzlich an das Maschinengewehr, richtete es gegen seine Kameraden und jagte eine Feuersalve über das Deck. Der aus dem Schlaf geschreckte erste Offizier eilte nach oben und wurde von einer zweiten- Geschoßladung getroffen. Er war sofort tot. Der Betrunkene konnte nur mit List von der Waffe fortgebracht werden.
Dieser Vorfall erhält durch die nachträgliche Intervention des U S A. - B o t s ch a f t e r s Dawson erhöhte Bedeutung. Er ersuchte, Pressemeldungen zufolge, den zuständigen Richter, der den Vorfall zu Protokoll genommen hatte, um das Verfahren einzuleiten, um Auslieferung der Akten. Er begründete seine Forderung damit, daß seine Regierung alle den Vereinigten Staaten unterstehenden Schiffe in Anbetracht der gegenwärtigen Lage als Kriegsschiffe ansehe und daß auch für diesen Fall die nordamerikanische Justiz zuständig sei.
Maffenbeeinfluffung in England
Unrer dem Einfluß der Hiobsnachrichten von der ägyptischen Front und der neuen schweren Verluste, die der englischen und amerikanischen Schiffahrt bei ihren beschleunigten Heereslieferungen zugefügt werden konnten, hat Churchill zu allen Künsten der Massenbeeinflussung gegriffen, um sich selbst zu halten und das Unterhaus und die englische Bevölkerung dumm zu machen. Die Methoden dieser Jllusionsmache sind nicht unbekannt. Nach altem jüdischen Rezept öffnete der englische Premier zunächst alle Notventile, durch die der angestaute Zorn des Empire einen Ausweg finden kann. Auch die englischen Zeitungen wurden angewiesen, die düstere Wirklichkeit der letzten Tage nicht zu verschweigen, sondern von Fehlern, Miß- standen und von Schuldigen zu schreiben, die für die erlittenen harten Rückschläge verantwortlich gemacht werden können. In diesem Sinn ist die Preisgabe Ritchies zu beurteilen, dem auf einmal alle optimistischen Prophezeiungen Churchills über den Ausgang der Nordafrika-Schlacht in die Schuhe geschoben wurden. Gleichzeitig warf man aber auch viele der bisherigen Schlagworte der britischen Strategie über den Hausen, um dafür mit geheimnisvollen Andeutungen einer angeblich „neuen" Taktik aufzuwarten, die jetzt von Auchinleck am Ostausgang der großen Wüste westlich Alexandrias und Kairos exerziert werden soll. Daraus werden Hoffnungen für neue Erfolgsmöglichkeiten entwickelt, die in dem phlegmatischen Engländer das Gefühl wachrufen, als ob das ganze Desaster der letzten Wochen nicht allzu ernst genommen werden dürfe und als ob man nur einen neuen Rückschlag erlitten habe, dessen Nachwirkungen durchaus zu reparieren sind.
So faselte z. B. United Preß: „Die Schlacht um Aegypten ist in eine neue Phase getreten, da die Empire-Streitkräste die Etablierung statischer Verteidigungsstellungen, die sich gegenüber der dynamischen Taktik als unzweckmäßig erwiesen, nunmehr aufgegeben haben und längs einer „flüssigen Front" im wahrsten Sinne des Wortes einen Bewegungskrieg führen. Sie konzentrieren ihre Bemühungen auf rasche Vorstöße von Tanktruppen, die nach dem Durchbruch durch die feindlichen Linien sich fächerartig ausbreiten und einen festen Verteidigungspunkt einzuschließen suchen. Nach Ansicht informierter Kreise könnte es dadurch Rommel erleben, daß seine Panzerkolonnen durch die bewegliche „Offensiv-Defensive" allmählich aufgerieben werden, wenn es ihm nicht gelingt, seinen Blitzsieg von Tobruk zu wiederholen." Sofern hier nicht ungescheut die Grundsätze der deutschen Angriffstaktik gestohlen und einfach auf englische Verhältnisse übertragen werden, handelt es sich bei diesen Phrasen um nichts anderes als um hochtönende Verballhornungen des einfachen Begriffs „regellose Flucht", der dem
wngianoer aus der Straße freilich weniger angenehm eingehen dürste.
In ähnlichem Stil erzählte Reuter: „Wenn Rommel in der Wüste zum Stehen gebracht werden kann, wird sich seine ge- wagte Strategie an ihm selbst rächen. Die britische Kriegsgeschichte ist reich, ja fast zu reich an Beispielen eines schließ- lichen Sieges der Moral über das Material in Lagen, in denen alle physischen Berechnungen zu unseren llngunsten standen." Wo diese überlegene britische „Moral" gegenwärtig Herkommen soll, bleibt dunkel. Ein australischer Kriegsberichterstatter beschreibt dafür den Zustand der britischen Armee bei Marsa Matruk wie folgt: „Ich bin an Lastwagen nach Lastwagen voll unserer Soldaten vorbeigefahren. Sie lagen in den offenen Wagen auf dem Rücken und eine Staubschicht bedeckte ihr Gesicht. Sie waren phlegmatisch wie britische Soldaten immer sind, wenn sie sich einem Eefechtseinsatz nähern. Sie sangen nicht und sie redeten nicht. Sie lagen nur da, betasteten ihre Gewehre, und es war eine — Wohltat, sie anzusehen." Der Kairoer Korrespondent von „Daily Telegraph" aber gab bekannt, daß man „in Kairoer Militärkreisen bereits erwäge, ob es unter diesen Umständen nicht ratsam wäre, den abgekämpften britischen Soldaten Drogen zu verabreichen, damit sie noch weiter durchhielten." Hier hat man dis Widerlegung der Churchillschen Hypnosephrasen von der „moralischen lleberlegenheit" der Engländer aus dem Munde von Kriegsberichterstattern gleichsam unmittelbar bei der Hand. Man sieht, wie in London die Wahrheit umgelogen wird, damit die Welt nichts von den wirklichen Ausmaßen der ägyptischen Katastrophe und von der Erschütterung des Empire erführt, die sich rm östlichen Mittelmeer an- kundigt.
Ein weiteres Beispiel für diese heuchlerische Zweideutigkeit, die seit jeher die britische Politik kennzeichnet, bietet auch die neue Verlautbarung über das englisch-sowjetische Finanzierungsabkommen, das die Bezahlung militärischer Lieferungen oder anderer Hilfeleistungen militärischer Art an die Sowjetunion regelt. Man hat es hier mit einem Ausklang der Molotow-Verhandlungen in London zu tun, der äußerst eigenartig ist. Hinter dem äußeren Drum und Dran dieses Abkommens verbirgt sich nämlich nichts anderes als die Tatsache, daß England die von den USA. erhaltenen Material- und Knegs- lieferungen für teueres Geld an die Sowjets weiteroerschiebt, um damit mitten im Kriege ein Geschäft zu machen. Alles andere ist Phrasendrusch und künstliche Vernebelung! Auch hier ist also die kiand Churchills zu spüren, der skrupellos, wo er nur kann, im Trüben fischt. Er verschachert selbst die Hilfe, leistungen seiner Verbündeten, wenn es ihm in den Kram paßt. Selbst auf den Trümmern des Empire hofft er schließlich ähnlich wie Ahasver als der „ewige Brite" übrig zu bleiben.
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