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Ragolder TagblattDer Gesellschafter*

Donnerstag, den 12. Juni 1811

Schwerer Schlag auf Englands Olversorgungszenirale

Nachhaltige Wirkung des deutschen Luftangriffs auf Haifa Strategische Bedeutung Kretas immer deutlicher

lose» Bombenabwurf britischer Flugzeuge gezwungen wurde, nunmehr auch selbst ähnlich vorzugehen. Dies wurde in de« Berichte» des Oberkommandos der Wehrmacht jedesmal aus­drücklich bekauutgegeben. Während aber, von diesen Vergeltungs- schlägen abgesehen, die deutsche Luftwaffe bemüht ist, auch heute »och nach Möglichkeit jeden unnötigen Angrisf aus die englische Zivilbevölkerung zu vermeiden, zeigt die Wirkung der britischen Luftangriffe genau das gegenteilige Bild. Infolgedessen war auch der angerichtete militärische und wehrwirtschastliche Scha­de« sehr gering. Gleichzeitig aber stieg di« Prozentzahl der Sprengbomben, welche die britische Lustwasse auf Wohn­häuser deutscher Städte, darunter auf Krankenhäuser, Lazarette, Kirche« und Friedhöfe warf. Damit wird bewiesen, dag Groß­britannien glaubt, planmäßig den Terrorkrieg gegeu die deutsche Zivilbevölkerung führen zu können. Die Berechtigung der deutsche« Vergeltuugsschläge wird damit nur bestätigt.

Deutsche Jagd- und Flakverbände wehrten die Angriffe des Gegners auf das Reichsgebiet und die besetzten Gebiete mit steigenden Erfolgen ab. Im übrigen verhinderte die vorbildliche Haltung der Zivilbevölkerung und aller Organisationen des Luftschutzes, daß der Heimat größerer Schaden an Gut und Blut zugesiigt wurde.

Durch deutsche Fliegerabwehrartillerie wurden bis Ende April 97 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Die Zahl der in Lustkämpfen über Großbritannien und dem Fest­land abgeschossenen englische» Flugzeuge beläuft sich auf 2 71. Weitere 73 britische Flugzeuge wurde« am Boden zerstört. Mit­hin verlor die britische Lustwasse allein auf diesem Kriegsschau­platz während der ersten vier Monat« des Jahres 411 Flug­zeuge. Demgegenüber lagen die Verluste der deutschen Lust­wasse noch wesentlich u»ter 50 Prozent.

Der deutschen See- und Luftkriegführung gegeu England kam es in der Berichtszeit besonders zugute, daß durch Italien im Mittelmeerraum dauernd starke britische See- und Luftstreit» Iräfte gebunden wurden. Diese bedrohten andererseits in zuneh­mendem Maße die italienischen Seeverbindunge« nach Libyen und erschwerten damit den Abwehrkampf der dort stehenden ita- lieunischen Heeresoerbände gegen zahlenmäßig und technisch weit «verlegene, aus allen Teilen des Empire herangeholte britische Kräfte.

Um die Lage im Mittelmeer zu erleichtern, wurde An­fang Januar zunächst ein deutsches Fliegerkorps unter General der Flieger Geisler in Unteritalien eingesetzt. Im Zusammen­wirken mit italienischen Fliegerverbänden hielt es in Tag- und Nachtangriffen den englischen Stützpunkt Malta nie­der, fügte den britische« Seestreitkriisten schwerste Verluste zu, versenkte eine beträchtliche Zahl feindlicher Schiffe und bekämpfte mit großem Erfolsg die britische» Flughäfen i« Aegypten und in der Cyrenaika.

Der Feldzug in Nordafrika

Wenig später entschloß sich der Führer und Oberste Befehls­haber der Wehrmacht, entsprechend einer Vereinbarung mit dem Duce, an der Seite der italienischen Wehrmacht in Nord­afrika mit deutschen Truppe» unmittelbar einzugreifen. Von Mitte Februar an wurde« diese in fortlaufenden Seetranspor­ten unter dem Geleit italienischer Seestreitkräfte und unter Luftsicherung durch deutsche und italienische Flieger nach Libyen überführt. Zusammen mit dort bereits stehenden italienischen schnellen Verbänden bildeten sie im Rahmen der italienischen Armee in Libyen unter dem Befehl des Generals Garibaldi das deutsche Afrikakorps, mit dessen Führung der im Feldzug gegen Frankreich als Kommandeur einer Panzerdivision hervor­ragend bewährte Generalleutnant Rommel betraut wurde.

Sogleich nach der Ausschiffung oorgeworsene deutsche Auskla- rungskräste stießen am 22. Februar bis westlich El Agheila vor und gewannen damit für die weiteren Operationen eine günstige Ausgangsstellung. Die nach und nach eintressenden und sofort vorgezogenen Teile des Korps schlossen ohne Verzug dort­hin aus. Durch Bortreiben von Sicherungen tief in die Wüste hinein wurde die Südslanke gegen lleberraschungen gesichert.

Noch vor beendeter Versammlung seiner Kräfte trat Gene­ral Ngmmel am 24. März zum Angriss an. Schon am 31. März durchbrachen Panzertruppen des Korps, wirksam un­terstützt von Kampfverbänden der deutschen und italienischen Luftwaffe, die ostwärts El Agheila seit längerem vorbereiteten und zäh verteidigten britischen Stellungen. In rastloser Verfol­gung des nunmehr fluchtartig nach Norden zurückgehenden Geg­ners wurde am 2. April Agedabia und schon zwei Tage später der als Nachschubbafis für die weiteren Operationen wich­tige Hafen Benghasi genommen. Reiche Beute fiel hier­bei in die Hände der Verbündeten.

Vor den aus dem Raum um Benghasi entlang der Küste so­gleich weiter vordringenden deutschen und italienischen Divisio­nen wich der Feind nur Schritt für Schritt unter mehrfachen Eegenangrisfen nach Osten aus. Inzwischen hatte General Rom­mel starke motorisierte Kräfte seines Korps zum Vorstoß, quer durch die Wüste in nordostwärtiger Richtung angesetzt. Sie er­reichten bereits am 8. April nach Ueverwindung hartnäckige« feindlichen Widerstandes das 258 Kilometer »ordostwärts Age­dabia gelegene Bir Tengeder. Teile drehten hier nach Nor­den ei», stellten noch am gleichen Tage bei El Mechili eine starke feindliche Gruppe zum Kampf und schlugen sie vernichtend. Der Gegner büßte hierbei neben schweren blutigen Verlusten über 2088 Gefangene, darunter mehrere Generale und zahlloses Kriegsgerät ein.

Die übrige« Kräfte blieben im Vorgehe» nach Nordoste« und «ahme» ungeachtet heftiger Landstürme und großer Nachschub- fchwierigkeiten am 8. April nach schwerem Kampf den wichtigen Küstenplatz Derna. Hierbei zeichnete sich Generalmajor Kirch- heim durch vorbildlichen persönliche« Einsatz besonders aus. Am 8. April trafen dort auch die entlang der Küste oorgestoßene» Teil« des Afrikakorps ei«.

Nach dem Fall von Derna wurde die Verfolgung der ent­kommenen Teile des Feindes unverzüglich ausgenommen. Noch

Entsetzliche Familientragödie

In dem kleinen Ort Camajore in Italien überraschte der 31jährige vorbestrafte Sohn des Hauses, der kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden war, seine Familie, die beim Abend, brot saß. Versammelt waren die Eltern, ein Bruder und anders Verwandte. Der Zurückgekehrte überreichte dem Vater, mit dem er nicht gut stand, einen Brief und verlangte, dieser solle ihn lesen, Als er sich weigerte, befahl der Heimkehrer dem Bruder, die Tür des Hauses zu verschließen, wogegen der Vater als Herr des Hauses scharf Einspruch erhob. Darauf riß der Sohn einen Revolver heraus und rief zum Vater gewandt:Wenn du diese Tür öffnest, bringe ich Dich um!" Der Vater blickte ihn sch:, s an, dann ging er zur Tür und öffnete sie. Im gleichen Augenblick schoß der Sohn auf ihn und tötete ihn sofort. Die an­deren Familienmitglieder saßen noch starr vor Entsetzen da, als der Rasende mit mehreren Schüßen auch noch den Bruder schwer verwundete. Als er dann wegging, stolperte er. Die Waffe entlud sich und tötete ihn selbst auf der Stelle. *

DRV. Berlin, II Juni Die strategiscbe Auswirkung des deutschen Sieges auf Kreta wird mit jedem Tag deutlicher sichtbar. Seit einer Woche fällt in kurzen Abständen Schlag auf Schlag auf die britischen Bastionen im östlichen Mittelmeer nieder.

Dem ersten Luftangriff auf Alexandria in der Nacht zum b. Juni folgte drei Nächte später ein zweites und heftigeres Bombardement. Ein dritter Vorstoß der deutschen Luftwaffe richtete sich in der Nacht zum 10. Juni gegen den britischen Flot­tenstützpunkt Haifa an der Nordküste Palästinas. Haifa gehört zu den stärksten Stützpfeilern, auf denen Großbritanniens Stel­lung im Ostmittelmeer beruht.

Stadt und Hafen Haifa verdanken ihre sprunghafte Entwick­lung in den letzten Jahren sowohl der politisch-strategischen Machtverschiebung im Mittelmeer, wie besonders auch der Be­deutung, die es in der Erdölwirtschaft gewonnen hat. Seit Januar 1935 führt nämlich von hier eine direkte Rohrleitung, die sogenannte Pipea Line zu dem wichtigen Erdölgebiet im Irak. Diese über 1000 Kilometer lange Oelader führt von Haifa nach Haditha und weiter über Euphrat und Tigris hinweg nach Kirkuk in das Herz des irakischen Oelgebietes. Ein nördlicher Strang, der in Haditha abzweigt und nach Tripolis führt, liegt seit dem Waffenstillstand Frankreichs im Sommer 1910 still, da ihn die Engländer durch ihre Militärbehörde absperrten.

Während man noch bis 1938 ausschließlich das rohe Oel in Tankschiffen weiterverfrachtete, errichteten die Engländer in Haifa 1939 eine große Raffinerie, um nun von dort aus vor allem ihre Mittelmeerflotte mit Fertigproduktion, mit Dieselöl, Heizöl und Schmieröl beliefern zu können Diele Raffinerie wurde noch gerade kurz vor Kriegsausbruch fertiggsstellt. Ihre Zerstörung durch italienische Luftangriffe leitete den neuen Ab­schnitt der Geschichte des Irak ein.

Einen Begriff von der Bedeutung Haifas als Oelstation be­kommt man, wenn man sich die Angaben für das letzte Vor­kriegsjahr vergegenwärtigt. Danach beträgt die Transportlei-

am 18. April erreichten deutsche und italienische Truppen die Gegend von Tovruk, wo ihnen frische und starke britische Kräfte entgegentraten. Hier fiel, seinen Truppen vorauseilend, Generalleutnant von Prittwitz und Eafsrou bei einer Erkun­dung in vorderer Linie. Am 11. April wurde die Einschließung des von beherrschenden Höhen mit festungsartig ausgcbauten Stellungen umgebenen Platzes vollendet.

Schnelle Verbände stießen darüber hinaus auf Vardia vor, das am 12. April genommen wurde, bemächtigten sich tags darauf «ach mehrstündigem Kampf gegen britische Panzer des Grenz­forts Capuzzo und überschritten die ägyptische Grenze. Gegen­angriffe des Feindes brachen unter schweren Verlusten zusam­men. Ebenso scheiterten alle mit teilweise sehr starken Kräften und unter Einsatz von Panzern unternommenen Versuche des Gegners, den sich immer enger schließenden Ring um Tobruk zu sprengen.

2n knapp zwei Monaten hat das deutsche Afrikakorps unter Len besonders schwierigen Verhältnissen des afrikanischen Kriegs­schauplatzes und unter schweren Kämpfen gegen starke britische Kräfte über 1888 Kilometer zuriickgelegt. Dank der kühnen, an- grisfssreudige» Führung und der überragenden Leistung der deutschen und italienischen Verbände ist es gelungen, in drei­wöchige m-F eldzug dieganze Cyrenaika mitAus- nahme von Tobruk zurückzuerobern und damit die früheren britischen Erfolge wieder zunichte zu mache«.

Zum Gelingen dieser Operationen trugen die deutsche und italienische Lustwasse und die italienische Kriegsmarine in hohem Maße bei. In Libyen eingesetzte Verbände der deutschen Luft­waffe unter Generalmajor Fröhlich, und mit ihnen wett­eifernd italienische Luftstreitkräfte, unterstützten die Heerestrup­pen durch weiträumige Aufklärung und wirksames Eingreifen in den Erdkampf. Sie trafen den feindlichen Nachschub empfind­lich durch kühne Luftangriffe auf Kolonnen, Schiffe und Häsen sowie durch Verminung des Suezkanals. Hierbei wur­den bis Ende April bei geringen eigenen Verlusten 72 feind­liche Flugzeuge abgeschossen.

Die schwierige Aufgabe der Seetransporte von Italien nach Nordafrika wurde schnell und erfolgreich bewältigt. Den Geleit­schutz übernahmen italienische Seestreitkräfte. Dank ihrem auf­opferungsvollen Einsatz und der bei jedem Wetter geflogene« deutschen und italienischen Luftsicherung hielten sich die Ausfälle der Ueberführung der Transportstaffeln in ganz geringen Grenzen.

Der zweite Teil des Berichts des Oberkommandos der Wehr­macht über den Feldzug aus dem Balkan wird morgen bekannt­gegeben.

England stellt Fremdenlegionen auf

Völkerrechtsbrnch gegenüber den Staatsangehörigen aus dem Krieg bereits ausgeschiedener Länder

DNV Berlin, 11. Juni. Sämtliche männliche Staatsangehö­rigen von Belgien, Frankreich, Holland, Norwegen, der ehe­maligen Tschechoslowakei und des früheren Polen, die sich zurzeit in Großbritannien aufhalten, haben den Befehl erhalten, sich am 10. Juni zum Militärdienst zu stellen. Dieser Befehl gilt nach einer Meldung des britischen Rundfunks für alle männ­lichen Staatsangehörigen im Alter von 26 bis 35 Jahren.

Großbritannien hat seit jeher sein Ziel darin gesehen, durch fremde Hilfsvölker seine Schlachten schlagen zu laßen. Nachdem in dem bisherigen Verlauf des Krieges auf allen Kriegsschauplätzen seine Fremdenlegionen so gut wie aufgerie­ben wurden, ist es für England typisch, sogleich neue Fremden­legionen aufzustellen. Was aber an den neuesten Maßnahmen besonders zu beachten ist, ist ihre schwere Völkerrechts­widrigkeit. Denn diesmal geht England offenbar darauf aus, nach dem Vorbild vergangener Jahrhunderte geradezu durch Menschenraub fremde Staatsangehörige in seine Kriegsdienste bineinzupreßen, deren Heimat sich überhaupt nicht mehr im Kriegszustand mit Deutschland befindet. England begeht nicht nur einen flagranten Völkerrechtsbruch, sondern es scheut sich nicht, diese fremden Staatsangehörigen in eine Lage zu bringen, die sie schärfsten Maßregeln aussetzen könnten.

Matrosen des im Hafen von Rio de Janeiro liegenden ehe­mals jugoslawischen DampfersNikolina Matuovic" verwei­gerten die von derjugoslawischen Gesandtschaft" befohlene Reise nach Kanada in englischen Diensten, da sie die verräterische Exilregierung nicht anerkennen wollen. Der Kapitän heuerte an ihrer Stelle für die Kanadafahrt brasilianische Matrosen an.

stung im Jahre 1938 im Nordstrang 2,2 Millionen, im Süd­strang 2 079 000, zusammen also 4,2 Millionen Tonnen.

Gegen diese Oelversorgungszentrale der britischen Flotte in Haifa richtete sich in der Nacht zum 10. Juni der Angriff starker deutscher Luftstreitkräfte. Die bei guter Sicht abgeworfenen Bom­ben lagen durchweg in den befohlenen Zielen des Hafengebie­tes. Ausgedehnte Brände und gewaltige Oualmwolken zeigten die verheerende Wirkung zahlreicher Volltreffer in den lang­gestreckten Oeltanklagern an. Sprengbomben rissen die fast 509 Meter langen Lademolen auf und richteten an den Kaianlagen und Verladeeinrichtungen beträchtliche Zerstörungen an. Mit besonders nachhaltiger Wirkung wurden die Oellagerplätzs am Nordende des Hafens aufs Ziel genommen.

Der Angriff auf Haifa und die beiden Angriffe auf Alexan­drien, die innerhalb einer Woche von den neugewonnenen Po­sitionen auf Kreta unternommen wurden, zeigen, daß es jetzt im östlichen Mittelmeer zwischen Alexandrien und Suez bis nach Haifa für die britische Wehrmacht keinen Stützpunkt mehr gibt, der nicht in der Gefahrenzone der deutschen Luftwaffe liegt.

Syrien als jüdisches Einwanderungsland

DNB Damaskus, 11. Juni. Bei dem Einfall in Syrien kom­men in der britischen Armee auch Abteilungen jüdischer Hilfs­truppen zum Einsatz, die in Palästina angeworben und ausgc- bildet wurden. Wie aus Jerusalem gemeldet wurde, hatte man diesen Truppen vor ihrem Einsatz gegen Syrien durch britische Offiziere erklären laßen, der bevorstehende Kampf gehe nicht nur um britische, sondern auch um jüdische Interessen. In ara­bischen Kreisen ist man davon unterrichtet, daß zwischen der britischen Regierung und der Jewish Agency in Jerusalem Ab­machungen getroffen wurden, Syrien gegebenenfalls ebenso wie Jerusalem der jüdischen Einwanderung zu öffnen. Man hat ferner Beweise dafür, daß der Zionistenhäuptling ChaimWaiz- mann in dieser Sache mit dem britischen Kolonialamt verhan­delt hat.

Heldentod des Admiral Lütjens

Sein Nachfolger Admiral Schniewind

DNV Berlin, 11. Juni. Der Flottenchef Admirat Lüt- jens hat beim Untergang des SchlachtschiffesBismarck" de» Heldentod gefunden. ^

Zu seinem Nachfolger hat der Führer und Oberste Befehls­haber der Wehrmacht den bisherigen Chef des Stabes der See­kriegsleitung, Admiral Schniewind, ernannt.

Ritterkreuzträger Cirener gefallen

DRV Berlin, 11. Juni. Bei den schweren Kämpfen um die Festung Tobruk starb der Ritterkreuzträger Oberleutnant Cire­ner den Heldentod.

Mit seinen Panzerpionieren stürmte er gegen die Bunker, die sich in ununterbrochener Kette von Meer zu Meer um den Hauptort der Marmarica ziehen. Mit kühnem Mut und großer Tapferkeit kämpften sich die Stoßtrupps durch Minensperren und Drahtverhau. Sie arbeiteten sich durch den Sperrgürtel der Ar­tillerie, durch Pak- und Maschinengewehrfeuer der gut getarnten, aus nächster Entfernung noch nicht zu erkennenden Eefechts- stände. Am Morgen des 1. Mai war eine britische Bresche in die unterirdische Vunkerlinie gerissen. Die Australier, die sich zähe gewehrt hatten, waren gefallen oder gefangen, und das El Medauuar mit seinen 209 Metern, der höchste Kegel dieser starken Befestigungsanlage im welligen Gelände um Tobruk, fest in deutscher Hand. Aber der Chef der 3. Kompanie, Ritter­kreuzträger Oberleutnant Cirener, war gefallen. Er krönte sein vorbildliches Soldatenleben durch den Einsatz des höchsten, das der Mensch dem Vaterlande geben kann. Auf dem kleinen deutsch-italienischen Heldenfriedhof an der Via Valbia vor To­bruk wurde er zur ewigen Ruhe gebettet

Das Ritterkreuz errang Oberleutnant Cirener nach der gro­ßen Schlacht in Frankreich, als die siegreichen deutschen Ar­meen nach Süden stießen. Oberleutnant Willi Cirener wurde 1913 als Sohn eines Hauptmanns in Winslaken (Rheinland) ge­boren. Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften trat er in ein Pionier-Bataillon ein. 1939 wurde er zum Ober­leutnant befördert.

Eichenlaub zum Ritterkreuz

An Kapitiinleulnant Liebe und Oberleutnant zur See Endraß

DNB Berlin, 11. Juni. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat dem Kapitänleutnant Heinrich Liebe und dem Oberleutnant zur See Endraß das Eichenlaub zum Rit­terkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und an beide Offi­ziere folgendes Telegramm gerichtet:

In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf um die Zukunft unserers Volkes verleihe ich Ihnen an­läßlich der Versenkung von 200 000 VRT. feindlichen Handels­schiffsraumes als dreizehntem bzw. vierzehntem Offizier der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiser­nen Kreuzes. gez. Adolf Hitler."

Abschiedsfeier in Plewen

Deutsch-bulgarische Freundschaftskundgebung

DNV Sofia, 11. Juni. Die Stadt Plewen war am Montag der Schauplatz einer Kundgebung deutsch-bulgarischer Freund­schaft und Verbundenheit. Den in Plewen garnisoniert gewe­senen deutschen Truppen wurden von den bulgarischen Behörden und der Bevölkerung ein herzlicher Abschied zuteil. Auf dem von einer großen Menschenmenge umsäumten Freiheitsplatz der Stadt waren die deutschen Truppen in Paradeaufstellung an­getreten. Mit dem Bczirksdirektor Boris Kasanlieff hatten sich alle maßgebenden Vertreter der zivilen und militärischen bul­garischen Behörden zur Abschiedsfeier eingefunden. Nach einer Ansprache des Vezirksdirektors überreichten Schüler jedem deut­schen Soldaten ein Geschenk zum Andenken.

Im Anschluß an die Abschiedsfeier auf dem Freiheitsplatz gab der Plewener Kammerabgeordnete Peter Dumanoff einen Emp­fang. Der Abgeordnete überreichte den deutschen Offizieren zum Andenken Blumenvasen, Wein und Zigaretten. Der Komman­deur der deutschen Truppen dankte in deren Namen für die Herz-