k. Leite Nr. Sk

Nagolder LagVlattDer Gesellschafter-

Freitag, de« 28. April 1,<i

Mit den deutschen Heeren

Dm Amerikaner wählte im Weltkrieg die deutsche Seite

Im Jahre 1917 erschienen m einem deutschen Verlag die Be­richte eines Amerikaners, der schon im russisch-japanischen Krieg als Kriegsberichterstatter tätig gewesen war. Beim Ausbruch des Weltkrieges beschloß er, als er aufs neue ins Geschirr als Kriegs­berichterstatter gehen sollte, sich aus die Seite Deutschlands zu stellen, des nach seiner Ueberzeugung und Erwartung künftigen Siegers. Trotz aller Schwierigkeiten, die ihm deshalb von fran­zösischer, englischer und amerikanischer Seite gemacht wurden, hielt er energisch an seiner Freundschaft für Deutschland fest. Sein für Amerika bestimmtes Manuskript fiel im Sommer 1915 in englische Hände, weil die Engländer schon damals fast alle Post­sendungen nach Amerika beraubten. So kam Edwin Emersons Name auf die berüchtigte schwarze Liste der Engländer, denen seine Kabelberichte und Funtspriiche über die deutschen militä­rischen Erfolge ohnedies schon unbequem geworden waren.

Wegen eines Vortrags vor den Schülern und Eeneralstabs- »ffizieren der amerikanischen Kriegsschule in Washington, in dem er das scharfe deutsckie Vorgehen gegen den belgischen Franktireur­krieg als eine militärische Notwendigkeit bezeichnet hatte, ver­langte der Anwalt der französischen Republik in den Vereinigten Staaten, daß Oberst E -/"'nr al« "'naestellter Reser"'Pfi­ster wegen angeblicher Neutralitätsverletzung vor ein Militär­gericht gestellt werden sollte. Dieser Antrag wurde zwar militä- cischerseits abgelehnt, später aber, als Emerson nach Deutschland als Kriegsberichterstatter zurückkehren sollte, hatte er Unannehm­lichkeiten mit Botschafter Eerard, der ihm nicht nur seinen ameri- k-»Lischen Reisepaß abzmisten versuchte, sondern auch Emerson seme amerikanischen Depeschen, Postsendungen und Eeldbriefe, welche zu Händen der Botschaft in Berlin ankamen, vorenthielt. Als Emerson dann sich bei seiner Regierung in Washington zu beschweren versuchte und u. a. enthüllte, daß Botschafter Eerard ihm zuerst zugemutet hatte, unter dem Deckmantel reiner Kriegs­berichterstattung im Felde Spionage gegen Deutschland zu trei­ben, wurde seine Beschwerdeschrift auf dem Wege nach Amerika den Engländern in die Hände gespielt und von diesen an den amerikanischen Botschafter in Berlin zurückgesandt. Erbost ver­langte der Botschafter, von dem Emerson sagte, daß er von An­fang an nur ein verkappter Agent Englands gewesen sei, von der deutschen Regierung die Auslieferung Emersons an seine Bot­schaft unter dem Vorwand daß Emerson kein Amerikaner sei, und als dies ihm nicht zugesagt wurde, verlangte Eerard die Aus­weisung Emersons alslästigen Ausländer", beides vergebens.

Die Kriegserklärung Amerikas machte dann seiner Tätigkeit als amerikanischer Berichterstatter bei den Zentralmächten ein jähes Ende. In Anerkennung seiner wahrheitsgetreuen Berichte wurde es jedoch Emerson von den Regierungen der Mittelmächte gestattet, sich unbehelligt in die Schweiz zu begeben. Dies war Emerson jedoch unmöglich, weil der amerikanische Gesandte in der Schweiz auf Befehl der Wilson-Regierung Emersons amerikani­schen Reisepaß als ungültig erklärte und zweitens weil die Schweizer Regierung auf Betreiben des englischen Gesandten in Bern wegen Emersons Enthüllungen über die Spionagetätigkcit Sir Evelyn Grant Duffs in der Schweiz dem unliebsamen Be­richterstatter jeden Eintritt in die Schweiz verweigerte. Emerson fand dann in Liechtenstein ein gastfreundliches Asyl.

Es ist nicht uninteressant, dieses Kriegsberichter-Schicksal in unseren Tagen in Erinnerung zu bringen und das Gedächtnis an die englische Spionagetätigkeit in der Schweiz während des Welt­krieges in Erinnerung zu rufen.

Wie stark die alles durchdringende englische Zensur ihre Fühler in die neutrale Schweiz ausstreckte, darüber belehrte Emerson die Erfahrung, daß es seinen Telegrammen aus der Schweiz nicht besser erging als jenen aus Deutschland oder Oesterreich. Nicht eine einzige seiner Zeitungsdepeschen aus der Schweiz gelangte je nach Amerika. In einem Abschnitt:England und die Schweiz" berichtete Emerson weiter: Während meines Aufent­halts in Zürich wurde mir aus absolut zuverlässiger Quelle mit­geteilt, daß der britische Gesandte in Bern dem Schweizer Bun- despräfidenten vorgeschlagen hätte, zu der Funkspruchstation aus dem St. Gotthard französische Telegraphisten und Zensoren zu­zulassen. Diese Zumutung war gestellt worden wenige Tage ehe der britische Bevollmächtigte, der Gesandte Grant Duff, in Be­gleitung eines britischen Landoffiziers in Zivil eine Automobil­tour nach Romanshorn im Thurgau unternahm, wo beide Herren mehrere Stunden auf einem Kirchturm verweilten, von dessen Höhe man einen ausgezeichneten Ausblick über die auf dein gegenüberliegenden deutschen Ufer des Sees gelegenen Zeppelin­schuppen hatte. Als ich bei meiner Rückkehr nach Deutschland durch Romanshorn kam, wurde mir dort von dieser Heldentat

des britischen Gesandten erzählt. Es machte mir um so mehr Ein­druck, als ich wenige Tage, nachdem ich Konstanz verkästen hatte, um nach Berlin zu fahren, vernahm, daß zwei britische Flug­zeuge, die die Schweiz überflogen, den Vodensee erreicht und auf das offene Städtchen Friedrichshafen Bomben abgeworfcn hatten, wobei eine junge Frau schwer verletzt wurde. Dies betraf mich persönlich, da ich wußte, daß meine Frau, die am Bodensee zurückgeblieben war, mit dem Dampfer nach Friedrichshafen ge­fahren war. Eines der britischen Flugzeuge wurde durch das Steilfeuer der Deutschen herabgeschossen; dabei wurde festgestellt, daß der aus dem See aufgefischte britische Flieger identisch war mit jenem Offizier, der den Gesandten Grant nach Romanshorn begleitet hatte. Man fand auch bei ihm eine vor kurzem gemachte Zeichnung der Anlagen von Friedrichshafen, welche nur von einem hochgelegenen Punkte von Romanshorn aus hatte skizziert werden können. Dieser Luftangriff auf eine offene Stadt durch neutrales Luftgebiet hindurch erregte damals in der Schweiz und in Deutschland außerordentliches Aufsehen; schon deshalb, weil er in jenen ersten Kriegszeiten neu und unerhört war.

Kampsflieger Hetzen den Tommy

Ein Tag aus dem Einsatz unserer Lustwaffe an der Südostfront

Von Kriegsberichter Marten

DRV_» 23. April. (PK.) Müde und zerschlagen stolpern

wir vier Mann in unsere Baracke. 11 Stunden lang sind wir an diesem Tag auf Feindflug gewesen, 11 Stunden lang haben wir 3090 Meter hohe Gebirge, schneebedeckte Gipfel, tiefste Schluchten und menschenleere Plateaus überflogen, sind tief nach Griechen­land hineingestoßen, weit am Olymp vorbei, habe» das vor Tagen noch hart umkämpfte Larissa unter uns liegen lasten und sahen als Endziele die Thermopylen und das geschichtliche The­ben. In diesem Raum, der durch die Orte Lama, Amphissa, The­ben, Chalkis und Euböa begrenzt war, folgte ein Angriff nach dem anderen gegen marschierende Kolonnen, Zeltlager, Trans- portzüge, Lastwagenkolonnen, Flugplätze und die bei Chalkis und Euböa vor Dampf liegenden Transportdampfer, die wieder einmal den Auftrag hatten, das siegreiche britische Expeditions­korps aufzunehmen.

Nächtliches Dunkel schwebte noch über dem Platz, als wir aus der Baracke traten. Selbst die Konturen der nahen hohen Berge hoben sich kaum ab, als wir diese Dunkelheit mit unseren Augen zu durchdringen versuchten, um das Wetter zu erforschen. Nur Lärm erfüllt die frühen Morgenstunden, Motorenlärm der be­reits warm laufenden Maschinen um den weiten Platz herum. Eespensterhaft zucken die blauroten Auspuff-Flammen aus den Motoren. Noch müssen wir Taschenlanmpen benutzen, um uns in der Maschine zurecht zu finden. Starten über den halbdunklen Platz, eine Maschine nach der anderen, ein unendlich erscheinen­des Band gewaltiger Angrisfskraft. Viele Minuten sind wir schon unterwegs, als über die schneebedeckten Gipfel die Sonne emporklettert und mit ihrem fahlen Licht diesen Tag ankündigt. Nebel- und Wolkenfetzen geistern über den Kämmen und geben diesen Gebirgen und Felsblöcken noch weit mehr das Gepräge einer dämonischen Urzeitlandschaft.

- Das weiße Haupt des Olymp taucht auf. Wenig spater La­rissa. Vor Tagen noch war diese Stadt und ihre Umgebung das Ziel unserer Angriffe. Nun fliegen wir darüber hinweg. Neben­sächlich erscheint uns bereits schon, das uns mit dieser Stadt verbindet. Näher und näher kommen wir an den heutigen Kampf­raum heran. Haben wir in den vergangenen Tagen die Wider­standskraft des Gegners erheblich gelockert, so sollen wir heute seinen Rückzug zu einer vollen Flucht machen.

Die in der Karte eingetragene Hauptrückzugsstraße taucht auf. Da sind auch schon LKW.-Kolonnen. Wir wollen unsere Bomben so sicher wie möglich anbringen. Vor meinen Augen sausen auch schon die dicken Brocken aus den Schächten, fallen, fallen tiefer und tiefer. Ich warte nicht ab, bis ich den Erfolg sehe. Meine MG.-Earben jagen hinterher. Richte mich nach den Leuchtspuren, die deutlich in diese dunklen Klumpen da unten zeigen. Für wenige Sekunden höre ich auf. Jetzt sind die Bomben krepiert! Rauch und Dreck verdecken noch, was sie angerichtet haben. Die Kolonne steht. Die ersten Wagen hat es erwischt, in die nachfol­genden jagen unsere MG.-Garben hinein. Ein neuer Anflug lohnt da nicht mehr.

Minuten später das gleiche Bild. Wieder Bombenangriff, wie­der ME.-Veschuß, soviel die Läufe nur hergeben können. Viele Wagen bedürfen dieserNachhilfe" nicht mehr, sie stehen bereits verlassen da, zurückgeblieben, trostlose Zeugen dieser Flucht.

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Schön? Das kannst grad weglassen. Was meinst, was es bei uns Kümmernis und Sorgen gibt. Der Vater will vom G'schäft nimmer recht viel wissen, und da schubst er alles auf mich. Nicht einmal Sonntags hat man seine Ruh. Manchmal ist es zum Davonlaufen. Im Haus ist auch keine richtige Ordnung mehr, seit die Mutter nimmer ist."

Mußt du halt heiraten", meint Much und lacht.Die Wahl wird dir halt weh tun. Weißt nicht, was für eine, gelt?"

Jakob schießt einen giftigen Blick auf den Alten.

Du plapperst halt auch nach, was du so hörst, gelt? Die Leut reden viel, wenn der Tag lang ist. Aber mir ist es gleich, ich Hab einen breiten Buckel. Die Leut muß man reden und die Hunde bellen lassen. Jst's nicht wahr, Monika?"

Ich kann da gar nichts sagen", antwortet sie.

Jakob betrachtet sie eine Weile schweigend. Schnell kreisen die Gedanken hinter seiner Stirn. Er muß sich wohl gestehen, daß es nicht mehr die Monika ist aus früheren Tagen. Aber es könnte doch sein, daß noch etwas übrig­geblieben ist von jener kleinen Jugendliebe, die er absolut nicht ernst genommen hat. Und warum sollte man da nicht weitermachen, wo man einmal jäh abgebrochen hat? Es braucht nur richtig angefaht zu werden. Und je länger er sie so betrachtet, desto brennender wird in ihm der Wunsch, diesen jungen, roten Mund zu küssen. Jakob Haller ist bereit, sich kopfüber in ein neues Abenteuer zu stürzen.

Als ob Monika seinen Blick in ihrem Nacken gefühlt hätte, hebt sie den Kopf und schaut ihn an. Wie ein stilles Leuchtfeuer geht ihr Blick in den seinen hinein.

Much zieht die Brauen hoch und pfeift leise durch die Zähne. Dann streckt er sich gähnend und sagt:

Ich werd mich schlafen legem"'

Niemand sagt, daß es noch früh sei und er möchte noch dableiben. Ein klein wenig ärgert sich der alte Mann, daß er nun plötzlich so überflüssig ist. Er hätte Monika gerne noch zugeraunt:Glaub dem Jakob nichts; der meint es nicht ehrlich." Aber Monika sitzt über ihrer Flickarbeit, die sie in ihrer Erregung hervorgesucht hat, und blickt kaum auf, als der Alte jetzt vom Tisch geht und langsam die Stiege zum Heu­boden hinaufsteigt.

Ganz still ist es eine Zeitlang zwischen den beiden so still, daß man das Nahrungsaugen der Lampenflamme hört. Und draußen rauscht der Regen und murrt der Donner. Das Gewitter ist allmählich im Abziehen.

Jakob ist nicht ganz behaglich zumute; er fühlt, daß er jetzt etwas sagen müßte, etwas, das mit einemmal eine Brücke schlägt bis hinüber zu den Tagen der Kindheit und Jugend. Aber so sehr er auch überlegt, er weiß keinen rechten Anfang. Daß er bei Monika mit dem üblichen Geplänkel, mit dem er sonst seine Abenteuer einzulenken pflegt, nicht viel Glück hat, ist ihm klar und wird ihm immer klarer, je länger er sie betrachtet. Endlich sagt er:

«Hör doch auf zu nähen, Monika; du verdirbst dir ja die Augen." Er rutscht vom Ofen weg und setzt sich zu ihr auf die Bank.Weißt du mir denn gar nichts zu erzählen?"

Sie läßt die Hände sinken und sagt, ohne ihn anzusehen:

Was soll ich denn wissen? Ich komm ja nicht fort, und da heroben gibt es nichts, das dich interessieren könnte."

Na, wer weiß es grad. Interessieren tu ich mich für alles." Er nimmt ihr Schürzenband und wickelt es ein paar­mal um seinen Finger.Was dich betrifft, interessiert mich alles", fügt er nach einer Weile hinzu.

Monika blickt ihn von der Seite an.

Jetzt auf einmal?" fragt sie zweifelnd.Und die ganzen Jahre hast dich nimmer um mich gekümmert?"

Weißt du das bestimmt?" tut er ein wenig beleidigt Nun ja, ich kann leider nichts tun. um dir das Gegenteil zu

Flugzeuge unseres Geschwaders kommen uns bereits wieder ent- gegen. Befinden sich bereits auf dem Rückflug.

Dort ein Zug auf einem Bahnhof unter Dampf. Hier fallen unsere letzten Bomben hinein, werden die letzten ME.-Trom- meln leer.

Das war der erste Einsatz. Tine Stunde nach der Landung sitzen wir wieder in der Maschine. Und wieder geht es in den gleichen Zielraum. LKW.-Kolonnen, Tankzüge, Zeltlager, Trup­penansammlungen, das sind die Angriffsbilder, die blitzschnell wechseln, die aber auch blitzschnell erfaßt werden mit der Erfah­rung und Kaltblütigkeit, die unsere Männer nach den bereits siegreich durchstandenen Feldzügen auszeichnet.

Während wir so an diesem Tag sämtlich« Erdziele durchkäm­men, ist einer anderen Einheit unseres Geschwaders die Aufgabe zuteil geworden, die bei Chalkis und Euböa gesichteten Trans­portdampfer zu bombardieren. Einesteils beneiden wir die Kameraden um diesen Auftrag. Sind es doch Ziele, die bei ihrer Vernichtung den Feind am schärfsten in seinen Absich­ten treffen. Schon mittags höre ich von einem Teil ihrer Erfolge sehe nach dem zweiten Einsatz selbst, wie ein großer Transporter ausbrennt, tödlich getroffen ist. Als wir dann aber abends ver­nehmen, daß insgesamt 18 500 Tonnen Handelsschiffsraum zer­stört und 12 500 Tonnen schwer beschädigt wurden, da freuen wir uns wie Kinder, daß diese Pötte keinen Engländer des siegrei­chen Rückzuges mehr aufnehmen können.

Als beim Geschwader dann aber die übrigen Erfolgsmeldungen vorliegen, daß Zeltlager und Truppenansammlungen bei Th. und den Thermopylen getroffen worden sind, daß drei Züge aus dem Bahnhof K. brennen, der Flugplatz A. zerstört, drei Transport- und zwei Tankzüge und über 30 Lastkraftwagen vernichtet und weitere 30 beschädigt wurden, 3 Flugzeuge am Boden ausbrann­ten, da wissen wir, die Tonnen Bomben, die insgesamt an die­sem Tage geworfen wurden, find nicht vergeblich gefallen.

Nabovhof in Flugnöten

Der Maharadscha von Nagpur herrscht in Indien über nicht weniger als 2 500 000 Untertanen. Er hat einen prächtigen schwarzglänzenden, quadratisch geschnittenen Bart und besitzt eines der größten Vermögen der Erde. Jetzt hat ihn die Passion des Fliegens erfaßt. Nicht etwa, daß er selbst den Steuerknüppel in die Hand nimmt, er zieht es vielmehr vor, sich bewährten Händen anzuvert.rauen, die gegen märchenhafte Gehälter den Maharadscha spazieren fliegen müssen. Ein großer Kummer ist es ihm, daß seine Lieblingsfrau Aouda, neben der er noch 70 Frauen minderen Ranges besitzt, seine Flugpassion nicht im mindesten teilt, ja das Fliegen verabscheut.

Der Maharadscha besitzt zehn Flugzeuge, von denen einige dauernd angekurbelt sind, um jedem Wunsch des Fürsten zu Ge­bote zu stehen. Auch hat er neuerdings, zum Entsetzen seiner Hofumgebung, ungeordnet, daß alle Würdenträger von Nagpm, gleichviel welchen Alters und Ranges, fliegen lernen und sich das entsprechende Zeugnis erringen müssen widrigenfalls sie ihren Rang verlieren und ihre Güter eingezogen werden. Dieser Aus­druck der Fliegerpassion des Fürsten hat natürlich größte Be­stürzung hervorgerrsien. Es ist dem Maharadscha aber gelungen- wie man sagt, unter Versprechen kostbarer Geschenke seine Lieblingsgemahlin zu bewegen, mit ihm einen Flug zu machen. Und zwar geschah dies anläßlich einer Einladung des Vizekönigs von Indien. Als der Apparat auf dem Flugfeld'von Bombay landete, war extra ein Tunnel gebaut, durch den die Fürstin, ungesehen von profanen Augen, im geschlossenen Auto ihre Ge­mächer erreichen konnte.

Baumopfer der Kaffern

Ein seltsamer Aberglaube hat in der Umgegend der südafriia- dischen Ortschaft Orlando wahre Hekatomben von Vaumopsern gefordert. Binnen kurzer Zeit sind dort nicht weniger als nahezu 5000 prächtige Eukalyptusbäume von eingeborenen Arbeitern umgehauen worden, weil die in einem abgesonderten Quartier hausenden Kaffern, die in den Minen arbeiten, davon überzeugt waren, daß die Eukalyptusbäume böse Geister beherbergen. Die Kaffern fürchten sich vor dem Unheil, daß ihnen von den bösen Geistern drohen könnte. Und es erschien ihnen als die wirksamste Abwehr, wenn sie die bösen Dämonen ihrer Wohnstätten be­raubten.

beweisen. Ich kann dir bloß sagen, daß du da nicht recht hast. Das darfst mir glauben."

Warum", sie schaut ihn aufmerksam anach nein, es ist besser, man redet nicht davon."

Nun hat er plötzlich seinen Arm um ihre Hüfte gelegt.

Monika, damit ist es nicht abgetan. Angesangen ist, und drum muß auch ausgeredet werden. Also, was hast sagen wollen?"

Warum hast mich denn damals auf einmal nimmer kennen wollen? Du hast gesagt, du schreibst mir. Wie Hab ich gewartet auf den Brief, Tag für Tag und Woche um Woche. Und dann bist gekommen und bist mir aus dem Weg gegangen."

Das ist nicht wahr, Monika. Es hat sich bloß keine Ge­legenheit gegeben. Und überhaupt wir waren damals ja noch halbe Kinder. Was kann man da schon sagen. Aber das darfst mir glauben, oft Hab ich an dich gedacht, und manchmal Hab ich gemeint, ich muß nauf lausen zu euch und muß zu der Kollerin sagen, sie soll doch wenigstens mir nichts nachtragen wegen der dummen Geschichte."

Ich will dirs glauben", antwortet Monika und streift ein paar Brotkrumen vom Tisch. Blitzschnell hascht er nach ihrer Hand.

Dank schön, Monika, für dein Vertrauen. Und ja, weil du gar so gut bist und mir nichts nachtragst, muß ich dirs schon sagen: ich bin extra wegen dir rauf gegangen. Das vom Breitenberg Hab ich bloß so erzählt, weil der Much da war. Ich Hab endlich einmal wissen müssen, wie du zu mir bist und ob du noch alles weißt, was wir selbigesmal gesprochen haben."

Hast du vielleicht gemeint, ich hätt da nur ein Wort vergessen? Ich weiß es noch wie heut. Du hast die Riegler- leiten umgeackert und ich Hab am Büchelanger die Kiih ge' hütet. Das war an dem Tag, wo dein Vater den Prozeß verloren hat. Weiß es noch?"

(Fortsetzung joigO