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Nagolder TagblattDer Gesellschafter-

verschiedenes

Der Luzernebau MM Eiweißfutter

Infolge ihrer Massemvüchsigkeit übertrifft die Luzerne den Rotklee im Gesamt- wie im Eiweißertrag um das Doppelte, gewöhnliches Wiesenheu oder Hafer sogar um etwa das Vier­fache. Sind im Rotkleeheu 8,5 A> und im gewöhnlichen Wiesen­heu 5,4 A verdauliches Roheiweiß enthalten, so find es im Luzerneheu 1218 A, die durch eine sorgfältige Ernte und durch Berücksichtigung des großen Nährstofsbedarfes der Luzerne bei der Düngung besonders an Kali, Phosph-rsäure und Kalk auf 1520 A> gesteigert werden können.

Darüber hinaus hat die Luzerne mit ihrer fast unüber­troffenen Trockense st i gleit auf vielen Böden und in vielen Lagen einen großen Vorsprung vor dem von Natur gegen Trockenheit sehr empfindlichen Rotklee. Die Luzerne ist selbst aus leichteren Sandböden gegen Dürre unempfindlich, wenn sie einen tiefgründigen, alkalisch bis neutral reagierenden Unter­grund oorfindet. Da sie keinennassen Fuß" verträgt, sollte der Grundwasserstand mindestens 1,50 m tief liegen, wenn die Nutzung mehrere Jahre dauern soll.

Ebenso wichtig wie eine genügende Entwässerung auf solchen Böden ist eine richtige Bodenbearbeitung und genügende Dün­gung. Grünmassenerträge von 400 är/lm entziehen dem Boden natürlich entsprechende Nährstosfmengen. Daher ist die Zufuhr von Kalk, Stallmist, Phosphorsäure und Kali eine der wichtig­sten Grundlagen für den Luzernebau. Bei keiner anderen land­wirtschaftlichen Kulturpflanze sind Kalkbedürfnis und Säure­empfindlichkeit so groß wie bei der Luzerne. In kalkarmen Böden ist deshalb eine systematische Kalkung Vorbedingung für das Gelingen einer Luzerneansaat.

Den Stallmist gibt man am zweckmäßigsten zur Vorfrucht, die immer eine Hackfrucht sein sollte, wenn man die Luzerne langjährig nutzen will, da dann der Boden unkrautfrei ist. Als stickstoffsammelnde Pflanze macht sich die Luzerne den Stickstoff der Luft zunutze, deshalb ist eine Stickstoffdllngung nur für die erste Entwicklungszeit in Vetracht zu ziehen. Um so reichlicher muß die Ersatzdüngung mit Thomasphosphat und Kali aus- fallen. Thomaspbosphat enthält außer der für die Pflanze leicht aufnehmbarcn Phosphorsäure noch rund 50 A> Kalk, der für die Luzerne von größtem Wert ist und zur Vodenverbesserung mit beiträgt Es ist deshalb für den Luzernebau ein besonders gut geeigneter Phosphorsäurediinger. Die übliche Vorratsdllngung nrit Thomasphosphat und Kali wird schon vor Beginn der Saatbettherrichtung gegeben, damit durch die Acksr- bearbeitung eine gute Unterbringung der Düngemittel im Boden erreicht wird. Die Aussaat erfolgt Ende April bis Ende Mai, wenn der Boden genügend erwärmt ist und keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Reihensaat hat gegenüber der Untersaat in Getreide so viele Vorteile, daß sie nach Möglichkeit bevorzugt werden sollte. 2n guter Lage genügen bei Drillsaat 1520 kg, in unsicherer Lage 2025 kg, bei einer Reihenentsernung von 20-25 cm

Auftreten des Apfelblütenstechers Mitteilung des Pflanzenschutzamtes Stuttgart

nsg. Im letzten Jahre hat uns bekanntlich der Apfelblüten­stecher in manchen Gebieten größere Schäden zugefügt. Man konnte Bäume beobachten, die bis zu 70 bis 80 Prozent ihre Blütenknospen bezw. Fruchtanlagen eingebüßt hatten. Hat die Masfenvermehrung des Apfelblütenstechers bereits ihren.Abschluß gefunden? Ist auch in diesem Frühjahr mit einem stärkeren Auftreten zu rechnen? Um ein klares Bild über das Käferauf­treten zu erhalten, ist es notwendig, die Zuwanderung in den nächsten Wochen aus den Winterquartieren sorgfältig zu beobach­ten. Dies erfolgt am zweckmäßigsten durch Anlegen von Fang­gürteln, die täglich in der Frühe an verschiedenen Stellen der Obstanlage nachgesehen werden. Dadurch erhält man wenigstens einen ungefähren Einblick in die Käferzuwanderung. Bei stärke­rem Auftreten des Käfers sind folgende Gegenmaßnahmen durch­zuführen: Der üblichen Vorblütenspritzung wird ein Zusatz von einem Derris- oder Pyrcthrum-Mittel als Berührungsgift bei­gegeben. Diese Vorblütenspritzung, die also gleichzeitig mit dem Berührungsgift gegen den Apfelblütenstecher wirken soll, kann und darf nur vom Erscheinen der ersten grünen Vlattspitzen bis zum Sichtbarwerden der blutroten Vlütenknöpfchen gespritzt wer­den. Im allgemeinen genügt eine Vorblütenspritzung. Geht die Entwicklung aber langsam vor sich, so daß nach zehn Tagen die blutroten Köpfen noch nicht heraus sind, dann mutz noch eins zweite folgen.

Einzelfragen der SpinnftofsversoMung. Der Sonderbeauftragte für die Spinnstoffbewirtschaftung hat in einer 11. Durchfüh­rungsverordnung zur Verordnung über die Verbraucherregelung für Spinnstoffwaren eine Anzahl von Einzelfragen geklärt bzw. neu geordnet. Benötigen Knaben, Mädchen, Kleinkinder oder Säuglinge wegen überdurchschnittlicher Körper­größe Bekleidungsstücke, die für die auf der Reichskleiderkarte

des Kindes vermerkte Altersstufe nicht bestimmt sind, also soge­nannte Uebergrößen, so kann auf Antrag die zuständige Kar­te n st e l l e diese Tatsache auf der Vorderseite der Reichskleider­karte des betreffenden Kindes durch den VermerkUeber- größe" unter Beifügung des Dienststempels bescheinigen. Bei der Antragsstellung muß das Kind anwesend sein, sofern es sich nicht um Säuglinge handelt. Vor Abgabe der Ware ist jedoch jeweils eine Üebergrößenbescheinigung vom Verkäufer außer­dem anzufertigen und von ihm wie vom Käufer zu unterzeichnen. Die Verordnung tritt am 1. Mai in Kraft.

Ferner wird bestimmt, daß Frauenknie st rümpfe mit Cummirand gegen zwei Vezugsabschnitte der Reichskleiderkarte für Frauen und ohne Abtrennung eines Bezugsnachweises ab­gegeben und bezogen werden können. Gestrickte Socken mit einem Gewicht bis zu 80 Gramm je Paar für Männer und Knaben dürfen gegen vier Punkte der Reichskleiderkarte für Mgnner und Knaben abgegeben und bezogen werden. Ueber feh­lerhafte Waren, Stoffreste usw. wird folgendes bestimmt: Fehlerhafte sowie angeschmutzte und verschossene bezugsbeschränkte Spinnstoffwaren, die als solche gekennzeichnet und mit einem Preisnachlaß gegenüber dem Normalpreis von mindestens 15 Pro­zent verkauft werden, dürfen fürdie HälftederfürNor- malware vorgeschriebenen Anzahl von Bezugs­abschnitten der Reichskleiderkarte abgegeben und bezogen werden. Die Bestimmung, daß beim Bezug von Socken und Strümpfen der Verkäufer außer den Punkten auch den entsprechenden Bezugsnachweis abtrennen muß, gilt auch für den Bezug von Socken und Strümpfen 2. und 3. Wahl, mit Ausnahme, wie vorstehend erwähnt, der Frauenkniestrümpfe mit Eummirand. Fehlerhafte Strümpfe, die weder 2. noch 3. Wahl sind, sondern als sogen. Nähware in den Handel gebracht werden, dürfen gegen einen Punkt der^Kls^derkarte ab­gegeben und bezogen werden. Die Abtrennung eines Bezugs- nachweises unterbleibt dabei. Meterreste dürfen für die Hälfte der jeweils vorgeschriebenen Punktzahl abgegeben wer­den. Als Meterreste gelten Stoffabschnitte, die bei einer Stoff­breite bis zu 90 Zentimeter nicht über 60 Zentimeter lang sind. Reste unter 20 Zentimeter lang dürfen ohne Bezugsschein oder Punkte abgegeben werden, ebenso Meterreste von Dekorations­und dichten Eardinenstoffen, wenn sie nicht länger als 2 Meter sind. Stoffabschnitte, die fehlerhaft bzw. als sogen. Fabrikations­abschnitte angefallen sind, können zum vierten Teil der Punkt­zahl verkauft werden, Abschnitte dieser unter 1 Meter Länge sogar punktfrei. Getragene Vorführkleider und Kollektionsmuster, die mit einem Preisnachlaß von mindestens 25 Prozent verkauft werden können, dürfen zur Hälfte der Punktzahl abgegeben werden.

Für die Ausführung von Ausbesserungen und Anstrickaufträ- gen bei Wirk- undStrickwaren hat der Auftragsnehmer von der Reichskleiderkarte des Verbrauchers für je angefangene 20 Gramm Garn einen Punkt abzutrennen, höchstens aber die Hälfte derjenigen Punkte, die erforderlich wäre, um ein dem ausgebesserten bzw. angestrickten Stück entsprechendes Beklei­dungsstück fertig zu kaufen. Uebersteigt der Garnverbrauch insge­samt 30 Gramm nicht, so unterbleibt die Abtrennung von Punkten.

Hinsichtlich der Trauerkleidung bringt die Durchfllh- rungsanordnung im wesentlichen folgende Regelung: Als Trauer­kleidung gelten für Frauen ein schwarzes Oberkleid mit einem schwarzen Unterkleid, ein schwarzer Rock mit einem schwarzen Unterkleid und mit einer schwarzen Bluse oder einem schwarzen Pullover. An Stelle des Oberkleides oder des Rocks mit Bluse oder Pullover kann auch eine schwarze Kittelschürze oder ein schwarzer Kittel in diesem Falle ohne das schwarze Unter­kleid gewählt werden, ein schwarzer Schal, ein Paar schwarze Handschuhe aus Spinnstoffen; es kann auch Stoff als Meter­ware an Stelle der aufgeführten Kleidungsstücke bezogen wer­den. und zwar in den erforderlichen Mengen. Als Trauerkleiduna

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_ Mittwoch, de« 28. Avril

furMänner gelten eine schwärze Krawatte, ein Paar schwa«' Handschuhe aus Spinnstoffen und zwei Trauerflore. Dieb Trauerkleidung für Frauen und Männer ist nicht bezugbeschräE Sie darf frei, jedoch nur für eine Bescheinigung des für de» Käufer zuständigen Wirtschaftsamtes oder feiner Kartenstelle verkauft werden. Die Bezugsbescheinigung verliert zwei Mo­nate nach dem Tage, an dem der Antragsteller Kenntnis vom -Todesfall erlangt, ihre Gültigkeit. Die Bescheinigung wird aus­gestellt gegen Vorlage amtlicher Bescheinigungen über den Sterbefall und des Verwandtschaftsverhältnisses. Trauerkleiduna darf an folgende Angehörige des Verstorbenen frei abgegeben und von diesen frei bezogen werden: Ehegatten, Eltern, Schwie­gereltern, Geschwister und deren Ehegatten, Kinder und deren Verlobte, sofern die Verlobung glaubhaft gemacht wird.

WehrdienstLeschädigte erhalte» Alterszukage. Wer für Füh­rer und Volk gekämpft und geblutet hat, soll im Alter nicht Not leiden! Dieser nationalsozialistische Grundsatz wird bei der Be­treuung der Beschädigten des Weltkrieges wie des gegenwärti­gen Krieges verwirklicht. So hat jetzt das Oberkommando der Wehrmacht im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Füh­rers und dem Reichsminister der Finanzen bestimmt, daß ehe­malige Angehörige der deutschen Wehrmacht, die das 55. Lebens­jahr vollendet haben, zu ihren Versorgungsgebllhrnissen eine Alterszulage von 60 RM. jährlich erhalten. Die Zulage tragt der Tatsache Rechnung, daß die lebensälteren Beschädigten in­folge ihrer Verwundungen nicht immer mehr so einsatzfiihig sind wie in jüngeren Jahren und auch wohl eine bessere Pflege benötigen als früher oder als gesunde Volksgenossen. Die Grund­lage für die Gewährung der Alterszulage bildet der Anspruch auf Versorgung wegen einer Dienstbeschädigung. Die Alterszu­lage erhalten Beschädigte, deren Erwerbssähigkeit im Sinne des Reichsversicherungsgesetzes um mindestens 30 v. H. gemindert oder die Versehrtengeld nach dem Wehrmachtsfürsorge- und Ver- forgungsgesetz beziehen. Eines besonderen Antrages zur Erlan­gung der Alterszulage bedarf es nicht. Bei der Zuerkennung der Zulage wird kein Unterschied zwischen alter und neuer Wehr­macht, zwischen Offizier und Mann gemacht. Sie wird in Monats­beträgen ausgezahlt und ist von der Anrechnung auf jedes Ar­beitsentgelt sowie auf alle Bezüge nach anderen Vorschriften aus­geschlossen. Die Alterszulage wird auch Beschädigten gewährt, die auf Grund anderer Vorschriften nach Maßgabe des Reichs­versorgungsgesetzes oder des Wehrmachtsfürsorge- und Versor­gungsgesetzes versorgt werden, vor allem also den Kämpfern für die nationale Erhebung. Im übrigen stehen den Versorgungs­ämtern Mittel zur Verfügung, um wie bisher älteren Schwer- befchädigten in besonderen Fällen Beihilfen zu gewähren.

Aetteves

Der Sachverständige

Auf der Stuttgarter Straßenbahn trug sich das folgende, lös­liche Stücklein zu. In' dem besetzten Wagen saß eine junge Filderbäuerin mit ihrem dicken rotbackigen Buben. Der kleine mochte in jenem Alter zwischen drei und vier Jahren sein, in dem dis Welt der Dinge besonders eindringlich in das Gefüge der kindlichen Wertung zu treten beginnt, in dem sich aber Schau- und Wissenstrieb fast die Waage halten» Der runde Blick des Buben war inständig mit einer jungen Dame befaßt, will sagen, mit einigen dem Kinde schwer begreiflichen Er­scheinungen im Außenbild der Dame: mit den ochsenblutfarbe- nen Lippen und den zu dieser Farbe abgestimmten polierten Fingernägeln. Die Mutter suchte, Schlimmes ahnend, ihren Goldigen aus dem Bereich seines farbigen Blickfelds zu reißen. Es war zu spät. Mit lauter Stimme verkündete der Bub das Ergebnis seines bohrenden Schauens und tiefschürfenden Nach­denkens:Gell, Mutter, des Fräulein Hot Maul- und Klaue- seuch!" Also sprach der muntere Sachverständige und Heim Filderbauer. Ein Lachen durchschütterte den Wagen, von dem sich allein die Mutter und die Betroffene ausnahmen. Sie fanden beide, hochroten Kopfes, keine Worte.

Müssen die Milchzähne gepflegt werden?

Die richtige Pflege der Milchzähne ist genau so wichtig wie die der bleibenden, denn gesunde Milchzähne sind ein Unterpfand für ge­sunde bleibende Zähne. Und gesunde Zähne sind immer schön. Jur richtigen Zahnpflege gehört außer der täglichen, gewissenhaften Reinigung der Zähne mit Zahnpaste und Bürste eine vernünftige Ernährung, gründliches Kauen und die regelmäßige Überwachung her Zähne. Chlorodont weist den Weg zur richtigen Zahnpflege

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Ein paarmal hat Much schon gesagt:

Ich weiß gar nicht, wie das kommt: bei dir ist es all­weil so nett und sauber und die Rest hat allweil einen Sau- ställ in der Hütte gehabt, daß einem grausen hätte können."

Ja, es ist schon wahr. Monikas Sennhütte ist ein kleines Schmuckkästchen. Alles blitzt und funkelt vor Sauberkeit. Tisch, Bänke und Boden sind immer frisch gescheuert und an den kleinen Fenstern hat sie blaugewürfelte Vorhänge an­gebracht. Im Herrgottswinkel steckt immer ein frischer Buschen Almblumen, und dort über der Türe, die in Monikas Kammer führt, hängt ein kleines Defreggerbild mit Latschen­büscheln verziert.

Im übrigen ist der Kaser nicht allzu groß. Neben dem Ofen ist eine kleine Anrichte. Darüber eine kleine Stellage mit Tassen, Tellern und einigem Kupfergeschirr. Gleich daneben führt eine schmale Treppe zum Heuboden hinauf, und unter dieser ist eine Falltüre, durch die mau in den Keller gelangt. Links im Hintergrund führt eine Türe in den Stall hinaus. Auf der rechten Seite ist eine Bank mit Lehne und daneben die Türe zu Monikas Kammer.

Wieder geht ein Tag zu Ende. Es ist drückend heiß ge­wesen, und auch jetzt weht noch kein Lüftchen in die Tal­senkung herein.

Much hat die Kühe nach dem Melken auf die untere Weide getrieben, und nun hört man aus der Tiefe herauf das verschwommene Herdengeläute, das ein vielstimmiges Echo in den Wald hineinwirft.

Monika lehnt an dem kleinen Treppengeländer, das zur Hütte hinaufführt, während sie sich mit der blauen, groben Leinenschürze die Hände abtrocknet. Much wird soeben beim Gatter unten sichtbar.

Much!" schreit sie.Komm zum Essen!"

Dann geht sie in ihre Kammer und zieht sich um.

Der Alte ckrabbelt langsam den Steig herauf. Ab und zu bleibt er stehen, guckt zum Himmel auf und schüttelt den grauhaarigen Kopf. Vor der Hütte schlupft er aus seinen Holzpantoffeln und betritt barfuß die Stube.

Monika, ich mein allweil, heut kracht es noch."

Was meinst?" fragt Monika aus der Kammer heraus

Ein Wetter mein ich, kommt noch. Hinter dem Vreiten- stein steigt es ganz schwarz auf."

"Heiß genug war es ja heut."

Monika kommt aus der Kammer und glättet die Schürze über dem dunkelroten Rock, den sie übergeworfen hat. Ein schwarzes Sammetmieder umspannt ihre Brust; das Hemd von ungebleichtem Leinen läßt Hals und Arme frei.

Meinst du, daß wir die Kühe draußen lassen können?" fragt sie, während sie die schweren Zöpfe um die Stirne windet.

Ach, die schlupfen schon unter die Buschen, wenn es gar arg kommt."

Also, dann setz dich hin zum Essen."

Kaffee gibt es. Dazu gutes, schwarzes Bauernbrot, frische Butter und Käse.

Vorher war noch ein warmer Schein des Abendrotes durch die kleinen Fenster gefallen, und nun verfinstert sich der Himmel auf einmal. Aber immer noch ist es still. Kein Lüftchen rührt sich.

Möchtest jetzt nicht lieber unten sein bei der Base?" fragt Much während des Essens.

Monika lacht laut auf.

Du wärst mir recht. Ich bin froh, wenn ich nichts weiß von unten. Da heroben bin ich ein ganz anderer Mensch."

Ja, es ist schon wahr. Ganz anders bist geworden. Ich denk es gar nicht, daß du einmal so herzlich lachen hast können. Und ich kenn dich doch schon, wie du noch so ein kleines Zwackerl warst. Förmlich aufblützn tust du da heroben."

Ja weißt, Much, setzt schimpft mich auch niemand mehr, wenn ich einmal von Herzen lach. Unten ach du mein Schreck. Hast es ja selber oft gehört. Was hast denn schon wieder zu lachen, hat es geheißen. Und Hab ich nicht gelacht

dann hat sie gesagt: was machst denn schon wieder für ein Gesicht hin. Dauert es dir schon zu lang? Meinst, ich soll schon abkratzen? Aber den Gefallen tu ich dir noch lang nicht."

Ja, ja. ich kenn sie schon", nickt Much.

Von mir aus lebt sie noch recht lang. Aber mir soll sie doch auch ein bissl Freud gönnen. Ich bin doch auch jung und will lachen und fröhlich sein. Nicht einmal noch hat sie mich zum Tanz gehen lassen. Auf keinen Jahrmarkt und zu keiner Kirchweih. Mir ist ja auch nicht viel dran gelegen. Weißt was, Much? Am liebsten tät ich auf den Hof ver­zichten, wenn ich mein ganzes Leben da heroben sein dürft.

Ja freilich, sonst nichts mehr. Den Hof hast du dir red­lich verdient.. Da mußt dich einspreizen, Monika. So em Besitztum laßt man nicht hinten."

Freilich, ich weiß schon." Monika steht auf und räumt das Geschirr ab.Weißt, Much, das war ja auch nur so ein Gedanke von mir."

Ein dumpfes Rauschen geht durch di« Bäume draußen. Und wieder Stille. Much wirft einen Blick durch das Fenster.

Da schau naus, Monika. Ganz kupferrot kommt es

her."

Er hat noch nicht ganz ausgesprochen, zuckt ein Heller chein aus den Wolken und ein brüllender Donnerschlag acht Fenster und Türen erzittern. Zugleich hebt der Sturm >. Die Bäume brüllen auf beim ersten Anprall. Und schon asselt es auf das Schindeldach nieder wie mit tauseno rmmern. .

Much zündet di« Petroleumlampe an und stopft sich feiflein. .

So", sagt er behaglich und stößt die grauen Rauaj- olken zur Decke.Das mag ich gern, wenn es draußen cht kracht."

sein muß", meint Monika leicht schaudernd.

Unablässig zuckt es jetzt blau und gelb an den Fenster vorüber. Und ein Donnerschlag löst den andern ab. Es >1 - als wollten alle Berge Herunterstürzen. ,,..

(Fortsetzung folgst