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Voll k(rlex»berickiter IVolkzanz K 3 rber

lind. (PK.) Ruf der Straße von Saarburg nach Zabern fährt ein amerikanischer Lastwagen s mit deutschen Gefangenen. Es regnet. Nebel hängen über dem Land. Unter den Gefangenen befindet sich der 20jährige Obergefreite Karl Sch. aus Ziegenhain bei Kasjel. Er läßt noch eininal die Stunden an sich vorüberziehen. die ihn in Gefangenschaft gebracht haben.

Seine Flakbatterie lag bei Zabern in Stellung. Sie wurde, nachdem die meisten Geschütze aus­gefallen waren durch amerikanische Panzer um­zingelt. Jedoch gelang cs. mit einem Geschütz nach Osten durchzubrechen. Am nächsten Morgen waren jedoch die Amerikaner durch eine Flanienbewegunq von hinten in die Stadt ein- gedrnngen As kam zu erbitterten Straßenkämp- fen, in deren Perlaus Sch. den Amerikanern in- die Hände geriet.

Sch. war entschlossen zu fliehe». In der Däm­merung ließ er sich plötzlich, als der Lastwagen etwas langsamer suhr, über den Wagenrand glei- ten und warf sich in den nächsten Straßengraben. Der Wagen suhr weiter. Seine Flucht blieb un­bemerkt. Sch schlug die Richtung ein, in der er die deutschen Linien vermutete.

An einer Böschung tauchten mehrere Gestalten auf. Sch ging in Deckung, sprang aber wieder auf, als er deutsche Laute hörte. Es sind deutsche Grenadiere die sich unter Führung eines Hauptmanns ebenfalls durchzuschlagen versuchten. Sch. schloß sich ihnen an. Kurz nach Mitternacht kamen sie an eine Straßenkreuzung und entdeck­ten im fahlen Mondlicht dre amerikanische Sher­man-Panzer.

Die Motoren waren abgestellt. I» übertriebe­ner Sorglosigkeit hatten die Amerikaner offen- sichtlich keinen Posten aufgestellt. Nach kurzer Beratung wurde beschlosten, den drei Sherman mit der Panzerfaust zu Leibe zu gehen. Der Ober- gesreite meldete sich sofort freiwillig. Während die anderen den Infanteriesch«tz übernahmen, schlich sich Sch zusammen mit zwei Grenadieren an die Panzer heran Jeder trug eine schuß- fertige Panzerfaust. In einigen Metern

Entfernung verhielten sie und suchten sich eine günstige Schußposition.

Er umkrallt die Panzerfaust, zielt, der Schuß löst sich. Eine gewaltige Detonation folgt, aus dem Panzer brechen Flammen.Volltreffer!" schreit Sch. mit vor Erregung heiserer Stimme. Zum erstenmal hat er ganz allein einen feind- lichen Panzer vernichtet Von diesem Erfolg be­rauscht. wirft er sich an die nächste Panzerfaust. Zum zweitenmal jagt er das Geschoß in den Leib eines Panzers, und wiederum gibt e5 einen Volltreffer. Nun läßt er sich auch den dritten Schuß nicht nehmen. Er entreißt seinem Ka­meraden die Panzerfaust und bringt tatsächlich auchdeudrittenShermanzurStr ecke. Die Grenadiere beglückwünschen Sch. voll Begei­sterung zn seinem Erfolg. Der Hauptmann trägt

ihm sofort drei Panzeralbschüsfe iuS Soldbuch ei«.

Am Morgen, nachdem sie wieder ein Stück weitermarschiert waren, sahen die deutschen Sol- daten überall feindliche Panzer und Infanterie- Einheiten auftauchen. Sie mußten sich voneinan­der trennen, jeder mußte sich auf eigene Faust durchznschlagen versuchen. Bei dem Städtchen S. mußte Sch. zweimal durch einen Fluß schwimmen Er triefte vor Nässe, sein Leib zitterte vor Kälte. In der Dunkelheit kam er in ein Dorf. Eine Frau erkannte ihn als deutschen Soldaten und bot ihm Unterschlupf an, obwohl sie bereits zwei Amerikaner im Quartier hatte. Im Heuschober verbrachte er die Nacht, während seine Kleider getrocknet wurden.

In der nächsten Nacht erreichte der Oberge­freite Sch. nach einem langen Fußmarsch die deutschen Linien. Er konnte den deutschen Be­fehlsstellen wertvolle Mitteilungen über die Stel­lungen und den Aufmarsch des Feindes über­mitteln.

ULA-Lchlacktsclnff und 12 Transporter versenkt

6elsitrvg mit rvnci 45000 lonnsn XriFgrmcitsricii von cisn ^oponsrn vernichtet

bleiben. Der Gegner führt seinen Kampf mit der Masse. Auf dem Schlachtengelände östlich Aachen sind auf einem Quadratkilometer Boden oft mehr als 8000 .nordamerikanische Soldaten massiert. Die Luftangriffe werden zumeist durch Bomberdivisionen in Stärke von 700 bis 800 Maschinen bei einem etwa zahlenmäßig gleich starken Jagdschutz durchgeführt.

Gegen diese Maste kann nur die Maste Erfolg haben. WqS nützte es. selbst wenn es einen Wunderjäger gäbe, dieses Flugzeug sofort nach dem Verlassen der Fabrik in den Schmelztiege! der Schlacht zu werfen? Es würde verbrennen, ohne sonderliche Effekte zu hinterlassen. Mög- licherweise könnte leine Wirkung so darin bestehen, daß die frühzeitige Bekanntschaft des Gegners mit seiner neuartigen Wirkungsweise den Feind rechtzeitig Abwebrmittri finden ließ, um einem späteren Masteneinsay die Spitze zu nehmen.

Für Teutsckland kann es deshalb in diesen Dinterwochen nur darum gehen, dem Gegner eine vorzeitige Entscheidung zu oerweh- ren seine in den Kamps geworfenen Massen durch geeignete Abwehrmittel einem riesigen Ver-, schleiß zu unterwerfen, um in der gleichen Frist eigene Masten vorzubereiten, die vielleicht zahlen­mäßig nicht die des Gegners erreichen werden, jedoch dieses Zurückbleiben durch eine neuar­tige Wirkungsweise und qualitative Neber- legenheit aufzuheben vermögen Die Bereitstel­lung dieser Masten muß in diesem Winter trotz aller Belastungen der Fronten vorgenommen werden, denn es geht um das Frühjahr und den Sommer in Sem die.deutschen'Soldaten unter einem freien Himmel kämpken wollen, um ihre moralische lleberlegenheit in einem Kamps unter den gleichen Bedingungen mit dem Gegner zu lasten.

Efgener Dienst. Tokio, 9. Dez.

Wie Domei von einem japanischen Stützpunkt auf den Philippinen meldet, griff das Sonder- angriffskorpsKiuiio" eine Gruppe feindlicher Kriegsschiffe und Transporter in den Gewässern von Albuerc an der Südküste der Ormoc-Bucht an, w» der Feind am gleichen Morgen einen Landungs­versuch unternommen hatte. Alle zu dieser Einheit gehörenden Flugzeuge stürzten sich in Selbstver- uichtung auf die feindlichen Kriegsschiffe und Transporter. Ein feindliches Schlachtschiff und drei Transporter wurden ver len kt.

Das Kainlkazekorps versenkte in der Meerenge von Surgao zwei Transporter und beschädigte einen weiteren schwer. Die gleiche Einheit beschä­digte außerdem 2 Kreuzer in der Camotesee.

Am 5. und 6. Dezember griff die japanische Luft­

schutz fuhr und zur Verstärkung der feindlichen Truppe» aus der Insel Legte bestimmt mar. wobei vier Transporicr und drei Torpedoboote versenkt, zwei Transporter, ein Schiff unbekannter Kate­gorie und zwei Torpedoboote schwer beschädigt wurden. - Die versenkten Transporter mit zusam­men rund 35 000 BRT. hatten über 45 000 Ton­nen Kriegsmaterial kür die Landungstruppen aus Letzte an Bord, darunter mehrere.Hunderttausend Schuß Artillerieemunition für die an steigendem Munitionsmangel leidenden nordamerikanijchen Batterien^

In Ostasieen betrugen die Verluste der angl»- amerikanisclien Truppen an Toten und Verwunde­ten in den letzten zwölf Monaten 226 000 Mann bei den USA.-Slreitkräften und 78 000 Manu bei der britischen Armee. Die Gesamtverluste der ja­panischen Armee und Marine betrugen 108 000

wafse einen Geleitzug an. der unter Begleit-l Mann an Toten und Verwundeten.

Deutsche U-Boote bei Murmansk erfolgreich

Führerhauptquartier, 8. Dezember. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Nach drei Wochen vergeblicher Turchbrnchsver- suche bei Aachen griff gestern der Feind nur ixi Abschnitt westlich Jülich mit stärkeren Kräften, aber erfolglos an. Bei Vossenack kam es um eine Höhe und einzelne Dörfer zn erbitterten Kämpfen.

Im Abschnitt von Saarlautern eroberten unsere Grenadiere vorgeschobene Bunkergruppen, die in den Vortagen verloren gegangen waren, zurück. Neue Ueberseyversuche des Feindes über die Saar brachen in unserem Artillerieseuer zu­sammen. Auch die Mehrzahl der Angriffe, die der Feind auf breiter Front östlich Saaralben sübrte, wurden in unserem Hauptkampffeld zer- schlagen und kosteten den Gegner erneut 22 Pan- zer und vier Panzerspähwagen.

Im mittleren Elsaß warfen entschlossene Gegen­stöße den angreifenden Feind vor allem im Raum von SchlettItadt und Rappolts weiter aus seine Ausgangsstellungen zurück Ter Versuch stärkerer ssindlichcr Kräfte, den Südpfeiler unse­rer Vogesenfrviit im Abschnitt von Maasmün - ster einzudrücken, scheiterte ebenfalls unter er­heblichen Verlusten d?s Angreifers. Der Gefreite Joses Fink der Panzerbrigade 106Feldberrn, halle" vernichtete -bei den Abwehrkämpfen im Un­terelsaß innerhalb 24 Stunden durch Nahkampf­mittel sieben Sherman-Panzer.

Groß-London und der Raum von Antwerpen wurden bei^Tag und Nacht durch unsere Fern- feuerwnsfcn beschossen.

In Mittelitalien setzte die 8. britische Armee südwestlich Faeuza ihre starken Angriffe gestern bis in die Nachtstunden fort. Die Standfestigkeit unserer Grenadiere brachte sie zum Erliegen Ter den ganzen Tag über umkämpfte Ort Kideura blieb nach wechselvollen Kämpfen am Abend in deutscher Hand. Feindliche Panzerkräs«e. die in

überraschendem Vorstoß die Stadt Faenza zu neh­men versuchten, wurden am Stadtrand anf- gefangen.

Auf dem Balkan warfen einige schnelle Trup­pen westlich der Fruska-Gora vorgedrungene Bol­schewisten und Bandengruppen zurück. An der ge- samten Schlachtfront in Ungarn wird mit gro- ßer Heftigkeit gekämpft. Erneute Versuche der Bol­schewisten, zwilchen Drau und Plattensee nach Westen durchzubrechen, scheiterten. Auch die Um- fassungsversuche starker sowjetischer Kräfte im Raum südlich Budapest konnten gegenüber unserer hartnäckigen Gegenwehr nur wenig Boden gewinnen. Dagegen vermochten die Bolschewisten, durch Nebel begünstigt, ihren Einbruchsraum nörd­lich der ungarischen Hauptstadt zu erweitern. Ihre Angriffsspitzen wurden durch Gegenangriffe an mehreren Stellen zurückgeworfen und dabei 17 Panzer vernichtet. Nordwestlich Erlau und im Kampfabschnitt von Miskolc blieben feindliche Angriffe erfolglos.

Im südlichen Teil der Ost-Slowakei kam es -zu örtlichen Gefechten. Bon der übrigen Ostfront werden keine größeren Kämpfe gemeldet.

Im Seegebiet West-Norwegens schossen deutsche Jäger ans einem Verband britischer Torpedoflug­zeuge. der unter starkem Jagdschutz flog. 13 Flug- zeuge, darunter elf Torpedojäger heraus und ver­hinderten dadurch den Angriff auf ein deutsches Geleit. Deutsche Unterseeboote versenkten aus dem für die sowjetische Front bestimmten Nachschub- verkehr an der Murmansk-Küste trotz starker feindlicher Geleitsichernng drei Schiffe mit 22 000 BNT.. sowie einen Zerstörer und vier Geleilboote. Fünf weitere Schiffe mit 30 000 BRT. wurden torpediert. Ter Untergang eines großen Teiles auch dieser Schisse ist wahrscheinlich.

Tie feindliche Fliegertätigkeit über dem Reichs­gebiet beschränkte sich gestern auf geringe nächt­liche Störflüge.

Schweigsame Schlacht /

Hell bimmelte er vom Sptttelmarkt über die Dächer Berlin« hin. Zwölf Uhr mittags. Die schwere, eijenbejchlagene Tür am Hause des Buchhändlers Reimer öffnete sich mit unwillig krächzender Hast, und der Hausherr trat heraus und schritt iporenklirrend die wenig«! Stufen zur Straße herunter Eilig ging er an der Häuser­zeile entlang Dann aber wandte er sich noch einmal um und hob winkend die Hand Vor der Tür stand letzt grüßend seine Frau lächelnd und noch ein wenig blaß. Kaum zehn Tage war es her. daß sie zum erstenmal wieder das Bett verlassen hatte, neben dem nun des Buchhändlers jüngstes Ächterlein in den Kisten lag.

Auf das Geländer gestützt, sah die Frau den Gatten bavoneilen Als er ihrem Blick ent­schwunden war. wurde Ihr doch wieder rech« schwer ums Herz Zur Taufe leiner Jüngsten würde er wiederkehren: so hatte er ihr beim Abschied tröstend versprochen. Aber wer konnte wissen, was in den nächsten Tagen schon geschehen würde. Der Krieg mar wieder im Land der Krieg gegen den fürchterlichen Korsen, der vor sieben Jahren als Sieger in Preußens Haupt- stabt etngezogen war. Was würde nun werden?

Seufzend wollte die Frau fick zur Türe wen- oeu, als ver NotariuS Kulpenhahn grüßend her- antrat. Freundlich erwiderte sie den Gruß des Hausnachbarn.

Der Herr Gemahl wieder in kriegerischem Ge­wände? Ja ja die Zeiten sind unruhig und die Zukunft ungewiß Freilich freilich der Herr Gemahl ist voller Zuversicht ich weiß eS. Ist ein ganzer Patriot Hätte er sonst den Haupt- mannSrock ver preußischen Landwehr angezogen? Alle hoffen wir aut ein glückliches Ende Vieser beunruhigenden Zeitläuste Wenn nur die Ver­gangenheit nicht wäre Man kennt sich aus tn ver Geschichte, nicht wahr? Man sieht mit nüch ternem Verstände die unerbittlichen Tatsachen die zu denken geben. Napoleon ist gerüstet, als hätte er nie ein Moskau erlebt."

Frau Reimer sah auf den gesprächigen kleinen Mann hernieder. Etwa? von der Zuversicht ihres

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Freilich" entgegnete sie mit ruhigem Lächeln ..der Korse ist so siegesgewiß wie damals bei Jena Aber ei findet ein anderes Preußen. Er wird umlernen müssen."

Gewiß" beeilte sich der NotariuS zuzustim- menAber doch keine Entscheidung nicht wahr? Jetzt erst ziehen sich die Wetterwolken um Ber­lin zusammen. Was nützt es schon daß Oudinot bei Großbeeren weichen niußie Von Hamburg rückt, wie ich zuverlässig weiß Davoust von Magdeburg Girard heran lind was hat ihnen Berlin entgegenznstellen? Bernadotte wird wie man erzählt sich kaum vor den Toren Berlins lchlagen Er wird die Stadt preisgeben Und werden die märkischen Regimentei dem Korten standbalten können? Es liegt mir sern. an der Tapferkeit »nseier braven Laiidivehrbatoillone zu zweifeln Aber seit wann tragen sie Waffen? Knaben und Greise marschieren da in Reih und Glied Ich 'ah es selbst Kann der Mut wett machen was der Hand und dem Auge an Ge­übtheit fehlt?"

Hochaufgericbtet stand jetzt Frau Reimer. Ihr Gesicht brannte . V»m Bernadotte erwarten mir nichts Er ist ein eitler Scharlatan Hätte- low bei Großbeeren aut ihn gewartet, dann wären die Franzosen längst hier Sie sprechen von der Hand und vom Auge innerer Freiwillt- gen-Bataillone Herr NotariuS Warum sprechen Lie nicht von ihrem Geist?"

Sie grüßte stolz und ließ den Verdutzten stehen.

-a-

General Hirschseld hielt unter einer Baum- gruppe vor dem Dörfchen Habelberg. Wie zu des Großen Friedrichs Zeiten ließ der alte Sol­dat die märkischen Landwehrbataillone gegen die Hügelgruppe Vorgehen aut der die Armee Girards nenntaniend Mann stark lagerte Der französische General nach der Niederlage O»dt- notS mißtrauilch geworden, war auf der Hut Seine Artillerie donnerte den Angreifern einen fürchterlichen Gruß entgegen, und die unerfahre­nen. flüchtig ausgebildeten Kompanien der Mär­ker begannen zu weichen. Nur die Linie ging unerschüttert weiter vor.

Wie bei Großbeeren so hängten sich auch hier graue schivere Regenwolken über das Kampffeld Die tadellose Haltung der Linienregimenter riß nun auch die Landwehr wieder vor.

Langsam wich der Feind von den Hügeln auf das Dort zurück Der Hanptmaun Reimer warf, während er den Hang erkletterte einen raschen Blick nach rückwärts Es waren seltsame Ge­sichter. die er sah: schweigende, harte, zornige Gesichter in denen drohende Angen brannten Vorüber war die Verwirrung in den Reihen seiner Männer nach der ersten feindlichen Salve Sie hatten sich gesunden Wenn hier das mär­kische Blut floß so floß es für die märkische Erde

Wie die Männer es bei Kroßbeercn getan so hoben nun auch sie. die Jungen und die Altert die umgekehrten Gewehre Kein Laut! Kein Hurraruf die Reihen entlang.

Girards Linien wankten

Unheimlich lähmend, vernichtend dieses Schwei- gen der rasend dreinschlagenden Männer. Don 9000 Franzosen vermochten nur 1700 ihr Leben zu retten. *

Und der Hauptmann Reimer jagte auf schau- mendem Rappen nach Berlin sprang atemlos vor seinem Haus ans dem Sattel betrat durch­näßt »nd beschmutzt das Zimmer, darin sein Weib ihm glücklich den Täufling entgegenhielt.

Einsilbigkeiten

Rur für den Stehenbleibenden ist der Horizont begrenzt; der Vorwärtsschreitende merkt seine lln- endlichkeit.

Versuche nicht, vor dem Neuen die Tür zuzu schlagen Es bricht sonst gewaltsam herein. Läßt du es aber höflich eintreten. so kannst du aus seiner natürlichen Verlegenheit Vorteil ziehen.

»

Die Geschichte hat immer nur eine Wahrheit zu vergeben: wie man es nicht hätte machen sollen.

*

Es gibt nichts Kluges und nichts Gescheites, das man nicht mitZitaten" belegen könnte.

Diplomatisch

Eine neue Zeit schafft auch einen neuen Stil. Uno selbst die. Diplomatie, jene ehrwürdige Siegelbewah. rerin der erprobten und »berliefertenFormen, wird davon in Mitleidesjchast gezogen. Wenn man frü- her einem »«deren etwas diplomatisch" zn verstehen gab, dann war das die höflichste und schallendste Form, die sich eoen denken ließ. Heute aber... ja, von den heutigen For­men des diplomatischen Verkehrs kann der Ge­sandte Fanitsch, der bisherige Vertreter der lugoslawischen Emigranten in Rom, ein Liedchen singen. Dieser Vertreter des jungen Königs Pe­ter saß ganz heiter in der alte» Gesandtschaft Belgrads am Tiber-Ufer, als ihn Titos Vertrau­ensmann Smodlaka aufjucht«. Smodlaka ist Ti­tosGesandter" für Rom und zugleich sein Außenminister. Janitsch hieß ihn freundlich will­kommen, denn zwischen König Peter und Mar­schall Tito bestehen do.ch angeblich die besten Be­ziehungen. Smodlaka aber gab ihmdiplomatisch" zu verstehen, daß er das Feld zn räumen habe. So diplomatisch, daß Janitsch heute noch ein v e r bu n d e i, es A il g e trägt. Gewiß hätte Herr Janitsch nicht so rasch klein beigegeben, wenn nicht im rechten Augenblick dieLeibwache" er­schienen wäre, die sich Smodlaka in Rom aus ekemaligen Zuchthäuslern gebildet hat. Gegen­über dieser .fdivlomatischeu" Beweisführung ist ein königlicher Gesandter machtlos. Als Sieger ans dem ungleiche» Kampf ging Genosse Smod­laka und die neue Diplomatie heröor.

-Schwäbilcher Ritterkreuzträger gefallen Berlin, 7 Dezember. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Mors, Flugzeugführer in einem Jagd, geschwader. Leutnant August Mors, als Sohn eines Zugführers am 20. Juni >921 in Sigma, ringen geboren und von Beruf technischer Zeichner, errang an der Eismeerkront und im Westen 59 Lnftsiege. Beim Abschuß seines 60. Gegners, eines viermotorigen Bombers, trug der tapfere Offizier so schwere Verwundungen davon, daß er ihnen bald darauf erlag.

Hauptmann Heinz Rein hart aus Sulz a. Neckar hatte im August 1943 das Ritterkreuz erhalten, weil er südwestlich Ksasma eine von den Bolschewisten genommene Ortschaft an der Spitze seiner Grenadiere zurückerobert hatte. Bei den schweren Kämpfen im Osten hat er als Führer eines Feld-Ersatzbataillons den Helden­tod gesunden.

Donomi-Regierung von Moskaus Gnade rck. Mailand. 9. Dezember. Nach einer säst zwei Wochen andauernden .Regierungskrise in Rom wurde setzt das zweite Bonomi > Kabinett stabilisiert. Das Wiedererlchcinen Bonomis ist der kommunistischen Taktik zu danken, die bis zur Machtübernahme der Sowjets in Rom Interesse an ausgesprochen schwachen Regierungen hat. Dieser Charakter wird durch die Schaffung zweier neuer Posten, und zwar der Vizeministerpräsiden, ten, noch verdeutlich». Bonomis Befugnisse wer­den dadurch noch stärker als bisher eingeschränkt. Als Vizcministerpräsidenlen fungieren auf der Mi- nisterliste der Chef der italienischen Kommune, Togliatti. und der Sekretär der Christlichen Demokraten Gaspari, also die der beiden stärk- sten Parteien, die bisher bereits mittels derMi- nister oyne Geschäftsbereich" Kontrollfunkiionen über Bonomi ausübten. Sozialdemokraten, die bisher gleichfalls einen Ministerposten ohne Ge­schäftsbereich besetzten., wurden ausgeschifft. Di« personelle Besetzung des Innenministerpostens, an dem aus offensichtlichen Gründen die Kommunisten besonders interessiert sind, wurde bisher noch nicht bekannt. Zum neuen Außenminister wird wahr­scheinlich der in vorsaschistischor Zeit am selben Posten verwandte Viscouti-Benosta berusen wer­den.

-Schneller kavanischerVorniarsch in^üdchina

Schanghai. 8 Dezember. Der japanische Vor- marsch in der Provinz Kweitichan hält mit unverminderter Schnelligkeit an. Letzte lapanische Frontberichte melden die Einnahme der strate­gisch wichtigen Stadt Patchet an der Kwangsi- Kweitschän Eisenbahn sowie der südwestlich davon gelegenen Stadt Tujchan wo ein großer Teil der 27. Tsckmnkinger Heeresgruppe eingekesselt ist und der Vernichtung entgegensieht. Damit wird für die Japaner nicht nur der Weg nach Tschung. king frei sondern auch nach der Schlüsselprovinz ?1 ü n n a n wo sich eine Reihe von Stützpunkten der NSA Luftwaffe befindet Mnnan ist somit ein Eckpfeiler der alliierten Ostasienziele.

Die japanischen Streitkräfte in Französisch- Indochina haben mit den in der südchinesischen Provinz Kwangli stellenden Truppen südwestlich von Nanning Verbindung ausgenommen. Durch diese Vereinigung verfügen die Japaner nlinmellr über eine durchgehende rund dreitau­send Kilometer lange Landverbindnng von Mandschukuo nach Schonan (Singapur).

Soanisg Reichsprogromm: I« 99-8 39 vrgelmustk. 9.99-19.99 Unter Schatzkiisttein. 19 39-11 99 vpernmel». dien. Walzer u. a. II 99-11 39 Unierhaitungrmustk. II SO b>» 12 39 Mittagsmusik. >2 10-14 00 Da» deutiche »all,- konzert. 14 IS13 99 Der Wal« und die sieden jungen Geltz- lein 1309- 13 39 kleine» bunte» Konzert. 15 4» III00 Solistenmustk.' 18 99- >8 99 Wa» sich Sotdaien wünsche«. i8I>a-I».aa Unsterdljche Mull« deutlcher Meisier. iS ao dl, A MI «ante Willenlchal» zu Gast Im Jeitlplegel. 20 IS-22 G> Paul Vincke erzähli au» «einem Leben Deutsch- landlender: 8.Ü0-S Ost Margenstngen der Jugend 9 00 bi» 10 09 Unterhaltungsmusik, li vdII M Das Kriegstage­buch. n 49-12 39 Konzert de» Linzer Reich» Bruckner-Vk- chester« illd-ISM »ageSe Erich «örlchet ,8 99-13 09 Fra viaooto". 291L-22.90 Grob« Melodlensoige »u, Oper und Konzert.

Montag Re>ch»programm: 7.39-7.45 Zum sisre» und Behalten. 8 59- 9.99 Frauenipieget 12 35-12 43 Be­richt zur Lage: 14 13 -15 99 Klingende Kurzweil. 15 99 bt» 18 99 Humor tn Lied- und Instrumentalmusik. 1899-17 99 Otto Dobrindt dirigiert. 17 15- 18 39 Mustk zur Unterhal­tung. 18 3918 45 Karreipondenten berichten. 19 9919 39 zeitlpieget 19 3» 19 4« Fronkberichte. 20 13- 22.99 tauch über den Deulichiandsenderi Für leben etwa». Neulich- landsender :17.IS18 39 Eugen Jochuni dirigiert.