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Ragolder TagblattDer Gesellschafter-

Freitag, de» 10. Ia«uar 1941

»utzt würden. Persönlich habe er gesehen, wi« die Trotzen unter ihnen Churchill, Woolto«, Morrison, Beaverbrook, Duff Looper, Eden und andere in Restaurant geschlemmt Hütten.

Hasenrücke« in Weinsäure» Hummer Thermidor, der unvermeid­lich« Kaviar, ungarischer Schweinegulasch, Wachteln in Aspik, «ünseleber, Dutzende von Austern, erhebliche Fischmcngeu, ange­fangen vom geräucherten Lachs Uber Thunfisch, Sardinen, An­schovis bis zur riesigen Dover-Scholle seien auf ihren Tafel« er schienen, ohne dah auch nur eine einzige Lebensmittelkarte dafür abgegeben wurde.

Der Londoner Berichterstatter derNew Hort Times- bestätigt, di« genannten Minister schlemmend in Luxushotels getroffen zu haben und weist auf die psychologische Wirkung hin, die das habe» müsse.

Daß trotzdem die Plutokratenclique nicht müde wird, durch leere soziale Versprechungen zu versuchen, das Volk bei der Stange zu halten, die Leide« des von ihr gewollten Krieges geduldig hinzunehmen, setzt ihrer Heuchelei und Schamlosigkeit dir Krone auf.

Zunahme des Plllnderungsunivefens

Organisierte Eangsterbanden plündern in bombardierten

Städten

DNB Stockholm, S. Jan.Daily Mail" enthüllt in einem sen­sationellen Artikel, dah das Plünderungsunwesen in England immer mehr überhand nimmt. Das Blatt berichtet von Eang­sterbanden, die über schnellste Lastkraftwagen und bestausgerüstete Eerätewagen verfügen und sich für ihre Plünderungsüberfülle auf einen leistungsfähigen Nachrichtenapparat stützen. Sieeva­kuierten" außerdem Unterorganisationen aus London nach den verschiedenen Landesteilen und rücken bei sicheren Nachrichten übe deutsche Luftangriffe sofort mit ihren Wagen konzentrisch in di« bombardisterten Städte ein. Sie tarnen sich als Ret­tungskolonnen und raffen riesige Beute zusammen. So wurde nach dem Bericht derDaily Mail" schon Coventry von einer derartigen Erohbande überfallen, die aus London kam; sie wurde gestört, aber nicht gestellt, als sie die Möbelabteilung eines großen Warenhauses schon beinahe vollständig auf Last­kraftwagen verladen hatte. In anderen Städten scheuten sich die Plünderungsbanden nicht, selbst bei Hellem Tageslicht ihre Tätigkeit auszuüben, weil sie die Polizei mit Rettungs- und Räumungsarbeiten beschäftigt wußten. Erst bei dem Angriff auf Sheffield stießen die Banden auf zu ihrer Abwehr bestimmte polizeiliche Sonderabteilungen. Es fehlt selbst nicht an mit Kraft­wagen ausgerüsteten Jugendlichen bis zu 16 Jahren, die dieses Luftkriegsgeschäft mitmache».

Selbst Scotland Pard muß, einer Meldung der United Pres; zufolge, Lebensmitteldiebstähle durch Lastkraftwagen und uner­laubte Lebensmitteltransporte eingestehen. Der letzte gemeldete Lebensmitteldiebstahl, so habe die Londoner Polizeizentrale be­richtet, bestand in der Ausplünderung eines Motorlastwagens, wobei Kolonialwaren im Werte von 460 Pfund Sterling ge­raubt wurden.

Botschafter Campbell in Lissabon

Gens, 8. Jan. Bekanntlich hat London den früheren englischen Botschafter in Paris, Ronald Campbell, jetzt als Botschafter nach Lissabon geschickt. In der portugiesischen Hauptstadt hat das einigermaßen Entrüstung hervorgerufen, da inzwischen bekannt geworden ist, wie feige sich dieser Ehrenmann bei dem deutschen Vormarsch auf Paris benommen hat. Nachdem der englische Bot­schafter im Mai 134S von dem Durchbruch deutscher Truppen durch die Maginot-Linie bei Sedan erfahren hatte, hatte er mor­gens um 11.36 Uhr ein Gespräch mit dem amerikanischen Bot­schafter Bullitt. Campbell, so wird versichert, kam knieschlotternt- und aufgeregt zur amerikanischen Botschaft und erklärte, daß alles verloren sei. daß auf den übrigen Fronten alles schlecht stehe und daß er nun nach London fahren werde. Seine Frau sei bereits abgereist. Campbell forderte sodann den amerikanischen Botschafter Bullitt auf, ebenfalls nach London abzureisen. Der amerikanische Botschafter habe dies mit einem kategorischen Nein beantwortet und schließlich den völlig verstörten englischen Bot­schafter so weit bringen können, daß er blieb.

Zur Korrgretzbolschast Roofevelts

Die demokratischen Kriegsgründe erneut aufgedeckt

Mailand, 9. Jan. Die Kongreß-Botschaft Roofevelts wird vom Regime Fascista" eingehend kommentiert. Der Präsident finde es normal, daß die Vereinigten Staaten als neutral anzusehen seien, auch wenn sie weiter Flugzeuge, Panzerwagen und Kriegs­material an eine der kriegführenden Parteien lieferten. Aber auch die Vereinigten Staaten könnten nicht verhindern, daß sich die Blockade immer enger um England schlinge. Auch schon, als die Vereinigten Staaten noch behaupteten, sich an den euro­päischen Dingen zu desinteressieren, hätten sie alle s, wassie konnten, nach England geschickt. Die Worte Roose- velts könnten also Lei den Achsenmächten keine Beunruhigung Hervorrufen. Die Rede des Präsidenten der Vereinigten Staaten habe aber den Vorzug, daß sie auch im Namen Englands er­neut die demokratischen Kriegsgründe aufge­deckt habe. Es bestätige sich also, daß dieser Krieg ein Kampf der Armen gegen die Neichen, der Gerechtigkeit gegen die Un­gerechtigkeit und der Arbeit gegen die Aushungerung und Be­drückung der Plutokratie sei.

Die TurinerStampa" erklärt, in seiner Kongreß-Botschaft sei Roosevelt nicht über seine vorige Rede hinausgegangen. Man hätte genauere Angaben über die Pläne der amerikanischen Hilfefür England erwartet. Aber statt dessen habe es nur die üblichen Phrasen von der Solidarität der Demokratien ge­geben. Es sei indessen nicht unzweckmäßig, auf einige grund­legende Widersprüche hinzuweisen: Zuerst habe Roosevelt zu­gegeben, daß die amerikanischen Küsten auch im Falle einer Nie­derlage Englands nicht bedroht seien. Ein solches Eingeständnis genüge, um die logische Grundlage der ganzen Rooseveltschen Politik zusammenbrechen zu lasten. Wenn für die Vereinigten Staaten keinerlei Gefahr bestehe, warum wolle sie der Präsident dann immer in eine so risikovolle und abenteuerliche Angelegen­heit hineinstürzen? Damit enthülle sich die parteiische Ge­reiztheit, die den Präsidenten daran hindere, in den euro­päischen Dingen klar zu sehen. Ein anderer Widerspruch liege in der Auftastung vom Kreditproblem für England. Roosevelt sucht die Hindernisse damit zu beseitigen, daß er er­kläre, England werde nach dem Kriege die Schuld bezahlen. Da­mit habe Roosevelt bewußt seine Mitbürger zu täuschen versucht. England werde seine Schulden ebenso wenig bezahlen, wie es jene aus dem vorigen Krieg bezahlt habe.

Scharfe Kritik der japanischen Presse

Tokio» 9. Jan. (Ostastendienst des DNB.) Die Kongreßbot­schaft Roofevelts wird von der japanischen Presse in eingehen­den Stellungnahmen durchweg scharf ablehnend kom­mentiert.

Der dem Außenamt nahestehendeJapanTimesundAd-

vertiser" hebt besonders das Fehlen überzeugender Gründe hervor, um Roofevelts Argumente zu rechtfertigen, England und den anderen sogenannten demokratischen Mächten zu Hilfe zu kommen. Sein Widerstand gegeneinen Frieden", der von Dikta­turstaaten aufgezwungen oder von kompromißgeneigten Staaten vorgeschlagen wird, stelle ebenfalls eine politische Einmischung ohne historische Berechtigung dar.

Besonders ausführlich befaßt sichTokio Asahi Schim- b u n" mit Roosevelt, der mit Argumenten jongliert habe, die für den gesunden Menschenverstand unannehmbar seien. Insbe­sondere bewege sich Roosevelt hinsichtlich seiner Argumentierung über Demokratie und Totalität aufdünnem Eis", wie auch bet seiner Behauptung, daß die Sicherheit Amerikas vom Ausgang der Kriege in Europa, Afrika und Asien abhänge. Wenn Ame­rika sich nicht in den China-Konflikt einmische, könne es sich auch nicht bedroht fühlen. Bezüglich der Aufrüstungspläne Amerikas erklärt das Blatt, daß Japan dieser Angelegenheit ernsteste Auf­merksamkeit schenken müsse.

Hotschi Schimbun" stellt fest, daß niemand die Sicher­heit der USA. bedrohe, dagegen habe die Haltung Amerikas selbst die Unterstützung Englands und die Störung der sich an­bahnenden Neuordnung Asiens die Spannung verschärst. Auf jeden Fall müsse Japan gegen die feindliche Einstellung der USA. gegenüber den Achsenmächten gewappnet sein.

Tokio Nitschi Nitschi" sieht in der Behauptung einer Bedrohung Amerikas nur den Ausdruck einer selbstherrlichen Haltung der USA. Roofevelts Behauptung, für die Verteidigung der Freiheit einzutreten, sei nichts weiter als ein Vorwand, um die alte kapitalistische Weltordnung aufrechiznerhalten. Wenn er hierbei von der Wallstreet unterstützt werde, so sei dies ohne wei­teres verständlich. Die Katastrophenpolitik Roofevelts müsse von der ganzen Welt abgelehnt werden. Schließlich erklärt das Blatt, daß Japan nicht zögern werde, alle Versuche, Tschnngking mir Waffen zu verso'"n. Keims zu ersticken.

So war es in Brest!

Von Kriegsberichter Kurt Schulze

DRV,9. Jan. (PK.) Mit viel Geschrei schmetterte in diesen Tagen das englische Lustfahrtministerium in die Welt, daß der französische Atlantikhafen Brest, der seit Frankreichs Zusammen­bruch der deutschen Kriegsmarine Dienste leistet, stundenlang schwer bombardiert worden sei. Darnach müßte der, welcher diese Zeilen jetzt schreibt, mit gebrochenen Rippen und zerbeultem Haupte unter Schutt und Asche wimmern und wehklagen.

Nun erfreuen wir deutschen Soldaten, die wir hier an der Nasenspitze Frankreichs auf Posten stehen, uns bester Gesundheit und Brest steht auch immer noch dorr, wo es bereits vor 500 Jah­ren stand, und der deutsche Zerstörer, dessen Leib von englischen Bomben ausgeristen sein soll, wird noch sehr oft mit seinen Tor­pedos und Granaten unter englischen Schiffen aüsräumen. Selbst die Flugzeuge, die zerstört sein sollen, rollen auch noch mit voller Motorenkraft zum Start über das ebenso wenig aufgepflügte Rollfeld.

Da die Erfahrung lehrt, daß man aus London die Wahrheit nicht erfahren wird, wollen wir dafür den wahren Vorgang dieses Angriffes schildern.

Es war ausgezeichnetes Wetter für einen Bombenangriff. In 800 bis 1000 Meter Höhe hingen große Wolken, die an einigen freien Stellen den blauen Himmel durchblicken ließen. Also für einen Ueberraschungsangrift die besten Voraussetzungen! -

Am Nachmittag tauchten aus diesen Wolken plötzlich mehrere englische Bomber auf, die beim Erscheinen aber sofort von einem heftigen Flakfeuer empfangen wurden. Zwar versuchten die feindlichen Flieger, nachdem sie für einige Zeit in den schützenden Wolken untergetaucht waren, immer wieder zum An­griff anzusetzen, aber das gut liegende Flakfeuer zwang sie fort­während zum Abdrehen. Bis in die späte Nacht dauerte dieser Angriff, der für die Engländer aber nichts anderes blieb als einVersuch.

Der Feind warf natürlich auch einige Bomben, aber wie nicht anders zu erwarten nach dem Muster der Schänder deut­scher Kirchen, Lazarette und Nationalheiligtümer. Es wird bei den Franzosen bestimmt nicht wie ein warmer Ausguß für ihre freundschaftlichen Gefühle gegenüber dem früheren Verbündeten gewirkt haben, und vor allem in den USA. peinlich überraschen, als sie am nächsten Morgen die Zerstörungen an ihrem großen Gefalle ne nehrenmal sahen, das ihnen die Vereinigten

Staaten von Amerika zum Gedächtnis und zur Glorifizierung der Opfer der gemeinsamen Wafsentaten nach dem Weltkrieg er­richten ließen und das auch heute noch amerikanisches Staatseigentum ist. Es wirkt wie Hohn, daß der ehe­malige Verbündete dieses Denkmal nun zerstörte.

Eine weitere Äombe fiel in ein Lazarett und richtete Sach­schaden an. Eine andere verletzte acht Franzosen.

Auch die englische Verlustmeldung müssen wir korrigieren. Die deutsche Flak schoß immerhin so gut, daß einige Bristol- B l e n h e i m - B o m ü e r h e r u n t e r g e h o ! t wurden, wäh­rend ein Teil der anderen d>e rettende Insel nicht mehr erreicht haben dürfte. Die anderen Flugzeuge, es handelte sich bei diesem' Angriff um acht bis zehn feindliche Flieger, mußten unverrich-^ teter Dinge, aber mit dem belastenden Resultat Heimkehr«».! das blutige Kapitelzerstörter Lazarette. Kirchen und Nation«!-) denkmäler" um einen neuen Posten würdig vermehrt zu habe^j

ckrleine ÄachriÄten

Oberstleutnant a. D. Nibbrntrop beigesetzt. Der am Neu­jahrstage verstorbene Vater des Reichsautzenministers, Oberstleutnant a. D. Richard Nibbentrop, wurde auf dem Gut des Reichsautzenministers in Sonnenburg im Kreis Oberbarnim beigesetzt. Unter den Trauergästen sah man neben den Familienmitgliedern Vertreter von Staat, Par­tei und Wehrmacht. Unter den vielen Kranzspenden waren Kränze des Führers und des Duce, von Graf Ciano und dem Außenminister Japans, Matsuoka.

Belohnung für den Finder der Geheimatte« von La Cha­rite. Der Gefreite Karl-Heinz Kranzer aus Hersfeld, der seinerzeit in La Charite die Eehennakten des englisch-fran­zösischen Kriegsrats gesunden und ihre Bedeutung sofort er­kannt hatte, erhielt jetzt ein Belobigungsschreiben aus der Reichskanzlei. In dem Schreiben werden ihm im Auftrag des Führers Mittel in Aussicht gestellt, die es ihm ermög­lichen sollen, das Studium als Ingenieur zu beginnen. Wei­ter soll er auch bei seiner Verehelichung eine angemessene Heiratsbeihilse erhalten.

Hinrichtung eines Volksschädlings. Am 8. Januar ist der am 31. August 1912.in Leitersberg geborene Hilfsarbeiter Johann Nassau hingerichtet worden, den das Sondergericht in Klagenfurt als Volksschädling zum Tode verurteilt hat. Nassau, ein wegen Diebstahls wiederholt vorbestrafter ar­beitsscheuer Mensch, hat annähernd 30 Diebstähle begangen, darunter viele Einbruchdiebstähle in Schaufenster, die er mit einem Stemmeisen unter Ausnutzung der Verdunkelung öffnete und ausräumte.

Engländer bestehlen notleidende französische Kinder. Die gesamte amerikanische Presse veröffentlicht auf der ersten Seite eine Meldung, wonach die Engländer auf den Ber­mudas einer französischen Reisenden 10 000 Kapseln Vita­min ^ und 3000 Kapseln Bitamin L Wegnahmen, die dtze Französin vom Quäker-Hilfswerk für französische Kinder er­halten hatte.

Flugzeug gerät in Wolke von Wildgänsrn

Wie aus Belgrad berichtet wird, konnten die Bewohner der kleinen Stadt Vinkomci dieser Tage ein seltenes Schauspiel am Himmel erblicken. Riesige Schwärme von Wudgansen zogen in voller Ordnung in dieser Zeit gewaltigen Frostes nach Sude». Sie flogen so dicht, daß sie fast Len Himmel verdunkelten. Meh­rere tausend dieser großen Vögel waren in einer riesigen leben­digen Wolke vereint. Als die Wildgänse sich gerade über der Stadt befanden, erschien ein Flugzeug, das von Slamoniki Brod herkam und sich auf dem Wege nach Belgrad befand. Der Pilot bemerkte zu spät dieses unerwartete Hindernis. Er versuchte dein Schwarm nuszuweichen, aber vergeblich. Er war plötzlich von rrllen Seiten von den Wildgänsen umgeben, so daß das Flugzeug unbarmherzig den Schwarm auf seinem Wege niedermäAe. Die Wildgänse stießen an die äußeren Teile des Flugzeuges und sielen blutend auf die schneebedeckte Erde herab. Aber auch für den Piloten war die Lage nicht ungefährlich. Der Apparat stieß immer wieder mit den schweren Vögeln zusammen, die Lei jeder Bewegung des Propellers zu Dutzenden mit verzweifeltem Ge-' schrei Herabsielen. Schließlich siegte aber der große stählerne^ Vogel in dieser blutigen Schlacht und der Pilot tonnte unbehin­dert seinen Flug fortsetzen.

Das ist Kretschmer!

Das U-Boot mit den drei Hufeisen und den zwei Ritter­kreuzträgern

Von Kriegsberichter Kurt Schulze

DNB_, 8. Jan. (PK.) Es geschah damals, als Kapitänleut­

nant Kretschmer den britischen HilfskreuzerLaurentic" versenkte. Das war auf der Fahrt, bei der die 208 000-Tonnen- Grenze überschritten wurde und damit dem Kommandanten das Eichenlaub zum Ritterkreuz aus der Hand des Führers ein­brachte. Diesmal war auch ein Filmberichter einer Marinekriegs­berichterkompagnie mit. Das war unser Kamerad Lander, dessen packende Aufnahmen von dieser erfolgreichen Feindfahrt bei der Vorführung in den deutschen Lichtspieltheatern stürmischen Bei­fall ausgelöst haben

Bei dem Angriff aus den britischen HilfskreuzerLaurentic" war Lander unten im Boot. Der Torpedo hatte gut gesessen und dieLaurentic" war dabei,Grund anznsreuern". Da wurden drüben plötzlich Leuchtgranaten geschossen. Kapitänleutnant Kretschmer stand mit der Wache auf der Brücke. Als nun die ersten Leuchtgranaten ihre Helle Buhn am dunklen Himmel zogen, stürzte die Brückenwache aus Befehl des Kommandanten den Turm hinunter in der festen Meinung, daß der Kommandanr ihnen folgen und Befehl zum Tauchen geben würde.

Aber nichts von dem geschah!

Was konnte da oben nur geschehen sein?

Da! Das war die Stimme des Kommandanten. Er ruft von oben:Lander, Lander! Kommen Sie heraus! Filmen Sie!"

Lander kam herauf und filmte.

Das ist Kapitänlcutnant Kretschmer, der Tonnagenkönig un­serer U-Boot-Wokie!

Glückverheißende Funde

Wenn das U-Boot mit den rotenHufeisenin den weißen Wimpeln in den Stützpunkthafen einläuft, dann ist jedesmal ein großer Tag. Der Befehlshaber der U-Boote, Vizeadmiral Dönitz, ist dann in den meisten Fällen anwesend, um in anerkennenden Worten immer wieder das zu bestätigen, was der Kommandant der Besatzung schon so oft sagen konnte: Glänzende Leistungen!

Das Hufeisen ist der Talisman von Kapitänleutnant Kretsch­mers Boot. Die Geschichte, die zu diesem Talisntan sührte, ist nicht alltäglich. Aber dafür um so glückverheißender.

Es geschah während der Werftliegezeit im Sommer in L. Nach kleinen Jnstandsetzungsarbeiten sollte das Boot auslaufen. Aber die Maschinen streikten und wollten nicht anspringen. Kapitän­leutnant Kretschmer aab Befehl zum Ankern.

Der Schaden war bald behoben. Als alles klar ist, wird Anker gelichtet doch was war das, was ist dort am austauchenden Anker?

Seltsam! Ein Hufeisen!

Seeleute sind abergläubisch. Schon kommt von der Brücke der Befehl:Beide Maschinen stop!" Um diesen unfreiwillig aus- gesischten Glückbringer feierlich einzuholen. Der Kommandant be­gibt sich zu dieser Zeremonie persönlich aus die Back.

Inzwischen ist aber der Anker von kräftigen Männersäusten noch ein wenig höher gehievt worden.

Nun schlägt es aber wirklich dreizehn! Da taucht doch noch ei« zweites Hufeisen auf! Hier konnte nur noch von einer offenen und unverblümten Liebeserklärung der Fortuna gesprochen wer­den. Was das für einen Seemann bedeutet, war nur an dem fol­genden Freudengebrüll zu ermessen.

Dieses freudige Ereignis wurde sofort ins Logbuch eingetra­gen und die beiden Hufeisen links und rechts am Turm befestigt. Seit diesem Tage ist das Hufeisen Talisman des U-Bootes von Kapitänleutnant Kretschmer und ziert als Siegeszeichen die wei­ßen Wimpel nach jeder Feindsahrt.

Vor einiger Zeit hat sich aber noch ein drittes Hufeisen ein­gefunden, das unten in der Zentrale des Bootes seinen Platz ge­funden hat. Es ist ein Geschenk der Heeresartillerie, bei der die Besatzung des Bootes vor einigen Tagen zu East war.

Drei Hufeisen. Da muß man wirklich schon eine Ehe mit For­tuna eingegangen fein, und wenn das keine glücklichen Fol­gen hat...

Tapferkeit und hervorragendes Können

Die großen Erfolge dieses Bootes hängen aber nicht allein mit dem mehr oder weniger unabwägbaren Glück zusammen, das von diesen drei Hufeisen ausgeht. Es hat auch hier wie bei allen Erfolgen seine konkrete Grundlage. Es ist der Schneid, die Tapferkeit und das hervorragende Können dieser Männer, dl« in so unvorstellbar kurzer Zeit über eine Viertelmillion BRT. aus den Meeresgrund schickten. Es ist daher auch kein Zufall, daß neben dem Kommandanten noch ein zweiter Ritter­kreuzträger auf diesem Boot fährt. Es ist Stabsobersteuer­mann Petersen, der sich unter Kapitänleutnant Kretschmer diese verdiente Auszeichnung errungen hat.

Daß dieses erfolgreiche Boot eines der wenigen ist, das neben dem Eichenlaub und dem Ritterkreuz des Kommandanten noch den Träger eines weiteren Ritterkreuzes an Bord hat, da» ist nur ein Beweis für das hervorragende Können dieser Männer und für den Schneid des Angriffsgeistes, der in ihnen lebt.

Ein Eichenlaub, zwei Ritterkreuze und drei Hufeisen! Da» ijc sehr viel!