Arbeitskraft im hohen Alter
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Wir erleben es heute immer wieder, daß hochbetagte Männer und Frauen freiwillig Arbeiten übernehmen, deren Ausführung ihnen in normalen Zeiten kein Mensch mehr zugetraut hätte. Wer sie bei ihrer Tätigkeit beobachtet, gewinnt den Eindruck, .als habe dieser späte Einsatz geradezu verjüngend auf die Lebensgeister der Alten gewirkt, als regeneriere sie das be- rusliche Schaffen, das Bewußtsein, nicht mehr zum „alten Eisen* zu gehören.
Tatsächlich handelt es sich bei dieser Erscheinung um die Auswirkungen einer biologischen Gesetzes. Bereits gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts wies der zu seiner Zeit weltbe-
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rahmte erste Arzt der Berliner Eharitö, Christoph Wilhelm Hufeland, in seiner Schrift „Makrobiotik oder die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern" darauf hin. „Bei manchen Menschen scheint wirklich eine Art von Verjüngung möglich zu sein", schrieb er damals. „An vielen Beispielen des höchsten Alters bemerkte'man, daß im sechzigsten oder siebzigsten Jahre, da andere Menschen zu leben aufhören ... eine neue Periode des Lebens anfing, die noch zwanzig bis dreißig Jahre dauern konnte." Hufeland er
wähnt in diesem Zusammenhang einen Fall aus seiner nächsten Verwandtschaft: Der Amtmann Thon aus Ostheim war mit seinen sechzig Jahren schon recht gebrechlich, als ihn ein schweres Fieber niederwarf. Es ging um Tod und Leben. Die ihn behandelnden Aerzte hatten ihn aufgegebcn — ha geschah ein Wunder. Ter Kranke überstand die Krise und kam wieder zu Kräften. Eine ungeahnte Schaffenslust beleelte den Genesenen. Ihm wuchsen sogar neue Haare und Zähne zu. Er fühlte sich wie neugeboren und arbeitete fortan mit geradezu jugendlicher Schwungkraft. So lebte er — ein neuer Adam — noch über zwanzig Jahre frisch und rüstig. Noch als Achtzigjähriger bestieg er bohr Berge und blieb täglich länger als zehn Stunden aus den Beinen.
Es gilt als Binsenwahrheit, daß niemand Unmögliches leisten kann. Aber nicht nur die Geschichte ganzer Völker, sondern auch das Leben einzelner großer Persönlichkeiten beweist, daß menschliche Hirne und Hände immer wieder das Unvorhergesehene, das anscheinend völlig Unmögliche verwirklichen. Das Beispiel deutscher Forscher und Künstler, die im hohen Greiienalter ihre bedeutendsten Werke schufen, spricht ebenfalls dafür.
Wer weiß denn heute noch, daß Leopold von Ranke als Fünjundachtzigjähriger seine berühmte „Weltgeschichte" zu schreiben begann'? Als er mit einundneunzig Jahren die Feder aus der Hand legen mußte, weil Gevatter Tod sich ihm nahte, hatte er mit gewohnter Meisterschaft sein großes neunbändiges Standardwerk ohne iede fremde Schreibhilse vollendet. Auch Wilhelm von Humboldt zählte bereits sümundliebzig Lenze, als er seinen „Kosmos", dieses univeriale Werk naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, in'Angriff nahm, und sechsundachtzig, als er das Schlußkapitel schrieb. Goethe beendete den „Faust" mit drei- undachtzig Jahren, der Geologe Leopold o Buch
führte, wie wir wisse», als vier«Miebzigjädriger schwierige Bergwanderungen durch, um b«. stimmte Gesteinsschichten persönlich zu erforschen.
Bon Felix Dahn wird berichtet, er habe im. Alter von achtundliebzig Jahren bis zu achtzehn Stunden täglich arbeitend verbracht, mit Kollegs, Romanschreiben, historischen Quellenstudien. Auch Theodor Fontane blieb rastlos bis ins hohe Alter. Er schrieb mit fünfundsiebzig Jahren „Effie Briest" und mit achtnndsiebzig den Stechlin". Und Menzel, die „Kleine Erzellenz", stand noch als Neunzigjähriger vor der Staffelei und malte.
Sie alle Und Zeugen iener unbändigen Schaf- senskrait, die >ws deutsche Volk von jeher groß und stark erhielt.
Liii»SbII«Ir
Paul Graeuer starb in Salzburg. Paul Grae- ner, der bekannte Komponist, ist am 18. Novem- der in Salzburg, wo er vor langen Jahren das Mozarteum leitete, im Alter von nahezu 74 Jahren gestorben. Mit ibm verliert das deutsche Mu- siklebrn den Tonmeister, der. nächst Strauß und Pfitzner, an der Spitze der älteren Komponistengeneration stand und bis 1941 der aufopferungsvolle Leiter der Fachschrift Komponisten in der Rcichsmü'ikkammer und zugleich deren Vizepräsident war,
^nslccjotsn — trunt gemischt
Der schweigsame Meyer
Joseph Mever. der der Welt das berühmte Konversationslexikon schenkte, war einst in einer Abendgesellschaft zu Gast und führte die Gattin eines Bergrats zu Ti'ch. Nun war er gerade in diesen Tagen mit verschiedenen neuen Problemen beschäftigt, die ihm durch den Kopf gingen. So saß der alte Mann ziemlich ichweigsam ne- bcn seiner Nachbarin. Eine Weile sah sich seine Tischdame die Sache mit an. dann sagte sie vkötz- sich: ,Lch muß mich wirklich recht wundern Herr Mever..."
„Warum, gnädiae Frau?"
ISchMer „Nu< daß ausgerechnet Sie eitz — Kouversatronslexiko» herausgegebe» habe»?
^orsickssges lkrieil
Ein sunger Komponist bat Rossini, ihm einige seiner Komvolitionen Vorspielen zu dürfen. Als der junge Mann das erste Musikstück Vorgelragen hatte, meinte Noll-ni lächelnd- „Die «weilt Komposition gefällt mir weitaus besser!"
Schwäbisches Land
Altenfteig. Bei einem Betriebsappell der Firmq K. Kaltenbach u. Söhne wurden die Gefolgschafts- Mitglieder Eugen Lutz aus Altensteig und Paul Kiefer aus Walddors für 25jährige treue Tätigkeit geehrt,
Riedlingen. Die Lehrer und Schüler der Oberund der Volksschule Riedlingen waren kürzlich zum Sammeln von Leseholz und Tannenzapfen eingesetzt. Tie Sammler waren so eifrig, daß eS der Stadtverwaltung ermöglicht wurde, holzarmc» Familien 61 Holzlose zuzuteilen?
Ehrrnstein, Kr. Ulm. Der in weitem Umkreis bekannte Joses Sontheimer aus Ehrenstein übt seit nunmehr 50 Jahren das Dreschergewerbe aus. 20 Jahre davon war er bei der Firmg, Hummel tätig. Trotz seiner 73 Jahre geht er heute noch diesem schweren Beruf nach.
Wiesensteig. Kr. Nürtingen. Ter weitum bekannte Schirmmacher Gottlieb Heilig in Wiesensteig beging in körperlicher und geistiger Frische seinen 94. Geburtstag. Erstaunlich ist. daß der hochbetagle Jubilar noch immer seinem Berus nachgehen kann.
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Calw, 23. November 1944
Hart und schwer traf uns die unfaßbare Nachricht, daß mein lieber, guter Mann, unser allerliebster Papa, mein ljeber, treusorgender Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel
Gefreiter Gottlob Gölz
in einem Heimatlazarett an einer schweren Krankheit, die er sich im Osten zugezozen hat, im Alter von 41 Jahren gestorben ist.
In tiefer Trauer: Die Gattin: Anna Gölz, geb. Bachmann, mit Kindern Anne, Adolf, Erika und Manfrä». Tie Mutter: Sara Göl^ Oberjettingen. Tie Geschwister: Marti» Gölz mit Familie; Wilhelm Gölz mit Familie. Tie Schwiegereltern: Fritz Bach- man» u. Frau Barbara, geb. Baitinger, u. alle Anverwandten.
Trauerfeier am Sonntag, 26. November 1944, nachmittags 2 Uhr, in Oberjettingen
Stammheim, den 20. November 1944
Wir erhielten die unfaßbare Nachricht, daß mein lieber, stiller Sohn, unser guter Brnder, Schwager, Neffe, Töte und Onkel
Obergefretter Karl FurthmÜller
Inhaber verschiedener Kriegsauszeichnungen im Alter von 26 Jahren im Osten sein Leben für seine geliebte Heimat geopfert hat. Von seinen Lieben unvergessen, ruht er in fremder Erde,
In tiefem Leid: Die Mutter. Karoline FurthmÜller, geb. Schäfer, Tie Schwestern: Frieda Gentner mit Gatten und Kindern; Klara Dosier mit Gatten und Kindern; Emma Furthmüller. Ter Bruder: Oberfeldwebel Fritz Furthmüller, z. Zt. im Osten, mit Frau und Kind, sowie alle Verwandten. Trauergottesdienst am Sonntag, 26. Nov., nachm. >L2 Uhr, in Stammheim
Stammhrim, den 21. November 1944
Uns erreichte die traurige, noch unfaßbare Nachricht, daß unser lieber Sohn, Bruder und Neffe
Willi Kuder
Gefr. iu einem Panzergrenadierregiment, Inh. des E. K. 2. Kl. an einer an der Südfront erlittenen schweren Verwundung nach langem, schwerem Leiden im Alter von 20 Jahren gestorben ist. Er wurde auf einem Heldenfriedhof unter militärischen Ehren beigesetzt.
In stiller Trauer: Die Eltern: Gottlob Kuder mit Frau Marie, geb. Binder. Tie Geschwister: Hermann (in Ges.); Frieda mit Bräutigam, z. Zt im Westen; Else, Ludwig und Hans. Tie Tante: Elisabeth Kuder mit allen Anverwandten. Trauergottesdienst: Sonntag, 26. Novbr., nachm. ^2 Uhr,
Emmingen/Aichschieß, 18. November 1944
Hart und schwer traf uns die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber, herzensguter Mann, der gute Vater seiner Kinder, unser Sohn, Bruder und Schwiegersohn
Ske,g«fretter Friedrich Knauß
im Alter von 40 Jahren in treuer Pflichterfüllung im Osten für seine geliebte Heimat gefallen ist.
In tiefem Leid: Tie Gattin: Maria Knauß, geb. Renz. Tie Kinder: Elsriede und Hans. Tie Mutter: Luise Knauß. Tie Schwestern: Emma Hallwachs, geb Knauß, mit Gatten, z. Zt. im Osten; Julie Groll, geb. Knauß, mit Familie. Der Schwiegervater: Wilhelm Renz, Bauer.
Trauergottesdienst am Sonntag, 26. Nov., mittags 2 Uhr, in Emmingen.
Glatten, Kr. Freudenstadt, 20. Nov. 1944 Bad Trinach
Mein lieber Mann
Leutnant der Luftwaffe
Karl Breisinger, Lehrer
Inhaber des Beobachter-AbzeichenS
hat den Fliegertod gefunden. Wir durften ihn zur letzten Ruh« geleiten.
In stiller Trauer: Hermini Breisinger, geb. Kuhn, mit Ger- lind« und Udo; Familie Fridolin Breisinger, Station Teinach; Familie Adolf Kuhn, Bad Teinach.
Durchführung der Ve. dunklung
I. Ter Gauleiter und Reichsverteidigungskommissar hat mit Rücksicht auf die Luftlage im Gau Württemberg-Hohenzollern mit sofortiger Wirkung angeordnet:
Mit Beginn der Dämmerung bis zum Ende der Dämmerung — ohne Festlegung auf eine bestimmte Uhrzeit — ist jedes Licht nach außen abzndunkeln. In dieser Zeit darf niemand Licht machen, ohne abgedunkelt zu haben.
II. In Ausführung dieser Anordnung weise ich auf folgendes hin:
1. Tie in den Borjahren allgemein genehmigte Aufhellung der Ladengeschäfte usw, bis 19 Uhr wird mit sofortiger Wirkung verboten.
2. Bei Türen, die aus hell beleuchteten Jnnenräumen unmittelbar ins Freie führen, ist sicherzustellen, daß beim Offnen der Türen kein Licht nach außen fällt. Bei Ladengeschäften, Wirtschaften u. dergl. sind danach Lichtschleusen anzubringen.
3. Auch in landwirtschaftlichen Anwesen sind Fenster, Scheunen- und Stalltüren zu schließen und erforderlichenfalls mit Ber- dunklungsvorrichtungen zu versehen, ehe die Räume beleuchtet oder die Türen geöffnet werden.
4. Bewegliche Lichtquellen (Taschenlampen, Laternen u. dergl.) müssen unter allen Umständen abgeblendet werden. Sie dürfen bei Fliegeralarm oder akuter Luftgefahr nicht benützt werden.
6. Kraftfahrzeuge, deren weithin sichtbarer Lichtschein eine besondere Gefahrenquelle bildet, dürfen auch außerhalb geschlossener Ortschaften bei Fliegeralarm oder akuter Luftgefahr nur mit den vorgeschriebene» Tarnscheinwerfern oder Standlicht gefahren werden. Erforderlichenfalls und bei unmittelbar drohendem Fliegerangriff sind sie vorschriftsmäßig abzustellen.
III. Verstöße gegen die Berdunklungsdisziplin — auch während der Dämmerung — werden strengstens bestraft. Die örtlichen Luftschutzleiter und die Gendarmerie- und Schutzpolizeibeamten der Gemeinden werden angewiesen, Verstöße mit allen zu Gebote stehenden Mitteln abzustellen und unnachsichtlich Strafanzeige zu erstatten,
Calw, den 18. November 1944.
Der Landrat: Or. Haegele.
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, Ortsgruppe Calw Der Deutsch« Volkssturm Alle Volkssturmmänner, auch die vom Dienst schon freigestellten und die zum Arbeitseinsatz abkommandierten oder beurlaubten Soldaten, haben sich zur Personalaufnahme zu melden und zwar: Anfangsbuchstabe Ll am Donnerstag, den 23. Novdr. 1944,
„ I—R am Freitag, den 24. Novbr. 1944,
„ 8—2 am Samstag, den 25. Novbr. 1944
je nachmittags zwischen 16 und 20.30 Uhr.
1. Kompanie (Gehring) in der Dienststelle der Kreishandwerkerschaft, Lederstraße 50,
2. Kompanie (Nick) in der Dienststelle der Ortsgruppe der NSDAP., Bischofstraße 2,
3. Kompanie (Küchle) im Direktionsgebäude der Spöhrer'schen Handelsschule, Badstratze 54,
4. Kompanie (Göhner) im Rathaus, kleiner Sitzungssaal,
5. Kompanie (Golob) im Rathaus, großer Sitzungssaal.
Wer an dem für ihn vorgesehenen Meldctag dienstlich verhindert ist, hat sich an einem der beiden anderen Tage zu melden. Nichterscheinen wird bestraft. Verhinderung durch Krankheit ist durch ärztliches Zeugnis nachzuweisen.
Bei den genannten Stellen werden auch Freiwilligenmeldungen der Jahrgänge 1884 und älter, sowie des Jahrgangs 1929 entgegen- genommen.
Zur Meldung sind mitzubringen:
1. Wehr-(Militär-)Paß (Ausmusterungsschein),
2. von Parteimitgliedern der Parteiausweis,
3. von Kriegsversehrten der Rentenbescheid.
Calw, den 21. November 1944.
Der Ortsgruppenleiter: Di« Kompanieführer:
gez. N i ck. gez. Gehring, gez. Ni ck,
gez. Küchle, gez. Göhner, gez. Golob.
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Rind, 15 Monate alt, verkauft oder tauscht gegen Fahrkuh Gg, HackiuS, Oberkollbach.
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