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Raaolder Tagblatt «Der Gesellschafter'

Montag, den 17. November 1811

Zum deutschen U-Voot-Erfolg

Deutlich kommt in den italienischen Berichten die Freude und die Genugtuung zum Ausdruck, die man in Italien über den Sig der deutschen Kriegsmarine empfindet.Der neue große Erfolg der verbündeten deutschen Kriegsmarine", schreibt Stefani,hat in Italien lebhafte Genugtuung ausgelöst. Die italienische Kriegsmarine ist am besten in der Lage", so meldet die Agentur,die von den deutschen U-Booten im Mittelmeer, wo der Kampf besonders schwer ist, durchgeführte glänzende Ak­tion richtig zu würdigen."

Auch in der spanischen Presse haben die stolzen Erfolge deutscher U-Boote im Mittelmeer außergewöhnliches Interesse erregt. DieEl Alkazar" schreibt:Das Schicksal hat dem besten britischen Flugzeugträger das traurigste Ende Vorbehalten. Sein Verlust ist für das englische Volk umso schmerzlicher, als man ge­wohnt war, das Schiff alsunverletzlich" zu bezeichnen. Der FlugzeugträgerArk Royal" habe für England, dieselbe Ve- sdeutung zur See gehabt wie für Deutschland zu Lande eine sei­ner berühmten Panzerdivisionen, schreibt der Korrespondet der ?Agentur EFE. Das gesunkene Schiff, so heißt es weiter, hinter- tläßt ein großes Vakuum im Mittelmeer, denn die von den Eng­ländern selbst anerkannte Schwäche ist der Mangel an Flugzeug- istützpunkten zur Bedrohung aller Teile Italiens und seiner »sämtlichen Seewege. DieÄrk Royal" war ein fahrbarer Flug­platz, der bei fast allen llferoperationen im Mittelmeer benutzt werden konnte.

Ein besonders glückliches Schiff"

Ueberlebende berichten über den Untergang derArt Noyal"

DBB Stockholm. 16. Noo. Daß der Verlust derArk Royal" auch von der Besatzung sehr schmerzlich empfunden wurde, geht aus den Berichten von Augenzeugen der Katastrophe hervor. Ein Matrose erklärte:.DieArk Royal" war ein besonders ^glückliches Schiff und, was die Lebensbedingungen für die Mann­schaften anbetrifft, wahrscheinlich das beste in der. Flotte. Es 'hatte immer einseines" Offizierskorps. Für die Mannschaft !war der Untergang des Schiffes darum auch besonders bitter, .weil mit ihm Weihnachtsgeschenke für die Frauen und Bräute Per Matrosen mit auf den Grund des Meeres gingen. Usber- ilebende erzählten, daß die Mannschaft schon seit Monaten Ge­schenke für ihre Verwandten und Kleider für sich selbst emge- kauft hatten, da sie hofften, zu Weihnachten nach England zurüL- ^zukehren. Die Mannschaft soll dafür 10 060 Pfund ausgeaeoen lhaben. Tausende Paar seidene Strümpfe, ein sehr beliebtes Ge­schenk, ebenso große Mengen kosmetischer Artikel und Schokolade ^eien durch den deutschen Angriff verloren gegangen. Es wird «darum mehr Galgenhumor gewesen sein, wenn, wie der Lon­doner Nachrichtendienst meldet, die Ueberlebenden unter Lachen und Scherzen an Bord des rettenden Zerstörers gegangen seien.

Oberst vs« Re«fviüe gefallen

Berlin, 16. Nov. Am 3. November 1911 fiel im Kampf gegen >en bolschewistische» Weltfeind der Oberst und Regimentskom- nandeur Georg von Neufville, SA.-Eruppenführer im Stabe der Obersten SA.-Führung.

Neufville wurde 1884 in Frankfurt am Main geboren. 2m Weltkrieg führte er ein Bataillon und gehörte dann als Haupt­mann dem Generalstab an. Von 1920 bis 1923 war er Führer der .Schwarzen Garde" und desBraven Heyderich". 2m 2ahre >939 wurde er beauftragt, die Vorbereitung der vor- und nach- inilitärischen Wehrerziehung im Zuge des Führererlasses vom >9. Januar 1939 in Zusammenarbeit mit der Wehrmacht durch- luführen. Als Ehef des Wehrstabes hat er sich bei Erfüllung die­ser Aufgabe die besondere Anerkennung des Stabschefs erworben. Erst vor zwei Monaten hat ihm der Führer in Würdigung sei­ner Verdienste die Führung des ihm anvertrauten siegreichen Regiments sowie hervorragender persönlicher Tapferkeit das Rit­terkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen.

Opfer der Lustangrisfe im Oktober

DRB Berlin, 16. Nov. Wie amtlich in London mitgeteilt wird, find im Oktober durch deutsche Luftangriffe 2 2 Personen in England ums Leben gekommen. Die deutschen Verluste durch englische Bombenangriffe auf das Reichsgebiet betragen in derselten Zeit 292.

Sewastopol ein zweites vdesfa

Berlin, 16. Nov. Der Londoner Nachrichtendienst meint, Sewa­stopol habe als Flottenstützpunkt nicht mehr viel zu bedeuten, es sei zu einem zweiten Odessa geworden. Dieser Vergleich mit dem anderen großen, bereits von den Rumänen eingenommenen Hafen am Schwarzen Meer ist in der Tat treffend. Als Kriegs­hafen ist Sewastopol zu einer Falle geworden, aus der die bol­schewistische Kriegsmarine sich, so gut es noch ging, zurückgezogen hat. And als Festung, die bereits im Bereich der deutschen Artil­lerie und der deutschen Luftwaffe liegt, ist Sewastopol so abge­schnürt, daß nicht die geringste Hoffnung auf Hilfe von außen mehr besteht. Das Schicksal der Stadt ist daher genau so wie das Odessas zu einer reinen Zertfrage geworden. Die Deutschen find dabei in der günstigen Lage, daß für sie die Eroberung Sewastopols keine Prestigefrage ist, wie sie es im Krimkriege für die Briten und Franzosen war. Damals landeten diese am 14. September 1854 bei Eupatoria und stießen vor Sewastopol bei der Zernierung der Stadt auf einen Widerstand, der durch di», natürliche Lage begünstigt war. Er hatte in der bisherigen Mili­tärgeschichte nicht seinesgleichen. Daher konnte sich Sewastopol «in Jahr lang halten. Erst als Mac Mahon im September 1855 die Malakoff-Bastion einnahm, wurde die Stadt geräumt. Es ist gut, sich bereits jetzt auf die Ereignisse zu besinnen, denn, wenn Sewastopol einmal genommen sein wird, werden die Briten nach ihrer bisherigen Methode sicherlich verkünden, an der Eroberung der Stadt sei nicht viel dran, denn nach ihrer Lage sei sie nicht zu halten gewesen und der erfolgreiche Rückzug der Bolschewiken käme als militärische Leistung an den von Dünkirchen heran.

Die Vernichtung der 44 Sowjetpanzer

Berlin, 16. Nov. Zu der Vernichtung von 44 sowjetischen Pan- »erkampfwagen, die am Samstag im Bericht des Oberkomman­dos der Wehrmacht gemeldet wurde, werden noch nähere Einzel-, -eiten bekannt.

Nach starker Artillerievorbereitung hatten die Bolschewisten »m 14. November im mittleren Abschnitt der Ost­front versucht, mit Panzerunterstützung gegen die Linie eines deutschen Korps vorzudringen. Ein deutschesPanzerregi- ment ging sofort zum Angriff über und wies die sowjetischen Panzerkräfte mit schweren Verlusten für die Bolschewisten zurück. In einem anderen Teil dieses Abschnittes brach der sowjetische Gegenangriff im zusammengefaßten Feuer der deutschen Artil­lerie und der schweren Waffen zusammen. 29 Sowjet-Panzer­kampfwagen blieben bei diesen Kämpfen als brennende Wracks auf der Strecke liegen, während nur zwei deutsche deutsche Pan­zerkampfwagen verloren gingen. Drei weitere Sowjetpanzer­kampfwagen wurden in einem benachbarten Korpsabschnitt ab- aeickiolien.

Alle übrigen Gegenangriffe, die die Bolschewisten dann noch tn einem anderen Divisionsabschnitt auf einen von den deutschen Truppen genommenen Ort unternahmen, wurden durch deut­sche Infanteristen zum Erliegen gebracht. Die Infanterie wies die in dichten Wellen mit Panzerunterstützung anstürmen­den Bolschewisten blutig zurück und fügte ihnen schwere Verlust- , zu. 12 Sowjet-Panzerkampfwagen fielen hierbei den deutschen Waffen zum Opfer. Damit wurden am 4. November in diesem Kampfabschnitt insgesamt 44 sowjetische Panzerkampfwagen ver­nichtet.

Am frühen Morgen des 15. November stießen Teile einer deutschen Infanterie-Division bei ihrem weiteren Vor- drngsn im Nordabschnitt der Front auf einen sowjeti­schen Panzerzug und erbeuteten ihn.

Jnsanteriedivision durchbrach Sowjetstellungen

An den Erfolgen, die die deutschen Truppen in den vergange­nen Wochen in einem Nordabschnitt in der Mitte der Ost- fr o n t erzielten, hat eine deutsche Infanterie-Division über­ragenden Anteil. In kühnem Vorstoß bildeten die Infanteristen dieser Division einen Brückenkopf, um d-ann den nachdrängenden Infanterie- und Artillerieeinheiten mit Schlauchbooten und Floß- sackfähren trotz starken sowjetischen Artilleriebeschusses über einen breiten Fluß zu helfen. Nach der Erreichung einer Behelfsbrücke trat die Division darauf zum Angriff gegen die in diesem Ab­schnitt besonders stark ausgebaute und 6 Kilometer tief ge­gliederte Sowjet st ellung am Ostufer des Flusses an. 2n viertägigen harten Kämpfen wurden die sowjetischen Stel­lungen in 14 Kilometer Breite durchbrochen und aufge--' rollt. Trotz Schneetreibens rnd Kälte wurde der Kampf auch nach Einbruch der Dunkelheit bis in die Nacht hinein fortgesetzt. Dabei erstürmten die Infanteristen 29 Beton- und 364 Holzbunker. 2m Zuge der weiteren Angrissshandlungen nahm die Division einen größeren sowejtischen Ort und bildete im Vorstoß gegen einen Seitenarm des Flusses einen neuen Brückenkopf, von dem aus die Pioniere der Division eine 55 Meter lange Brücke auf das andere Ufer schlagen konnten. Bei allen diesen Kämpfen brachte die Division über 1300 Gefangene ein und erbeutete acht Geschütze sechs Panzerabwehrgcschütze, elf Granatwerfer, acht Munitionswagen und zwölf Lastkraftwagen. Die blutigen Ver­luste der Bolschewisten übertreffen bei weitem die Zahl der Eeranaenen.

Unerhörte Forderungen eines USA.-Generals

Einer der größten Skandale in Rio

Madrid, 16. Noo. Die Madrider ZeitungPa" berichtet aus Buenos Aires, daß der dem brasilianischen Kriegsministerium zugeteilte USA-General Lehmann W. Miller seinen Rücktritt eingereicht habe. Der Grund zu dieser Demission, zu der die brasilianische Regierung unverzüglich ihre Zustimmung erteilte, soll eine außerordentlich heftige Auseinandersetzung über die Frage nordamerikanischer Stützpunkte in Bra­silien gewesen sein.

General Lehmann W. Miller hatte in letzter Zeit seine bera­tenden Funktionen im brasilianischen Kriegsministerium immer mehr zu Forderungen mißbraucht, die er im direkten Aufträge Roosevelts und des nordamerikanischen Generalstabes an leitende Persönlichkeiten der brasilianischen Regierung stellte. Er verlangte u. a. die Benutzung einer ganzen Reihe n o rd b r a s i l i an i s ch e r Hüten als Stützpunkte für die Marine der USA., die Anlage großer Depots dort für Verpflegung, Betriebsstoff und Munition, sowie die Erstellung von Reparaturwerkstätten. Damit nicht genug, forderte Lehmann W. Miller, daß diese Anlagen mit nordamerikanischem Militär­personal besetzt werden sollten. Für dieses verlangte er exterri­toriale Rechte in der gleichen Weise, wie sie die nordamerikani­schen Marinetruppen in China genießen.

Alle diese Wünsche brachte General Miller in überaus an­maßender Form zum Ausdruck. Er ließ durchblicken, daß eine Verweigerung dieser Konzessionen die Landung nordame- rikanischerTruppen an den gewünschten Stützpunkten zur Folge haben könne. Als einige der hervorragendsten brasilia­nischen Kabinettsmitglieder sich ablehnend verhielten, wurden sie von General Miller als Nazi-Agenten und Mitglieder der 5. Ko­lonne beschimpft. Der amerikanische General trieb sein unver­schämtes Gebaren auf den Höhepunkt, als er in diesem Zusam­menhang die Abberufung einer ganzen Reihe den Nordameri­kanern unliebsamer Regierungsmitglieder verlangte. Die Betref­fenden sollen sich Lehmann W, Millers besonderen Unwillen auch dadurch zugezogen haben, daß sie die Annahme von Schecks über mehrere Millionen Dollar als Ehrenbeleidigung zurückwiesen.

Das Auftreten des Generals Lehmann W. Miller ist gegen­wärtig Stadtgespräch von Rio. Man bezeichnet es als einen der größten Skandale, die sich jemals in der Geschichte der modernen Diplomatie ereignet haben.

Gin schwerer Schlag für England

Die Versenkung des FlugzeugträgersArk Royal"

Berlin, 16. Nov. Durch die Versenkung des Flugzeugträgers Ark Royal" haben die Briten wieder einen schweren Verlust erlitten. Das Schiff war der modernste Friedensbau unter den britischen Flugzeugträgern. Es wurde erst 1938 fertiggestellt, hatte 22 600 Tonnen Wasserverdrängung und eine Geschwindig­keit von 32 Knoten. Normalerweise nahm es 60 bis 70 Flugzeuge an Bord. Seine Besatzung belief sich auf 1600 Mann, also rund 300 mehr als der bei Island versenkte SchlachtkreuzerHood", Englands größtes Kriegsschiff, hatte. Die Lustabwehrwaffcn der Ark Royal" waren sehr stark und zahlreich.

Dieses besonders kampfkräftige Schiff wurde von der eng­lischen Seekriegsleitung überall da eingesetzt, wo für die Flotte das Zusammenwirken mit Flugzeugen von Bedeutung war. So operierte dieArk Royal" in der Nordsee, im Atlantik und mehrmals im Mittelmeer. Während des deutschen Norwegen- Unternehmens war sie vor Narvik. Bereits am 26. September 1939 hatte sie bei einem Luftangriff einen Bombenvolltreffer er­halten. der das Schiff nötigte, für einige Monate zur Reparatur ins Dock zu gehen. Die Beschädigungen waren sehr schwer, wie später durch neutrale Augenzeugen, die den Flugzeugträger in Auslandshäfen besichtigten, bestätigt wurde.

Nunmehr haben ihn die Torpedos der unter Führung der Kapitiinleutnante Reschke und Euggenberger im westlichen Mit­telmeer operierenden Unterseeboote auf den Meeresgrund ge­schickt. DieArk Royal" ist der dritte Flugzeugträger, den Groß­britannien im Laufe dieses Krieges eingebüßt hat. Die britische Admiralität muß sie jetzt mit den beiden FlugzeugträgernElo- rious" undCourageous", die am 17. September 1939 und am 8. Juni 1940 durch deutsche Unterseeboote und Ueberwasserstrcit- kräfte versenkt wurden, auf die große Verlustliste setzen.

Zusammen mit diesem Erfolg hat die deutsche Kriegsmarine noch eine weitere Leistung der deutschen Unterseeboot-Waffe zu verzeichnen: 2m selben Operationsgebiet wurde auch das briti­sche SchlachtschiffMalaya" so schwer beschädigt, daß es in den Hafen von Gibraltar eingeschleppt werden mußte. Dieses Schlachtschiff, das der sogenannten Malaya-Klasse seinen Namen gab, wurde von den Briten als eine besonders geglückte Kon­struktion bezeichnet. Es wurde der britischen Marine von den malayischen Staaten zum Geschenk gemacht. DieMalaya" lies rm März 1915 vom Stapel und wurde dann 1925 und 1926 um­gebaut. Das Schlachtschiff hat eine Wasserverdrängung von 31100 Tonnen, eine Geschwindigkeit von 25 Knoten und eine Besatzung von 1120 Mann an Bord.

Mit diesen neuen Erfolgen im Mittelmeer, bei denen noch weitere britische Kriegsschuffe Torpedotreffer erhielten, hat die deutsche Unterseeboot-Waffe erneut ihre Schlagkraft bewiesen.

Eine Augenzeugenschilderung

Reuter verbreitet den Bericht eines Korrespondenten, der sich zur Zeit des Angriffs an Bord befand. 2n dieser Schilderung trifft ein Matrose die resignierte Feststellung:Fürwahr, der deutsche Torpedotreffer bedeutete eine Katastrophe für Englands Mittelmeerflotte. Er ritz mittschiffs an Steuerbord ein rie­siges Loch. Die Wucht der Detonation war ungeheuer. Das Licht im Schiff verlöschte, eine ganze Minute lang lief heftiges Zittern durch die Planken. Sofort drängte das Schiff nach Steuer-, bord. Heizöl floß aus und bedeckte weithin das Wasser. Von' Minute zu Minute neigte sich dieses weiter zur See, immer' schwieriger wurde es, sich aufrecht zu halten. Schon war es un­möglich, die Rettungsboote zu Wasser zu lasten. Da endlich nahte ein Zerstörer und ging längsseits. Die zum großen Teil nur halb bekleideten Matrosen ließen sich an Tauen auf diesen hinab. Für den Rest wurden Korkflöße und Gummiboote aus­geworfen. Der Kommandant und einige Offiziere und Mann­schaften unternahmen noch einen verzweifelten Versuch, das Schiff nach Gibraltar zu bringen. Zwei Schlepper wurden vor­gespannt, aber es war alles vergebens. Pfeifend entströmten Dampfwolken den Kesseln, und der mächtige Rumpf des Flug­zeugträgers neigte sich unaufhaltsam zur Seite, bis er endlich über den Bug in die Tiefe sank. Der dramatische Bericht des eng­lischen Journalisten verzeichnet noch das Wort des Kommandan­ten :Das ist das traurigste Schauspiel, das ich je gesehen habe."

Unerbetene Einmischung zurückgewiesen

Eine Mitteilung an die mexikanische Gesandtschaft

Berlin» 16. Nov. Die mexikanische Gesandtschaft in Berlin hat letzthin dem Auswärtigen Amt Mitteilungen ihrer Regierung -zugehen lassen, die sich auf die Frage der Repressalien wegen de" Ermordung von zwei deutschen Wehrmachtsangehörigen durch bolschewistische Agenten in Frankreich bezogen. Das Auswärtige Amt hat der Gesandtschaft daraufhin mitteilen lassen, daß es nicht gewillt ist, mündliche oder schriftliche Erklärungen dritter Staaten zu dieser Frage entgegenzunehmen.

Letzte Aachrichten

Die Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe DNB. Berlin, 17. Rov. Die deutsche Luftwaffe wird durch de» osteuropäischen Winter in ihrer Angrisfskraft keineswegs eingeschränkt. Sie hat nicht nur bei Tag und Nacht Moskau, Leningrad, die sowjetischen Feldbefestigungen, Truppenansamm­lungen und rückwärtige Verbindungen mit größtem Erfolg bombardiert, sondern auch die sowjetischen Luftstreitkräfte zu­sammengeschlagen, wo immer sie ihr begegneten. Nachdem der Führer schon Anfang Oktober bekanntgeben konnte daß über 15 999 Sowjetflugzeuge vernichtet worden seien, wartet der Wehrmachtsbericht jetzt wieder mit einer stolzen Bilanz im Kamps gegen die sowjetische« Luftstreitkräste auf. 2174 Sowjet­flugzeuge wurden in der Zeit vom 1. Oktober lis 8. November 1941 vernichtet und. was besoudere Aufmerksamkeit verlangt, davon 1293 in Luftkämpfen, 412 durch Flak, während der Rest am Boden zerstört wurde. Diesem Verlust von 2 174 Sowjetflug- zeuge« steht der Verlust von 183 Flugzeugen gegenüber. Nach­dem erst kürzlich berichtet werden konnte, daß die Briten vom 22. K. bis 31. 19. am Kanal 829 Jagdflugzeuge verloren, wäh­rend nur 77 deutsche Jäger verloren gingen, stellt sich auch nun­mehr an der Ostfront heraus, daß die deutsche Luftwaffe der sowjetischen wie der britischen an der Kanalfront etwa zehn­fach überlegen ist.

Das Staatsbegräbnis für General Hnntziger

Vichy, 16. Nov. Am Samstag vormittag fand in Vichy in An­wesenheit des französischen Staatschefs Marschall Petain, der Mitglieder der französischen Regierung sowie Vertreter der französischen Wehrmacht das feierlicheStaatsbegräbnis für den bei einem Flugzeugunfall tödlich verunglückten Kriegsminister General Huntziger und seiner mit ihm ums Leben gekommenen sechs Mitglieder statt. An der Trauerfeier nahmen als Vertre­ter der Reichsregierung Botschafter Abetz, als Vertreter der deut­schen Wehrmacht der Vorsitzende der Waffenstillstadskommission, General der Artillerie Vogt, teil. Ferner waren die Mitglieder des diplomatischen Korps anwesend.

Erfolgreiche» Angriff auf den britischen Flugplatz bei Giarabub

DNB. Berlin, 17. Nov. Am 15. 11. griff ein Verband deutscher Kampfflugzeuge unter dem Schutz von Jagdflugzeugen und Zerstörern den britischen Flugplatz bei der Oase Giarabub an. Sämtliche Bomben lagen in den befohlenen Zielen, und hef­tige Explosionen konnten beobachtet werden. Dieser Erfolg ist umso höher zu bewerten, als jeglicher Ausfall von Kriegsgerät auf dem 259 Klm. Luftlinie vom Meer entfernten britische» Wüstenstützpunkt und Flugplatz sehr langsam über die mehr als 399 Klm. lange Sandniste von den britischen Nachschub­lagern ersetzt werden kann.

Neuer Eeneralstaüschef der italienischen Luftwaffe. Lust­geschwadergeneral Francesco Pricolo tritt von seindr Stel­lung als Eeneralstabsches der Luftwaffe und als Unter­staatssekretär der Luftfahrt zurück, um ein anderes Amt zu Übernehmen. An seine Stelle tritt sowohl als Generalstabs- «es der Luftwaffe wie auch als Unterstaatssekretär der Lust­fährt Luftgeschadergeneral Rino Torso Fougier.

Deutsche Buchausstellung im Haag. In Gegenwart von Reichskommissar Seytz-Jnquart und Staatssekretär Eutterer vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propa­ganda und Vertretern des niederländischen Departements für Volksaufklärung und Künste wurde im Haag eine re­präsentative deutsche Buchausstellung, die einen Ueberblick über das gesamte Kulturschaffen des Reiches vermittelt, feierlich eröffnet.

Architekten-Ausstellnng in Kopenhagen. In Anwesenheit des Kronprinzen Frederik und hoher Vertreter der däni­schen Staatsregierung wurde in Kopenhagen die von dem Eeneralbauinspektor für die Reichshauptstadt veranstaltete Architektur-AusstellungNeue deutsche Baukunst" durch ocn Bevollmächtigten des Deutschen Reiches, Gesandten Dr. von Renthe-Fink, eröffnet.