Schwäbisches Land

Dr. Karl Hantel gestorben Stuttgart. Ter Präsident der Gutehoffnungs­hütte, Tr. Karl Hontet, ist im 68. Lebensjahr ge­storben Er entstammte einem der bekanntesten alt- eingcsesienen westdeutschen Wirtschaftsgeschlechter. An der Gründung der Gutehoffnungshütte hatte sein Großvater hervorragenden Anteil. Er selbst vertrat dieses Unternehmen mit Tatkraft und Würde. Für diese Aufgabe hatte er auch in der Berwaltungslaufbahn Erfahrungen gesammelt, u. a. als Landrat und nach 1914 in der Zivilver­waltung Belgiens.

Der 75. Ausslug mit Brrwundeten nsss. Eßlingen. Eine vorbildliche Betreuung der. Verwundeten führt das Amt für Volkswohlsahrt der Partei im Kress Eßlingen mit den Jnfafsen der Rekervclazarette bei Wanderungen in die schönste« Kegenden der näheren schwäbischen Hei­mat l urch. So konnte im vergangenen Monat dem MM. Teilnehmer als Andenken ein Buch von der Schwäbischen Alb überreicht werden, und beim letzten Ausflug über Wäldenbronn, Kernen, Stetten und Jägerhaus nach Eßlingen handelte es sich um die 7b. Wanderung. Erfreulicherweise sind alle Veranstaltungen ohne Unfall verlaufen und haben den Verwundeten schöne Stunden be­reitet, um so mehr, als die Aufnahme in den einzelnen Ortsgruppen immer sehr herzlich war.

Gautagungcn in Metzingen

nox. Metzingen. Unter der Leitung des Gan- organisationsleiters V. i. A. Pg. Rath fand auf der Gauschule Metzingen je eine Arbeitstagung der Kreisorganisationsleiter und der Krcisausbil- dungsleiter statt. Tie Tagungen standen unter dem unbeugsamen Willen, das Gebot der Stunde in die Tat umzusetzen, mögen die Schwierigkeiten euch noch so groß sein. Jeder einzelne der Teil­nehmer wird in seinem Teil zum großen Ge­lingen der gestellten Aufgaben das Menschenmög» lichste beitragen. Ten Abschluß fanden die Ta­gungen durch eine Rede des Leiters des Gau- schuiungsamtes, Hauptbereichsleiter Dr. Klett, der sich vor allem mit den politischen Staffeln, Einsatzbereitschaften, Volksstürmen sowie mit der weltanschaulichen und politischen Lage befaßte und die Teilnehmer in zündenden Ansprachen sür die kommende Arbeit ausrichtete.

Die Frau uni sich selbst erschossen Tuttlingen. Hier hat aus bisher unerklärlichen Gründen der Inhaber eines Stickereiwaren, geschästs sich und seine Frau erschossen. Tie ver- heiratete 20jährige Tochter entging glücklich diesem Schicksal. ^

Bom Saulgauer Rathaus Saulgau. In der letzten Ratsherrnsitzung gab der Bürgermeister Aufschluß über den Stand des Behelfsheimbaues. Gegenwärtig sind fünf Doppel­

heime im Rühbau fertig, drei befinden sich noch im Bau, während drei weitere demnächst unter Dach kommen. Insgesamt baut die Stadt gegenwärtig l6 Doppelbehelfsheime, also 32 Behelfswohnungen. Für je fünf Heime ist die Errichtung einer gemein­samen Wasch- und Badeanlage vorgesehen. Um die Nachfrage nach Gartenland zu befriedigen, teilt die Stadt weitere Flächen zu Kleingärten auf.

Das verkannte Fernglas

Aus Bayern. Eine köstliche Geschichte wird aus Oberschönegg bei Mindelheim erzählt: Auf der Zinne des alten Römerturms sah ein Junge, der mit seinem Vater den Turm bestiegen hatte, einen Mann, der mit dem Fernglas die Gegend besich­tigte. Der Junge, der so ein Ding noch nie ge­sehen hatte, bestaunte den Fremden, um dann den Vater anzustoßen mit den Worten:Vatter, guck', der sauft glei' aus zwoa Flascha."

Ellwangen, Kr. Biberach. Während der Dresch- arbeit geriet eine Frau, als sie eine Garbe über die' Transmission heben wollte, mit der reckten Hand in die Apparatur. Dabei wurde ihr der ganze Unterarm abgerissen.

Diepoldshosrn, Kr. Wangen. Dem Landwacht- postenführer Schäfer aus Diepoldshofen wurde bei einem Appell ein persönliches Anerkennung?«

Wieder acht Meisterschaftsspiele

Durch die Hereinnahme weiterer Vereine in die Gauklasse erfuhr das Programm der Meister­schaftsspiele eine Erweiterung, die sich bereits am kommenden Sonntag auswirkt. Der Spielplan sieht insgesamt acht Pnnktetreffcn vor, in denen die Neulinge samt und sonders beschäftigt sind. Wenn auch der eine oder andere Epielausfall wiederum kaum zu vermeiden sein wird, so ist doch zu erwarten, daß der Spielbctrieb im ganzen genommen immer stärker in Gang kommt, was angesichts der vorgesehenen Paarungen einen in- haltsreichen und spannenden Fußballsonntag ver­spricht. Der Spielplan lautet:

Staffel 1: SSV. Ulm Normannia Gmünd, VfR. Aalen Viktoria Wasseralfingen.

Staffel 2: Union Bückingen KSG. Zuf­fenhausen, Spvgg. 07 Ludwigsburg SV. Fenerbach, HSV. Heilbronn Spvgg. Prag.

Staffel 3: Stuttg. Sportclnb FB. Mettin­gen (13 Uhr), MTB. Stuttgart SSV. Reut­lingen (14.30 Uhr), (Doppelspiel in der Adolf-Hit- ler-Kampfbahn). Sportfr. Eßlingen KSG. Untertürkheim/Wangen.

Ausgeglichene Treffen sind in der Staffel 1 zu erwarten, denn trotz des Platzvorteils müssen sich SSV. Ulm und VfR. Aalen gegen Gmünd bzw. Wasseralfingen vorsehen. In der Staffel 2

Hirsau, den 16. November 1944

Tieferschüttert machen wir die traurige Mitteilung, daß unser lieber >reube>vrgler Sohn, Bruder und Schwager

ff-Hauptpurmsührrr und Regierungsrat

Walther Schlette

Träger de» Goldenen Eqrenzeichens der NSDAP., des LK. 1 und 2 sowie des K«»eg»o«rdieustkreuzes 1. Kt. mit Schwertern und anderer Dienftauszeichnungen

am 21. Okt. 1944 bei den schweren Kämpen iin Osten sür sein geliebtes Vaterland, für dessen Größe und Wieoerauirichtung er seit 24 Jahren an der Seite des Führers kämpjte, den Helden- lod fand.

In tiefem Leid: Die Eltern: Sottlieb Schlette und Uran Martha, ged. Greiner: die Bruder: Willy Schlette, (Nord­amerika), Karl Schielte, Leutnant und Batteriestchrer, vermißt im Wegen: die Schweller: Martha tLinkelde, geb. Schlette,

mit Gatten Dr. med. Dinkeldr, Hellbraun.

^ n»tl i« t>«? »,,»ux^n

Berbrauchsregelung für Seife und Waschmittel

1. Die Gültigkeitsdauer der Reichsseifen- und Zusatzseifenkarten für fftovember 1944 ist auf Anordnung der Reichsstelle für industrielle Fettversorgung bis 10 Dezember 1944 verlängert worden.

L. Tie Abschnitte über Seife und Waschmittel der Gruirdtarte für die 69. Zuteilungsperiode mit dem AusdruckDezember 1944" gelten erst ab 11. Dezember 1944 (Beginn der 70. Zuteilungs­periode). Tie Dauer ihrer Gültigkeit und die vom 11. Dezember 1944 ab geltenden Zuweisungsmengen für Normalverbraucher und für Normalverbraucher mit Zusatzbedars werden später be­kanntgegeben.

L. Die den einzelnen Berbrauchergruppen (Arzte, Krankenpflege­personal usw.) gewährten Zusatzmengen und Verschmutzungs­zulagen werden auch weiterhin monatlich zugeteilt.

Calw, den 14. November 1944 Der Landrat

Wirtschaftsamt

Stadtgememde Weil der Stadt.

Der nächste Vieh- u. Schweine­markt findet am kommenden Montag, den 20. Nov. 44, statt. Beginn d. Schweinemarktes um 8^ llhr, des Viehmarktes um 9 Uhr. Ursprungszeugnisse wie bisher. Ter Bürgermeister

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schreiben deS RelchsfllhrerS ff uffd EhekS de? Deutschen Polizei, sowie ein Geldgeschenk über- reicht. Als vorbildlicher Landmachtmann hat Schäfer in kurzer Zeit fünf flüchtige Kriegs- gekringene sestgenomnicn und der Polizei über­geben. ' ' , " "

ns?. Oehringen. Der Reichsmütterdienst im Deutschen Frauenwerk führt in den nächsten Tagen in der Mütterschule in Oehringen wieder einen Landmädelkurs durch. Unter sachkundiger Anlei­tung werden den Teilnehmerinnen wiederum alle Kenntnisse vermittelt, die sie zu tüchtigen Haus­frauen und Müttern machen. . ,

in Itürrv

Auch Fleisch und Süßwaren zu Weihnachten.

Raa, einer Bekanntmachung des Ernäbrungsamls erhalten sämtliche Verbraucher auf Weihnachten 2 50 Gramm Fleisch und je 2 Stück Eier, außerdem die Jugendlichen und Kinder bis zu 16 Jabren 125 Gramm Süßwaren.

Eintritt in das bulgarische Freiwilligenkorps. Der bulgarische Ministerpräsident und Kriegsmini, ster Zankow richtete über den Rundfunk einen Aufruf an die in Deutschland lebenden Bulgaren zum Eintritt in dcs in Bildung begriffene bulga­rische Freiwilligenkorps. Meldungen sind zu rich­ten an das bulgarische Generassekrssn-int in Wien. Wohllebengnsse Nr. 4. oder an dis örtlichen Ergänzungsämler der Wasfen-ff. -

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kann man Zuffenhausen nach seiner letztsonntäg­lichen Leistungen auch in Böckingen ein günsti­ges Abschneiden zutranen. In Ludwigsburg dürfte Feuerbach das bessere Ende behalten, wo­gegen man in der Begegnung Heilbronn Prag dem Platzverein die günstigeren Aussichten zu- spricht. Das Stuttgarter Doppelspiel in der Adolf-Hitler-Kamvsbahn wird seine Anfiehungs- kraft nicht verfehlen: der Stuttgarter Sportclnb und der SSV. Reutlingen starten dabei als Fa­voriten. Dagegen gilt nach den Erfahrungen der Privatspiele die Begegnung zwischen Eßlingen und Untertürkheim/Wangen in der Staffel 3 als offen.

Punkteteilung in Degerloch

Das Meisterschaftsspiel in Degerloch zwischen der KSG. Kickers/Sportfreude und der KSG. Zuffenhausen entwickelte sich zu einem recht harten Punktekampf, der mit 4:4 (1:3) einen unentschiedenen Ansgang nahm, was den beider­seitigen Leistungen gerecht wurde. Während die Gäste eine sehr starke Mannschaft batten, waren bei Stuttgart verschiedene Ersatzleute eingestellt, wobei sich vor allem das Fehlen von Fred, Otter­bach, Masche und Cozza bemerkbar machte.

Walter Dzur, der Mittelläufer des Deutschen Fußballmeisters Dresdner SC., wurde im Osten abermals schwer verwundet.

" Der MoriaKamer Kopf

Zur Sonntag-Wanderung des Calwer Schwarzwaldvereins

Auf der rechten Seite der Nagold zwischen Bai» Liebenzell und Station Monbach erhebt sich der Monakamer Kopf" bei 503 Meter Höh, und bietet gegen die westlichen Schwarzwaldberge eine schöne Aussicht. Das Ziel der Wanderung zum Dorf Monakam dürfte lohnend sein, und die freundlichen, in, ländlichen Geschmack erbauten Wohnungen, zwischen denen sich Baumgärten und zum Teil ansehnliche Lindenbäume eingedrängt haben, machen einen sehr angenehmen Eindruck und verraten die Wohlhabenheit und den Ord» nungssinn der Einwohner. Die Kirche bewahrt einen kunstreichen Altarschrank aus der altober­deutschen Schule vom Jahre 1497, der sich in der modernen Kirche sonderbar ausnimmt, aber recht häufig besucht wird. Dem Künstler Hans Schülein, dem Urheber des berühmten und kostbaren Altar­werks im benachbarten Tiefenbronn, wird diese Arbeit zugeschrieben.

Die älteste Schreibweise des Ortes ist Munnen- kamst, die letzte Sude bedeutet Bergrücken, di«

Ne/rn Larrck, mestn ßfla.-rser «kerne Kettung/

erste erinnert an den Monbach oder an den Per­sonennamen Munno, der keltischen Ursprungs sein dürfte. Als frühester Schultheiß ist ein Latze vom Jahr 1380 überliclert während ein späteres Dorf­oberhaupt am 1. September 1431 dem Markgrafen Jakob von Boden zu huldigen hatte. Fromme Männer müssen schon Hans Rücker und Steffa» Lutz von Monakam gewesen sein, die um ihr Seelenheil willen Aecker und Frucht in den Jah­ren 1473 und 1477 an die Kirchen in Liebenzell und Monakam spendeten. Eine andere Merkwür­digkeit war die, daß von etwa 30 Häusern im Jahre 1579 zwei davon nach Möttlingen cinge- pfarrt waren.

In einemUrteilsbrief" der Stadt Pforzheim vom 12. Februar 1590 ist von einem Streit die Rede, der zwischen den Liebcnzellern und denen von Monkam ausgebrochen ist wegen einem Weid- gang zum Monakamer Kirchenweg und einer Küh- weide bei derNonnenwag", ein Wehr bei der Mündung des Monbcchs in die Nagold. In obig erwähnter Pforzheimer Urkunde ist Nonnenwag der Name eines Herrschaftswaldes, zum Zeller Forst gehörend tote der Hcwsteig, und hat mit klö­sterlichen Nonnen und Mönchen (Mönchbach!?) nichts zu tun. P.0.

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