L Sitte — Nr. 241
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Württemberg
Stuttgart. (Liedierlran zjubiläu m.) Im Mittelpunkt der sonntäglichen Feier zur Erinnerung an die vor hundert Jahren erfolgte Gründung des Liederlranzes Stuttgart-Gablen- berg, die ganz GaLlenberg im Konzertsaal der Liederhalle vereinigte, stand die Festansprache des Vereinsführers Karl Koch. Die Ansprache wurde dprch die Liedervorträge unter des Kreischormeisters Musikdirektor Eugen Schneider sicherer Stabführung unterbrochen. Auch der bei der Wehrmacht stehenden Sänger- kameraden, der 32 Frontkämpfer, gedachte der Festredner. Zu dem Jubiläumstag sind dem Liederkranz Eablenberg Ehrungen in reicher Fülle zuteil geworden.
Stuttgart. (Schwer verletzt.) Ein IS Jahre alter Me- . chanikerlehrling fuhr mit seinem Fahrrad an der Kreuzung Rote- bühl- und Rötestraße auf einen Straßenbahnzug der Linie 2 auf. Er erlitt einen Schädelbruch und sonstige Verletzungen am Kopf und Körper, die seine Einlieferung ins Krankenhaus notwendig machten.
80 Jahre Stenographenschaft. Seit dem Jahre 1861, da in Stutgtart ein Gabelsberger-Stenographenverein ins Leben gerufen wurde, gibt es in Württemberg eine Organisation der Stenographen. Das 80jährige Bestehen dieser Organisation und ihre Eingliederung in das Berufserziehungswerk der Deutschen Arbeitsfront war am Samstag und Sonntag Anlaß zur Durchführung eines Eauleistungsschrsibens und einer Festveranstaltung. Im Aufträge der Reichsbundesführung konnte Gauberufs- walter Schofer einige verdiente Mitglieder mit dem Ehrenbrief der Deutschen Stenographenschaft auszeichnen. Im besonderen gedachte er noch der großen Verdienste des früheren Vereinsführers Stadtamtmann Schöck. Bei dem Festakt am Sonntag im Haus des Deutschtums begrüßte der Eauberufswalter Vertreter von Partei, Staat und Wirtschaft. Bei dem Gaule iftungs- schreiben waren von 115 abgelieferten Arbeiten 135 brauchbar und zum großen Teil sehr gut. Von den allerbesten Arbeiten konnten zehn mit Ehrengaben bedacht werden.
LudwigsLurg (100 Jahre Kinderhei! an st alt.) Die A. H. Werncr'sche Kinderheilanstalt Ludwigsburg, die am 1. Juli 1910 vom Württ. Landesfiirsorgeverband übernommen worden ist, wurde im Jahre 1841 als erste Kinderheilanstalt Deutschlands von dem Ludwigsburger Kinderarzt Medizinalrat Dr. A. H. Werner gegründet und am 23. Juni 1841 eingeweiht. Da es sich um die erste derartige Anstalt, die körperbehinderte Kinder zum Zwecke der Heilung aufnahm, bandelt, hat der Landesfürsorgeverband trotz der durch den Krieg bedingten Verhältnisse am Samstag vormittag eine schlichte Feier im Eemeinschafts- raum der Kinderbeilanstalt durchgeführt, an der u. a. als Ver
treter des Württ. Innenministers Obermedizinalrat Dr. Mauthe, Landrat Dr. Thierfelder, Oberbürgermeister Dr. Frank, Universitätsprofessor Dr. Hohmann-Frankfurt, der Vorstand der Vereinigten Krüppelfürsorge, Vertreter des Amtes für Volkswohlfahrt der NSDAP, und Angehörige der Familie Werner teil- nahmen Der Feier ging eine Kranzniederlegung am Grabe von Dr. A. H. Werner durch Negierungsdirektor Mailänder auf dem Ludwigsburger Friedhof voraus.
Künzelsau. (Hollenbach soll Musterdorf werden.) Die Gemeinde Hollenbach, Kreis Künzelsau, erhielt am Samstag den Besuch von Gauleiter Reichsstatthalter Murr und Staatssekretär Dr. Stuckart vom Reichsministerium des Jnnerir. In ihrer Begleitung befanden sich Staatssekretär Waldmann, Lan- Lesbauernführer Arnold, der Leiter der Reichsstelle für Raumordnung, Dr. Jarner, Berlin, Landesplaner Bohnert sowie eine Reihe von Mitarbeitern und die Vertreter der Kreise Oehringen und Künzelsau. Der Anlaß für den mehrstündigen Besuch war der Plan, die ungesunden landwirtschaftlichen und baulichen Verhältnisse der Gemeinde Hollenbach nach Richtlinien neu zu ordnen. Nach diesen Richtlinien, deren Bearbeitung noch geraume Zeit in Anspruch nehmen wird, wird das Dorf insbesondere durch die Beseitigung der katastrophalen Vesitzzersplitterung und die Errichtung von vorbildlichen Eemeinichaftsanlagen auf eine wesentlich gesündere und lebensfähigere Grundlage gestellt werden. Gauleiter Reichsstatthalter Murr hat diesen Bestrebungen, die mit zur Eindämmung der Landflucht und zur Gesundung des Bauerntums beitragen werden, stets seine besondere Förderung angedeihen lassen.
Friedrichshafen. (VonMotorradangefahren.)Ander Kreuzung Eckener- und Paulinenstraße stieß ein Motorradfahrer, der beim Ausweichen vor Fußgängern die rechte Straßenseite verlassen hatte, gegen einen anderen Fußgänger. Während der Motorradfahrer nur leicht verletzt wurde, mußte der angefahrene Fußgänger mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Straßburg. (Brandstifter und Einbrecher festgenommen.) Das Scheer-Dori Boisenheim lebte seit einigen Wochen unter einem wahren L iruck. Mehrfach war in den Bauernhäusern eingebrochen worden, manchmal am hellichten Tage, während die Bauersleute auf dem Felde arbeiteten, dann "ber auch des Nachts, wenn das Dorf im tiefsten Schlaf lag. Als 'vann in einem Abstand von nur 14 Tagen in zwei bäuerlichen Anwesen Brände ausbrachen, die offensichtlich auf böswillige Brandstiftung zurückzuführen waren, wuchs die Spannung im Dorfe ins Unerträgliche. Die Polizei hat nun einen 27jährigen Dorfbewohner verhaftet, der nach dreitägiger Haft zugab, sowohl die Einbrüche verübt, wie auch die Leiden Brände gelegt zu baben.
Dienstag, den 14. Oktober Mi
Zum Gedächtnis des jüngsten Kriegsfreiwillige« des Weltkrieges
Auf dem Grab des jüngsten Kriegsfreiwilligen des Weltkrieges 1914/18, dem Offenburger Emil Huber, wurde gemäß einer Unordnung des Reichskriegerführers am Sonntag vormittag ein Gedenkstein enthüllt. Emil Huber, der 1939 im Atter von 38 Jahren in Esten verstorben ist. meldete sich in den ersten Augusttagen 1914 gleich seinen beiden Brüdern beim Ersatzbataillon des Jnf.- Reg. 172. Geboren am 7. Oktober 1900, also noch nicht 14jahrig, hat sich Huber bei der Truppe förmlich eingeschlichen. Er kam im November 1914 ins Feld-, zusammen mit seinem Bruder Ludwig. Am Tage ihres Ausmarsches mit der 2. Kompanie des Jnf.-Reg. 172 erhielten sie die Nachricht, daß der dritte Bruder gefallen sei. Im Januar 1915 wurde der tapfere Junge durch einen Kopfschuß verwundet und im März des gleichen Jahre kam er von einem Kölner Lazarett zur Genesenden-Kompanie> nach Offenburg, anschließend nach Kehl, von dort im Februar! 1916 zum zweiten Male ins Feld und Ende Juli 1916 in die Heimat zurück. Den noch nicht 16jährigen schmückte das Eiserne Kreuz II. Klasse. Später wurde er noch mit der Badischen Ver- dienstmedaille ("'--gezeichnet.
Kurze Sportrundschau
Die Fußball-Nationalelf von Deutschland bestreitet am 7. Dezember in der Breslauer Schlefierkampfbahn ihren 4. Länderkampf gegen die Slowakei.
Italien gewann den Rad-Länderkampf gegen Deutschland überlegen mit 54:29 Punkten. Rund 15 000 Zuschauer hatten sich auf der Vigorelli-Bahn in Mailand eingefunden, die in allen Wettbewerben klare Siege ihrer Landsleute zu sehen bekamen. Der Stuttgarter Schertle belegte in den Fliegerrennen der Amateure nur zweite Plätze.
Württembergs HJ.-Leichtathleten nur Dritte. Der Vergleichs) kampf in der Leichtathletik zwischen den Gebieten von Baden, Westmark und Württemberg endete mit einem überlegenen Sieg der badischen HI. mit 124 Punkten vor Westmark mit 118,5 und Württemberg mit 94 Punkten. Von den insgesamt 15 zum Austrag gelangten Wettbewerben gewann Baden allein 6, Westmark 5 und Württemberg 4.
Gestorbene: Pauline Bester geb. Vögele, 84 Jahre, Frgudrn- stadt ; Friederike Schmelzle geb. Lehmann, 73 Jahre, Hallwangen; Hans Heinzelmann, Kind, (verunglückt), Reine r z a u.
Druck u. Beilag dee „«SeseUiqaaerS": <».W. parier, Inh. äarl Zauer, zug(. «az-ige»,
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Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten
Genügt hier die
Blumenspritze?
Genau sowenig, wie die Blumenspritze zum Feuerlöschen paßt, ein Obstmesser zum Holzspalten oder das Taschentuch zum Fensterputzen — genau sowenig paßt Seife zu Teer-, Öl- oder Fetthänden. And auch zum Waschen von teerigen, öligen oder fettigen Arbeitsfachen soll man weder Seife noch Waschpulver nehmen.
Warum? Weil man dazu unheimlich viel Seife oder Waschpulver verbraucht und Hände und Sachen doch nicht richtig sauber bekommt! Zum Lösen von Ol, Teer und Fettschmier von -den Händen gibt es ein viel einfacheres Mittel: Nehmen Sie ein gutes, fein gemahlenes Scheuerpulver! Der Schmutz verschwindet von selbst, und zum Nachwaschen brauchen Sie Dann nur ganz wenig Seife.
Für die zähverkrustete Arbeitskleidung aber gibt cs fettlösende Reinigungsmittel, die viel bessere Dienste leisten. Die Sachen werden darin gut eingeweicht — heiß, wo es sich um Schlosser-, Monteur- oder Malerkleidung handelt, aber immer kalt bei blut- oder eiweißhaltigen Verschmutzungen, wie sie bei Bäcker- und Metzgersachen Vorkommen. Am andern Morgen wird gut gespült, dann in einer frischen Lösung von dem gleichen fettlösenden Reinigungsmittel kurz gekocht. So behandelt, ist nicht nur jedes Waschpulver überflüssig, sondern auch das harte und anstrengende Reiben und Bürsten.
Überhaupt schadet der Wäsche nichts so sehr als die rauhe und aufreibende Behandlung mit Waschbrett und Bürste. Das gilt besonders auch für die gute Weitzwäsche. Am hier den Schmutz zu lösen, ist es viel besser, sie gründlich einzuweichen, und zwar mit Bleichsoda, Soda oder einem anderen Einweichmittel. In heißer Lösung gerinnen, wie gesagt, eiweißhaltige
Beschmutzungen und verursachen hartnäckige Flecke. Es ist ja schon vom Eierkochen her bekannt, daß Eiweiß beim Erhitzen gerinnt. Gründliches Einweichen schont die Wäsche, spart Waschpulver und Seife.
Man kann im Haushalt aber auch sonst noch viel Seife sparen, wenn man einige Kleinigkeiten beachtet. Zum Beispiel: In den meisten Seifennäpfchen liegt die Seife naß. Jedesmal nach dem Waschen bleibt dann Flüssigkeit zurück, in der sich fast genau soviel Seife auflöst, wie man vorher zum Waschen brauchte! Wenn man darauf achtet, daß die Seife immer trocken liegt, kann man eine Menge Seife sparen. Für diesen Zweck gibt's praktische Seifensparer aus Holz oder.Werkstoff.
Deutschlands Bedarf an Fetten kann aus eigener Produktion nicht voll befriedigt werden. Es ist deshalb Pflicht jedes einzelnen, dafür zu sorgen, daß jeder unnötige Verlust an Seife und Waschpulver vermieden wird.
Stadt Nagold
Ausgabe
äer Lebensmittelkarten
für den 29. Dersorgungszeitraum 20. Oktober bis 16. November 1941
und der Reichsseisen- und Zusatzseisenkarten
gültig für die Zeit 1. Oktober 1941 bis 31. Jan. 1942
A—K am Mittwoch, den 15. Okt. 1941, von 14 - 17.30 Uhr, L—Z am Donnerstag, den 16. Okt. 1941, von 14—17.30 „ für die einzelnen Buchstaben an den gleichen Ausgabestellen wie seither. Bei einer späteren Abholung ist eine Gebühr von 50 RPfg. zu entrichten.
Übrige Brotmarken bitte zugunsten der NSB. zurückzugeben. Die Lebensmittelkarten, Seifen- und Zusatzseifenkarten sind sofort bei der Ausgabe nachzuzählen, spätere Reklamationen werden nicht berücksichtigt. Die Bestellscheine sind vor Beginn des Bersorgungszeitraumes beim Einzelhändler abzugeben, andernfalls geht der Anspruch auf die Lebensmittel verloren.
Nagold, den 13. Okt. 1941. Der Bürgermeister. Die Auszahlung des
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an die Angehörigen Einberufener für den Monat Oktober erfolgt Mittwoch und Donnerstag, 15. und 16. Oktober je von 14—17 Uhr auf der Stadtkasse. Stadtvfieie
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Semeinäe- gruppe Nagolä Am Mittwoch, den l 5. Okr. abends 8 Uhr findet im Haus der NSDAP, em
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Rotfelden. 13. Okt. 1941.
Für die uns anläßlich des Heimgangs unserer lieben, unvergeßlichen Schwester, Schwägerin und Tante
Katharine Ztängle
erwiesene Teilnahme und für alle Liebe, die die lenere Ewschlafene wählend ihrer schweren Krankheit von allen Seiten erfahren durste, spiechen wir aus diesem Wege unseren herzlichsten Dank aus. Besonders banken wir dem Herrn llsarrer für die trostreichen Worte am Grabe und dem Gesangverein für den schönen und erbebenden Gesang, sowie für die Kranz- und Blu» enspenden und allen, die unsere liebe Entschlafene zur letzten Ruhestätte beMerieten.
Die tieftkauernren Hinterbliebenen.
Nagold, den 13. Okt. 1941
Danksagung .
Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, die wir bei dem Hinscheiden unseres lieben Vaters und Großvaters
Fritz Schneider
erfahren durften, danken wir herzlich. Bor allem da> Ken wir dem Herrn Dekan Brezger für seine trostreichen Warte am Grabe, ferner der Betiiebsführung und der Gefolgschaft der Firma Rentschler wie auch der Kriege,Kameradschaft Nagold für die letzten Einungen, sowie allen, die den lieben Verstorbenen mit Kranz- und Blumenspenden bedachten und ihn zur letzten Ruhe begleiteten.
Die trauernden Kinder.
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