2. Seite — Nr. 238
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter«
Freitag, den 10. Oktober >911
Appell an euch zu richten, dem drohenden Angriff eines Gegners noch in letzter Stunde zuvorzukommen. Es war die Absicht der Machthaber des Kremls — wie wir es heute wissen —, nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa zu vernichten.
Zwei Erkenntnisse, Kameraden, werdet ihr unterdes gewonnen haben:
1. Dieser Gegner hatte sich für seinen Angriff militärisch in einem so enormen Ausmaße gerüstet, dag auch die stärksten Befürchtungen noch Lbertrosfen worden sind.
2. Gnade Gott unserem Volk und der ganzen europäischen Welt, wenn dieser barbarische Feind seine Zehntansrnde an Panzern vor uns in Bewegung hätte setzen können.
Ganz Europa wäre verloren gewesen. Denn dieser Feind besteht nicht aus Soldaten, sondern zum großen Teil nur aus Bestien.
Nun, meine Kameraden, habt ihr selbst mit eigenen Augen das „Paradies der Arbeiter und der Bauern" persönlich kennengelernt. 2n einem Lande, das durch seine Weits und Fruchtbarkeit die ganze Welt ernähren könnte, herrscht eine Armut, wie sie für uns Deutsche unvorstellbar ist. Dies ist das Ergebnis einer nunmehr bald 25jährigen jüdischen Herrschaft, die als Bolschewismus im tiefsten Grunde nur der allergemeinsten Form des Kapitalismus gleicht. Die Träger dieses Systems sind aber auch in beiden Fällen die gleichen: Juden und nur Juden.
Soldaten!
Als ich euch am 22. Juni gerufen habe, um die furchtbare drohende Gefahr von unserer Heimat abznwende», seid ihr der größten militärischen Macht aller Zeiten entgegengetreten. Aber in knapp drei Monate» ist es, dank eurer Tapferkeit, meine Kameraden, gelungen, diesem Gegner eine Panzerbrigade nach der anderen zu zerschlagen, zahllose Divisionen auszulöschen, ungezählte Gefangene zu mache», endlose Räume zu besetzen, — nicht leere, sondern jene Räume, von denen dieser Gegner ebt und aus denen seine gigantische Kriegsindustrie mit Rohstoffen aller Art versorgt wird.
I« wenigen Wochen werde» seine drei ausschlaggebendsten Jn- dustriebezirke in eurer Hand sein.'
Eure Namen, Soldaten der deutschen Wehrmacht, und die Rainen unserer tapferen Verbündeten, die Namen eurer Divisionen. Regimenter, eurer Schiffe und Luftgeschwader werden für alle Zeiten verbunden sein mit den gewaltigsten Siegen der Weltgeschichte.
Ueber 2 400 000 Gefangene habt ihr gemacht;
über 17 500 Panzer und
über 21000 Geschütze vernichtet oder erbeutet;
14 200 Flugzeuge wurden abgeschossen oder am Boden zerstört.
Die Welt hat ähnliches bisher noch nie gesehen!
Das Gebiet, das die deutschen und die mit uns verbündeten Truppen heute besetzt halten, istmehralsdoppeltsogroß wie das Deutsche Reich vom Jahre 1933, mehr als viermal so groß wie das englische Mutterland.
Seit dem 22. Juni sind die stärksten Stellungssysteme durchbrochen worden, gewaltige Ströme wurden überschritten, unzählige Orte erstürmt, Festungs- und Bunkeranlagen zertrümmert oder ausgeräuchert. Angefangen vom hohen Norden, wo unsere so überaus tapferen finnischen Verbündeten zum zweitenmal ihr Heldentum bezeugten, bis zur Krim steht ihr heute im Verein mit slowakischen, ungarischen, italienischen und rumänischen Divisionen rund 1000 Kilometer tief in Feindesland. Spanische, kroatische und belgische Verbände schließen sich nunmehr an, andere werden folgen. Denn dieser Kampf wird — vielleicht zum erstenmal — von allen Nationen Europas als eine gemeinsame Aktion zur Retrung des wertvollsten Kulturkontinents angesehen.
Gewaltig ist aber auch die Arbeit, die hinter eurer gigantischen Front geleistet wurde.
'Fast 2000 Brücken von über 12 Meter Länge sind gebaut worden;
505 Eisenbahnbrücken wurden hergestellt;
25 500 Kilometer Eisenbahnen sind wieder in Betrieb benommen;
ja: über 15 000 Kilometer Bahnen sind bereits auf die allgemeine europäische Spurweite umgenagelt.
An Tausenden von Kilometern Straßen wird gearbeitet.
Große Gebiete sind schon in die zivile Verwaltung übernommen. Dort wkrd das Leben schnellstens wieder nach vernünftigen Gesetzen in Gang -gebracht. Ungeheure Lager an Verpflegung, Treibstoff und Munition aber liegen bereit!
Dieses größte Ergebnis eines Kampfes wurde dabei erreicht mit On-ern, d»*-" -ni — Nc? ^Ner Sg- "'C'" die ei"ze'nsn Kameraden und ihre Angehörige« — im gesamte» «och nicht ö v. H. derjenigen des Weltkrieges beträgt.
Was ihr, meine Kameraden, und was die mit uns verbündete« tapferen Soldaten an Leistungen, an Tapferkeit, an Heldentum, an Entbehrungen und Anstrengungen in diesen llrum dreieinhalb Monaten hinter euch haben, weiß keiner besser als derjenige, der einst selbst als Soldat im vergangenen Krieg seine Pflicht erfüllte.
In diesen dreieinhalb Monate«, meine Soldat««, ist ««« aber endlich die Voraussetzung geschaffen worden z» de» letzte« gewaltigen Hieb, der noch vor dem Einbruch des Wiuters diese» Gegner zerschmettern soll.
Alle Vorbereitungen find — soweit sie Menschen meistern können — nunmehr fertig. Planmäßig ist diesesmal Schritt um Schritt vorbereitet worden, um den Gegner in jene Lag» zu bringen, in der wir ihm jetzt den tödliche« Stotz versetzen können.
Heute ist nun der Beginn der letzten großen Entscheidungsschlacht dieses Jahres.
Sie wird diesen Feind und damit auch de» Anstifter des ganzen Krieges, England selbst vernichtend treffen. Denn indem wir diesen Gegner zerschlagen, beseitigen wir auch den letzten B«n- desgenossen Englands auf dem Kontinent. Vom Deutsche« Reich aber und vom ganze» Europa nehme« wir damit eine Gefahr hinweg, wie sie seit de» Zeiten der Hunne« «nd später der Mongoleustiirme entsetzlicher nicht «ehr Sb« de» Kontinent schwebte.
Das deutsche Volk wird deshalb in den kommenden wenige« Wochen noch mehr bei euch sei» als bisher.
Was ihr und die mit uns verbündeten Soldaten geleistet hgbt, verpflichtet schon jetzt alle zu tiefster Dankbarkeit. Mit angehckb- lenem Atem und Segenswünschen ab« begleitet euch in den nächsten schweren Tagen die ganze deutsche Heimat. Denn ihr schenkt ihr mit Gottes Hilfe nicht nur den Sieg, sonder» damit auch die wichtigste Voraussetzung für den Friedas
Führer-Hauptquartier, den 2. Oktober 1941.
AdolfHitler,
Führer und Oberster Befehlshaber der Wehrmacht.
Ritterkreuz M Generalleutnant PfluOeil
DNV Berlin, 9. Okt. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eö'ring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehn an: Generalleutnant Pflugbeftl, Kommandierender General eines Fliegerkorps.
Letzte -racheichten
Geheimnisvoller Präsidentenwechsel in Panama DNB. Neuyork, 10. Oktober. Nach einer Meldung der Associated Preß aus Panama hat der Präsident dieses Staates plötzlich im Flugzeug das Land verlassen, um sich nach Kolumbien zu begeben.
Zn einer weiteren Meldung heißt es, „Präsident Aria hat das Land im Flugzeug am Dienstag geheimnisvoll verlassen, daß seine Abreise erste heute, Donnerstag, bekannt wurde, als ein Nachfolger den Eid ablegte. Weder die Gründe für das Verlassen des Landes »och die Ereignisse, die zu dieser plötzlichen Entwicklung geführt haben, werden bekannt. Die Negierung Alias kam ungefähr vor einem Zahr ins Amt. Sie weigerte sich kürzlich, Schisse zu bewasfnen, die unter der Flagge Panamas führen. Viele der unter der Flagge Panamas fahrenden Schiffe befördern Kriegsmaterial aus den Vereinigten Staaten für die Hilfeleistungen an Großbritannien".
Eine weitere Meldung der Agentur besagt schließlich, der Nachfolger des Präsidenten Dr. Arias heiße de la Guardia und stehe einer Zusammenarbeit mit den USA. günstig gegenüber.
Reichsminster Dr. Goebbels empfing die Delegationen zum internationalen Frauentresfen
DNV Berlin, 10. Okt. Reichsminister Dr. Goebbels empfing gestern die Frauendelegationen aus 13 europäischen Staaten, die der Einladung der Reichsfrauenfiihrerin folgend zu einem Internationale« Frauentresfen in Berlin versammelt sind.
Fernkampsflugzeug vernichtet vier britische Frachter
DNV. Berlin, 10. Ott. Ein deutsches Fernkampfflugzeug stieß gestern im Seegebiet beiden Farör auf eine Gruppe vou vier britischen Frachtern und versenkte in nacheinanderfolgende»
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(Kartendienst Erich Zander-M.) Zu den OKW.-Berichten
Der itattenische Wehrmachlsbericht
Brände größten Ausmaßes in Haifa — Angriff größerer italienischer Bomberverbände auf die Petroleumbehälter und Raffinerien — Kräftiger italienischer Vorstoß an der Eondar-Front — Sitz des englischen Kommandos zerstört
DNV. Rom, 9. Okt. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:
Größere italienische Bomberverbände griffen gestern Nacht die Rassinerien und Petroleumbehölter von Haifa an. Trotz heftiger Abwehr des Feindes gelang es unseren Flugzeugen, die Ziele zu treffen, in denen sich Brände größten Ausmaßes entwickelten. Alle unsere Flugzeuge kehrten an ihre Stützpunkte zurück, einige mit Treffern der feindlichen Flak.
In der gleichen Nacht führte der Feind einen Einflug auf einige Ortschaften der Ostküstc Siziliens durch. Bomben- und Maschinengewehrangriffe verursachten weder Opfer noch Schäden. Die Abwehr, von Syrakus schoß ein Flugzeug ab, das in der Nähe der Küste ins Meer stürzte. Die gesamte Besatzung wurde gefangen genommen.
In Nordafrika Aufklärungstätigkeit an der Front von Tobruk. Feindliche Einheiten wurden abgewicsen und ließen Gefangene in unseren Händen. An der Front von Sollum schossen deutsche Jäger zwei feindliche Flugzeuge ab. Andere deutsche Flugzeuge griffen vorgeschobene feindliche Flugplätze an, irafen Vorratslager und zerstörten ein Flugzeug am Voden.
Ein Luftangriff auf Tripolis hatte lediglich leichte Materialschäden zur Folge.
In Ostafrika griff eine starke, aus nationalen und kolonialen Truppen bestehende Kolonne der Stellung von Ualag, nordöstlich von Gondar, unter dem Befehl des Oberstleutnants Carmelo Liuzzo, den Sitz des englischen Kommandos, die wichtige Stellung von Amba Ehiorghis, im kräftigen Vorstoß an. Nach lleberwin- dung jeden Widerstandes wurde der Feind in die Flucht geschlagen und ihm beträchtliche Verluste beigebracht. Wiederholte Gegenangriffe des Feindes wurden zurückgeschlagen. Unsere Truppen ließen den Sitz des feindlichen Kommandos in Flammen ansgehen und zerstörten ein Munitionslager sowie die Radiostation. Sie kehrten mit Gefangenen und erbeuteten Waffen und Material an ihren Ausgangsstützpunkt zurück. Alle beteiligten Einheiten und besonders das 25. Kolomal-Bataillon zeichneten sich durch Entschlossenheit und Tapferkeit aus. ° ^
Am Nachmittag des 7. Oktober beschoß eines unserer Flugzeuge, das sich auf einem Aufklärungsflug entlang der Straße von Debra Tabor befand, feindliche Kraftfahrzeuge mit Ma- schineugewehrseuer und steckte sie in Brand.
Deutsch-türkisches Wirtschaftsabkommen
Langfristiges Abkommen zur Regelung des Warenverkehrs
Berlin, 9. Okt. Die deutsch-türkischen Wirtschaftsverhandlungen, die in den letzten Wochen in Ankara stattgefunden haben, sind zum Abschluß gelangt. Die getroffenen Vereinbarungen wurden von Botschafter Papen und Gesandten Llodius für Deutschland unh vom türkischen Außenminister Saracoglu, Botschafter Nu- man Menemencioglu und llnterstaatssekretär im türkischen Handelsministerium Halid Nazmi für die Türkei unterzeichnet.
Der Warenaustausch zwischen den beiden Ländern wird für die Zeit bis zum 31. März 1943 geregelt. Für diese Zeit ist eine Ausfuhr von nahezu 200 Millionen Reichsmark in jeder Richtung festgelegt worden. In diesem Rahmen werden von deutscher Seite alle Erzeugnisse der deutschen Industrie geliefert, die für die Türkei vorwiegend von Interesse sind, und zwar vor allem Erzeugnisse der Eisen- und Stahlindustrie und der eisenverarbeitenden Industrien, einschließlich von Kriegsmaterial. Umgehend liefert die Türkei an Deutschland Rohstoffe und Nahrungsmittel, die stets die Hauptgegenstände der türkischen Ausfuhr nach Deutschland gebildet habe«, darunter vor allem Baumwolle, Tabak, Olivenöl und Mineralien.
In den gleichzeitig Unterzeichneten Abkommen zur Rege- lungdesZahlungsverkehrs wird die Abwicklung all« Zahlungen zwischen Deutschland und der Türkei, die sich aus dem Warenabkommen und darüber hinaus aus de« sonstigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern ergeben, auf einer großzügigen Grundlage geregelt. Die Verhandlungen wurde» von beiden Seiten in dem freundschaftlichen Geist geführt, der den traditionellen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei
eutiuriöu.
Schwerverwundelenauslausch von England vereitelt
Bestehen auf einem unbilligen Zahlenverhältnis — Haßinstinkte gegen wehrlose Zivilgefangene
DNB Berlin, 9. Okt. Auf die Initiative der deutschen Neichs- regierung ist, wie mitgeteilt wird, im August d. I. durch die Vermittlung der Schweiz der englischen Regierung der Vorschlag des Austausches von schwerverwundeten Kriegsgefangenen vermittels Schiffstransports zwischen zwei Kanalhäfen gemacht worden. Durch die Siege der deutschen Wehrmacht über England belief sich die Zahl der in deutscher Hand befindlichen und nach Feststellung einer internationalen Äerztekommisston für den Austausch in Betracht kommenden britischen Kriegsgefangenen auf 1143, während dem nur ungefähr 50 deutsche Kriegsgefangene in englischer Hand gegenüberstehen.
Auf die zustimmende englische Antwort zu diesem Austauschwege hat die Reichsregierung dann am 23. September über die amerikanische Botschaft in Berlin der englischen Regierung mitteilen lassen, daß sie im Hinblick auf den großen Zahlenunterschied der auszutauschenden englischen und deutschen Kriegsgefangenen die Erwartung aussprechen müsse, daß der für den Rücktransport der englischen Kriegsgefangenen zur Verwendung kommende Schiffsraum auch auf dem Wege nach dem Kontinent voll ausqenlltzt werde, d. h. also, daß für die fehlende Zahl deutscher Kriegsgefangener zumindest eine entsprechende Anzahl deutscher Zivilinternierter, und zwar entsprechend dem hierüber zwischen Deutschland und England getroffenen Abkommen vom Februar 1940, mit in die Heimat befördert werden müsse.
Auf diesen mehr als billigen Vorschlag hat am 29. September die amerikanische Botschaft eine Aeußerung der englischen Regierung übermittelt, wonach es nicht in Frage kommen könne, den Zahlenunterschied durch Heimsendung von Zivilisten auszugleichen: jedoch sei die englische Regierung bereit, dem vorgesehenen Transport einige deutsche Frauen anzuschließen.
Angesichts der Stellungnahme der englischen Negierung, die der traditionellen britischen Politik gegenüber wehrlosen Zivilgefangenen entspricht — wie sich erst kürzlich wieder bei der jedem Völkerrecht hohnsprechenden Verschleppung bzw. Auslieferung an die Bolschewisten der im Iran lebenden deutschen Männer und der trotz Zusicherung freien Geleits durch die englische und sowjetrussische Regierung erfolgten restlosen Ausplünderung der deutschen Frauen und Kinder gezeigt hat —, hat die deutsche Negierung am 1. Oktober der amerikanischen Botschaft mitgeteilt, daß durch diese ablehnende StellungnahmederbrtischenRegierung eine neue Lage geschaffen sei, die bis zur Klärung der Angelegenheit einen vorübergehenden Aufschub des Austausches erford-erlich mache.
Am 4. Oktober machte die amerikanische Botschaft in Berlin als SchutzmachtEnglands nunmehr den Vorschlag, ob nicht ein englisches Lazarettschiff mit den inzwischen an Bord geschafften rund 100 deutschen Wehrmachtsangehörigen nach Frankreich auslaufen und von dort eine entsprechende Anzahl heimsendungsberechtigter britischer Kriegsgefangener zurückbringen könne. Die deutsche Regierung hat am gleichen Tag der amerikanischen Botschaft die Zustimmung zu einem derartigen begrenzten Austausch in einem Memorandum mitgeteilt und für dessen Durchführung den 7. Oktober vorgeschlagen. Die Reichsregierung hat ebenfalls sofort eine entsprechende Anzahl britischer schwerverwundeter Kriegsgefangener zum Abtransport in Frankreich bereitgestellt.
Trotz dieser über die amerikanische Botschaft in Berlin verabredeten Regelung blieb das Schiff aus und statt besten wurde durch den englischen Rundfunk die Annullierung des Austausches bekanntgegeben.
Soweit der Tatbestand.
Dis englische Regierung hat nunmehr durch verschiedene Veröffentlichungen versucht, diesen Tatbestand zuverdrehen und zu verfälschen, und unter anderem die Behauptung ausgestellt, daß die Reichsregierung versucht habe, ein getroffenes Abkommen zu vereiteln, und daß die englische Regierung sim nicht in der Lage gesehen habe, den vereinbarten begrenzten Austausch vno etwa 100 Kriegsgefangenen vorzunehmen, weil damit die übrigen britischen Verwundeten und Kranken jede Möglichkeit einer Rückführung nach England verloren hätten. Daß dies eine doppelte Lüge ist, geht aus dem obigen Tatbestand völlig klar hervor, denn:
1. Es wurde von Deutschland nur eine Regelung verabredet, und zwar die über den partiellen Austausch von je 100 schwerverwundeter Kriegsgefangenen. Die Durchführung die- ser Vereinbarung aber wurde nicht von der deutschen Regierung, sondern allein von der englischen Regierung ver- e it e l t.
2. Die britische Regierung war sich völlig im klaren daruver, daß sie durch Rücksendung von Zivilgefangenen entsprechend dem deutschen Vorschlag jederzeit ihre gesamten in Frage kommende Srbwerverwundeten hätte zurückbekommen können.
Anscheinend hat die englische Regierung dieses mcht gcwom. woraus nur der Schluß gezogen werden kann, daß ihr in verblendeten Haß offenbar mehr daran liegt, internierte deuW Frauen und Kinder weiter in völlig unverschuldeter Gesänge - schüft zu behalten, als den englischen Anverwandten ihre eigene schwerverwundeten Männer zurückzugeben. Es ist daher begE lich, daß die englische Regierung das Bedürfnis empfindet m flagrantes Unrecht durch unrichtige Darstellungen und lügenhas Behauptungen zu verschleiern, um sich gegenüber den zweiten mit Recht enttäuschten Angehörigen der Kriegsgefangenen Z rechtfertigen. , ^
Die deutsche Regierung muß also feststellen, dag die «m für das bisherige Nichtzustandekommcn dieses Austausches au schließlich auf englischer Seite liegt.