8. Seite — Nr. 215
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
Samstag, den 13. September 1911
dert wird. 'Es hat sich weiter als zweckmäßig herausgestellt, die mit „R" gekennzeichneten Abschnitte der Reichsbrotkarten durch besonderen Druck von den übrigen Abschnitten deutlicher zu unterscheiden. Deshalb erscheint nunmehr die Schrift in der Far^e >es Papiers, während die Druckfarbe den Untergrund abgibt. Bei dieser Gelegenheit ist die Bezeichnung der Einzelabschnitve der Reichsbrotkarten, um ihre Handhabe zu erleichtern, geändert worden. Die Eroßabschnitte mit einer Mindestmenge von 250 Er. rragen, soweit sie eine Woche lang gültig find, die Wochennummer der Zuteilungsperiode, also zum Beispiel I für die erste Woche
Göppingen. (Unbekanter Toter.) Auf dem Bahnkörper in Göppingen hat sich ein etwa 35 bis 40 Jahre alter, 1.80 Meter großer, kräftiger Mann von einem aus Richtung Stuttgart kommenden Zug überfahren taffen und war sofort tot. In der Weste des Toten befanden sich die Buchstaben H. Z. und auf sämtlichen Kleidungsstücken ist mit Tusche die Zahl 662 aufgedruckt. Der Tote hat sich zweifellos freiwillig das Leben genommen.
Neckartailfingen, Kr. Nürtingen. (Ueber fahren.) Beim Gasthaus „Zum Wilden Mann" verunglückte Zimmermann Harr von Neuenhaus dadurch, daß er, auf einem fahrenden Bulldogs auf dem Schutzblech sitzend, von diesem Heruntersiel und von dem Anhänger überfahren wurde. Der Verunglückte erlitt erhebliche Verletzungen an der Schulter und mutzte in die Tübinger Klinik verbracht werden.
Eerabronn. (Rettende Skatpartie.) Der 25 Jahre alte Hilfsarbeiter Clemens hatte sich dieser Tage in Abwesenheit seiner Gattin eine Mahlzeit bereitet, wobei er mit dem Gasgerät so unvorsichtig hantierte, daß Gas ausströmte. Clemens merkte das nicht und verfiel in tiefe Bewußtlosigkeit. Seine Lebensrettung hat er nur dem glücklichen Umstand zu verdanken, ^aß -r einige Freunde zu einer Skatpartie in die Wohnung bestellt hatte, die ihn noch rechtzeitig ausfanden.
Oberndorf a. N. (Goldenes Arbeitsjubiläum.) Bei den Mauser-Werken vollendete dieser Tage der Lagerverwalter Julius Weber sein 50. Dienstjahr; er wurde aus diesm Anlaß in gebührender Weise geehrt.
»poernvorf a. N. (Todesfall.) Im 66. Lebensjahr verstarb am Montag nach langer Leidenszeit im Kreiskrankenhaus Rottweil der langjährige Prokurist der Mauser-Werke, Paul Gut- Heinz. Mit ihm ist einer aus jener alten Oberndorfer Generation geschieden, die am Aufbau der Firma in guten Tagen md am zähen Durchhalten in schweren Tagen so großen Anteil hatte, die mit dem Namen „Mauser" und seiner verpflichtenden Bedeutung verbunden war wie mit dem eigenen.
Waldmannshofe«, Kr. Mergentheim. (Abschiedsabend.) Am letzten Samstag fand zu Ehren des aus dem Amte geschiedenen Bürgermeisters Hertlein im Hirschsaal ein Abschiedsabend statt. In einem herzlich gehaltenen Schreiben des Landrats sowie in verschiedenen Ansprachen wurden die vielseitigen Verdienste des Altbürgermeisters während besten ISjähriger Amtstätigkeit gewürdigt.
Ravensburg. (Bestrafte Schwatzmäuler.) Das in Ravensburg tagende Sondergericht Stuttgart hatte sich mit zwei böswilligen Schwätzern zu befassen. Sie wurden zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten.
Menge«, Kr. Saulgau. (DieältesteEinwohneringe- storben.) Im Alter von 94 Jahren ist in Mengen die älteste Einwohnerin der Stadt, Frau Maria Eisel, nach einem arbeitsreichen Leben gestorben.
Rhodt (Weinstraße). (Ein ganzes Dorfunter Denkmalschutz.) Die Regierung hat das ganze Dorf Rhodt an der Weinstraße unter Denkmalschutz gestellt, so daß bauliche Aende- rungen jeder Art der Genehmigung durch die Regierung bedürfen. Damit ist eines der baukünstlerisch bedeutendsten Dörfer der Weinstraße davor bewahrt, daß es durch unzweckmäßige bauliche Veränderungen verschandelt werden kann. Fast jedes dritte Haus in Rhodt ist wert, daß man davor verweilt und die kunstvolle Meißelarbeit an den Torbogen oder die harmonischen Anlagen von Haus und Hof betrachtet. -
Heidelberg. (Karl Steding f.) Reichsfachamtsleiter Karl Steding ist auf einer Dienstreise einem Herzschlag erlegen. Vor wenigen Tagen noch hat der Leiter des Fachamtes Turnen 'm NSRL. in voller körperlicher und geistiger Frische sein 60. Lebensjahr vollenden können Der mit hohen organisatorischen Fähigkeiten begabte Mann stand inmitten grundlegender Vorbereitungen für die weitere Gestaltung des deutschen Turnens. Karl Steding begann seine turnerische Arbeit in Bremen, wo er jahrzehntelang erfolgreich wirkte. Nach dem Tode von Max Schwarze wurde Steding 1928 zum Oberturnwart der DT. berufen. Nach seinen Plänen gestaltete und führte er die Deutschen Turnfeste 1928 in Köln und 1933 in Stuttgart durch. Der Reichssportführer betraute 1933 Steding zunächst mit der fachlichen Leitung der DT. und ernannte ihn zu seinem Stellvertreter.
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Verzweifelt sträubt sich ein Bolschewist
gegen den Versuch seines Kameraden, ihn mit auf den Weg zur Gesangenensammelstelle zu nehmen. Er glaubt noch an die Moskauer Hetzparole, daß die Deutschen alle Gefangenen foltern und töten würden . . (PK.-Aschenbroisch, Atlantic, Zander-M.)
Stach der Eingliederung der DT. in den Deutschen Reichsbund für Leibesübungen wurde Karl Steding zum Reichsfachamtslriter des Fachamtes Turnen berufen.
Pforzheim. (Zuchthaus für Hehler.) Wegen Hehlerei erhielt der 50jährige Franz Deger aus Neu-Isenburg 1 Jahr Zuchthaus. Er hatte von zwei zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen verurteilten Dieben nach und nach einige Kilo Silber gekauft und weiterveräußert. Es waren vom Arbeitsplatz mitgenommene Abfälle, Stangen usw.
Furtwangen. (Nichtalltägliches Erlebnis.) Bei dem Vormarsch in der Ukraine hatte ein aus Furtwangen stammender Soldat ein nicht alltägliches Erlebnis. Während der Einquartierung in einem ukrainischen Dorfe hörte er, wie seinen Kameraden Auskunft in Schwarzwälder Mundart erteilt wurde. Cr erkundigte sich bei dem Bauern, wo er diese deutsche Sprache gelernt habe. Dabei stellte sich heraus, daß der ukrainische Bauer während des Weltkrieges in deutsche Gefangenschaft geraten und während dieser beim Vernhardenbauer in Furtwangen beschäftigt war.
Eengenbach. (Treue Gäste.) Seit einem halben Jahrhundert ist Gengenbach den Eheleuten Neu aus Neunkirchen (Saar) und Fräulein A. Kücken in Darmstadt zur Ferienheimat geworden. Aus diesem Anlaß waren die Feriengäste Gegenstand einer Ehrung durch das Fremdenverkehrsamt. Im Rahmen einer schlichten Feier wurde den Gästen ein Vlumengebinde und ein Bild der Stadt Gengenbach überreicht.
Hornberg. (Lieber die Böschung gestürzt.) In einer gefährlichen Straßenkurve zwischen hier und Triberg geriet ein mit Oehmd beladenes Fuhrwerk so stark ins Rollen, daß der Fuhrmann die Gewalt über die Pferde verlor und das Gefährt über die etwa vier Meter hohe Vöschungsmauer in die Gutach hinabstürzte. Von den beiden Pferden wurde eines so schwer verletzt, daß es nach kurzer Zeit einging. An dieser Kurve haben sich jchon zahlreiche Unfälle ereignet.
Aus dem Gerichtssaai
Zweifache Kindsmörderi«
Stuttgart. Die 29jährige ledige Hildegard Esche idle aus Stuttgart wurde von der Strafkammer wegen zweier Verbreche» der Kindstötung zu der Gesamtstrafe von vier Jahren Zuchthau» und vier Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Angeklagte, die sich wahllos mit Männern abgegeben hatte und bereits zwei uneheliche Kinder besitzt, hatte im März 1940 wieder ein Kind geboren, das sie gleich nach der Geburt durch Ersticken tötete. Im Juli d. I. war sie erneut niedergekammen. Diesmal ertränkte die gefühlsrohe Mutter das Neugeborene in der Abortschüffel.
Versäumte Aufsichtspflicht
Stuttgart. Die Strafkammer verurteilte eine 58jährige Frau aus Stuttgart wegen fahrlässiger Tötung ihres 1)4 jährigen
Enkelkindes zu 50 RM. Geldstrafe oder 10 Tagen Gefängnis. Die Angeklagte hatte das Kind zu ihrer Schneiderin mitgenommen, wo es, auf einem Tisch in der offenen Veranda sitzend, den Hühnern im Garten zusah. In einem unbewachten Augenblick beugte sich der außerordentlich lebhafte Knabe über die den Tisch A«r ganz wenig überragende Brüstung der Veranda hinaus und stürzte in den Hof hinab, wobei er einen Schädelbruch erlitt, an dessen Folgen er tags darauf starb.
Mit Fleischhammer und Kiichenmesser Konstanz. Im Verlauf von Streitigkeiten zwischen zwei Familien griff die eine Frau zum Messer und verletzte ihre Nachbarin so schwer, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die streitsüchtige Frau wurde nun vor dem Amtsgericht im Schnellverfahren abgeurteilt. Sie gab zu, ihre Nachbarin zuerst mit dem Fleischhammer bearbeitet und dann mit dem Kiichen- meffer auf sie eingestochen zu haben. Die Verletzte hatte allein fünf Messerstiche in den Hinterkopf erhalten. Die Täterin wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.
Handel und Verkehr
11. württ. Auftragsbörse. Am Montag, den 22. September findet von 10 bis 12 Uhr wie üblich im Landesgewerbemuftuin Stuttgart die 11. württ. Auftragsböse statt.
Berliner Börse vom 12. Sept. Die Kursbewegung an den Ak- tienmärkten war Freitag erneut nach oben gerichtet. Aus allen Marktgebieten machte sich Materialmangel fühlbar. Hierdurch kam es teilweise zu beachtlichen Kurssteigerungen.
Stuttgarter Börse vom 12. Sept. Anlagekäufe führten zu weiteren Kurserhöhungen in Sonderwerten des Aktienmarktes, an welchem auch Aufstockunaserwartungen kurssteigernd wirkten. Der Einheitsmarkt war nn ganzen Verlauf ausgesprochen fest. Daimler notierten 213 (212,5) und die Farbenaktie hatte auch hier einen Kurs von 221,25 (217). Wie an den Vortagen Textilwerte, so waren Brauereiaktien der Reihe nach höher: Wulle 1S3 (132), Stuttgarter Hofbräu 150 (148), Ulmer Brauerei 143 (140). Knorr erreichten 328 (323), NEU. 230 (228), Württ. Cat- tn» 248 (246). Neckarwerke 15S fl54).
Rätsel-Erke
i.
Wer Oesterreich durchwandert hat, der sah es dort mit „z" als Stadt: und wer durch Ungarn reisen muß, Erblickts mit „n" als Stadt und Fluß.
2 .
Wenn sichs im Lenz mit „s" erneut, wird jedes Menschenherz erfreut. Kommis aber umgekehrt'ins Haus, So ists mit allen Freuden aus.
3.
Laßt es mit „m" dir keine Ruh, so wirst du selbst es früh mit „u";
Machst du von ihm dein Herz nicht frei,
Kommts vor der Zeit mit „b" herbei.
Auslösung der Rätsel vom Samstag, den 6. September 1941: 1. Rund, Pfund, Hund, Mund; 2. keiner; denn die andern flogen fort; 3. nur der Jäger; die andern gingen heraus.
L» rlnck porrcsisr von Kul. srnrts ^Isnnsr cksr ^/isssnsclisll, Pioniers cksr portsesiritts s^/enn sie sin pssilmiftsl rur Vsrvesnöung lrsigsirsn, clann Hst «s sriölgrsicsi ckis sesiwie rigrisn Prüfungen üksrrtsnclsn. Osiür irürgt cks» »8«pe»«-!(rsur.
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„Gut, so wird es gehen. Ich werde gleich mit. Czech die Kisten in einem Mietwagen zum Flugzeug bringen und dort verstauen. Du kannst inzwischen hier alles durchsehen, daß nichts zurückbleibt, was uns belastet oder irgendwie wertvoll ist. Wenn ich auf dem Flugplatz fertig bin, rufe ich an. Es wird allerdings 10 Uhr darüber werden."
-»
Am Nachmittag hielt Kriminaloberinspektor Seifert mit den beiden Inspektoren Ebersbach und Brandis eine Beratung ab.
„Wir sitzen mit all unseren Nachforschungen auf dem TrocknenI" stellte Seifert mißmutig fest. „Erst der rätselvolle Mord an dem Forscher Fehrmann mit dem Raub des kostbaren DiamantenI Dann die Entführung der kleinen Hilde Linholtl Gewiß, im ersten Falle hat sich herausgestellt, daß Walter Wehrsdorf, der Neffe des Forschers, der Mörder war. Aber wir haben ihn nicht! Im zweiten Falle ist das Kind aus den Händen der Entführer befreit und wohlbehalten den Eltern zurückgegeben worden. Aber wir haben den Verbrechet nichtl Und gerade das ist unsere wichtigste Aufgabe! Was nützt es uns, wenn der Tatbestand aufgeklärt ist oder wenn das Schlimmste eines solchen Verbrechens glücklicherweise abgewendet werden konnte? Das oberste Ziel muß für uns immer sein, den Verbrecher, den Schädling am Volke, unschädlich zu machen! Und das ist uns in beiden Fällen noch nicht gelungen!"
„Jawohl", bestätigte Ebersbach, „das ist uns nicht gelungen. Aber was sollen wir tun? In der Mordsache Fehrmann warten wir am besten ab, bis sich dieser Wehrsdorf in -en Maschen unserer Netze fängt. Das wird wohl bald einmal
der Fall sein. In der Sache der Kindesentführung mühten wir noch einmal alle Punkte durchgehen. Vielleicht finden wir doch noch einen Weg, der zum Verbrecher führt."
Ein Beamter trat ein.
„Der Detektiv Luermann hat die Prüfung zur Führung eines Privatflugzeuges abgelegt und beantragt nun Aushändigung der Papiere. Bestehen polizeilich irgendwelche Bedenken gegen die Person des Antragstellers?"
Seifert sah ärgerlich auf.
„Jetzt will sich der Mensch auch noch ein Flugzeug leisten? Das ist ja allerhand! Ich gestehe offen, ich mag ihn nicht! Aber dienstlich kann ich keinerlei Bedenken gegen ihn geltend machen."
Inspektor Brandis, der ja erst vor kurzem der Berliner Kriminalpolizei zugeteilt worden war, räusperte sich verlegen und erklärte mit rotem Kopf:
„Ich habe mal über diese beiden Fälle nachgsdacht. Wie Sie, Herr Oberinspektor, erwähnten, haben wir in beiden Fällen den Verbrecher nicht gefaßt. Es sind aber noch zwei Fälle, bei denen die Aufklärung auf halbem Wege steckengeblieben ist. Ich meine den Iuwelenraub bei Jenssen und die Ermordung der Witwe des Großindustriellen Harding!"
Seifert runzelte die Stirn. Er liebte es nicht, an Mißerfolge erinnert zu werden.
„Was wollen Sie damit sagen?"
„Ich möchte diese vier Verbrechen einmal aneinanderreihen, und zwar auf die einfachste Formel gebracht.
Erstens: Iuwelenraub bei Jenssen, Diebesbeute im Werte von 300 000 Mark, schwer verkäuflich, da jedes wertvolle Stück genau beschrieben. Erst als die Gebrüder Jenssen eine Belohnung von 25 Prozent des Wertes anbieten, bringt Luermann die gesamte Beute, die er den Verbrechern entrissen hat, und streicht 70 000 Mark ein. Verbrecher entkommen.
Zweitens: Die Witwe des Großindustriellen Harding wird ermordet. Dem Mörder fallen etwa 80 000 Mark in die Hände. Als ein junger Mann verdächtigt wird, weist Luer
mann gegen beträchtliche Belohnung dessen Unschuld nach. Der Verbrecher ist entkommen.
Drittens: Der Forscher Fehrmann wird ermordet, zugleich werden ein ungeheuer wertvoller Diamant und viele andere Wertstücke geraubt. Als eine hohe Belohnung für die Aufklärung ausgesetzt wird, erhält Luermann eine anonyme Mitteilung, daß der Neffe des Ermordeten den Raub in seiner Wohnung versteckt halte. Wäre der Verdächtigte nicht geflohen, so hätte Luerman vielleicht die hohe Belohnung ein- sie'"-" " -'inen. Diese Sache scheint nicht ganz gelungen zu sein."
„Und viertens!" unterbrach Oberinspektor Seifert triumphierend. „Das Töchterchen des reichen Großindustriellen Linholt wird entführt! Als der geängstigste Vater für die Wiederbringung des Kindes eine hohe Belohnung aussetzt, bringt Luermann es lächelnd zurück, erzählt eine tolle Geschichte und empfängt einen Scheck auf 30 000 Mark. Die Verbrecher aber sind entkommen! So meinten Sie es doch!"
„Ganz recht!" versetzte Brandis mit hochrotem Gesicht. „Ich denke, wir haben jetzt nicht mehr mit den Fällen Jenssen-Harding-Fehrmann-Linholt zu tun, wir haben ganz einfach den Fall Luermann!"
Inspektor Ebersbach wiegte bedächtig den Kopf.
„Diese Schlüsse sind mir so überraschend, so ungeheuerlich, daß ich etwas zweifle. Ich möchte zu bedenken geben —"
Ein Beamter meldete:
„Eine Dame bittet, den Herrn Oberinspektor sprechen zu dürfen."
„Ich habe jetzt tatsächlich keine Zeit!" erwiderte Seifert ärgerlich. „Um was handelt es sich denn?"
„Es ist Fräulein Linholt, Mordsache Fehrmann."
Seifert sah verwundert auf. „Sofort hereinführen I" befahl er. Gleich darauf trat Erna ein. Seifert bot ihr galant einen Stuhl an.
„Was führt Sie zu mir?" fragte er. „Haben Sie eine Aussage zu machen?"
(Fortsetzung folgt)