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beschädigt, daß das Schiff sofort in Brand geriet und sank. Unter den Sowjetsoldaten auf dem Transporter brach eine wilde Panik aus. Zahlreiche weitere Schiffe wurden durch Volltreffer schwer beschädigt, darunter drei Handelsschiffe von zusammen 5000 BRT.
Angriffe der deutschen Luftwaffe richteten sich am 24. August im mittleren Teil der Ostfront gegen Eisenbahnlinien und Nachschubwege der Sowjets, in zahlreichen Bahnhofsanlagen wurden durch Bombentreffer umfangreiche Zerstörungen hervorgerufen. Zahlreiche Eisenbahnstrecken wurden unterbrochen. 2m Raum von Gomel griffen Sturzkampfflugzeuge sowjetische Panzerzüge im Tiefflug an. Die Panzerzüge wurden so vernichtend getroffen, daß nur Trümmer übrig blieben.
2m südlichen Teil der Ostfront griffen deutsche Kampfflugzeuge erfolgreich sowjetische Rückzugskolonnen an. Deutschs Kampf- und Sturzkampfverbände belegten am 24. August Eisenbahnlinien im Rückzugsgebiet der Bolschewisten erfolgreich mit Bomben. Weiter wurden Hafenanlagen am Dnjepr und sowjetische Flakstellungen durch Bombenvolltreffer vernichtet.
Gegen zwanzigfache AebermachL
Unteroffizier verhindert mit seinem 2-Zentimeter-Flak-Fr- schiitz die Abfahrt eines feindlichen Transportzuges und vernichtet dabei 15 sowjetische Panzerkampswagen
Von Kriegsberichter Oskar Lachmann
DNB_, 2S. Aug. (PK.) Aus den großen Erfolgen der deut
schen Flakartillerie im Erdkampf an der Ostfront ragen Einzelleistungen heraus. Als außergewöhnlich mutige Tat ist der Einzelkampf des Unteroffiziers R. von der 4. Batterie eines Flakregiments zu bewerten. Ein Panzer-Offizier hat dem siegreichen Vernichtungswerk des Unteroffiziers beigewohnt und gibt darüber folgende Darstellung:
Der 2. Zug der 4. Flak-Batterie war während des Marsches zum Schutz gegen feindliche Kampfwagen-Angriffe eingesetzt. Der 1. Zug befand sich zur Sicherung in der Nachhut und ein Zug bildete mit zwei Geschützen der 8,8-Zentimeter-Flakartillerie eins Kampfgruppe für sich. 4 Kilometer nördlich von Z. werden plötzlich mehrere Sowjetflugzeuge vom Typ l IS gesichtet, die einen Tiefangriff auf die Kolonnen versuchen. 2n wenigen Augenblicken haben jedoch unsere 2-Zentimeter-Flakgeschütze die Angreifer unter Feuer genommen. Bier feindliche Maschinen rasen in kürzester Zeit brennend zu Boden. Ein schöner Erfolg. 2m Schutze dieser Geschütze kann man das Gefühl unbedingter Sicherheit gegenLuftangriffe haben.
Die Kampfgruppe rückt immer weiter vor. Heftiges Pak- und Ärtiüeriefeuer des Gegners macht sich bemerkbar. Gegen 12 Uhr mittags wird ein Geschütz vorgezogen und bekämpft von dieser Stellung aus bolschewistische 2nfanterie. Die Wirkung des 2-Zen- timeter-Eeschützes ist erheblich, 18 Gefangene können von uns gemacht werden. Gegen 1S.30 Uhr wird dann zum Durchstoß auf T. angesetzt. Der Brigade-Kommandeur hat befohlen, daß zu diesem Zweck zwei Flakgeschütze weiter vorgezogen werden.
Rach dem Einrücken in die Stadt wird aus vielen Häusern von Dachschützen ein rasendes Feuer auf die deutschen Truppen eröffnet. Die Flakgeschütze bleiben an den Straßenecken stehen und tasten mit ihren Feuergarben die Häuserfassade mehrmals ab. Dann ist Ruhe!
Mehrere Häuser gehen dabei in Flammen auf. Nun fahren die beiden Geschütze weiter und teilen sich. Ein 2-Zentimeter-Eeschütz muß noch einmal den KampfmitDachschützen aufnehmen, das andere aber, mit dem Batteriechef an der Spitze, gelangt in die Nähe einer Eisenbahnbrücke. Es ist eine Ueberführung, von der man dem Bahnhof mit seinen vielen Gleisen ligen steht. Aus einem Stellwerk in unmittelbarer Nähe schlägt wieder heftiges Feuer entgegen. Rur wenige Schuß sind nötig, dann ist auch dieses Rest zum Schweigen gebracht.
Die Eisenbahnbrücke über den Gleise» aber ist für alle Fahrzeuge eiueSutzerstgesährlicheStelle. Die Brücke selbst rau« jeden Augenblick gesprengt werden und andererseits liegt ste im Zielpunkt einer Unmenge feindlicher Panzerkampfwagen, dis schon auf einem Transportzug verladen find. Von dort her kann eine Feuerwirkung ausgehea, der kaum ein einzelner Panzer oder ei» Pauzersturmgeschütz, viel weniger aber ein 2-Zenti- «eter-Flakgeschütz mit seiner verhältnismäßig schwachen Panzerung widersteh«» könnte. Unteroffizier R. läßt gleichwohl sein Flakgeschütz auf einem Henfchel-Krastwagen an die Brücke heranfahren. Blitzschnell hat er die Lage erfaßt und handelt selbständig. Der Transportzng steht unter Dampf, er will aus dem Bahnhof rollen. Da die feindlichen Panzerwagen verladen find, können sie nicht mehr weg. Geschützführer Unteroffizier R. schwenkt seine Kamme herum. Mehrere Leuchtspurgarben zischen über die Gleise.
Kriminal- unck /ibentsusrroman von NMLit ik/ikri.
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Der Mann, dem Ebersbach seine Aufmerksamkeit diskret zuwandte, war mittelgroß. Sein Anzug zeigte be- besonders an den Ärmeln die Spuren eines langjährigen Dienstes. Hinter seiner Brille blickten ein Paar graue Augen etwas unruhig flackernd. Er bemühte sich anscheinend, recht harmlos auszusehen.
Jetzt nannte der Kassierer seine Nummer und zählte ihm dann dreißigtausend Mark in Tausendmarkscheinen aus den Tisch.
„Geben Sie mir lieber den Betrag in kleineren Noten!" wandte der Mann ein. Seine Stimme hatte einen un- sichexen Klang. Der Kassierer warf einen fragenden Blick auf Ebersbach, der einige Schritte hinter dem Verdächtigen stand. Der Beamte überlegte kurz. Es war eigentlich schade. Dreißig Tausendmarkscheine, deren Nummern notiert waren, hätten sich leicht verfolgen lassen. Wenn alles andere fehlschlug, hätte man eine Handhabe gehabt, die Verbrecher noch aufzuspüren. Aber es ging wohl nicht anders. Er nickte darum dem Kassierer zu, der darauf eine schier endlose Reihe von Hundertmarkscheinen aufzählte.
Der Mann bündelte die Scheine mit der Sorgfalt eines älteren Angestellten und schob sie in seine Ledermappe, die er in Ruhe verschloß. Als er merkte, daß man ihm den hohen Betrag anstandslos auszahlte, hatte er anscheinend seine Sicherheit wiedergewonnen. In offentsichtlich zufriedener Stimmung ging er hinaus.
Er merkte gar nicht, daß ihm in kurzer Entfernung vier Herren folgten, die scheinbar nichts miteinander zu tun hatten und nur wie zufällig den gleichen Weg verfolgten.
Dieser Weg wurde ziemlich lang. Der Mann mit der Geldtasche führte ahnungslos seine Verfolger von der
_ Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter" _
Er hat das Ziel erfaßt: es find die beiden Lokomotiven an der Spitze des Transportzuges. Der Angriff war richtig. Mit lautem Getöse entweicht der Dampf und unter Krachen fliegen die Maschinenteile in der Gegend herum. Der Transportzug liegt lahm.
Die feindlichen Panzerwagen haben den kühnen Angriff des deutschen Flakgeschützes zwar entdeckt, aber zu spät. Nun legen,
Ein Bild tiefster Resignation
so erwartet dieser Kommandeur einer sowjetrussischen Fliegerdivision, der gefangen genommen wurde, seinen Abtransport.
(PK.-Mittler, Atlantic, Zander-M.-K.)
sie mit allen verfügbaren Waffen ein konzentrisches Feuer auf die Brücke. Noch einige Male kann Unteroffizier R. mit seiner Sprengmunition den Transportzug bestreichen. Ein Teil der Panzer wird schwer getroffen und brennt schon. Helle Flammen und schwarze Rauchwolken quellen aus den Sowjetpanzern. 15 sowjetische Kampfwagen sind entweder vernichtet oder kampfunfähig auf dem Zug stehen geblieben und dann in deutsche Hände gefallen.
Aber auch das deutsche Geschütz liegt im Ziel der Panzerwaffen. 2hr gemeinsames Feuer aus wesentlich größeren Kalibern trifft das Oberteil des deutschen LKW. Es fliegen Holzstücke und eine Menge Splitter um das Flakgeschütz. Unteroffizier R. sinkt au jeinerKanoneschwerverletztmitnocheinemKa- meraden zusammen. Das Geschütz aber kann nach dem erfolgreichen Vernichtungskampf gegen Transportzug und Panzer schnell einen Stellungswechsel vornehmen, da der LKW. fahrbar blieb.
Mehrere Kameraden bemühen sich um den tapferen Geschützführer. So wie er ihnen im Kampf ein Vorbild war, ist er es auch im Sterben. 2eder sieht, daß der gute Kamerad nicht mehr zu retten ist, und alle hören seine letzten Worte, mit denen er ihnen noch Mut zuspricht. Dann sind seine Augen gebrochen.
Der Weg für die 2nfanterie und die übrigen Waffen ist frei. Nachfolgende Sturmgeschütze säuberten den Bahnhof und restliche Widerstandsnester.
Brief eines sowjetischen Lentnants
(mp.) Ein württembergischer Truppenteil übersendet uns den nachfolgenden Brief eines gefangenen Sowjet-Leutnants an seine Angehörigen, der auf die Stimmung in der Sowjetarmee ein inter-, essantes Licht wirst.
„2ch möchte leben und euch Wiedersehen. 2ch möchte nicht sterben oder zum Krüppel zusammengeschossen werden. Dieser Krieg, das ist der Tod.
Einen ganzen Monat befinde ich mich nun an der Front, uns wir führen immerzu hartnäckige Kämpfe. Der Deutsche ist ein schlimmer Feind.
Von Cubinki sind wir nach dem westlichen Weißrußland gefahren, und dort hatten wir schon Feindberührung. 2ch war mit meinem Geschütz in der vordersten Linie. Als wir das Feuer er- öfsneten und der Feind unsere Feuerstellung erkundet hatte, überschüttete er uns mit einem derartigen Eeschoßhagel, daß es fast unmöglich war, Deckung zu finden. Eines unserer Geschütze wurde förmlich durchstebt. Von zwei weiteren Geschützen wurde die Bedienung außer Gefecht gesetzt. Die Verluste waren überhaupt bedeutend. Das zweite Gefecht war nicht minder heftig. Die
Behrenstraße durch die ganze Wilhelmstraße, über den Belle-Alliance-Platz in die Blücherstraße, von der er in die stillere Mittenwalder Straße einbog.
Da diese Straße wenig belebt war, konnten die vier Verfolger nicht so dicht hinter dem Manne gehen, da sie sonst ausgefallen wären. Aber sie würden darum auch jeden sehen, dem er die Tasche mit dem Geld« übergeben würde.
Plötzlich kam eine elegante Limousine in flotter Fahrt die Straße entlang. Mit einem Ruck hielt sie vor dem Verfolgten. Ein Mann sprang heraus. Mit der Linken hieb er ihm die Faust ins Gesicht, während seine Rechte die Tasche mit dem Gelds an sich riß. Im nächsten Augenblick war er wieder im Wagen, der ungestüm davonschoß.
Sofort waren die vier Beamten zur Stelle. Zwei von ihnen packten den Mann, der mit blutendem Gesicht am Boden lag; die beiden andern nahmen die Verfolgung auf. Sie erreichten gerade noch die abfahrende Limousine. Aber es war vergeblich. Die glatten Flächen der Stromlinienkarosserie boten nicht den geringsten Halt. Ohnmächtig mußten sie zusehen, wie der Wagen um die nächste Straßenecke bog.
„Die Nummer habe ich mir wenigstens gemerkt!" ries der eine der beiden Beamten, 127 685." Schnell
notierte er sie. „Auf jeden Fall können wir feststellen, wem der Wagen gehört!"
„Und den Mann, der das Geld von der Bank abholte, haben wir ja auch noch!" stimmte der andere zu.
Sie winkten ein Mietsauto heran und brachten den Mann zum Polizeipräsidium.
Oberinspektor Seifert war mit dem Ergebnis äußerst unzufrieden.
„Ein Fehlschlag nach dem andern! Das wird zuviel!" murrte er. „Immerhin können wir versuchen, etwas aus dem Gefangenen herauszuholen."
Der Mann saß auf einem Stuhl. Sein Gesicht sah übel aus. Die Nase war von dem derben Faustschlag dick angeschwollen. Die Brille war verbogen.
_ Dienstag, den 28. August 1941
Deutschen schießen gut, flink und treffsicher. Sie haben dabei den Vorteil, daß Flieger am Kampfe teilnehmen, die wir nicht haben. Wir sind arm: Wir haben keine Flieger und wenig Panzer, sind technisch überhaupt nicht voll versorgt. Daher das klägliche Resultat unseres Kampfes gegen die Deutschen. Heute bezog ich aufs neue Feuerstellung und werde auf die Deutschen schießen die bereits Smolensk genommen haben, und werde so lange bleiben, bis ich entweder verwundet oder gefallen bin. ^
Die Reihen in unserer Abteilung haben sich gelichtet. Es gibt diele Tote und Verwundete. Gegenwärtig stehen wir vor Smolensk und versuchen den Gegner daraus zu verdrängen, einzu- chließen und zu vernichten. Das Ergebnis dieser Akvion ist noch richt abzusehen. Doch sollen, wie verlautet, vom 26. 2uli an uns Zlieger zu Hilfe kommen. Dann wird die Sache etwas heiterer. l)hne Luftwaffe — das ist kein Krieg. 2ch habe keine Hoffnung, rm Leben zu bleiben. Hier schwebt man in dauernder Lebsns- lefahr durch Fliegerangriffe, durch 2nfanterie- und Artillerie- 'eschosse. 2ch habe mit dem Leben abgeschlossen.
Mit der Verpflegung steht es schlecht bei uns. Entweder ist^ lichts vorhanden oder es liegt am Nachschub; wer kann's wissen. Oie Feldpost funktioniert überhaupt nicht. Heute hatten sie eine llnwandlung von Scham und haben die Beförderung von Brie- en bekanntgegeben. Da habe ich denn auch sofort geschrieben."
Ritterkreuz für kühne Flieger
DNB. Berlin, 25. Aug. Der Führer und Oberste Befehlshaber ver Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes: Hauptmann Kaminski, Eruppenkommandeur in einem Zerstörergeschwader: Hauptmann Rossiwall, Staffelkapitän in einem Zerstörergeschwader: Leutnant Thr»xx- 5r, in einem Kampsgeschwader.
Eichenlaub zum Ritterkreuz
DNB Berlin, 25. Aug. Der Führer hat Oberleutnant Philipp als 33. Offizier der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er sandte ihm aus diesem Anlaß folgendes Telegramm: „2n dankbarer Würdigung 2hres heldenhaften Einsatzes im Kampf um die Zukunft unseres Volkes verleihe ich 2hnen anläßlich 2hres 62. Luftsieges als 33. Offizier der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. gez. Adolf Hitler."
Die Lage in Fernost
»Einbeziehung der Sowjetunio« in die autijapanische Einkreisungsfront-
Tokio, 24. Aug. Die Leitartikel der führenden japanischen Blätter beschäftigen sich mit dem Thema der nordamerikanischen Kriegslieferungen über Wladiwostok. Ueberein- stimmend machen sie die Feststellung, daß die Sowjetunion in Anbetracht ihrer wachsenden Notlage und Hilfsbedürftigkeit allmählich gezwungen sein werde, über den japanisch-sowjetische» Neutralitätspakt hinweg in die antijapanische Einkrei- sungsfront einzuschwenken. ^
„2omiuri Schimbun" schreibt: Die Kriegsmateriallieferungen der USA. an die Sowjets über Wladiwostok würden selbstverständlich die antiamerikanische Stimmung 2apans schüren. Als Hauptgegenstand der Roosevelt-Churchill-Vesprechungeu trete, immer klarer die Gewinnung der Sowjetunion für die 2solierung 2apans hervor. Zwar habe sich die Sowjetunion zu Anfang des deutsch-sowjetischen Krieges bemüht, 2apan nicht zu provozieren. Seit Abschluß des sowjetisch-englischen Bündnisses und im Hinblick auf die kommenden Moskauer Besprechungen müsse jedoch mit einem Wandel gerechnet werden. Niemand in der Welt, könne glauben, daß Kriegsmateriallieferungen nach Wladiwostoks lediglich für die sowjetische Westfront bestimmt seien. Die Sowjets müßten allein alle Verantwortung übernehmen, wenn dis seit Abschluß des sowjetisch-japanischen Neutralitätspaktes ge-s regelten Beziehungen an dem Komplex der Amerika-Hilfe scher-, tern sollten.
Flämische Gedenkfeier am Merturm
Brüssel, 25. Aug. Am Yserturm zu Diksmuide, dem gewaltigen^ flämischen Kriegerdenkmal und Symbol flämischen Freiheits-! kampfes fand am Sonntag wie alljährlich nach dem Weltkriegs eine Feier zu Ehren der Kämpfer statt, die ihr Leben im Laufes der 2ahrhunderte für Flandern ließen. 2n Anwesenheit führen-, der Männer des flämischen Lebens und Vertreter der deutsches Militär- und Zivilverwaltung wurde in der Krypäa des kreuz-! förmigen P serturmes ein Eedächtnisgottesdienst abgehalten. Zwei flämische Führer brachten in ihren Reden den unerschütter-> lichen Kampfeswillen aller Flamen zur Schaffung einer völ-< kischen Einheit zum Ausdruck.
„Wer sind Sie? Wo wohnen Sie?" fragte Oberinspektor Seifert.
„Martin Wienert. Ich bin ehemaliger Angestellter. Ich wohne Görlitzer Straße 113."
„Wieso ehemaliger Angestellter?" fragte Seifert weiter. „Warum sind Sie entlassen worden?"
Wienert wurde unruhig. Seine Ohren, die bis dahin blaß waren, wurden feuerrot.
„Ich habe ..." Er stockte. Doch schließlich überwand er seine Verlegenheit. „Ich habe eine kleine Unterschlagung begangen, aus Not, Herr Oberinspektor."
„So! Und darum schließen Sie sich einer Verbrecherbande an und wirken bei einer Kindesentführung mit, auf die doch Todesstrafe steht?"
Wienert sah verblüfft auf.
„Verbrecherbande? Kindesentführung?" rief er verständnislos. „Damit habe ich nichts zu tun! Ich habe doch nur den Scheck für Herrn Direktor Meier einlösen sollen! Daß ich unterwegs überfallen wurde, ist doch nicht meine Schuld!"
„Wer ist Direktor Meier?" fragte Seifert.
„Direktor Meier von den Vereinigten Möbelfabriken! Er kam heute früh zu mir und versprach mir eine Stellung. Anscheinend kannte er meine Verhältnisse. Wenn ich diesen Auftrag zufriedenstellend ausführte, sollte ich zum Ersten nächsten Monats bei den Vereinigten Möbelfabriken als Kassenbote angestellt werden."
„Und das haben Sie geglaubt?" fragte Seifert ironisch.
„Anfangs kamen mir auch Zweifel", gestand Wienert. „Ich dachte an eine Irreführung. Aber es war ja für mich ein Versuch! Und als ich an der Bank das Geld ohne Umstände bekam, war ich meiner Sache sicher."
„Können Sie uns eine genaue Beschreibung dieses Meier geben?"
„Er war ziemlich groß, mager, sein Haar war schwarz Mehr kann ich nicht sagen."
(Fortsetzung folgt)