steaesgewri,«« Feind plötzlich auf eine« Prellbock

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Kriege daneben und darüber die unberecyew baren moralischen Kräfte und die immateriellen Werte ausschlaggebend bleiben für ein Bolk, daS zu jedem Opfer, und sei es zum Widerstand der Verzweiflung, bereit ist. Als Fata Morgan» ent­schwand für, die Feinde das siegreiche Kriegsende 1944. Der grauen Enttäuschung im Feindlager verlieh Winston Churchill, der den Oktober als letzten Kriegsmonat gesetzt hatte, in einer neuli- chen Unterhausrede am deutlichsten Ausdruck: Wir dürfen uns nicht einbilden, daß die Lage nicht ernst sei, weil wir daS bloße Gefühl ha­ben, den Sieg zu erringen. Sehr viel englisches Blut wird in den nächste» Monaten vergossen werden müssen."

Das meterweise Vorbeißen der anglo-amcrika- nischen Armeen, ihr blutgezeichneter Vormarsch haben in London und in Washington im Hin- blick auf die noch anstehenden militärischen Mog- lichkeiten und politischen Entwicklungen allmählich die Ausblutungsgefahr erkennen lassen. Dennoch ist damit zu rechnen, daß der Feind im Westen noch einmal alles auf eine Karte setzen und umfassende Anstrengungen machen wird, das KriegSglück zu zwingen.

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So drückend und schwer auch die Fron ist, die unS der feindliche Luftterror auserlegt hat, so wenig dürfen gerade auch wir im Westen des Reiches über den Leiden des Alltags und den Gedanken, wie sie gemeistert werden,, die histori­sche Tragweite der Auseinandersetzung, in die der Osten uns umklammert hat, auch nur für einen Augenblick vergessen. Drei Jahre Krieg auf Tod und Leben mit dem Bolschewismus haben uns in teuer erkauften Erfahrungen gelehrt, gerade die­sen Gegner nicht zu unterschätzen und ihn so ernst zu nehmen, wie seine Zielsetzungen es verlangen. Moskau glaubt, jetzt oder nie den Durchbruch ins Herz Europas erzwingen und auf den Trüm­mern unsere- Erdteils und aus dem Blut seiner Rotionen das bolschewistisch« Weltreich errichten zu können.

Int Kamps gegen den Bolschewismus wird unser aller Schicksal gewogen, hier wür­feln die Waffen um unser völkisches und persön­liches LoS, hier fällt die abendländische Entschei­dung. Erst dieser Ausgang gibt das unabänder­liche Urteil über Sein ober Untergang. Denn weder Englands noch Amerikas Armeen wären, wenn der deutsche Schutzschild im Osten zer­bräche. imstande, unseren Erdteil vor dem Ber- sinken in der roten Bernichtungsflut zu retten. Me drastischen Entschlüsse, mit denen die deutsche Führung der bolschewistischen Herausforderung begegnet ist, beweisen, daß die Zeit, wo um die operativen kriegsbesttmmendenErfolge gerungen wird, allmählich heranreist.

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Das deutsche Bolk aber hat diesmal die Un- ausweichlichkeit des Daseinskampfes, der um unsere nationale Existenz, unser Eigenleben und die Zukunft unserer Kinder geführt wird, erkannt. ES weih, daß nur zwei Wege ans diesem Krieg herausfuhren: der eine mündet in der Nacht, der andere führt zum Ziel einer freienZukunft.

Der Krieg rüttelt nun am Tor der Ent­scheidung. Wir stehen in der Stunde der un­bedingten Bewährung, da der Weltenrichter aus Leid, Not und Blut, aus Standhaftigkeit und Treue nach den ewigen Gesetzen das Urteil über uns Deutsche, unsere Zukunft und das Reich finden wiA». Wir sind uns durchaus bewußt, daß der Feind in den bevorstehenden Wochen und Monaten noch einmal gewaltige Anstrengungen machen wird, um als erster durch dieses Tor zu stürmen. Wir müssen jedoch den herandrängen­den Entscheidungen ruhig und tapfer entgegen??- sehen. Sie werden unsere ganze Kraft brauchen und das letzte Fünkchen Willen, um keinen Preis der Welt vor der Drohung zu weichen oder uns in beugen. Tann wird auch die letzte Ent­scheidung unser sein. Die Entscheidung gegen den Bolschewismus und seine Söldlinge im Westen und für ein freies, glückliches Deutschland.

kokrmünciung eines panrers

fünf sage unter Lovrjsts im Kessel - krlednisss rasier l.onclssr

Von Krlezsbericbtee dt <> rk a s foacbim 7 i 4 icIc

. (?K.) Als die Bolschewisten bei Gumbin­nen vorangekommen waren, bekam der Ober­jäger 8. den Auftrag, einen Wagen nach rück­wärts zu fahren, um ihn in Sicherheit zu drin- gen. Hinten im Wagen saß der Oberjager R., der bereits einen Splitter gegen den Fuß be­kommen hatte. Ter Oberjäger fuhr die befoh­lene Straße, als' er an einer Kreuzung einen Panzer sah.Ein Bolschewist!" stieß er hervor Den Entschluß blitzschnell gefaßt. Der rechte Fuß tritt den Gashebel herunter. Der Panzer fährt vor ihm in gleicher Fahrtrichtung. Ueberholen! Mit Vollgas jagt er an dem Burschen vorüber, da rollt weiter voraus ein zweiter. Auch an ihm saust der wildhcwordenc Wagen vorüber. Der dritte Panzer fahrt zu weit links.

Beim Versuch, sich vorbeizuklemmeu, rammt der Wagen eine Birke. Rückwärtsgaug rein, vom Baum muß man loskommen! Doch jetzt rollt der eine der überholten 1° 34 vorbei und stellt sich weiter vorn quer. Er hat Lunte ge­rochen. Mit einem Griff reißt der Oberjäger die Panzerfaust aus dem Bügel, springt aus die Straße, rennt um seinen Wagen herum, etwa 20 Meter vor. stellt sich hinter einen Baum und schießt. Im gleichen Augenblick steht der 7 34 in Hellen Flammen. ""

Gehetzte Sprünge zum Wagen, um die zweite Panzerfaust zu holen. Doch die Tür verklemmt, er bekommt sie nicht auf. L. und R. laufen ins Gelände, wahllos streuen die Sowjetpanzer mit MG.-Garben die Gegend ab, doch sie wissen nicht, wo sich die beiden verwegenen Fallschirmjäger befinden. Sie haben die Richtung verloren und irren im Gelände umher, stoßen auf Häuser, die in Flammen stehen und hören immer wieder die Kettengeräusche von Sowjetpanzern. In einen Strohhaufen zwischen zwei Gehöften kriechen sie hinein. So vergeht die erste Nacht

Am Tage sind die Sowjets in den Gehöften drin. Ein Panzer macht Probefahrten immer um ihren Strohschober. herum. Schließlich schießt er über sie hinweg in indirektem Beschuß aus irgendein Ziel. Ein komisches Gefühl, unmit­telbar unter der Rohrmündung eines feuernden Feindpanzers zu liegen! In der Nacht

geht es weiter. Neberall lodern Feuer, Schüsse fallen, und immer wieder das Lauschen aus das verfluchte Rasseln der Panzerketten. Als sie in einem Kartoffelkeller den Tag über liegen, kommt ein Bolschewist hinein, doch er entdeckt sie nicht.

Man darf sich bei Tage keinen Schritt hinaus wagen, denn es wimmelt von Sowjets, die alle Gehöfte untersuchen. Eine Scheuer wird das Quartier der beiden Fallschirmjäger für die näch sten Tage. Fünf Tage und Nächte dau­ert das. Sie hören die Sowjets reden, oder sie schleichen in die Nacht hinaus und lauschen auf die zahlreiche» Geräusche, die Gefahr bedeu ten könnten. Deutsche Werfer und Schlachtflieger trommeln rund uni die Scheune. Einmal verneh­men sie ein paar aufgeregte Rufe.Das heißt .Denstche'!" meint R. Die Sowjets springen aus ihre Fahrzeuge und verschwinden.

Daun sehen sic am Tage ein deutsches K e t t e n k r a f t r a d. Doch sie wagen nicht, sich zu zeigen, es könnte ja ein von den Sowjets er­beutetes sein. Ein deutscher Santa kommt. Sitzen da Kameraden drin, oder ist es vielleicht auch ein Beutefahrzeug? Schließlich zwei deutsche Feld- webel. die ein Fernsprechkabel legen. Jetzt ist alles klar. Gott sei Dank. Sie wollen auf die Beiden zu, doch die ziehe» ihre Pistolen. Ach so, R. hat sich ja einen Sack umgehängt, wie kön­nen die drüben wissen, daß er ein deutscher Sol­dat ist. Runter damit! Na also. Jetzt haben sie die"Richtu»g. Sie tippeln weiter. Dreckig, müde, schmal vor Hunger, aber mit dem glücklichen Ge­fühl. draußen zu sein. Fünf Tage waren sic mit den Sowjets im ^Kessel, der inzwischen von ihren Kameraden aufgcrollt wurde.

Bereits 56000 Belgier verhaftet Genf, 11. November. Für das politische Will­kürregiment und dem beispiellosen Terror, der sich in dem von den Alliierten besetzten Belgien austobt, ist eine Erklärung des belgischen Justiz- Ministers Verbät in der Deputiertenkammer über Maßnahmen gegen nationalgesinnte Belgier al­ler Bevölkerungskreise aufschlußreich, wonach be­reits 900 Urteile gefällt wurden, und daß von der Verhaftungswelle bald 56 000 Per­sonen betroffen sein werden.

LH' Sowjet-Angriffe südlich Budapest gescheitert

Führerhauptquartier, 10. November. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In wochenlangen tapferen Kämpfen im Brücken- köpf BreSkens, aus Südbeverland und der Insel Walcheren haben unsere Truppen dem Feind di« freie Zufahrt nach Antwerpen gesperrt. Die deutsche Führung gewann dadurch Zeit. Maß­nahmen zur Ausschaltung des Hafens zu wessen. Seil Wochen liegt nunmehr das Hafengebiet von Antwerpen unter schwerem Beschuß unierer V 1 und V 2. In der Stadt und in den Dock- und Hafenanlagen sind bereits schwere Schäden entstanden. Im Raum von Moerdijk wurde unsere Brückenkopsbelatzung aus das Nordufer des tzollandsch Diep zurückgcnommen.

Unter dem Eindruck ihrer schweren Verluste haben die Nordamerikaner ihre Angriffe südöst­lich Stolberg nicht fortgesetzt.

Die Schlacht an der lothringischen Grenze hat an Heftigkeit weiter zugenommeu. Nordöstlich Pont-L-Mousson wurden die anqcei- fenden feindlichen Verbände bis auf einen ört­lichen Einbruch abgewielen. Ocstlich der Stadt stehen unsere Grenadiere in besonders schweren Abwehrkämpfeu. Zwischen Delme und Chateau- SclinS konnten die Nordamerikaner unter Ein­satz von 200 Panzern in eine Reihe von Ort- schäften eindringen. erlitten dabei aber hohe Ver- luste. Rach heftiger Feuervorbereitung trat der Feind auch nördlich von Metz zum Angriff an und konnte im Raum von Diedenhofen die Mosel überschreiten. Grenadiere entsetzten die vorüber­gehend einge'chlossene Feste König Machern.

drängten die Nordamerikaner, teilweise in schwe­ren Oriskämpien, zurück und machten bei Gegen­angriffen Gefangene.

Die Beschicßunq von London durch V l und V 2 wird fortgesetzt.

Die Gefechtstätigkeit in Italien lebte vor allem im Küstenabschnitt der Adria auf. Nach schwerstem feindlichem Artillerieseuer kam es zu heftigen Straßenkämpfen in Forli.

Bei Kumanovo in Serbien scheiterten wie­derum starke bulgarische Angriffe. Unsere Grena- diere nahmen östlich und nordöstlich Mitrovica wichtige Höhen. Südlich und südöstlich Buda- prst scheiterten zahlreiche Angriffe des Gegners vor den deutsche» und ungarischen Stellungen. Unlere Gegenangriffe warfen südöstlich Mezve- koevesd die feindlichen Angriffsspitzen zurück und fügten ihnen erhebliche Verluste zu. Oestlich der Stadt verstärkte sich der Druck des Feindes. Bol- schewistische Bataillone, die an der klowiki- scheu Grenze vorzudringen versuchten, blieben in unserem Abwehrfeuer liegen. Erneute sowjetische Bereitstellungen wurden durch wirksames Arlil- leriefeuer zerschlagen. An der übrigen Ostfront verlief der Tag bei anhaltendem Regen ohne größer« Kämpfe.

Anglo-amerikanjsche Fliegerverbände setzten ihre Terrorcngriffe auf Westdeutschland und Nordwest- »eutschland fort. Besonders in Saarbrücken ent­standen Gebändeschäden. Trotz erschwerter Abwchr- bedingungen wurden neunzehn feindliche Flug­zeuge abgeschossen.

/ Von Kriegsberichter Dr kerock klüllmson

Der Krieg hat ups Soldaten herumgewirbelt, von der einen Ecke des Kontinents zur anderen, vom Norden zum Süden und wieder zurück. Und jetzt sitzen wir wieder in der Bahn. Wir kom­men über M. unsere alte Universitätsstadt. Wie viele Jahre sind eS schon her. daß wir von der Schulbank zum erstenmal in die alte Stadt, zur Alma Mater zogen! Zehn Jahre rechnen wir. Sine lange Ze»t.

Wir freuen uns auf eine Fahrtunterbrechung von wenigen Stunden und meinen, aus jedem Schritt müßten uns nun vertraute Gesichter be­gegnen. Die Menschen alle sind uns fremd, aber daS vertraute Bild der Stadt ist das gleiche ge­blieben. wenn auch Krieg und Bombenterror hier schwere Wunden gerissen haben. Ziellos wandern wir vertraute Straßen, bewundern wie im ersten Semester die alten Höfe, den unver­gleichlichen Marktplatz mit seinem historischen Rathaus und dem gotischen himmelragenden Kirchturm. An einer Anschlagsäule finden wir suchend die Ankündigung einer Mozartmusik im Jnnenhos der alten Universität Ein Blick aus die Uhr ?s ist an der Zeit Vielleicht finden wir da noch näher zurück zu jenen längst ver­gangenen glücklichen und sorglosen Jugenchahren Zur Rechten liegt das gewaltige Massiv des altehrwürdigen Domes. Das grüne Dach blinkt hell im darüber hinhuschenden Sonnenstrahl, der sich durch eine Wolkenlücke zwängt.

Dumpf schlägt die schwere Tür der Universität hinter uns zu. Stille ist in den hohen weiten Gängen, daß der Schritt von den weißen Wän- den zurückhallt. Vertraute Räume. Hier, an der Laokoongruppe vorbei, geht es zum Juneuhof.

Orchcstermusik klingt leise von draußen herein, ganz vorsichtig öffnen wir die Tür und stehlen uns in den Hof. Unter einem Ahornbaum fin­de» wir einen Platz, und cs ist als falle mit dem lautlosen Zusinkeu der alten Tür alles Laute Hastende von »ns ab. Kein Geräusch dringt von der Straße, der Welt, hier herein. Klöster­liche Stille. Nur die Musik spricht zu uns, jener unvergleichliche Mozart, der wie ein Gott über den Hörern schwebt und seine alücklich« Musik

wie aus einem Füllhorn in einem klingenden Blütenregen über uns ausgießt. Wo ist Front? Wo ist Krieg? Was will oft erlebte Ferne und Trennung. Entsagung und Entbehrung, Hitze und Kälte, Kampf und Todesangst in dieser Stunde? Wir sitzen als Soldaten unter Soldaten, un­ter Studenten. Frauen und Männern. Wir sind in dieser Stunde alle gleich Menichen nur. glückliche Hörer, versunken im Spiel Mozarts.

Unser Blick geht über die hohen Mauern zum wolkendrohenden Himmel. Ein Wind streichelt die hohen Baumwipsel. steigt herab harst durch die Blätter, die leise in die Musik Hineinrauschen zerstäubt den spärlichen Wasserstrahl des plät­schernden Brunnens. Ein Duft von frischem Grün und Blüten verweht mit einer hauchzarten Flötenmelodie.

Hier haben wir auch gesessen, wenn wir als junge Studenten eine Stunde verträumen woll­ten. die uns der Lehrplan ließ, hier haben wir um Fragen und Probleme gestritten, haben uns ereifert und geglaubt, daß wir ja wir eines Ta­ges der Welt neue Wahrheiten und neue Ideen bringen würden. Himmelstürmende Pläne haben wir gehabt und sie uns ousgemalt Das prak­tische Leben sah dann schon ganz anders aus. und der Krieg brachte vollends unsere Pläne und Wünsche zum Scheitern. Wir haben uns darein gefunden. Größere Aufgaben und wich­tigere traten an uns heran und forderten von uns mehr, als alle unsere eigenen Probleme zusammen es vermochten.

In dieser gesegneten Stunde aber leben wir unsere alten Gedanken und Wünsche fort, sind wir in diesem kleinen quadratischen Jnnenhos nichts anderes als willige Hörer einer schönen friedlichen Welt, die auch im Kriege so unend­lich wertvoll für unS ist.

Wir saßen anschließend mit Kameraden zusam- men »nd sprachen vom Krieg nnd vom Frieden Ein Volk, das neben einer Vielzahl von Großen einen Mozart besitzt und dazu Menschen, die zwischen zwei alarmdurchwachten Nächten in abendlicher Dämmerung Krieg und Elend verges- sen können birgt unerschöpfliche Lebens- und

Kulturkräfte. Es steht sternenhoch über einem barbarischen Osten und einem kultnrvernichten- den Westen. Ein solches Volk dar? und kann nicht untergeben, es wird sieghaft stehen, empor- steigen und ein neues Leben beginnen. Diele« Volk wird zwischen Arbeit und zäbem Aufbau nach dem Kriege immer neue Kraft bei seinen Großen suchen und finden.

Wir aber haben den Wunsib als gereifte Männer nach dem Kriege uns noch einmal an diesem unversiegbaren Quell deutschen Geistes- und Knl- turgnteS laben zu dürfen. Noch einmal, jetzt mit wachem Herzen und offenen Augen und Ohren, möchten wir zur Universität zieben dür­fen. um durch sie. als der großen Mittlerin immer tiefer in die unerschöpflichen Sckaukom- mern unserer Volksseele bineinzuhorchen. um im­mer tiefer die ewigen Werte unseres Volkes zu erkennen, für das Millionen draußen stehen und kämpfen.

Schill anlworlet Napoleon

Friedrich von Schill, der heldenhafte Freikorps­führer. hatte im Jahre >806 bei einem kühnen tzandstxsich vier besonders schöne Pferde erbeutet, die für Napoleon persönlich bestimmt waren. Ter Kaiser ärgerte sich über den Verlust und schrieb an Schill einen Brief, durch den er sich die vier Pferde zurückerbat: Er iei bereit, für jedes oon ihnen 1000 Taler Gold zu zahlen. War schon dieser Brief ungewöhnlich, io war es noch mehr die Aufschrift: sie lautete: ..An den Räuber- hanptmann Schill".

Worauf Schill antwortete:Mein Herr Bruder! Daß ich Ihnen vier Pferde genommen habe, 'reut mich um so mehr, als ich aus Ihrem Schreiben ersehe, daß Sie einen großen Wert auf dieselben setzen. Jedoch kann ich sie nicht für die anaebote- nen 10OO Taler iür jedes Pferd zurückgeben da es mich nicht nach Ihrem Melde gelüstet, denn ich habe dellen so viel, als ich bedarf, überdies be- gehre ich keines Fremden Eigentum. Wollen Sie indessen gegen diele jene vier von dem Brin - denburger Thore in Berlin geraubten Pferde wieder an ihre Stelle letzen, io stehen Ihnen die vier melckie ich Ihnen genommen habe, ohne weitere Bezahlung wieder zu Diensten. Schill."

Ksckio l. 01 , 6 »». . .^ucb 4ie V 2 ist eine unmensch­liche IVslle. äurcii Ile sich che Deutschen suseriiuld 4er rivilisierteo ölenschkeit stellen. Ich krsge mich; Warum baden nicht vir sie erkunäea?"

l-lnrulimliclisf Abgang

In der zugkräftigen Operette seligen Anden- kens durfte der einfältige Duodezfürst bekannt­lich nicht fehlen. Die von ihm Angebetete durfte sich natürlich alles erlauben, sie durfte ihn sogar in den Schwcinekoben stecken: er drehte sich nach- her seinen Zwirbelbart und war weiter guter Dinge. Ein ähnliches Schicksal bereiteten sich beinahe selbst zwei Potentaten von Moskaus und Londons Gnaden, der sogenannte General Viest und sein Staabschek Gorian, nachdem der Pu­tschistenspuk in der Slowakei wie eine Seifenblase auseinandergeplatzt>>var. Aus diese Weise kam diese blutige Tragödie zu einem wenig rühmst- chen operettenhaften Schlußbild.

Allerdings nicht aus Liebe, sondern aus purer Angst flüchteten nämlich die beiden Bandengene- rale auf die höchste Erhebung der Tatra. Ver­bände der Waffen-ff wußten aber daß ein guter Fang zu machen sei und hefteten sich ihnen an die Fersen. Vorher hatten sie sich das Aussehen der beiden Rädelsführer an Hand von Fotos gut eingeprägt. Richtig, in einem der letzten Häuser konnten sie aufgestvbert werden. Ein Heuboden diente ihnen als letzter Schlupfwinkel. Es nützte ihnen nichts, daß sie vorher ihre prächtigen Uni­formen gegenBauernzivil" vertauscht hatten Nach einigen Schreckschüssen tauchte zunächst de, Häuptling Biest aus dem Heuhaufen auf, in den Haaren noch das Winterfutter des slowakischen Bauern, wobei er stammelte:Nicht schießen, ich komme heraus!" Weder anfängliches Leugnen noch das Borweisen falscher Auswelspapiere schützten ihn freilich vor dem Erkamttwerden. Sein Genosse Gorian tauchte aber erst auf, als man ernstlich drohte, das Haus in Brand zu setzen.

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Das Ritterkreuz für Vater und Lohn

Berlin. 11. November. Der wohl einmalige Fall in der Geschichte des gegenwärtigen Krie­ges, daß zwei Männer der gleichen Familie am gleichen Tage vom Führer mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurden, ereignete sich in diesen Ta­gen. Dem bisherigen Präsidenten des Reichs­kriegsgerichtes. Admiral Bastian, wurde da- Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes verliehen, und am selben Abend erhielt sein Sohn, der 28jährige Kapitänleutnant Helmut Bastian, für sein unverwüstliches Draufgängertum das Rit­terkreuz des Eisernen Kreuzes.

Bankjude Rothschild und Exkönig Zogu

r«l. Berlin, II. November. Es ist bezeichnend für den Geist des gegenwärtigen Regimes in Frank­reich. daß gerade der BankjudeBaton" Henry Rothschild, der von der Vichy-Regierung els einer der schlimmsten Schmarotzer erkannt unt ausgebürgert worden war. wiederheimgehclt' wurde; er darf sich, wiederfranzösischer Staats­bürger" schimpfen. Daß auch sonst in denbe­freiten" Gebieten der bollckewistisch.plutokrakische Geist sich austoben darf, dasür'spricht die weiter« Tatsache, daß Exkönig Zog» das britische Außenministerium um die Erlaubnis nachgesucht hat. nach Albanien zurückkehren zu dürfen. D« aber die dortigen Terroristenaruppenkeine le- sonderen Sympathien" für den Exkönig hegen, muß Zogu wohl oder übel kein« mitgenomm.'nen Millionen weiter im Exil durchzubringe« ver­suchen.

-Sowjets prämiieren Zuchthäusler

st. Stockholm, 11. November. Bezeichnend für die uneingeschränkte Macht der sow'etischen lieber- wachungskommission in Finnland ist folgend« Tatsache: Es wurde beschlossen daß die 700 poli­tischen Zuchthäusler, durchweg Bolschewisten und Landesverräter, die entsprechend dem Moskauer Diktat aussreienFußaeletz« werden muß­ten, nun vom finnischen Staate eine Entschädi­gung erhalten sollen. Diese Summe beläuft sich aus nicht weniger als eine Milliarde Finnmark, d. h. also, daß diese ehemaligen Zuchthäusler »nd Landesverräter jeder kur sich eine erstaunlich hohe Summe ausbezahlt erhalten sollen. e

IsiinelkunI«

Sonntag. Relchiprogramm: 8 008.30 Orgel- muslk. 8 30-10.00 Orchrsterkonzert mit Werken von üin- del. Gluck. Mozari und Beethoven. 1830-11 80 Liede» und M-irich» der Jugend. II 00-11 80 Bom groben Batrrtand II.30-I2.30 Musik zur Unierhaiiung. 1210-1100 Do» Deuliche Volkstonzerl. 11 ISIS 00 Berliner Unterhaltuig«- orchester. IS 30-10.00 Solistenmusik. IS 00-18.00 Wo» »>t Soldoten wünichen. IS.iXi -lg 10 l. Akt au» Wagner» ..Walküre" mit Max Lorenz. Mo-gareke Teschemacher und «kurt Böhme. 20 iS22 OO louch über den Deuti-kgand- lenderi Festliche» Aonzerl. Deutich>andi«nd»rt 000-10.00 Unter Schatzküstiein. 11.10-12.30 Linzer Reich»' Bruckner-Orchester de» Erotzdeutichen Rundiunk».

Montag. Reichsprogramm: 1 307 IS 8u» der Geichichie de» angio amerikaniichen Aapitaliamu». 8 so di« 0 00 Der Frauenipiegrl. 11.IS-1S00 «lingende Kur,weil. IS 00IS.iXi Schöne Stimmen und bekannte Jnsirum-Nta- iiften. IS.0017 00 Berliner Rundiuukorchester. 17 IS18 » Unterhaltung am Nachmittag. 20 >S22.08 tauch Oder de« veutichlandsenderi> seden etwa». Veutichiaud» > « n d-e r : l7.IS-I8.30 Orchester- und Kammermusik vv» Etöizel. Liszt. Mozart und Ed. Luze--.