2. Seite Nr. 178

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch, den 38. Juli 1941

Der bolivianische Militärattache Major Velmonte bei der Abgabe seiner Erklärung vor den Vertretern der Aus­landspresse. In der Mitte stehenv Major Belmonte.

(Presse-Hoffmann, Zander-M.>

Finnland bricht Beziehungen zu Groß­britannien ab

Helsinki, 29. Juli. Das finnische Außenministerium erklärte am 28. Juli dem Gesandten Großbritanniens in Helsinki, Vereker, folgendes:

Als ein Ergebnis verschiedener Maßnahmen, die Großbritan­nien gegen den Seeverkehr und den Außenhandel Finnlands seit Juli 1940 und Juli 1941 getroffen habe und die zu einer völ­ligen Blockade des finnischen Handels mit den überseeischen Ländern führten, haben die normalen diplomati­schen Beziehungen zwischen Finnland und Großbritannien be­züglich des Außenhandels und der Seefahrt in Wirklichkeit auf- gehört.

Andererseits führe Finnland, so erklärte das Außenministe­rium, den Krieg auf der gleichen Seite wie Deutschland, während Großbritannien dagegen mit der Sowjetunion ein Militärbünd­nis geschloffen und erklärt habe, daß es alle in seiner Macht stehenden Mittel anwenden werde, um die Sowjetunion zu unterstützen.

Angesichts dieser Tatsache könne ein normaler diplomatischer Verkehr ohne Schwierigkeiten nicht mehr aufrechterhalten wer­de«. Diese Ansicht scheine, so heißt es weiter, ja auch die bri­tische Regierung zu teilen, wie aus einer an das Parlament gerichteten Regierungsmitteilung hervorgeht, laut welcher die Beziehungen zwischen Finnland und Großbritannien jede« Au­genblick abgebrochen werden können. Bei der Beurteilung der gegenwärtigen Lage sei die finnische Regierung zu der Schluß­folgerung gekommen, daß als logische Folge der eingetretenen Umstände die finnische Gesandtschaft in London ihre TätüUett bis aus weiteres einsteltt.

Moskau als Industrie- und Rüstungs- zentrum der Sowjetunion

DNV Berlin, 29. Juli. Starke Verbände der deutschen Luft­waffe haben mehrfach militärische Ziele in Moskau angegriffen. Das Ergebnis waren große Zerstörungen durch Sprengwirkung und Brände.

Was diese'deutschen Angriffe für die sowjetische Widerstands­kraft zu bedeuten haben, wird ersichtlich, wenn man sich die Tatsache vor Augen führt, daß die Stadt und der Raum vor Moskau eine der drei großen Industrie- und Rüstungs­zentren der Sowjetunion darstellen, ja hinsichtlich bestimmter Produktionszweige sogar eine Monopolstellung einnehmen.

Allgemein stellt der Raum um Moskau den Schwerpunkt der eisen- und metallverarbeitenden Industrie der Sowjetunion dar. Er ist das außerdem wichtigste Rüstungszen­trum des Landes und enthält wertvolle Rohstoffe, von denen mengenmäßig der bedeutendste die Braunkohle ist.

Insgesamt liegen in Moskau und Umgebung rund 2500 Be­triebe, darunter befinden sich eine Reihe von Kombinaten, d. h. Großbetrieben mit Zusammenfassung verschiedener Produktions- stufen. Der Anteil Moskaus an der industriellen Eesamterzeu- gung beträgt rund 20 Prozent. Bei einzelnen Industriezweigen ist der Anteil jedoch wesentlich höher. So ist der Bezirk Moskau z. V. am gesamtsowjetischen Maschinenbau mit 25 Prozent betei­ligt. Ferner beherbergt er zwei Personenkraftwagenfabriken von drei Fabriken in der Sowjetunion überhaupt. Von der fein­mechanischen und optischen Industrie liegen über 50 Prozent im Moskauer Gebiet, in dem sich des weiteren rund 30 Prozent der installierten Leistung der sowjetischen Kraftwerke befinden, und außerdem zahlreiche Werke der Textil-, der Leder- und Beklei- dungs- und der Lebens- und Genußmittelindustrie.

Als wichtigstes Rüstungszentrum besitzt Moskau z. B. über 50 Prozent des sowjetischen Flugzeugbaues, den weitaus größ­ten Teil der Flakgeschützproduktion, der Zünderfertigung für Artilleriemunrtion usw.

Schließlich ist Moskau infolge seiner zentralen Lage unter wehrwirtschaftlichen Gesichtspunkten noch besonders wichtig als Verkehrsknotenpunkt ersten Ranges. Es stellt nicht nur den beherrschenden Eisenbahnknotenpunkt dar, sondern in ihm laufen auch alle Fluglinien und Nachrichtenmittel zusammen.

Endlich bildet Moskau einen wichtigen Schnittpunktdes sowjetischen Binnenwasser-Straßennetzes. Der Moskau-Wolga-Kanal verbindet Moskau mit der Wolga, der Hauptwafferstratze im europäischen Rußland, und damit auch mit dem Kaspischen Meer, sowie über das Marinekanalsystem mit dem Weißen Meer und der Ostsee.

«Hier ist Portugal!-

Die Azoren bestätigen ihre Trene

DNV Lissabon, 29. Juli. WieDiario da Manha" berschtet, lief der DampferCarvalho Araujo" mit Präsident Carmona an Bord am Samstag in den Hafen Punta Delgada auf den Azoren ein.

General Carmona hat nach seiner Ankunft auf der größten Insel dieser Gruppe, auf Sao Miguel, in der Hauptstadt Punts Delgada kategorisch erklärt:Hier ist Portugal!" Dies ist deut­lich genug nach Washington gesprochen. Carmona ist der kom­petenteste Mann, der im Namen seines Landes eine solche Er­klärung abgeben kann, denn er genießt zweifellos das Ver­trauen der überwiegenden Mehrheit seines Volkes. Zwar ist der General 1926 durch einen Staatsstreich als Militärdiktator an die Macht gekommen. Er hatte 1927 auch noch Aufstände in Oporto und Lissabon niederzuwerfen, aber seit März 1928 ist er der gewählte Präsident der portugiesischen Republik, die sich 1933 eine autoritäre Verfassung gegeben hat, und als Carmona 1935 auf weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt wurde, erhielt er 85 v. H. aller abgegebenen Stimmen.

General Carmona und sein Ministerpräsident Salazar wollen Portugal außerhalb des Krieges halten, aber sie zeigen dennoch ^re Entschlossenheit, die Bedrohung portugiesischer Stützpunkte, ob das nun die Azoren oder die Dakar vorge­lagerten Kapverdischen Inseln sein mögen, abzuwehren. (Auch nach dieser afrikanischen Inselgruppe find ja portugiesische Trup­penverstärkungen gegangen.) Das portugiesische Stammland hat Überseeische Besitzungen von über zwei Millionen Quadratkilo­meter zu verwalten und zu schützen; das ist in Kriegszeiten gewiß keine leichte Aufgabe, wenn England und Amerika überall nach strategischen Stützpunkten Ausschau halten. Die Besorgnis um düe Azoren hat dabei besonders dringliche Beweggründe. Des­halb ist Carmona dorthin gefahren, um die Bevölkerung der Inseln, die etwa 250 000 Einwohner umfaßt, seiner Fürsorge «nd seines Schutzes zu versichern.

Vorstoß an der Sollum-Fronl

Berlin, 29. Juli. Deutsche und italienische Aufklärungs­kräfte stießen am 27. Juli an der Sollum-Front in ägypti­sches Gebiet vor. Die britischen Sicherungen wichen einer Berührung mit den Achsetrupp-n aus und zogen sich in die südliche Wüste zurück. Es wurden wertvolle Erkundungs- ergebniffe erzielt.

Ein am 26. Juli von den Briten aus Tobrnk vorgeschickter australischer Spähtrupp blieb mit schwere« Verlusten

vor den deutsch-italienischen Stellungen liegen. Die Reste der zersprengten Einheit versuchten sich in ihre Ausgangsstellungen zurückzuziehen. Eutliegendes deutsches Artilleriefener versperrte ihnen die Flucht durch das Niemandsland. Erst im Schutze der Dunkelheit gelang es einzelnen australischen Soldaten, unter Zurücklassung ihrer Waffen in die Festung zurückzukehren.

Zweites Bataillon des Freikorps Dänemark

Kopenhagen, 29. Juli. Die in der vergangenen Woche in Ko­penhagen abgehalkenen Versammlungen zur Werbung von Frei­willigen für das Freikorps Dänemark hatten einen so außer­ordentlichen Zustrom der hauptstädtischen Jugend gehabt, schreibt Faedrelandet", daß der Zugang zu einigen dieser Versammlun­gen vor Beginn aus Sicherheitsgründen von der Polizei ge­schloffen werden mußte. Es hatten sich mehr Freiwillige gemeldet, als selbst die größten Hoffnungen erwarten ließen. Das zweite Bataillon des Freikorps Dänemark sei gebildet und werde in der nächsten Woche in Marsch gesetzt werden.

Englisch-amerikanische Guthaben in der Mongolei gesperrt

DNB Kalgan, 29. Juli. Die autonome Regierung der Mon­golei hat durch eine Reihe von Sondererlaffen die Sperrung der englisch-amerikanischen Guthaben in ihrem Gebiet angeordnet und gleichzeitig die Einschränkungsbestimmungen bekanntgege­ben, nach denen die zukünftigen Geschäfte zwischen Mongolen und Engländern sowie Amerikanern erfolgen werden.

Roosevelts wirtschaftliche Unterjochung Südamerikas

llnverhüllte imperialistische Propagandakampagne An­leihen mit Hintergründen Uebelste wirtschaftliche Erpres­sungsmethoden Unerhörte Eingriffe in die Hoheitsrechte der ibero-amerikanischen Staaten

DNV Berlin. 29. Juil. Seit Mitte 1940 hat Präsident Roose- veltim Rahmen seiner gegen Südamerika und dessen Beziehun­gen zu Europa gerichteten Kampagne vor allem dem wirtschaft­lichen Bereich besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nach der Be­rufung Nelson Rockefellers zum Leiter einer neu ins Leben ge­rufenenZentralstelle zur Koordinierung der Handels- und kul­turellen Beziehungen zwischen den amerikanischen Republiken" wurde alsbald in den tonangebenden Zeitungen und Zeitschrif­ten Neuyorks , Chicagos und Washingtons ebenso wie durch Reden führender Leute der Roosevelt-Clique ein gewaltiger wirtschaftlicher Propagandafeldzug entfesselt. Die Presse der USA. entdeckte mit erstaunlicher Plötzlichkeit, hinter der die höhere Weisung klar erkennbar ist, die wirtschaftliche Bedeutung Südamerikas und bemühte sich, ein bis dahin nie in Erscheinung getretenes lebenswichtiges Interesse der Vereinigten Staaten an der Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse der ibero- amerikanischen Länder zu konstruieren.

Das eindeutig ausgerichtete Spiel der Propaganda wurde gleichzeitig noch durch das schon oft zuvor geübte bekannte Spiel mit den goldenen Kugeln ergänzt und unterstützt.

Als man in Washington glaubte, den Boden durch Propa­ganda und Anleihen genügend vorbereitet zu haben, ging man vom Frühjahr 1941 ab in rascher Folge zu weitergehenden Maßnahmen über. Wir wissen, daß die USA.-Regierung durch ihre diplomatischen Vertreter bereits im März an südameri- kanische Staaten herantrat und diesen eine Beschlagnahme der in ihren Häfen liegenden ausländischen, vor allem deutschen und italienischen Schiffe nahelegte. Aus der Kenntnis dieser Aktion wird es erklärlich, daß unmittelbar darauf Anfang April gleichartige Vorgänge in einigen mittel- und südamerikanischen Staaten Mexiko, Costarica, Venezuela, Ecuador und Peru zu verzeichnen waren. Die USA.-Regierung hat von den ibero- amerikanischen Staaten, von denen manche überhaupt keine Han­delsschiffahrt besaßen, und keine Besatzungen für die rechts­widrig in Besitz genommenen Schiffe hatten, ganz einfach eine Solidarität des Diebstahls und Verbrechens verlangt. Sie hat damit erreicht, daß mehrere mittel- und süd­amerikanische Länder fast durchweg im Gegensatz zu ihrer öffent­lichen Meinung, aus der Zwangslage ihrer Abhängigkeit her­aus, ihre zunächst entschieden ablehnende Haltung aufgaben und sich im nordamerikanischen Interesse zu bedenklichen rechts- und neutralitätswidrigen Handlungen verführen ließen, die in der Endauswirkung gegen die eigenen wirtschaftlichen Interessen der betreffenden Länder gehen müssen, da der wirtschaftliche Auf­schwung und der Wohlstand Jbero-Amerikas nicht von Nord­amerika, sondern ausschließlich vom Handelsverkehr mit Europa abhängt.

Im Zuge der in den darauffolgenden Monaten immer offen­sichtlicher auf eine Kriegseinmischung in Europa abzielenden Politik Roosevelts und einer Einbeziehung des gesamten ameri­kanischen Kontinents in seine diesbezüglichen Pläne war nach den Schiffsbeschlagnahmen der Weg zur Forderung eines gesamtamerikanischen Äusfuhr-Kontrollsy- stems, das alle irgendwie kriegswichtigen Rohstoffe von den Dreimächtepaktstaaten fernhalten sollte, nicht mehr allzu weit. Die Tatsache, daß heute unter den durch den Krieg in Europa geschaffenen Verhältnissen die Vereinigten Staaten der wich­tigste Käufer siidamerikanischer Ausfuhrgüter und gleichzeitig der wichtigste Lieferant des notwendigen Einfuhrbedarfs wurden, ist rücksichtslos zu den übelsten Erpressungen ausgenutzt worden. Nur aus dieser Tatsache und den aus ihr möglich ge­wordenen halsabschneiderischen Drohungen der Vereinigten Staa­ten ist es erklärlich, daß eine ganze Reihe siidamerikanischer Län­der Peru, Guatemala, Brasilien, Chile, Columbien, Ecua­dor, Costarica, El Salvador, Mexiko und Bolivien dename» rikanischenForderungennachgaben und eine Aus­fuhrkontrolle für kriegswichtige Rohstoffe einsührten. Es ist bezeichnend, daß die Vereinigten Staaten im Zusammenhang damit von den südamerikanischen Ländern sogar eine Sperrung der in ihren Ländern befindlichen Guthaben der Achsenmächte

-verlangten, in dieser noch weitergehenden Forderung allerdings bis jetzt ohne Erfolg blieben.

Allen Erfolgen in der wirtschaftlichen Unterjochung Süd­amerikas hat Roosevelt mit der Einführung seiner schwarzen Listen durch die Proklamation vom 17. Juli 1941 die Krone aufgesetzt. Die USA.-Regierung hyt sich durch diese schwarzen Listen amtlich hinter die Tätigkeit Nelson Rockefellers gestellt und den von diesem schon seit längerer Zeit geführten systema­tischen Kampf um eine Ausschaltung der Wirtschaftsinteressen der Achsenmächte in Jbero-Amerika übernommen. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat ihre Ausfuhrverbote von sich aus indirekt auch in allen südamerikanischen Ländern eingeführt und die Hoheitsrechte dieser Staaten, in denen sie zwei Gruppen von Staatsangehörigen schafft, von denen die eine frei Handel trei­ben kann, während die andere sowohl gegenüber dem Ausland als auch sogar im Inland diskriminiert ist, in einer bisher wohl noch nie dagewesenen Form brutal mißachtet und verletzt.

Für die skrupellosen Methoden Roosevelts ist es kennzeichnend, daß man in den Vereinigten Staaten heute offen zugibt, daß zur Aufstellung der schwarzen Listen etwa 5000 ibero-amerika- nische Firmen vom Büro Rockefeller überwacht wurden und daß dabei das USA.-amerikanische Handelsdepartement und das Staatsdepartement sowie Außenhandelsvereinigungen und etwa 17 000 amerikanische Firmen Beihilfe leisteten. Damit wird eine gegen Südamerika durchgeführte Handelsspionage größ­ten Ausmaßes zugegeben.

Eindeutig ergibt sich, daß Roosevelt planmäßig eine völlige wirtschaftliche Unterjochung Südamerikas und die absolute wirt­schaftliche Oberhoheit der Vereinigten Staaten mit einer zwangs­läufig sich daraus ergebenden politischen und kulturellen Vor­herrschaft erstrebt. Südamerika soll wirtschaftlich voll und ohne jeden Vorbehalt an die Vereinigten Staaten gekettet werden, um Roosevelt anf diese Weise die unbehinderte Verwirklichung seines beabsichtigten Vorstoßes gegen Europa zu ermögliche».

Jugendaustausch zwischen Deutschland und Bulgarien

Berlin, 29. Juli. Die Reichsjugendführung hat mit der neuen bulgarischen Staatsjugendorganisation Brannik eine Vereinba­rung getroffen, nach der im August d. I. 125 deutsche HJ.-Fiih- rer in die Ausbildungslager der bulgarischen Jugendführung eingeladen werden. Nach einem achttägigen Aufenthalt in den Lagern, in denen die künftige Führerschaft der bulgarischen Staatsjugend erzogen wird, erfolgt eine mehrtägige Fahrt durch verschiedene bulgarische Provinzen, besonders nach den neugewon­nenen Gebieten. Vor dem Abschluß des Aufenthalts ist ein zwei­tägiges Programm in Sofia vorgesehen, von wo dann die Rück­fahrt nach Deutschland angetreten wird. Zur gleichen Zeit wird dieselbe Anzahl bulgarischer Jugendführer nach Deutschland kom­men und hier an Lagern und Fahrten der HI. teilnehmen. Nach diesem gemeinsamen Aufenthalt in Berlin und den Sommer­kampfspielen in Breslau verläßt diese Gruppe Anfang Oktober wieder das Reich.

20VV Jungflamen kommen nach Deutschland

Berlin, 29. Juli. Die bisher bestehenden flämischen Jugend­organisationen haben sich zusammengeschloffen und die offizielle Bezeichnung nationalsozialistische flämische Ju­gend gewählt. Ihre Führer sind Dr. Lehembre und Wachte­laer, zwei der bisher schon bedeutendsten Führer von Jugend­organisationen. Sie haben die NS.-Flämische Jugend dem flä­mischen Führer Staf de Clerq für die Arbeit an den nationalen Aufgaben der Flamen zur Verfügung gestellt. Der Aufbau der neuen Jugend soll in enger Zusammenarbeit mit der HI. er­folgen. Als erstes Zeichen ihrer engen Freundschaft mit Deutsch­land haben die Flamen beschlossen, 2000 Jungen zur Einbringuna der Ernte nach Deutschland zu schicken.

Große Verbesserungen in der Rentenversicherung

Erhöhung der Renten Einführung der Kranken­versicherung für Rentner

DNV Berlin, 29. Juli. Soeben ist das vom Reichsarbeitsmini­sterium vorbereitete Gesetz über die Verbesserung der Leistungen in der Rentenversicherung vom 24. Juli 1941 vom Führer unter­zeichnet worden. Es bringt wichtige Verbesserungen, die alle Rentner der Invaliden-, der Angestellten- und der knappschaft- lichen Pensionsversicherung lebhaft begrüßen werden.

Das neue Gesetz gewährt zu den laufenden Renten Zuschläge in Höhe der 1932 durchgefiihrte» Kürzungen. Die Invaliden­renten und Ruhegelder werden um 6 RM., die Witwen- und Witwerrenten um. 5 RM. und die Waisenrenten um 4 RM. erhöht. Bei den künftig festzustellende« Renten wird der Erund- betrag entsprechend höher festgesetzt.

Die Zuschläge zu den laufenden Renten werden rückwir­kend vom 1. Juni 1940 ab gewährt und erstmalig mit der Augustrente ausgezahlt. In der Angestelltenversiche­rung werden die Renten aus technischen Gründen zunächst noch in der bisherigen Höhe gewährt, jedoch wird die Erhöhung in den ersten Tagen des August gesondert ausgezahlt.

Gleichzeitig hat das Gesetz noch eine wesentliche Verbesse­rung des Anwartschaftsrechtes gebracht. Aus allen Beiträgen, die für die Zeit vom 1. Januar 1924 bis zum Ablauf des auf das Kriegsende folgende Kalenderjahres entrichtet sind, gilt die Anwartschaft für Versicherungsfälle, die seit dem 26. Aug 1939 eingetreten sind, als erhalten.

Die Bezieher von Renten aus der Invaliden- und Au­ge st elltenversicherung waren bisher nicht gegen Krank­heit geschützt. Sie waren daher gezwungen, sich selbst zu ver­sichern oder im Krankheitsfalle die öffentliche Fürsorge in An­spruch zu nehmen. Das neue Gesetz bringt hier den Rentner« eine bedeutungsvolle Vergünstigung, indem es die Kranken­versicherung der Rentner einführt.

Wer zum Bezug einer Rente ans der Invaliden- oder Angez