Durch die G. W. Zaiscr'sche Buch­handlung ist zu beziehen:

Das Mstlhum,

seine Entstehung, seine Blüthe und sein Verfall. Don Heribert Rau.

Erscheint in höchstens 8 Liefr. L 27 kr.

Es ist zweifelsohne gerade jetzt für je­den Gebildeten von doppeltem Interesse, Entstehung, Blüthe und Verfall dieser aus Jahrhunderten entsprossenen Riesenschö­pfung zu verfolgen. Indem wir heute diesen umfassenden Stoff, bis auf den heu­tigen Tag von der beliebten und allgemein geachteten Feder Heribert Rau's bearbei­tet, der Oefientlichkeit übergeben, hoffen wir damit wesentlich zum Verständlich und zur Orientirung in den vielfachen, Herz und Geist berührende» Fragen der Reli­gion und der Kirchengeschichte beizutragen.

Verlagshandlung.

Bei Ehr. Belser in Stuttgart erschien soeben und ist in der G. W. Zaiser- schen Buckhandlung zu haben:

Kurze Gebete für alle Morgen und Abende der Woche in 18facher Ab­wechslung nebst einem Anhang von Fest- und andern Gebeten in verschiedenen Verhältnissen des Lebens für christl. Fa­milien. Mit einem Vorwort von Wil­

helm Hofacker, weild. Diakonus in ! Stuttgart. Neunte (Miniatur-) Auflage. Mit 2 Stahlstich. 28 Bogen, broschirt 48 kr., elegant in Leinwand gebunden 1 fl. 12 kr., ditto mit Goldschnitt 1 fl. 20 kr.

Dieses beliebte, weit verbreitete Gebet­buch erschien in den früheren Aufl. in Oktav.

In seiner jetzigen schöneren und hand­licheren Gestalt dürfte es sich bei dem bil­ligen Preise namentlich zu willkommenen Geschenken bei den verschiedensten Veran­lassungen eignen.

2)' Gültlingen.

150 Gulden

Pflegschaftsgeld können nächst Martini ausgeliehen werden von

Speisewirth De üble.

2j* Ebers Hardt.

150 fl. Pflegschaftsgeld

hat gegen gesetzliche Sicherheit sogleich aus­zuleihen

_ Job. Gg, Rau.

N a g o l d. ""

Anzeige.

Nächsten Montag den 14. und Diens­tag den 15. d. M. schlage ich Magsamen für Kunden. Fr. Reut schler.

Nagold

380 Gulden

Pflegschaftsgeld wird gegen gesetzliche Si­cherheit sogleich ausgeliehen.

Gottlieb Acker, Tuchmacher.

Soeben ist in der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung eingetroffen: "

Der

Schwäbische Bauernsrermd,

Kalender für das Jahr 1871,

zu Nutz und Lehr des Bauernstandes.

Herausgegeben von Fritz Möhrlin. _Preis 12 kr._

2j* Nagold.

Schönes wollenes

Strickgarn

in allen Farben ist zu haben bei

_C. Müller, Tuchmacher.

Ä ltenstaig.

Empfehlung.

Meine Buckskiumnsterkarte, welche mit den schönsten Dessins versehen, ist wieder eingetroffen und empfehle diese, da die Preise äußerst billig gestellt sind, zu ge­neigtem Zuspruch bestens.

I. Wucher er's Wwe.

Motto.

13. November: Fröhlichen Math ist zu Allem gut. r3. Seufzen ob gescheh'nen Dingen

Kann dir keinen Nutzen bringen.

1t. Wer nicht Gewalt über sich besitzt, fällt unter fremde

Gewalt.

Tages-Neuigkeiten.

Kriegsschauplatz.

Berlin, 5. Nov. Die Regierung von Tours dirigirt 5000 Mann nach Marseille, um Gents, des neuen Präfekten Autorität herzustellen. Man beabsichtigt die Entwaffnung der Bürgergarde. Es geht das Gerücht, Clnseret sei in Marseille verhaftet worden.

(Offiziell.) Charny, 8. Nov. Verdun hat kapitulirt.

Endlich hat sich das lang belagerte Verdun auch ergeben müssen, nachdem man in letzter Zeit mit Gußstahlgeschützen an­statt mit den nichts ausrichtenden Bronzekanonen auf die Festung gefeuert hatte. Kommandant der meist aus rheinischer Landwehr bestehenden Belagerungsarmee war General«. Gayl, Komman­dant der Festung Oberst v. Guerin. Die Festung mit Citadelle ist nach Vauban's System gebaut. Die Stadt mit nahe 13,000 Einwohnern, von der Maas durchströmt, ist Bezirksstadt, also Sitz eines Unterpräfekten, ferner eines Bischofs, eines großen und kleinen Seminars, eines S>chwurgerichts, eines Civil- und Handelsgerichtshofs-, Bibliothek, Ackerbangesellschaft; beträchtliche Brauerei, Gerberei, Färberei, Oelfabrik; Wollwaaren; Nagel­schmiede; vorzügliche Liqueure, Handel. Im Maasdepartement ist nun noch Montmädy in französischen Händen; im Moselde- partcment noch Thionville und Longwy, im Oberrhein Belfort und Nenbreisach, im Niederrhein Bitsch und in der Meurthe Pfalzburg. Verdun ist ein wichtiger Verkehrspunkt. Eine Eisenbahn führt über St. Menshould und Suippes nach Chalons; die Hauptstraßen zwischen Metz und Paris und von Nancy und Metz nach dem nördlichen Frankreich führen über Verdun. Des­halb war die Störung des Verkehrs durch Verdun eine sehr be­deutende, und es ist hoch auzuschlagen, daß die direkte Verbindung über die Maas und durch die Ardennen gewonnen ist. (St.-A.)

Brüssel, 8. Nov. Der Jndepedant de l'Oise erhielt den Auftrag von preußischen Behörden, den Durchmarsch von 80,000 Mann in der Richtung auf Amiens, Rouen anznzeigen. Dem­zufolge Panik, namentlich in Rouen Furcht vor Pöbelausschreitung vor Feindeseimnarsch. (S. M.)

Berlin, 9. Nov. Bei Bretenay, zwischen Bologne und Chanmont, stießen am 7. Nov. Abtheilungen der neunten In­fanterie-Brigade auf Modilgarde. Die Verluste des Feindes betrugen 70 Todte und Verwundete, 40 Gefangene. Deutscher­seits 2 Verwundete.

Versailles, 9. Nov. Die mit den in unsere Hände ge­fallenen 3 Ballons gefangenen 7 Personen sind zur kriegsrecht­lichen Aburteilung in preuß. Festungen gebracht worden. Die ihnen abgenommenen Papiere kompromittireii Diplomaten und andere Personen, denen man, mit Rücksicht auf ihre Stellung und ihr Ehrgefühl, den Verkehr von Paris aus gestattet hatte.

Nach einem Feldpostbriefe aus dem Füsilierbataillon des 76. Negim. wurden am 27. Okt. Mittags die Gesandten Ruß­

lands und Nordamerika's durch französ. Generalstabsoffiziere an unsere Vorposten gebracht, um Paris zu verlassen. Es war ein sehr interessanter Zug, einige 20 Wagen mit Damen und Herren. Die 10. Komp, des gen. Reg. holte sie ans der Vor­postenkette und gab eine Eskorte von 30 Mann bis Boissy. Von dort wurden sie durch eine Ulancn-Eskorte nach Versailles gebracht. Viele sprachen deutsch, besonders die jungen Damen. Letztere schilderte» den Zustand in Paris schrecklich. Sämmtlich sahen sie recht vergnügt aus.

Colma r, 9. Nov. Montbeliard (Mömpelgard) wurde zur Sicherung der Cernirung Belforis ohne Widerstand heute besetzt und zur Vertheidigung eingerichtet.

Hambur g, 10. Nov. DerBörsenhalle" ist die offizielle Meldung mitgetheilt worden, daß eine französische Flotte, 30 Schiffe stark, in die Nordsee gegangen ist. Die Elbschifffahrt hört auf, alle Seezeichen sind entfernt, die Lootsen fahren nicht mehr aus.

Nach Berichten aus Tours vom 2. Nov. ist dort das Ge­rücht verbreitet, daß Gambetta zur Loiree-Armee, die bekanntlich im Begriff steht, eine große Schlacht zu liefern, abgegangen ist. Es scheint, daß derselbe die Absicht hat, dei» französischen Gene­ralen zu zeigen, wie man es anfangen muß, um nicht geschlagen zu werden. Für diese bevorstehende Schlacht hat die Regierung große Anstrengungen gemacht, und sie rechnet mit Bestimmtheit darauf, endlich einen Sieg zu erringen.

Ein Privatschreiben aus Paris vom 1. Nov., das mit der Luft- und Schleichpost herübergekommen ist, drückt die Befürchtung aus, daß es daselbst bald zur Hungersnoth kommen werde und daß ehe 14 Tage vergehen, alles Fleisch aufgegessen sein wird. Außer dem Pferdefleisch werden jetzt auch die Fische, welche die Seine und die übrigen Gewässer liefern, rationemveise vertheilt, und dürfen nicht mehr, wie es bisher der Fall war, verkauft werden. Die Restaurationen erhalten nur noch Fleisch für ihre Familien und haben in Folge dessen fast größtenlheils geschlossen. Unter den weniger bemittelten Klassen ist das Elend besonders groß. Dieielben haben nämlich größtentheils ihre Ersparnisse aufgezehrt und werden von der Privatmildthätigkeit nicht unter­stützt. Was besonders abgeht, ist das Brennmaterial, und dieß nicht allein für die Heizung der Zimmer, sondern auch für die Zubereitung der Speisen, besonders des Pferdefleisches, welches sehr hart ist und lange kochen muß.

Die Franzosen haben nach einem Berner Berichte das Dorf Vezelois, zu deutsch Wieswald, an der nördlichen Straße von Dattenried nach Belfort zum Theil eingeäschert.

Der Kommandant von Longwy, Oberst!. Massaroli, hat am 31. Oktober eine Proklamation erlassen, worin er die Kapi­tulation von Metz verdammt und erklärt, daß es mit Longwy niemals so weit kommen werde.

Flüchtige Offiziere behaupten, Bazaine habe vor seiner Ab­reise den Hauptzahlmeistcr der Armee gezwungen, ihm aus der Militürkasse nicht nur sein fälliges Gehalt, sondern auch die Do­tation, welche er als Senator bezieht, auszuzahlen.

Aus dem Hauptquartier Garibaldi's schreibt der Korre­spondent derDaily News", daß die französischen Offiziere, deren Pflicht es ist, mit Garibaldi zu cooperire», gar nichts thun,