Ivo ÄvUistsn aus clem k^ismanc>slan 6 gorettS»

Lüsioe Lsrßuoß äurvk IVlineoLeläer vor cler rtuierilcaiüsosisll Ilsuprlcsmpsliiüe vor ^sokeo

Von ^riezsberickiter ll a iaIck Isosea

rck. k>X. Ueber Aachen, seine Straßen, Bunker und Stellungen warf sich der Kampflärm der Nacht Der Pvlizeiiimjor. Konlmandeur der Si- cheruugstruppe, hob den KopfEine Aufgabe *ür unser Schutztoinmando Meldung aus der HKL., Spähtruvpbecbachtung, daß SO Meter vor den amerikanischen Linien, im Straßenwinkel D. zu G. an 100 Zivilisten seit 14 Tagen in einem Stollen sitzen und nicht herauskönnen. Es han­delt sich zweifellos um Männer und Frauen, die der Räumungsaufforderung nichtrechtzeitig nachgekommen waren, und nun in einer be­dauernswerten Lage sind.

Ueber ihnen liegt das. dhjemandsland, das bei Tag und Nacht von Infanterie und Granatfeuer abgestreut wird. Amerikanische Soldaten sind bereits zu ihnen in den Stollen gekommeil und haben nach deutschen Soldaten gejucht, aber weder den Frauen noch den Kindern geholfen. Seit 14 Tagen abgeschnitten im Bunker. Wir müssen helfen." Major Z., ein ruhiger, er­fahrener Polizeioffizier aus dem Aachener Be­reich. tritt zur Karte, fährt mit dem Rotstift eini- gen Straßenzügen nach, zieht eine Linie zur Peri- pherie:Hier".

Es ist in der darauffolgenden Nacht. Der Wind schlägt den Regen gegen die Gesichter und zerrauscht den Gefechtstärm, der aus einem ferne- ren Abschnitt heruberklingt. Wie weites Wetter­leuchten zucken rundum auf den Höhen die Mün- dnngsfeuer der Batterien. Der Stoßtrupp des Wachtmeisters N. hat die eigenen Linien er­reicht. Mit leisen Worten gibt ein Kampfstand­kommandant die letzte Wegerläuteruna, weist auf Gefahren hin, Minenfelder und Schußschneisen und die Möglichkeiten der Deckungen. Langsam schrumpft der Feuerwechsel, schläft schließlich ganz ein im Abschnitt.

Mitternacht. Ein Viertelmond hängt blaß an den Schlechtwetterwolken. Vier" Mann und ihr. Führer, der Wachtmeister, lösen sich von den Stel-

roiUsetruns von Seit« 1

ten nordamerikanischen Armeen in den Mittel­meerhäsen ausgeschifst, trotz des Umweges durch die Enge von Gibraltar und trotz der Not­wendigkeit eines langen Fußmarsches durch Süd­srankreich zu den Fronten, nur um jene wenigen, notdürftig wiederhergerichteten Häfen zu entlasten, die am Kanal und am Atlantik erst nach stärk­sten Zerstörungen übernommen wurden. Die Länge dieses Etappenweges ist nicht zu übersehen, seine Dornen aber werden durch die Befürchtun­gen gesät, die im feindlichen Oberkommando über die innere unsichere Lage in Frank­reich herrschen müssen.

Diese Realitäten vermögen jedoch nicht die Ge­fahr zu bagatellisieren, in der Deutschland schwebt. Durch Wortbruch seiner Verbündeten der wirk­samsten Vorfelder beraubt, muß es größte Schmie- rigkeiten überwinden, um sein Leben und seine Freiheit zu verteidigen. Ohne Illusionen sieht es seine Zukunft. Es muß hart arbeiten und kämpfen, um Verluste auszugleichen und den Sieg zu erringen. Aber es wird sein Schicksal meistern und darum kämpfen heute seine tapferen Soldaten. Darum ringt die Heimat ohne Pathos, schweigsam und ver­bissen, nur ihrer Hände Werk vertrauend.

Mag das Schwerste dieses Krieges noch nicht überstanden sein, dieses Volk wird es überstehen. Es sieht dem Ansturm der Truppen Eisenhowers gefaßt und ruhig entgegen, denn es kennt seine Hintergründe. Im Osten suchen die Sowjets die durch den Wortbruch der Balkanvölker geöff­neten Schleusen zu benutzen, um sich an das Reich heranzuwälzen. In der ungarischen Pußta to­ben Großschlachten, sich ständig wandelnd vom Charakter reiner Panzertreffen, bis zur Ausein­andersetzung aller Waffen. Das deutsche Volk kennt die militärische und auch politische Bedeu­tung dieser Planungen und vertraut seiner Füh­rung, die dieser Planung entschlossen begegnen wird.

Mit allen Mitteln, auf jedem Gebiet!

lungen und durchstoßen das Niemands­land. Einige Jnfanterieschüsfe zirpen noch. Ein Querschläger brummt. Einer schimpft: Wenn dir Vorposten Langeweile haben, dann sollten sie doch . . ." und fällt darüber fluchend in die braune Wasserlache eines Trichters. Im Mi­nenfeld liegen sie dicht hintereinander. Nach Mi­nuten kommt die gesprengte Eisenbahnbrücke.

Ihre Hände tasten und suchen. Die Augen, seit Stunden ans Dunkel gewöhnt, finden über Steintrümmer und zerknickte Traversen und Stre­ben einen Weg. Lautloser werden die Schritte. Ein grauer Schatten hebt sich seitwärts der Stolleneingang. Sie tasten zur Tür, steigen die Stufen hinunter.

Eine Frau erkennt im Licht einer Bunkerlampe ihre Stahlhelme und springt auf:Deutsche Soldaten Deutsche!" Läuft ihnen ent­gegen. Sie sind im Augenblick umringt. Kinder wickeln sich aus den Decken und kriechen von ihren Pritschen und Bänken herunter. ,Hungens", murmelt ein Alter, immer wiederJungens" und in seinem zerfalteten Gesicht zuckt das Kinn mit dem weißen Bart. Der Abmarsch wird beraten. Sie zögern erst Niemandsland. Draußen lie­gen zwei Tote, die am Tage, beim Versuch, zu den deutschen Linien zu kommen, gefallen sind. Aber sie entschließen sich bald.

Der Wachtmeister steht am Bunkereingang, als die Kette an ihm vorbei sich schweigend und ge­räuschlos in die Nacht hinausschiebt. Eine Frau hält ihren Jungen an der Hand Er sieht, wie sie seine Hand an sich preßt. An der Schwelle prallt er erschrocken zurück. Eine Leuchtspur­garbe schwirrt über die Front und rasselt irgend­

wo klatschend gegen eine Mauer. Die Frau geht hinaus. Gesicht auf Gesicht taucht jetzt unter.

Hundert Menschen, ein ganzer Stollen, will hinüber zu den Linien, in Sicherheit, ins Reich. Es ist nur gut", denkt der Wachtmeisterdaß sie genug zu essen mit hatten" und schiebt sich, den lautlosen Marsch sichernd und immer helfend, ein in die Reihe.

Die Morgendämmerung fällt in einem nassen Nebel. Die Motoren der Omnibusse brummen und jagen über die Straßen, an denen der Fernbeschuß der feindlichen Artillerie entlang fühlt, nach hin­ten, in die Sicherheit und die Fürsorge der Hei­mat.. 100 Frauen, Kinder und Männer tragen sie mit. die in einer Nacht geborgen wurden von einem tapferen Wachtmeister und vier Mann. Aus einem Stollen im Niemandsland.

Notruf des rumänischen Königshauses

DrsUtderiadt unseres lrarresponNenlen

sp. Stockholm, 20. Oktober. Die Königin-Witwe Elena von Rumänien und ihr Sohn Michael, haben, nach der britischen Reaktion auf die letz­ten innenpolitischen Umwälzungen in Bukarest zu urteilen, bewegliche Hilferufe nach London ge- sandt. Anlaß ist die Bildung einer von den Koni- munisten beherrschtennational-demokratischen Front", die sich weigert, mit den gemäßigteren Elementen, also mit der Bauernpartei Manius und den Liberalen unter Bratianu, zusammen­zuarbeiten. Michael und seine Hofkamarilla müs- ,en machtlos dem Zersetzungsprozeß zusehen, der alle jene Parteien und Bewegungen ergreift, die ihnen als Gegengewicht gegen den Bolschewismus dienen sollten. Die Kommunisten haben überall in Rumänien auf dem Lande eineBauern­front" gegen die Zaramistische Bauernpartei Ma- nins eingesetzt. Bemerkenswert ist die ungerührte Haltung der britischen Beobachter.

Feindkräfte an »er Moselcttc anfgeriebe«

Aus dem Führerhauptquartier, 20. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In Holland wiesen unsere Truppen in dem verengten Brückenkopf Breskens sowie an der Landbrücke nach Sud-Beverland kanadische Angriffe blutig ab. Zusammengefaßtes Feuer aller Waffen, hartnäckiger Widerstand und entschlossene Gegenangriffe vereitelten östlich Helmond den Versuch der Engländer, unseren Brückenkopf west­lich der Maas einzudrücken. Eine Anzahl feind- sicher Panzer wurde dabei vernichtet.

Die Material. chlachtumAachen tobt weiter. Die tapfere Besatzung der Stadt fügte in erbitterten Straßenkämpfen ven eingedrunge­nen Amerikanern schwere Verluste iei.Gegenangriffe vom Osten her brachten den Ver­teidigern Ent­lastung.

An den Tal­hängen im Raum von Bruyö - res brachen an­greifende feindliche Bataillone in unserem Feuer zusammen oder wurden in Gegenan­griffen geworfen. Auch im Quellgebiet der Mose- leite scheiterten erneute Angriffe algerischer Schut­zen- und marokkanischer Gebirgstruppen nach ge­ringem Gcländegewinn. Eine am Vortage abge­schnittene feindliche Kräftegrupppe wurde aus­gerieben.

Bon den Stützpunkten an der atlantischen Küste werden außer Artilleriefeuer und Stoßtrupptätig, keit keine besonderen Ereignisse gemeldet.

Das Störungsfeuer der V 1 auf London dauert an.

In Mittelitalien vereitelten unsere Truppen auch gestern alle Versuche der Nordamerikaner und ihrer Hilfstruppen, unsere Bergstellungen südlich Bologna zu durchstoßen und damit den Aus-

MiNem

eowsrio

tritt aus dem Gebirge zu erzwingen. Die Kämpfe dehnten sich auch auf den Abschnitt von Ber- gato aus. An der adriatischen Küste setzten die Briten ihre von zahlreichen Schlachtfliegern unter- stützten Angriffe auf breiter Front erfolglos fort.

Auf dem Balkan stehen unsere Truppen in und südlich Belgrad in schweren Kämpfen gegen die von mehreren Seiten andrängenden Bolsche­wisten. In Süd-Ungarn warfen deutsche Truppen zusammen mit ungarischen Verbänden den Gegner südöstlich Szolnok zurück und stießen bis Me- zötur vor. Im Raum von Debrecen brachte auch der gestrige Tag schwere Kämpfe. Die Stadt wurde nach hartnäckiger Gegenwehr unserer Trup- pen aufgegeben. Im bisherigen Verlauf der Schlacht wurden dort seit dem 8. Oktober 427 feindliche Panzer vernichtet. In den Waldkar - Paten herrschte gestern bei Schnee und Regen geringe Kampftängkeit. Nur im Gebiet des Dulla-Pafses führte der Gegner zahlreiche ergebnislose Angriffe.

Nördlich Warschau und in den Narew- Brückenköpfen bei Seroc und Rozan nahmen die Bolschewisten ihre Angriffe wieder auf. Sie wurden unter Abschuß von 33 Panzern abgewie­sen. Im ostpreußischen Grenzgebiet zwischen Sudauen und Schirwindt und besonders zwischen der Rominterheide und Eben- rode halten die schweren Kämpfe an. Im Be­reich einer Volksgrenadierdivision wurden 42 Pan­zer abgeschossen. Südöstlich Li bau und südlich der Rigaer Bucht wiesen Truppen des Hee- res sowie Verbände germanischer und lettischer U-Freiwilliger wiederholt feindliche Angriffe ab und vernichteten 29 Panzer. An der Eismeer- straße angreifende sowjetische Bataillone wur­den zerschlagen. Der feindliche Druck gegen unsere Stellungen westlich Petsamo hat sich verstärkt.

Nordamerikanische Terrorverbände griffen am Tage südwestdeutsches Gebiet an und warfen Bom­ben, vor allem auf die Städte Mainz, Mann­heim, Ludwigshafen. Karlsruhe und Wiesbaden. In der vergangenen Nacht führ- ten die Briten Terrorangriffe gegen Stuttgart und Nürnberg. Flakartillerie der Luftwaffe und Nachtjäger schossen 27 englisch-amerikanische Flugzeuge, darunter 16 viermotorige Bomber ab.

Das rote Licht / von e

Aus der Wetternacht troff der Regen in dicken Strömen nieder. Ein wildes Rauschen war in den Blättern der Bäume, der Wind riß in den Drähten der Fernsprechleitungen und kam manch- mal wie ein wütender Schrei aus der Finsternis der nächtlichen Landschaft.

Ueber nasse Schienen zitterte ein Licht, das ratternd und stampfend näher kam und mit unglaublichem Getöse als ein roter Funke wieder in die Schwärze untertauchte. Einen Augenblick lang schien die Stille grenzenlos, das Sturm­wetter hielt den Atem an. als lauschte es diesem Nichts, das dem Poltern des vorüberfahrenden Zuges folgte. Doch dann setzte der Lärm der sturmgepeitschten Nacht mit unverminderter Kraft wieder ein, beinahe noch wütender, grimmiger als zuvor. Alle Wolkenelemente waren losgelassen und tanzten, Dämonen gleich, über den Wipfeln des ängstlichen Waldes. Wenn der Blitz die Bäume in seinem blauen Licht sichtbar machte, sah man, wie die Stämme gleichsam ins Riesen­hafte wuchsen und doch zitterten, als wären sie aus allen Wurzeln gerissen. Von den Bergen brachen tosende Sturzbäche nieder und wühlten sich tiefe Flutrinnen.

Es ist eine Teufclsnacht" brüllte der Heizer Holl, als er die Feuertür aufriß und mit einer Schürstange hineinstach in die Fenerglut. Sein albnackter Körper war übergossen von einer ronzenen Glut.

Der Maschinenführer schwieg. Die Hand am Dampfrcgulatur, den Blick im Ansschnitt des kleinen Fensters, das die Sicht auf die Strecke freigab, so stand er an die Maschine gelehnt, minutenlang, als sei er nur ein Teil des stamp- senden, polternden Kolosses, der mit großer Eile die Wetternacht dnrchbraiiste. Koll warf die Feuertür zu Die Stange flog zurück in den Kohlenbunker. Dann lehnte er sich einen Augen­blick in die Ecke am Bremshebel, schob die Mütze aus der Stirn und wischte sich mit einem grauen Tuch den Schweiß vom Gesicht

Wie damals im Wald von Czersk, verdammt nochmal!" brummte er sich selber zu. Sein Blick

sorA^. OsZerusnll

fiel auf daS Wasserstandsglas. Er mußte die Injektoren anstellen, die pustend Wasser in den Kessel pumpten.

He, Harden! Wie damals im Wald von Czersk!"-

Ein flüchtiges Lächeln traf ihn.

Wie war es?", fragte der Maschinenführer. Wenn draußen ein Blitz aufleuchtete und seinen zuckenden Schein in den Führerstand hineinwarf, dann glühte das Gesicht einen Herzschlag lang wie eine grünliche weiße Maske, die voll Span­nung, aber auch voll unsagbarer Ruhe war.

Koll spuckte in die Kohle.

Militärtransport 1915! Und eine Nacht wie diese! Der Sturm hatte den Wald von Czersk ausgeholzt. Na, wie wir dort durchkamen, ist mir heute noch ein Rätsel. Unsere gute Lok hatte manchen Baum auf die Seite geschoben!"

..Ho ho!"

,Ha, ho ho! Manchen, sag ich! Der Sturm riß die Bäume aus wie Grasbündel und warf ie weg. Damals war der Timm mein Maschinen- ührer, deS" Timm, weißt du. von dem ich dir chon erzählte."

Der Timm mit den zwei Fingern?"

Na, derselbe, siehst du! Aber wenn er auch nur zwei Finger hatte, so waren sie doch stark genug, den Zug zu halten! Bei siebzig Stunden­kilometern auf hundert Meter einen Zug zum Halten gebracht, jawohl!"

,iHm, stell den Injektor wieder ab, Koll!"

,Hs gut!" meinte der Heizer und tat. was ihm der Maschinist befohlen hatte. Dann riß er wieder die Feuertür auf und beschickte die Feuerung mit frischer Kohle. Das Dampfstrahlgebläse heulte auf. Die Manometer zitterten. Der Lokführer starrte hinaus in die finstere, brüllende Nacht. Mit unbeweglichem Gosicht. Die Hand stets griff­bereit am Regulator.

Auf hundert'Meter gehalten!" sagte er wie nebenher.

..Woll. auf hundert Meter! Lag noch ein

Bäumchen, von einem Meter Durchmesser aus den Schienen, Mensch! Das hätte unser braves Pusteroß nicht verwinden können, nee das nicht!"

Habt verdammt ausgepaßt, was?"

Eigentlich war es das nicht. Ein Licht hat uns gewarnt ein rotes Licht Der Heizer stockte. Hardens Gesicht starrte ihn an.

Ein Licht?" schrie der Maschinenführer:Es leuchtete wie Blut?"

Ja>"

Es wurde größer und größer und überstrahlte den ganzen Wald?"

Mensch - klar!"

Harden antwortete nicht mehr. Er riß den Regulatorhebel herum. Gab Kontradampf. Die Maschine schne wie ein getretenes Tier.

Bremse!" schrie Harden. Und Koll gehorchte mechanisch. Mit ungeheurer Kraft drückten die Wagen nach. Aber der Zug stand nach wenigen Sekunden und Harden ließ den Hebel seufzend loS und lehnte sich erschöpft in eine Ecke.

Was ist denn?" fragte Koll. Der Maschinen- sichrer wjes hinaus

Das Licht! Ich sah es eben, als du mir davon erzählen wolltest!"

Zwei Bahnbeamte kamen mit bleichen Gesich­tern auf die Lok zu und berichteten, dass kurz vor dem stehenden Zug die Wasserflut den Bahn- Untergrund fortgerissen hatte.

Auf einer Strecke von fünfzig Metern hängen die Schienen in der Luft!"

Koll klopfte Harden auf die Schultern:

Wir sind doch keine Drahtseilbahn! Nee, da warten.wir lieber mit unserm Pusteroß"

Entscheidung / Vou k-ranr bücktI--

diitteo io bast unck beickeu zcki'tteo lm Tucken ckes peuersckieins l-orckert ckas barte 6esetr nur eins:

§tekn unck sich xlSubiz entscbeickenk

tzlitteo in Lckiärkeo unck Lckunerrea. tziitten im Orökoen cker klskbatteri«

IVurcke rur iVsbrbeit ckas lVort: dlocki nie örsuckiten vir stärkere Herren.

fesnanc! c!s k^inon

Selten hat ein Mann um seine Ueberzcugung länger und härter gerungen und ihretwegen cm Verdächtigungen uns Anfeindungen gelitten als Fernand de Ärion, der jetzt zum Vorsitzenden des Französischen Regiernngsausschusscs zur Wah- rung der nationalen Interessen" von Marschall Pütain ernannt worden ist Brinon hat sein poli­tisches Glaubensbekenntnis in oier Jahren Schüt­zengraben des ersten Weltkrieges gewonen. Er hat dann unter den damaligen Umständen fast ein tollkühnes Unterfangen, den Kreuzzug für die Idee einer dauerhaften deutsch-französischen Verständi­gung ausgenommen.

Ter Offizier de Brinon wurde Journalist. Durch viele Jahre hindurch immer nur einer von sehr wenigen, hat er mit Mut, Ausdauer und mit dem Temperament innerster Ueberzcugung die Parole vertreten, daß den Frieden nur eine wahreVer- ständigungder beiden Völker sichern könne. Den ersten Ansatz zu einer aktiven Gefolg­schaft fand Brinon im französischen Frontkämpfer­verband und später in dem von ihm geleiteten Comits France-Allemagne". Aus dieser Zeit stammen seine BücherFrankreichDeutschland" undWeckruf an die französische Nation".

Der Ausbruch des Krieges sah Brinon vor dem Trümmerfeld alles dessen, um was er 20 Jahre lang gerungen hatte. Diesmal sind es, wie Brinon später an Hand seiner persönlichen Er­fahrungen nachzuweiscn nicht müde wurde vor allem europafremde Mächte und Einflüsse, die Frankreich als Schachfigur ihrer Wcltbeherr- schungspläne in den Abgrund dieses blutigen Abenteuers stießen. Im Dezember 1940 wird Brt- non von Pötain zum Generaldelegierten im be­setzten Frankreich ernannt. 1942 tritt er als erster Staatssekretär in die Regierung Laval ein. Für den unermüdlichen Jedalisten Brinon mehrten sich die bitteren Enttäuschungen im gleichen Ausmaß, als das Frankreich von Vichy zwischen Intrigen und Verrat einer von der Dritten Republik stark infizierten Führungsschicht und dem wechselnden Erpressungsspiet Washingtons und Londons hin- und hergerissen wird. Trotzdem verfolgte Brinon unermüdlich in Wort. Schrift und Tat feinen ge­raden Weg der ehrlichen Zusammenar­beit mit Deutschland, für den Aufbau eines neuen Europas.

Brinon ist nunmehr das bitterste Los beschieden worden, das einen Patrioten treffen kann. Als Landesflüchtiger, doch ungebrochenen Mutes setzt er seht den Kampf für die Zukunft seines Volkes als eines wertvollen Bestandteiles europäischen Eigenlebens von deutschem Boden aus fort.

Neuer Raubmord in Kempten. Der am 15. De­zember 1924 .zu Possendorf geborene Horst Fran­kenberger verübte in einer Kantine in Kemp- ten einen weiteren Raubmord an der 41 Jahre alten Kantinenpächterin Aloisia Fingerle, ge­borene Frey. Es fielen ihm u. a. eine schwarze, roßlederne Brieftasche mit einem größeren Geld- betrag, ferner ein dunkler Herrenanzug mit Fisch­grätenmuster, neue schwarze Halbschuhe, ein gol- dener Herrenring und ein älteres Damenfahrrad m die Hände. Von der Kriminalpolizeistelle Augsburg wird für seine Ergreifung eine Be­lohnung von 3000 Mark ausgesetzt

Neun Monate Gefängnis für einen Karpfendieb. Ein wilder Angler hatte sich einen Karpfenteich in der Nahe der schleswig-holsteinischen Stadt Elmshorn zur Betätigung seines Sporteifers ausgesucht. Trotzdem er dort einmal von einem Waldhüter verwarnt worden war. ging er nach einiger Zeit wieder zu dem Teich, wo er dies­mal nicht weniger als 22 Setzkarpfen angelte und mit nach Hause nahm. Er war aber diesmal wie- der beobachtet worden und wurde nun zur An­zeige gebracht. DaS Gericht verurteilte den Fiich- wildercr zu neun Monaten und zwei Wochen Ge- fängnts.

Siamesische Zwilling« in Schweden gestorben

Vor einigen Monaten waren in der südschwe- dischen Stadt Nässjö siamesische Zwillinge ge-

worden. Diese sind jetzt gestorben. Bei der Obduktion ergab sich, daß die Zwillinge ein ge- meinsames Herz und eine gemeinsame Leber hat- ten, weshalb eine Trennung auf operativem Wege unmöglich war.

Schwerer Wirbelsturm über Havanna. Ein hef- tiger Wirbelsturm traf Havanna und nahm dann m rasender Eile seinen Weg über den Golf ^" Mexiko auf die USA. Havanna hatte schwere Beschädigungen erlitten, doch sind bisher keine Verluste an Menschenleben gemeldet worden. Man mmmt jedoch an. daß das flache Land auf Kuba schwerer gelitten hat. Die Berbindungen zwischen Havanna und dem übrigen Teil der Insel sind zum großen Teil unterbrochen.

Ueber 50« Tote bei Sturmkatastrophen in Süd- amenka. Ueber Südamerika tobte ein Or- kan, der über 500 Todesopfer forderte. In Tux- tepec wurden zahlreiche Gebäude und die Trink­wasseranlagen zerstört. Unter der Bevölkerung herrschen Typhus. Malaria und Grippe. Meh- rere andere Städte bilden ein ähnliches Bild.

Idr>» knnÄkunkprozxpsinm

Sonni-g. Reich, Programm: 8 bl, 8.80 Uhr: Orgel­konzert mit Werken von Bach und Cäsar granck. 8.80 bi, S Uhr: Musikalischer Morgengruß. g bis I» Uhr: Unser Schatzkästiein. 10.80 bis 11 Uhr: Rundsunkspieischar KS- nigsberg. 11 bis 11.80 Uhr: Musikalische Kurzweil. 11.80 bi» 12.80 Uhr: Unterhaltlame- Konzert. 12.80 bl» 1« Uhr: Da, deutsche Volkskonzert. 11.15 bl» 15 Uhr: Kapelle Erich BSrschel. 15 bl» 15.80 Uhr: Theodor Loos liest ein« No­velle oon Wilhelm Scholz. 15.80 bis 16 Uhr: Sollst-nmuslk von Reichardt, Spohr. Beelhooen und Schubert. 16 bl» 18 Uhr: Was sich Soldaten wünschen. 18 bl« 10 Uhr:Der Herbst" aus denJahreszeiten" oon Joseph Haydn. Aus- sührcnde: Trude Elpperle. Julius Patzak. Georg Honn. 20.15 bis 22 Uhr: Zahlreiche Solisten und Orchester. Deutschlandsend-r: 9 bl, 10 Uhr: Heitere Klänge. 11.10 bis 12.80 Uhr: Schöne Musik zum Sonntag. 16 bis 18 Uhr:Der Freilchüd", Oper von Maria von Weber mit Solisten und Orchester der Slaatsoper Dresden. 20.18 bi, 21 Uhr- LiedersendungDie Träne'. Deriouuug non Schu­bert, Schumann. Wois'und Brahms. 21 bi« 22 Uhr: Phil­harmonisches Orchester Prag.

Montag. Reich, Programm: 7.80 bi» 7.1» Uhr: Zum Hören und Behalten: Angla-amerikaniicher Imperia­lismus. 8.S0 bi» 9 Uhr: Der Frauenspiegel. 11.15 bi» 1» Uhr: Hamburger Kapelle Jan Hossmann. 15 bi, 16 Uhr: Schäne Stimmen und bekannte Jnstrumeniaiisten. 16 bi» 17 Uhr: Rachmitiagskonzert. 20.15 bi» 22 Uhr: Für jeden etwa, (auch über den Deutschlandsender). Deutsch' t-ndsenber: 18.15 bi» 18.80 Uhr: Sinionilch« Musik von Haybn und goh. Christ. Vogel, Arien von Händet- Ballettmusik von Gluck.