gewaltsame» Niederhaltung Deutschlands auch in London und Washington nicht als verlockend empfunden wird, bestätigen die letzten schwedischen Korrespondentenberichte.
Die Krieg? Müdigkeit in Großbri- tannien und in den Bereinigten Staaten wird immer größer. Die eigenen Sorgen werden immer drückender empfunden, und die Vorstellung, daß zwei bis drei Millionen britischer und nordamerikanischen Soldaten jahrelang in Deutschland stehen sollen, um 80 Millionen Deutsche mit ihren Bajonetten gewaltsam niederzuhalten, erweckt bei allen vom Haß nicht vollkommen ver blendeten Briten und Amerikanern geradezu Angstvorstellungen. Die Erfahrungen, die man in Italien und Frankreich sammeln konnte, sind keineswegs ermunternd.
Anfang September, als es schien, daß die feindliche Jnvasionswelle über Deutschland zusammenschlagen werde, befand sich auch die Friedenskonjunktur in einen! Wellentief. Heute, wo die Welt zu begreifen beginnt, daß eine Kapitulation Deutschlands niemals in Frage kommen wird und daß der Versuch, 80 Millionen zu versklaven, ein sehr kostspieliges und dabei nur wenig aussichtsreiches Unternehmen sein würde, ist das Wellentief überwunden. Der wachsende deutsche Widerstand vor allem an der Westfront im Zeichen des Volkskrieges und der Mobilisierung aller, aber auch aller Energien des deutschen Volkes wird ein übriges tun, um die Illusionen der Gegner zunichte zu machen.
Schwaben bewährten sich
Berlin, 13. Oktober. Fünf Männer von der Füsilier-Kompanie einer schwäbischen Sturm- oioision bewährten sich in den letzten Wochen bei den Kämpfen im Weichsel-San-Frontabschnitt beispielhaft. Der Obergefreite Menz hat mit seiner Gruppe stundenlang stärksten sowjetischen Angrif- sen getrotzt und bewahrte durch Draufgängertum keine Einheit vor der drohenden Umklammerung durch die Bolschewisten. Sanitätsunteroffizier Jäckle lief im schwersten Artilleriefeuer Vierzehnmal ins feindliche Vorfeld, um Verwundete zu bergen und begab sich, nachdem er selbst verwundet worden war, erst dann in ärztliche Behandlung, als auch der letzte verwundete Kamerad in Sicherheit gebracht und versorgt war. — Obergeferiter Herscher drängte als Gruppenführer eingeorochene sowjetische Kräfte im Gegenstoß zurück und vernichtete dabei im Nahkampf allein acht Bolschewisten. — Der Obergefreite Rieg verhinderte einen Einbruch der Sowjets, obwohl er selbst schwer verwundet worden war. — Als Krankenträger trug Obergefreiter Stehlin an einem einzigen Angriffstag bei stärkstem feindlichsten Feuer allein zwölf Schwerverwundete ans dem Vorfeld zurück und rettete ihnen damit das Leben.
Benesch verhandelt mit Karolhi
Stockholm, 13. Oktober. Einer Meldung des englischen Nachrichtendienstes zufolge verhandelte der tschechische Emigrant Benesch mit dem ungarischen Emigranten Graf Michael Karo lyi, der ISIS einige Wochen ungarischer Ministerpräsident war und dann das Land der kommunistischen Herrschaft Bela Khuns übergab. Er befand sich schon seit zwei Jahrzehnten in der Emigration, wo er zunächst, von den Tschechen und später auch von den Sowjets finanziert wurde. Er aalt in letzter Zeit als ein Vertrauensmann der Sowjetbotschaft, in deren Auftrag «r wiederholt Aufrufe an die Magyaren veröffentlichte, die Regierung zu stürzen, den Landbesitz zu nationalisieren und militärisch den Zusammenschluß mit Tito durchzuführen.
Der Dichter Jakob Schaffner einem Terrorangriff zum Opfer gefallen Berlin, 13. Oktober. Der fast 70 Jahre alte Dichter Jakob Schaffner ist mit seiner Frau, wie erst jetzt bekannt wird, am 23. September einem Terrorangriff auf Straßburg zum Opfer gefallen. Schaffner, der gebürtiger Schweizer war, lebte jahrzehntelang in Deutschland. Er war bis vor kurzem in Berlin-Wilmersdorf ansässig und siedelte bann nach Straßburg über.
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Von Kriexsbericbter KsrI llasz
rck KP Bei den Kämpfen einer fränkischen Gebirgsdivision gerieten in Nordfinnland im Raume südlich Ranua, 85 lcm südlich der Hauptstadt Lapplands Rovaniemi, ein Feldwebel einer Panzerjägerabteilung und ein Obergesreiter einerschweren Batterie in finnische Gefangenschaft. Der Feldwebel, ein 29jähriger Schreiner aus Er- langen, unternahm mit 5 Mann einen Gegenstoß gegen eine seinen Pakzug angreifende finni- sche Kompanie, um seinen Zugmaschinen mit angehängter schwerer Pak das Absehen zu ermöglichen. Nachdem seine Geschütze in Sicherheit waren und er seine Munition verschossen hatte, wurde er im Nahkampf überwältigt. Er mußte mit den Finnen, die unsere Nachhuten umgangen und eine Batterie überfallen hatten, 13 km durch den nächtlichen Sumpfurwald zurückmarschieren Dabei verstand er es, mit dem ihm beigegebenen Bewacher an den Schluß der finnischen Kolonne zu gelangen. Hier schlug er in einem günstigen Augenblick den ihn begleitenden Finnen mit oer Faust nieder und marschierte in der Morgendämmerung mit Hilfe seines Kompasses zu den eigenen Linien zurück. Dabei mußte er mehrere Bäche durchschwimmen. Es gelang ihm, sich durch die noch im Walde hernmstreifenden finnischen Abteilungen hindurchzuschleichen und wieder wohlbehalten bei seinem Pakzug, der sämtliche Waffen und Fahrzeuge gerettet hatte, einzutreffen.
Der 29jährige sächsische Obergefreite, Munitionskanonier in einer Gebirgsbatterie, war während des Kampfes um seine Feuerstellung zu einem vor den eigenen Linien liegenden Verwundeten gekrochen, um ihn zu berge». Plötzlich
erhielt er von hinten einen Schlag auf den Kopf, so daß er bewußtlos wurde. Als er wieder zu sich kam, sah er sich entwaffnet und von den Finnen gefangen. Auf seinem Wege nach rückwärts begleitete ihn ein finnischer Offizier, der die gesamten Kämpfe der ^-Division „Wiking" im Osten als Freiwilliger mitgemacht hatte. Es gelang dem Obergcfreiten, den finnischen Leutnant zu überreden mit ihm gemeinsam u den deutschen Linien znrückznkehren, wo beide reudigst begrüßt wurden.
Karelische Sowjetrepublik?
Stockholm, 13. Oktober. Aus finnischer Quelle erfährt „Folkets Dagbladet", daß der bekannte finnische Bolschewist Kuusineu nach Viborg gekommen sei, um dort den Ausbau einer „Karelischen Sowjetrepublik" zu organisieren. Dies sei der erste Schritt auf dem Wege zu einer Sowjetrepublik Finnland. Die Meldung habe die Stimmung in Helsinki um so mehr erregt, als man befürchte, daß Kuusinen auch eine bolschewistische Garde in Viborg organisieren werde.
Mikolajczyk in Moskau. Der polnisch sowjetische Konflikt ist in ein neues Stadium getreten, nachdem der Exilpremier Mikolajczyk und das Lubliner Polenkomitee in Moskau eingctroflen sind, um dort unter der Aussicht Stalins ihre Einigung zu vollziehen.
Bölkerrechtsbruch der USA. in Rom. Nord- amerikanische Truppen habe» die mandschurische Gesandtschaft in Rom militärisch besetzt. Dieser Bölkerrechtsbruch wird mit der fadenscheinigen Begründung zu rechtfertigen versucht, daß die USA. Mandschukuo noch nicht anerkannt hätten.
Vergebliche Durchbrnchsversuche in Italien
Führerhauptquartier, 13. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Bei zunehmender feindlicher Fliegertätigkeit hielten unsere Truppen weiteren Angriffen der Kanadier aus ihrem Landekopf südöstlich Bres- kens stand. In Holland wurden von der Schelde- Mündung bis an die Maas örtliche Angriffe des Feindes abgewiesen.
In der Schlacht um Aachen setzten die Amerikaner gestern vor allem starke Verbände ihrer Luftwaffe ein. In heftigen Luftkämpfen schossen unsere Jäger acht feindliche Flugzeuge ab. Panzer- und Jnfanterieangriffe am Ostrand der Stadt brachen unter hohen blutigen Verlusten für den Feind zusammen. Eigene Angriffsgruppen drückten sowohl nördlich wie nordöstlich Aachen den Gegner zurück. Die Amerikaner und ihre französischen Hilfstruppen rannten beiderseits Remrremont wiederum gegen unsere Berg- stellUngeu an. Nach heftigen Kämpfen konnten sie sich in den Besitz einer Höhe und einiger Waldstücke setzen.
' Das V-1-Feuer auf London hält an.
Nach den vergeblichen Durchbruchsversuchen ans breiter Front faßt der Gegner nunmehr in den etruskischen Bergen und an der aditalischen Küste seine Kräfte unter hohem Materialeinsatz noch stärker zusammen. Trotzdem wurde der angrerfcnde Feind auch gestern überall abgewiesen. Nur in einem schmalen Abschnitt konnte er wenige hundert Meter Vordringen. An der ligurischen Küste führte der Gegner eine Reihe von vergeblichen Vorstößen.
Auf dem Balkan kam es zu Kämpfen mit bulgarischen Verbänden im Raum östlich und südöstlich Risch. An der unteren Morawa sind südöstlich Belgrad Kämpfe mit den über den Fluß vorgegangenen sowjetischen Verbänden im Gange. Auf dem Westufer der oberen Theiß warfen deutsche und ungarische Truppen die Sowjets an mehreren Stellen im Gegenangriff zurück. Im Raum von Debrecen und Großwardein hat sich die Schlacht zu noch größerer Heftigkeit gesteigert. 70 feindliche Panzer wurden dabei gestern vernichtet. Unsere Schlachtflieger
zerstörten in diesem Raum zahlreiche Kolonnen der Bolschewisten.
In den Ost-Beskiden nahm der Feind nach Zufichrung neuer Kräfte seine Angriffe gegen die Paß-Straßen wieder auf, ohne Fortschritte zu machen. Unter Einsatz frischer Divisionen rannten die Sowjets auch nördlich Warschau von neuem gegen unsere Stellungen an. Die Mehrzahl der Angriffe brach bereits im Artilleriefeuer zusammen; alle anderen wurden in Nahkämpfen zerschlagen. Bei Rvzan konnte der Feind infolge unserer zähen Abwehr nur unter hohen blutigen Verlusten geringen Geländegewinn erkämpfen.
Im Gebiet der unteren Memel scheiterten die mit starken Infanterie- und Panzerkräften fortgesetzten Angriffe der Sowjets an dem hartnäckigen Widerstand unserer Truppen. Die Besatzung von Memel schoß bei den erfolgreichen Abwehrkämpfen am 11. Oktober 44 Panzer ab. Südöstlich Libau. bei Riga und auf der Halbinsel Sworbe führten die Sowjets vergebliche, Angriffe und verloren dabei 78 Panzer. Ein erneuter Landungsversuch auf Sworbe schlug fehl. Zahlreiche Landunas- boote wurden vermchtet und mehrere hundert Gefangene eingebracht. Sowjetische Flugzeuge griffen in der Ostsee zwei deutsche Lazarettschiffe an und beschädigten eines davon durch Bombentreffer. In Mittelfinnland verlaufen unsere Bewegungen befehlsgemäß. An der Eismeerfront schlugen die auf den Brückenkopf Petsamo zurückgenommenen Truppen alle Angriffe des nachdrängenden Feindes ab. Vor der nordnorwegischen Küste versenkten Sicherungsfahrzeuge eines deutschen Geleits zwei sowjetische Schnellboote.
Bei Tage griffen nordamerikanische und britische Terrorbomber Osnabrück, Bremen sowie Orte im Rheinland und in Westfalen an. Tiefflieger fügten durch Bombenabwurf und Bordwaffenbeschuß auf Ortschaften und Straßen in Süd- und Südwestdeutschland der Zivilbevölkerung Verluste zu. Britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf Hamburg. Die Engländer und Amerikaner verloren gestern 44 Flugzeuge, darunter zwölf viermotorige Bomber.
/ Von lV i 1 b e I m V c> a 8 c b o l r
Das Wort „Dnrchhalten" wird oft gebraucht, aber selten nur seinem Inhalt nach wirklich durchdacht gebraucht. Nur dann hat es die Wirkung, das einzig wertvolle siegreiche Durchhalten in uns zu erzeugen.
Es gibt eine alte, sehr belehrende Anekdote. In einem Krieg der Vorzeit in Asien oder im römischen Weltreich ward eine Schlacht geschlagen, die vom Morgen bis zum Abend währte und nach deren Ausgang das Schlachtfeld wieder zwischen beiden feindlichen Heeren unbesetzt dalag wie vor der Schlacht, die also wohl unentschieden ausgegangen war.
Da spielt sich nun folgendes ab: Der Feldherr der einen Partei saß bedrückt in seinem Zelt und sagte zu seinem Adjutanten: „Es ist doch kein Zweifel, daß wir die Schlacht verloren haben und nichts mehr machen können. Wir haben den größten Teil unseres Heeres und unserer Waffen eingebüßt, vermögen uns nicht mehr zu wehren, wenn der Gegner nochmals angreift. Wir müssen uns ergeben!" Der Adjutant bestätigte diese Meinung seines Chefs. Darauf zogen beide wieder ihre Stiefel an, fuhren sich mit dem Kamm durch die noch vom Kampfe struppigen Haare, banden ein weißes Schnupftuch an einen Speer und schickten sich an, damit den Führer des Feindes in seinem Zelt aufznsnchen und sich zu ergeben.
In diesem Augenblick meldete der Wachtposten, daß ein Abgesandter des Feindes um Gehör bitte, — und vor ihnen, die den Speer mit dem Taschentuchwiliipel nicht eifrig genug verstecken konnten, stand der feindliche Feldherr mit seinem Adjutanten und sprach: „Es ist kein Zweifel, daß wir die Schlacht verloren haben und nichts mehr machen könne». Wir haben den größten Teil unseres Heeres und unserer Waffen eingebüßt, vermögen »ns nicht mehr zu wehren und ergebe,, uns!"
Da soll sich der Feldherr, der eben selbst hatte kapitulieren wollen, recht in Positur gesetzt und mit Sicgerstol; und -Hochmut die Unterwerfung des Gegners in Gnaden angenommen haben. —
Es ist eine lustige Geschichte, aber sie ist noch
viel mehr lehrreich, als sie lustig ist. Daß die beiden feindlichen Feldherren, alle zwei, nicht durchgehalten haben und, obwohl sie sich den ganzen Tag über an der Spitze ihrer Truppen tapfer schlugen, am Abend beide versagten, das ist auf den ersten Blick klar, wenn auch das Glück — richtiger: das um ein Paar Minuten später beschlossene Kapitulationsangebot — einer der nicht dnrchhaltenden Parteien den Sieg schenkte.
Aber was viel wichtiger hieraus zu lernen, das ist: durchhalten, das beginnt erst eigentlich, wenn ein Kampf sich der Entscheidung nähert, wenn lange Kricgszeit mit ihren Entbehrungen die Menschen müder und mürber gemacht hat, als sie im Anfang waren. Durchhalten hat nichts mit der Zeit des Krieges zu tun, in der es leicht ist. Durchhalten fängt erst dann an, wenn es schwer wird.
Auf Durchhalten kommt es nicht an in siegreichen Blitzkriegen, die wie ein Gewitter losbrechen und vorüber sind. Das Durchhalten gewinnt Bedeutung erst im Kriege großer Mächte, wenn lange Zeit ohne endgültige Entscheidung vergeht, wenn der Krieg angefangen hat, auf dem bürgerlichen Leben, dem Berkehr, der Ernährung, dem Handel schwer und schwerer zu lasten, wenn Seele und Körper kriegsmüde zu werden drohen.
Daß sie das von Zeit zu Zeit einmal werden können, ist kaum zu vermeiden und kein Vorwurf. Die menschliche Natur braucht Augenblicke, in denen sie sieb sinken läßt. Worauf es aber ankommt, das ist: wenn man einmal sich hat sinken lassen, sich doppelt fest und mit vermehrter Kraft wieder zu erheben und den Krieg nun wie eine neue, erst eben beginnende Aufgabe zu empfinden, bei der man noch lange, lange nicht müde werden darf und dazu auch nicht das geringste Bedürfnis mehr hat.
Wir können uns sagen, wenn wir unter den Erschwerungen des Lebens seufzen wollen und uns nun erinnern, daß das „Durchhalten" zu beginnen hat, — können uns sagen, daß der Feind höchstwahrscheinlich die gleichen, wenn nicht
größeren Schwierigkeiten zu Hause hat und sich eben auch anschicken dürfte durchzuhalten, und daß es jetzt darauf ankommt, wer besser und länger durchhält.
Wir wissen, daß wir den Ersten Weltkrieg mit etwas längerem Durchhalten nicht verloren hätten. Das dürfen wir nicht vergessen, und die Anekdote von den beiden Feldherren wollen wir auch nicht vergessen. Der gewann, der sich später zur llebergabe entschloß. Davon heißt die Lehre: sich nie zur llebergabe entschließen! Durchhalten heißt: gar nicht ans Ende des Krieges denken, sondern nur an den Krieg. Es heißt:, sich so einstellen, als ob unsere ganze Lebenszeit Krieg sein würde und Frieden erst für die Künftigen!
Wenn wir als ganzes Volk so durchhalten, kann uns der Sieg nicht entrissen werden.
„Tapfer sein ist gut?"
Nietzsche-Wort« an uns
„Wenn je ein Deutscher etwas Großes tat, so geschah es in der Not, im Zustand der Tapferkeit, der zusammengebissenen Zähne, der gespanntesten Besonnenheit."
*
„Erst die große Gefahr beweist den Ritter, ja sie macht ihn erst. Den einzelnen wie ganze Völker. Die Völker, die etwas wert waren, wert wurden, wurden dies nie unter liberalen Institutionen; die große Gefahr macht etwas aus ihnen, das Ehrfurcht verdient, die Gefahr, die uns zwingt, stark zu sein."
„Was ist gut, fragt ihr? Tapfer sein ist gut!"
„Nur noch als Kämpfer haben wir gerade in unserer Zeit ein Recht zu existieren, als Vorkämpfer für ein künftiges Säkulnm, dessen Formation wir an uns. an unseren besten Stunden nämlich, etwa ahnen können."
*
„Ich habe den Glauben, daß wir nicht geboren sind, glücklich zu sein, sondern um unsere Pflicht zu tun, und wir wollen uns segnen, wenn wer wissen, wo unsere Pflicht ist."
l „Knigge ciei- Zücisee"
Daß die Amerikaner freie Sitten haben, Ist cme langst bekannte Tatsache. Den Austral! r.i scheinen sie allerdings etwas zu frei zu sein dafür spricht ein Leitfaden für gutes Benehmen' der den in Australien stationierten USA.-Sol- daten in die Hand gedrückt wurde und von dem der „News Chronicle" berichtet. Dieser Leitfaden enthält folgende gravierenden Punkte: 1. Wenn die Äankees mit einem Mädchen auf der Straße gehen, dürfen sie es nicht bei der Hand nehmen oder gar den Arm um die Hüfte le'gen. 2. Sie sotten nicht Schaufenster besehen. 3 Sie sollen nachts nicht mit einem Mädchen im Grase sitzen, wenn Bänke vorhanden sind. 4. Sie sollen in Restaurants keine Gerichte verlangen, die an Zivilisten nicht abgegeben werden, well sie dadurch böses Blut erregen könnten. 5. Sie sollen nicht den Australiern die Autotaxen vor der Nase wegschnappen, und schließlich 6. sollen sie im Laden gekauften Alkohol verpackt nach Hause tragen, damit die Zivilisten nicht den Eindruck bekämen, in den USA.-Kasernen würde nur getrunken.
Man gewinnt nach der Lektüre dieses „Leit- fadens" den Eindruck, daß den Australiern aller- lei an den Aankees nicht gefällt. Vor allem verrät der ^Knigge der Südsee" die Eifersucht der Australier, die die Schönen ihres Kontinents anscheinend in aller Oeffentlichkeit iu den Armen der Herren ans Amerika liegen sehen. Außerdem scheint es so, als ob die Soldaten Roosevelts durch ihr kriegerisches Gewerbe keineswegs genügend in Anspruch genommen sind und dadurch Aergernis erregen. Im übrigen spricht die Liste der Verbote für sich, und es bleibt den Amerikanern überlassen, sich bezüglich ihrer Beliebtheit ihren eigenen Vers zu machen.
„Keine Schonung Deutschlands"
Berlin, 13. Oktober. Eisenhower selbst ha» in einer Ansprache vor englischen und amerikani- scheu Kriegskorrespondcnten noch einmal mit brutaler Deutlichkeit kundgetan, daß es für ihn keine Schonung Deutschlands und des deutschen Volkes gäbe. „Mit den Deutschen gibt eS keine Verbrüderung. Wir marschieren in das Feindesland als Eroberer", so erklärte er wörtlich. Eisenhower hat seine Truppen angewiesen, deutsches Land, dort wo sie es betreten, in eine Wüstezuverwandeln, und nach den berüchtigten Gangstermethoden, die die englische und die amerikanische Luftwaffe in ihrem Tcrrorkrieg gegen Deutschland befolgen, würden seine Truppen den Vernichtungswillcn ohne Einschränkung in die Tat umsetzen. Es gibt also keine Wahl: wir müssen diesen Kampf auf Leben und Tod dnrchfechten bis zum siegreichen Ende. Wallcndorf wird uns ein Fanal sein.
Au ; ein Opfer der Bolschewisten
Berlin, 13. Oktober. Nach einer Meldung aus Stockholm ist der ehemalige finnische Außenminister Rolf Witting am Donnerstag gestorben. Der bekannte und natjonalbewußte finnische Politiker, der säst vier Jahre die Außenpolitik seines Landes geführt hat, starb in Schweden, wohin Witting sich nach der schmachvollen Kapitulation der jetzigen finnischen Regierung vor den Sowjets begeben hatte. In Schweden wurde ausgerechnet er, der Vorkämpfer der finnischen Freiheit gegen den Bol- schewismus, zusammen mit anderen finnischen Po- litikern als „Kriegsverbrecher" bezeichnet. Aus dieser Haltung der schwedischen Presse mußte Witting die bevorstehende Auslieferung an die Sowjets befürchten. Als aufrechter Manu, der fein Leben lang für Finnland gekämpft hat. ist er deshalb aus dem Leben gegangen.
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Scheußliche Mordtat. Bon Spaziergängern wurde im „Hub-Petertvald" bei Mingolsheim, Kreis Bruchsal, die 24 Jahre alte ledige Arbeiterin Elsa Keilbach aus Mingolsheim ermordet ausge- fundcn. Nach den Feststellungen handelt es sich um einen Sexualmord. Für Mitteilungen und Hinweise, die zur Aufklärung des Falles bzw. zur Ergreifung des Täters beitragen, wird von der Kriminalpolizei Karlsruhe ein« Belohnung in Höhe von 10 000 RM. ausgesetzt.
Fünf Personen von einem Pilz satt. In einem kleinen Wäldchen bei Lienz (Kärnten) wurde dieser Tage ein vollkommen gesunder und unverdorbener Herrenpilz gefunden, der genau anderthalb Kilo wog. Der Hut dieses RiesenexemplarS hatte einen Durchmesser von 32 Zentimeter. Der Pilz gab ein herrliches Essen, von dem fünf erwachsene Personen satt wurden.
Fünf Jahre Zuchthaus wegen Preiswucher. Der in einem Musilhaus als Verkäufer angestellte Werner Titt aus Erfurt benutzte die Tatsache, daß sein Arbeitgeber im Jahre 1942 zum Wehrdienst eingezogen wurde, dazu, um sich Radiogeräte und Akkordeons zu verschaffen und auf eigene Rechnung zu erheblichen Ueberpreisen zu verschieben. Daneben machte er zahlreiche Gelegenhoitsgeschäft«, ebenfalls zu Wucherpreisen. Das Sondergericht in Erfurt verurteilte den wiederholt vorbestraften Angeklagten als Volksschüdling zu fünf Jahren Zuchthaus und 1000 RM. Geldstrafe.
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Sonntag. Reichsprogramm: 8 bis 8.30 Uhr: Orgelmustk von Bach und Händel. 9 b>» 10 Uhr: Heiler« Melodienfolge. 10.30 bi» 11 Uhr: Rundfunkspisllchar Hamburg. 11.30 bi» 12.30 Uhr: Unterhaltsame Klänge. 12.10 bis 14 Uhr: Das deutsche Bolkskonzert. 14.1S bis IS Uhr: Kapelle Erich Dörschel. IS bis 18.30 Uhr: Heidemarie Hathoyer erzähle Volksmärchen. 1S.30 bis 19 Uhr: Solisicnmustk von Chopin, Wagner und Liszt. IS bis 18 Uhr: Was sich Soldaten wünschen. 18 bis 10 Uhr: Johanne« Brahms: gestund Eedenksprüche, Konzert sür Dioltne, Violoncello und Orchester in A-Moll. 20.1S bis 22 Uhr: M-lodienfolg- au, Oper und Konzert. — Deutschlandsender: 9 bis 19 Uhr: Unser Schahkästlein. 11 bi, 11.30 Uhr: Unterhaltlomes Intermezzo. 11.40 bis 12.30 Uhr: Werke von Händel, Mozart, Beethoven, Schumann u. a. 20.IS bi» 21 Uhr: Aus beliebten Operetten. 21 bis 22 Uhr: Frankfurter Rund- sunkorchester.
Montag. Reichsprogramm: 7.SS bis 7.4S Uhr: Zum Hören und Behalten: Au» der Teschichte Japans. S SO bis 0 Uhr: Der Frauenspiegel. 14.1S bis IS Uhr: Hamburger Unterhaltungskapelle. 13 bis 10 Uhr: Solisicnmustk. 10 bis 17 Uhr: Berliner Rundsunkorchester. 17.1S bis 18 SO Uhr: Unterhaltsame Klänge au» Wien. 2S.1S bi» 22 Uhr tauch über den Deutschlandsender): Für jeden clwas. ^ Deutschlandsender: 17.1« bi» 18.30 Uhr: ««r» nan Tartinl, Mozart. Wolf. Smetana u. a.