So Hausen die Sowjets in Ungarn

Budapest, 12f Oktober. Der Schneidermeister Ladislaw Wajda, der nach dem Einfall der Bol- schewistcn aus dem an der ungarisch-rumänischen Grenze gelegenen Städtchen Ragyszalonta fliehen konnte, macht in einem in einer ungarischen Zei­tung abgedruckten Bericht folgende Mitteilungen:

Als die Sowjets vor dem Städtchen angelangt waren, hißten einige Kommunisten eine weiße Fahne aus dem Turm der Kirche, in der An­nahme, daß die Stadt bei freiwilliger Uebergabe geschont würde. Die Sowjetsoldaten, die zunächst bewaffnete Banden vorschickten, stürzten sich vor den Augen ihrer Offiziere sofort in die Wohnun­gen und Kaufläden, erbrachen alle Schränke und Kisten und plünderten. Namentlich auf Schmuck, Uhren. Lebensmittel, Rauchwaren und Schnaps hatten sie es abgesehen. Als die Horden sich be­trunken hatten, begännen sie Gewalttätigkeiten gegen di« grauen. Vielfach kam es vor, daß Fa­milien in ihrer Verzweiflung ihre ganzen Ange­hörigen töteten. Am nächsten Tage wurden alle Männer zwischen 16 und 66 Jahren zur sowjeti- scheu Kommandostelle befohlen und man befürchtete, daß dies die Vorbereitung zum Abtransport nach Sibirien sei. Dazu kam es aber nicht, denn die deutschen A-Verbände befreiten die Stadt.

Strom nur jeden vierten Tag

Bern, 12. Oktober. In Rom herrscht eine neue Krise in der Stromversorgung, so meldetDer Bund'. Man sah sich gezwungen, den Straßen- bahnverkehr einzuschränken. Di« Einwohner haben nur jeden vierten Tag das Recht zum Strombezug zu Beleuchtungszwecken. Das Personal der Eisen­bahnen auf Sardinien sandte der Regierung einen Bericht, worin erklärt wird, die Finanzlage sei derart, daß die Bahnen kurz vor dem Bankerott stehen. Das Personal könne nicht mehr regelmäßig bezahlt werden. In einer auf einem Kongreß in Bari angenommenen Resolution wird eine Ver­besserung der Ernährungslage der Arbeiter ver­langt, die mit der gegenwärtig absolut ungenü­genden Nahrung nicht arbeiten können. Die Union der italienischen Frauen weist auf die beängstigende Erhöhung der Kindersterblichkeit hin.

Vorbildliche Kanchfle stung e nes Gefreiten

Berlin, 12. Oktober. Einen ungarischen Stütz­punkt im Szekler Zipfel hatten die Sowjets ein- grschloflen. Grenadiere eines fränkisch-sudeten- deutschen Regiments sollten die Ungarn wieder befreien. Felsvorsprünge und dichtes Buschwerk machten den Kampf in diesem unübersichtlichen Gelände besonders schwierig. Die Sowjets ver­teidigten sich aus ihren gut getarnten überhöhten Stellungen mit äußerster Verbissenheit. Trotz­dem arbeitete sich der Gefreite Franz Glatz aus Grafendorf im dichten Hagel der feindlichen Ma- fchinengewehr-Salven an die Sowjets heran und bezog eine Lauerstellung. Dort wartete er dann auf eine günstige Gelegenheit, um seine G?wehr- aranaten zur Wirkung zu bringen. Es gelang chm, nacheinander einen sowjetischen Oberleut­nant, einen Kommissar und fünf Bolschewisten zu erledigen und dadurch eine Bresche in den Einschließungsring zu schlagen. Die an­greifenden Grenadiere konnten nun die sowjetische Zange auchrechen, die Ungarn befreien und die Höhe zurückgewinnen. «

Re cksPostdirektionsprSsident a«?ge eichnet

cknb. Berlin, 12. Oktober. Der Führer hat auf Vorschlag des Reichspostministers das Ritterkreuz des Kriegsverdicnstkreuzes an den Präsidenten der Reichspostdirektion Düsseldorf und Leiter der deut­schen Dienstpost in den Niederlanden Dr. Werner Linn ein euer verliehen.

Dr. Linnemeyer, der lS39 den Polcnfeldzug mit- gemacht hat. hat durch rücksichtslosen Einsatz seiner Person auch im Operationsgebiet die ihm unter­stellte Gefolgschaft zu Höchstleistungen angespornt und damit wesentlich zur Sicherstellung der für die Führung so wichtigen Nachrichtendienste beige­tragen.

Heftige Abwehrkämpfe südlich Debrecen

Ungarischer TavaUcricvcrirancl vvsrl äiv Lolselicvisbon über äi« l^reiü rnirüoir

Von unssrsr Serllner sclrrittleltuns

rck. Berlin» 13. Oktober. Der Ostfront gebührt im Zusammenhang mit dem allgemeinen konzen­trierten Herbstangriff der Feinde die größte Auf­merksamkeit. Die Lage im ungarischen Raum scheint noch nicht geklärt zu sein. An der unteren Morawa ziehen die Sowjets Truppen zusammen und wollen hier vermutlich weiter in serbisches Gebiet eindringen. Außerdem aber ist der Feind bekanntlich nach Norden vorgestoßen und versucht nunmehr über die Theiß auch nach Westen vorzugehen, um sich der ungarischen Tiefebene zu bemächtigen. Dennoch muß der Feind Schwierigkeiten haben. Das zeigt die Tat­sache, daß es einem ungarischen Kavalleriever­

band gelungen ist, den vor KecSkenet flehenden Feind über die Theiß nach Osten zuruckzuwer- fen. Gleichzeitig wird südlich Debrecen er­bittert gekämpft. Hiermit hängt auch die Ab­setzbewegung unserer Truppen aus dem Raum von Klausenburg zusammen.

Nach dem Abwehrerfolg deutscher Truppen nörd­lich Warschau bleibt der Kampf uni Ostpreußen der kritische Punkt des feindlichen Großangriffs an der Ostfront. Da der Wehrmachtbericht von einem Brückenkopf an der Memel spricht, ist es den Sowjets gelungen, südlich Memel die Ostsee zu erreichen und somit in den nördlichen Zipfel Ostpreußens einzubringen. Die Bedrohung Ostpreußens ist unverkennbar.

Besorgniserregende Eile bei den Gegnern

I^orvs Lüronicle" :Verteufelt xute cleutseiie Organisation uucl VcrtciZignngstcetinilc"

Madrid, 12. Oktober. Die nervöse englisch- amerikanische Berichterstattung über die Vorgänge an der Westfront sei, wie die Ereignisse selbst, nur so zu verstehen, daß die Invasoren eine fast be­sorgniserregende Eile hätten, schreibt .^nforma- ciones". Von all den übertriebenen Durchbruchs­und Vormarschnachrichten bleibe nur die Tatsache übrig, daß die deutsche Wehrmacht über eine die Engländer und Amerikaner aus der Fassung brin­gende überaus starke Verteidigungskraft verfüge. In diesem wirren Auf und Ah bleibe allein Deutschland ruhig, das sicher sei, nicht be­siegt zu werden.

Das spanische Blatt hat mit dieser Auffassung durchaus recht, denn in allen englischen und ameri­kanischen Betrachtungen über die Kriegsentwick-

lnng in Europa kommt die Notwendigkeit zum Ausdruck, den Krieg unbedingt noch in diesem Jahr zu beendigen. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewicsen, daß das alliierte Oberkommando seine Pläne über die Weiterfüh­rung der Offensivaktion im Westen ausdrücklich auf das Jahr 1944 ausgerichtet hat. Um so überrajchender und enttäuschender ist die nun­mehr immer stärker angesprochene Feststellung, daß das Kriegsendenoch nicht abzu- sehen" sei. So betont die LondonerNews Ehronicle", daß der Krieg in Europa in diesem Jahr schwerlich zu Ende gehen werde, da die verteufelt gute deutsche Organisation und Ber- teidignngstechnik den alliierten Gencralplan er­heblich aufgehalten habe.

Ueber Petsamo 11V Flugzeuge abgeschossen

Führerhauptquartier, 12. Oktober. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In Holland kam es in den letzten Tagen zu weiteren schweren Kämpfen im Brückenkopf süd­lich der Westerschelde. Der östlich Breskens ge­landete Feind erlitt durch Artilleriefeuer und Gegenangriffe schwere Verluste. Die nach Süd- Beverlano führende Landbrücke, die durch starke kanadische Angriffe vorübergehend unterbrochen war. wurde wieder freigekämpft.

In der Schlacht um Aachen drängten unsere Gegenangriffe die amerikanischen Verbände nörd­lich der Stadt in die Verteidigung^ Oestlich der Stadt hat der Feind nach heißem Ringen einigen Boden gewinnen könne«. Unsere Grenadiere schlugen im Wald von Rötgen den mit starken Kräften wiederholt angreifenden Gegner zurück. Auch in den Frontabschnitten von Metz bis öst­lich Epinal wurden örtliche, zum Teil von Panzern unterstützte Angriffe des Gegners abae- wiesen. Oestlich Remiremont Hauern die harten Kämpfe mit den in unsere Stellungen eingedrungenen algerischen und marokkanischen Verbänden an. In unseren Küstenstützpnnkten beschränkte das herbstliche Wetter den Kampf auf beiderseitige Artillerie- und Aufklärungstätigkeit.

Das V-1-StörnngSfeuer auf London wurde fortgesetzt.

Im etruskische« Apennin nahmen die Kämpfe beiderseits der Straße Florenz-Bo­logna im Laufe des Tages an Heftigkeit zu Die auf breiter Front geführten feindlichen An­griffe wurden zerschlagen. Nur eine Bergstellung, die dreimal den Besitzer gewechselt hat, befand sich am Abend in der Hand des Feindes.

Auf dem Balkan verstärkt sich der Druck der Sowjets im Raum zwischen Zajecar und Belgrad, vor allem an der unteren Morawa.

Sichcrungsfahrzeuge der Kriegsmarine schoflen in der Aegäis ein britisches Schnellboot in Brand und beschädigten ein weiteres durch Artillerie­feuer. Im gleichen Seegebiet wehrte Bordflak eines Truppcngeleits 16 erfolglos angrcifende Bomber ab und brachte fünf von ihnen zum Ab­

sturz. Außerdem erlitt ein feindliches Untersee­boot im Kampf mit einem deutschen Sicherungs­fahrzeug schwere Beschädigungen.

Heftige Kämpfe sind in Süd Ungarn mit dem über die Theiß nach Westen vordringenden Feind im Gange. Ein ungarischer Kavallerie­verband warf den auf Kecskemet vorgedrunge­nen Feind über den Fluß nach Osten zuruck. Südlich Debrecen wird weiter erbittert ge­rungen. Nach harten Gefechten setzten sich unsere Trupven aus dem Raum von Klausenburg befehlsgemäß nach Norden ab. Scharf nachdrän­gender Feind wurde zurückgeworfen.

Truppen des Heeres und der Waffen-U erran­gen nördlich Warschau einen vollen Abwehr- erfola gegen die angreifenden Sowjets. Auch süd- lich Rozan und bei Wilkowischken blieben stärkere feindliche Angriffe erfolglos. Die schwe­ren Kämpfe nördlich Tilsit und im Memelge­biet dauern weiter an. 42 feindliche Panzer wur- den vernichtet. Versuche des Gegners, unseren Brückenkopf um Memel einzudrücken, scheiterten am zähen Widerstand der Besatzung. Bei Riga traten die Bolschewisten mit zahlreichen Infan­terie- und Panzerverhänden zum Angriff an. Der Ansturm brach zusammen. Die auf der Halbinsel Sworbe angreifenden Bolschewisten wurden abge- wiesen, ein Landungsversuch vom Westen her ver­eitelt.

An der Eismeerfront wehrten unsere Ge­birgsjäger in schweren Kämpfen die Umfassung?- angriffe überlegener sowjetischer Kräfte ab und vernichteten d^bei ein bolschewistisches Regiment. Die an'der Mcherhalbinsel gelandeten feindlichen Kräfte wurden aufgefangen. Bei Luftschlachten über Petsamo am 9. und 11. Oktober verloren die Sowjets 110 Flugzeuge, davon 89 durch Jäger.

Nordamerikanische Terrorflieger warfen Bom­ben auf Wien, Köln und Koblenz. Ein­zelne britische Störflugzeuge griffen in der ver­gangenen Nacht die Reichshaupt stadt an. Trotz erschwerter Abwehrbedingungen schoß die Flakartillerie der Luftwaffe elf viermotorige Bom­ber und zwei Jäger ab.

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Von knezsberickter 1° keo Ooebel

rck. Galizien ist wohl die europäische Land­schaft, der die allgemeine Vorstellung am meisten Unrecht getan hat. Man schloß von den Gettos auf die Gesamtheit. Doch uns erschien das reiche und schöne Hügelland zwischen den Karpaten­kämmen und der polnischen Ebene vamals nach den östlichen Wanderungen als ein Stück Mit- teleuropa und, daß es zum Reich gehöre, nur als eine Frage der Macht, kein Problem der Geo­graphie oder Kultur. Als wir Lemberg und Przemysl hinter uns ließen, vor Tarnow und am Weichselbogen wieder Fuß faßten, von Kolomea auf Delatyn Huswichen, von Stry den Weg nach Sanok freikämpften und bei Dolina den ersten Paß vertefdigten, spürten wir noch weit vor den alten Grenzpsählen die Bedrohung des Eigenen.

War es uns nicht selbstverständlich erschienen, daß man uns im sauberen Quartier deutsch be­grüßte? Die Fünfzigjährigen nannten RegimenK- nummern und Garnisonen des alten österreichischen Heeres. Wer zweifelte am Opernplatz in Lemberg oder gar an der Burg von Krakau, daß er in einer deutschen Stadt sei! Nicht nur Ukrainer, auch die Polen zeigten bis zuletzt den Deutschen ihre Sym­pathie, ihre Aengste vor dem Bolschewismus und oft auch praktische Hilfe. Eine späte Frucht des alten Staates in Wien, des oft verkannten und in seiner Kunst, zwischen viel Feindschaften einen wohl- habenden Frieden zu gründen, noch nicht wieder erreichten. Der Erbe kann nur das Reich sein, das Berlin und Wien enthält und dem Schönbrunn kein geringerer Ort ist als Sanssouci.

Es war in diesem Sommer ähnlich, wie vor dreißig Jahren: die Glut der galizischen Schlachtfelder kam dem deutschen Bolk viel­leicht weniger grell zu Gesicht als sie war, weil die sich überstürzenden und bestürzenden Ereignisse im Westen und vor den Toren Ostpreußens ihm näher ans Leben gingen. In der Augustschlacht bei Baranow wurde einer zum tödlichen Schlag ge­ballten Faust im Angriff Stück für Stück die Offen- sive aus den Fingern geschlagen. Mit Sanok und Krosno und den Bcskidenpassen verhält es sich ähnlich.

Doch wer die Karte neben den Wehrmachtbericht legt und vom Duklapaß eine Linie zu den Brennpunkten in Südsiebenbürgen zieht schaut der sowjetischen Führung in die offenen Pläne. Sie sind nicht bescheiden wie sollten sie auch! So ein Geschenk des Ver­rates und der Nerven­schwäche fällt einem nicht alle Tage in den Schoß.

Immer wieder auszu­sprechen, daß nur der deutsche Soldat die Bäu­me stutzt, daß sic nicht in den Himmel, soll heißen in die Hölle wachsen, klingt schließlich nach Banalität. Aber es ist die Banalität der ewigen Pflicht, und an ihr hängt alles: Aelteste Ostdivisio­nen, schon zehnmal zur Schlacke ausgeglüht und immer noch da. wo das Verwundetenabzeichen längst zur Uniform ge­hört und jüngster Ersah halten hier keit endlosen Wochen. Gestern waren es die Panzer, heute sind es die Schlachtflieger, die plötzlich in ungeahnten Mengen über Wege und Felder brummen und in der Nacht hat man Fall schirmspringer im Nacken.

Man darf sich von den Beskiden nicht die Vorstellung eines steilen und schwer ersteigbaren Walles machen. Nirgendwo sind die Karpaten flacher und die Täler breiter, und die weiten Wälder nutzen eher dem Angreifer als dem Ver­teidiger. Sucht nur mal hundert Mann zu fassen, di« in einem Waldgebiet abgesetzt wurden und nachts an die Nachschubstraße schleichen. In vie­len kleinen Feuern lodert meist der große Brand, der summarisch mit ein paar entlegenen Orts­

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namen umschrieben wird. Doch ist der Krieg hier noch faßlicher, bei aller würgenden Brutali­tät des Kämpfers zwischen glättenden Hütten, menschlicher, weil noch ein Stück der alten Erde und nicht zuerst ein Ding aus der Retorte dämo­nisch gewordener Technik. Da liegt eine saubere, schöne Stadt, voll fluten­den LebensKrakau. Die einfache Aussage, das Leben ginge seinen nor- malen Gang, besagt im sechsten Kriegsjahr und dicht hinter einer Front sehr viel. Man vermag freilich nicht hinter die Masken harmlos dem Leben zugewandter Ge- fichter zu blicken, doch man kann sich im Klima Krakaus das War­schauer Inferno schlech- terdings nicht verstellen. Diese beiden Städte hat wohl immer mehr ge­trennt als die 300 Kilo­meter, die das Straßen, schilt, anzeigt. Es macht einen nicht mehr auszu­wischenden Unterschied, ein Jahrhundert nach Rußland oder nach Deutsch­land offen gewesen zu lein.

Ueber Krakau führt die Straße in ein Produk- tionszentrumersterOrdnung. Siehat guten Asphalt, und die Sowjets werden die Kilo- ineter genau berechnet haben und wissen so gut wie wir daß diese Straße einmal zum Donez reichte. Daß sie nun nicht auch nach Oberschlesien reicht, dafür stehen zwischen Beskiden und Weich­sel Truppen, die vielleicht am heftigsten in den Wechselfällen des Ostkrieges geprüft wurden. Und daß sie diese Prüfung bestehen werden, dessen darf man gewiß sein.

Und sie täuschen sich doch!

Wir wissen, daß der Krieg hart und unerbittlich ist. Dennoch gibt es für die kämpfenden Heere menschliche Grundgesetze für das Verhalten der Truppen in besetzten Gebieten, die jedenfalls bisher vom deutschen Soldaten und der deutschen Führung beachtet wurden. Daß die Sowjets keiner­lei Rücksicht auf Menschenleben nehmen und in den Ländern, die in ihren Herrschaftsbereich ge­langen, mit brutaler Gewalt die Eigenstaatlichkeit austilaen und ein bestialisches Schreckcnsregimcnt aufrichten, ist uns durch viele Beispiele hinreichend bekannt. Hunger. Elend, Arbeitslosigkeit und Ver­schleppung der Bevölkerung sind die Merkmale der Sowjetherrschaft. Die Engländer und Amerikaner versprachen hingegen den Gebieten, die sie von dem deutschenJoch"befreien" wollten, die Segnun- gen des Friedens und Hilfe in jeder Not. Doch der Schein trügt. In Wirklichkeit Hausen die. Briten ' und Aatikees in den von ihnen besetzten Ge­bieten genau so brutal wie die Bolschewisten. Nur daß sie noch etwas geschickter und gerissener lügen und die wahren Zustände zu verdecke» suchen, als es die Sowjets tun. Die Vorgänge aber, die sich in dem kleinen Grenzstreifen deutsche» Gebiets, der von den USA.-Truppen und den Briten beseht ist, abspielen, lassen nun gar keinen Zweifel mehr offen, welches Schicksal Deutschland beschieden wäre, wenn es ihnen gelänge, hier Fuß zu faßen. »Ich, General Eisenhower, proklamiere hiermit folgendes ..." so beginnt ein größen­wahnsinniges Bersklavungsdekret für das deutsche Volk, das dieser arrogante Amerikaner verkün­dete. lind was dieses brutal? Dekret anordnet, könnte genau so von den Sowjets stammen. Das ganze »öffentliche Leben hört ans und die mili­tärische Besatzung wütet hier in Formen, die cv Wildwest erinnern.

Wenn wir erfahren, daß amerikanische Ein­heiten ohne jegliche richtige Veranlassung und ohne jeden militärischen Grund das deutsche Dorf Wallendorf angezündet und völlig nieder- gebrannt haben, dann ist das nur ein Beispiel für die Terroryesinnung der Alliierten, die sich ja schon seit langem in der Bombardie­rung der friedlichen deutschen Bevölkerung im Innern des Reiches zeigt. Bei dem Brand des Ortes Wallendorf kam die Gehässigkeit der Ter­roristen, die den bekannten Mordplänen Mar­ge n t h a u s entspricht, insbesondere dadurch zum Ausdruck, daß die zurückgebliebenen Einwohner des Dorfes, in erster Linie Greise, Frauen und Kinder, stundenlang mit erhobenen Armen der Vernichtung ihrer Heimat zuschanen mußten.

Weitere Meldungen aus dem schmalen Grenz­streifen. der von den Gegnern besetzt werden konnte, zeigen, daß die bei Wallendorf gezeigte Ge­sinnung keineswegs vereinzelt dasteht, sondern die Mehrzahl der unmenschlichen Soldaten, die diesen Ehrennamen bei Gott nicht verdienen, erfüllt. Sie benutzen deutsche Kinder als Kugelfang, wie es i im Raum Geilenkirchen geschah, sie verschleppen die männlichen Einwohner, die sich meistens nur­mehr aus Knabe nund Greisen zusammensetzen, und zwingen sie zu Fronarbeiten in unmittel­barer Nähe der Front. Sie versagen verwunde­ten deutschen Zivilisten ärztliche Hilfe und er­morden deutsche Menschen, von denen sie fürchten, daß sie Ungünstiges über die wahren Zustände unter dem Befatzungsregime aussagen könnten, wobei sie von dem Grundsatz ausgehen: ein toter Deutscher spricht nicht mehr (!).

Diese und ähnliche Untaten der Anglo-Ameri­kaner werden, davon dürfen die Verantwortlichen jenseits des Atlantiks überzeugt sein, Fall für. Fall festgehaltcn und dereinst bei der Schlußab­rechnung vorgelegt werden. Wenn sie glauben, daß sie nun etwa den Sieg in der Hand haben, so täuschen sie sich gewaltig. Sie erwirken durch diese Terrormethoden nur eine Steigerung der deutschen Abwehrkraft bis zum Siedepunkt.

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Beim Spiel mit der Pistole getötet. In KlauS- berg in Oberschlesien kam beim Spielen mit einer Pistole ein 16jähriger Junge ums Leben. Er han­tierte im Beisein seines Freundes mit der ge­ladenen Waffe. Dabei löste sich ein Schuß und dräng ihm in den Unterleib. Im Krankenhaus erlag der junge Mensch den Folgen seiner schweren Verletzung.

Elektrische Grastrockner in der Schweiz. In der Schweiz sind schap 47 elektrische Gras­trocknungsanlagen im Betrieb, denen man nach­rühmt, daß bei ihnen dev Verlust an Nährstoff­substanz nur bis zu einem Zehntel betrage, wäh­rend bei der Konservierung des Grases auf die bisher übliche Weise durch Trocknung auf dem Boden nach wissenschaftlichen Untersuchungen bis zu vier Zehntel verloren gehen. Die Kosten einer solchen Trocknungsanlage betragen etwa ein« Biertelmillion Schweizer Franken.

Tragödie am Telephon. In einem Ausflugs­lokal in der Nähe von Stockholm wurde ein Gast, der dort zu Mittag gespeist hatte, ans Tele-, Phon gerufen. Er hatte kaum ein paar Worte, gewechselt, als plötzlich ein Schuß krachte. Das herbeieilende Personal fand ihn in der Zelle bfl mit durchschossener Schläfe auf. Die Polizei ist fieberhaft bemüht, den Urheber des geheimnis­vollen Anrufs und die Beweggründe zu ermitteln, die den Mann zu seiner raschen Tat trieben.

Ein merkwürdiger Zugunfall. Auf der Strecke ' Tingleff-Pattburg in Dänemark riß die Kuppelung zwischen Lokomotive und Personen­zug. Die Lokomotive raste allein weiter, die führerlosen Wagen hinterher. Unter den Reisen­den brach eine Panik aus, doch kamen sie mit dem Schrecken davon, da die selbsttätigen Bremsen die Wagen nach einem halben Kilometer stürmi­scher Fahrt zum Stehen brachten.

Samstag. Relchsprogramm: 7.30 bi» 7.45 Uhr: Zum Ivo. B-burtstag Friedrich Niebich-«. 11.30 bi, 12 Uhr: Die bunte Welt. 14.15 bi» 15 Uhr: Allerlei von zwei bi» drei. 15 bi- 15.50 Uhr: Unterholtiame Weisen. IS bl» 17 Uhr: Bunte Musik. 17.15 bi» 18 Uhr: S-säll-ge Melodien.

18 bis 18.30 Uhr: Kapellen Hanns Kallies und Wilfried Krüger. IS bis 1S.20 Uhr: Wir singen für alle. 2V.1S bis 22 Uhr: Bekannte Komponisten dirigieren aus eigenen Wer­ken: Norbert Schnitze, Willy Richard. Eduard Kiinneke. -- Deutschlands-Uder: 17.15 bi» 18 Uhr: Die PH»' Harmonie des Generalgouvernement» spielt sinsonische Musil von Haydn und Liszt. 18 bi» 18.30 Uhr: Lieder. Jnstrumen- talsoii und Kammermusik. 20.15 bi« 22 Uhr: Beschwingte Musik au» Oper und Konzert. »