die verstärkte Ausrüstung mit Maschinenwaffen erzielt wird. Ihre besondere Organisation erlaubt es, selbst zahlenmäßig schwächeren Einheiten die gleiche Kampfkraft der bisherigen Einheiten zu geben. Von autoritativer Seite wurde mitgeteilt, daß in den Monaten September und Oktober völlig die Quoten erfüllt wurden, die von der Wehrmacht gestellt worden waren. In den kommenden Monaten sind diese gleichen günstigen Ergebnisse zu erwarten. So stehen die Volks- grenadiere zusammen mit den Divisionen im Abwehrkampf, die in sich die Erfahrungen von fünf Kriegsjahren tragen und die letzte große Nervenprobe der raschen Absetzbewegungen in Frankreich und Belgien bestanden, >ie bilden gemeinsam die feste Westfront, die dem Gegner das Halt diktierte und eine Unterbrechung der flüssigen Offensive notwendig. machte.
Dies alles spielt im Hintergrund. Eiscnhower muß also handeln. Drei Tage rollt jetzt die amerikanische Offensivbemühung bei Aachen. Aber außer einem kleinen Einbruch bei Uebach-Palen- berg können die amerikanischen Heeresberichte auch nach zweiundsiebzig Stunden nichts melden.
Wjr lesen auch davon, daß die Amerikaner und Engländer zusammen mit dieser Bewegung einen neuen schweren Druck auf Metz versuchen. Seit Wochen schon ist ihnen dieser deutsche Frontvorsprung ein schweres Hemmnis auf oem Weg. Dort sind es insbesondere die Angehörigen einer deutschen Waffenschule, die selbst der größten amerikanischen Uebermacht ein besonders empfindliches Nachsehen gegeben haben. Die 3. amerikanische Armee stellt den Verteidigern von Metz in ihrer Soldatenzeitung „The Stars and Stri- ves" das Zeugnis aus, hier sei der härteste Widerstand seit dem Durchbruch in der Normandie entflammt. Die jungen Männer seien von einem Fanatismus beseelt, der in der Hitler-Jugend, in der Partei und in der ff anerzogen sei. Die Lehrer, aktive Infanterie- und Artillerieoffiziere, hätten in den vordersten Linien gekämpft und Beispiele gegeben. Gefangene seien nur schwerverwundet in die Häkde der Amerikaner gefal-' len. Von der Schlagkraft der deutschen Waffen wird in der Soldatenzeitung gesagt, eine unwahrscheinliche Genauigkeit hätte das Feuer der deutschen Panzerabwehrwaffen und der mittleren Artillerie ausgezeichnet.
Der Kampf von Metz ist nur ein Beispiel des gesamten'Kampfes an den westlichen Reichsgrenzen. Roosevelt weiß in einer neuen Wahlrede ihn auch nicht anders als „fanatisch und entschlossen wie se" zu bezeichnen. Er unterläßt es selbstverständlich, zu sagen, daß diese Entschlossenheit sich nunmehr mit Maßnahmen der materiellen und wasfcnmäßigen Sicherung und Auffüllung paart, die die Festigung der Front im Westen und der grandiose Aufschwung des totalen Krieges Tag für Tag spürbarer bewerkstelligen.
Neue Streikwelle in England. In der vergangenen Woche streikten 14 000 Arbeiter der Austin-Werke in Birmingham. Augenblicklich streiken die Dockarbeiter von Newcastle, zu deren Ersatz Bergleute verschiedener Zechen in Durham und Südwales herangezogen wurden. Eine Streikdrohung liegt außerdem von 70 000 Bergarbeitern Schottlands vor.
Feiger Ueberfall ehemaliger Waffenbrüder
Das OIivrlLonunaiido der deutsosterr Truppen in iXordlinuIaiid iriestl die kLvuse^nenseu
Berlin, 9. Oktober. Nachdem bis zum 29. Sep. tember Bewegungen unserer Truppen in Nordfinnland reibungslos und von finnischen Verbänden ungestört verlaufen waren, kam es um die Monatswende erstmalig unter dem Druck sowjetischer Kommissare zu Kampfhandlungen mit finnischen Abteilungen. Unsere Nachhuten, die weiterhin an die bisherige Waffenbrüderschaft glaubten, wurden hinterhältig überfallen. Wir verloren dabei Tote und Gefangene. Auch finnische Verbände, die hinter unseren Linien zn Evakuierungs- und Bewachungszwecken zurückgeblieben und wegen ihrer bisher gezeigten kameradschaftlichen Haltung unbehelligt gelassen worden waren, begannen am 1. Oktober die Feindseligkeiten. Mit gleichzeitig gelandeten Truppen in Stärke einer Division überfielen sie unsere schwachen Bersorgungseinheiten in der Grenzstadt Tornil, nahmen die Insassen eines deutschen Lazaretts gefangen und hielten einen Lazarettzng
mit deutschen Schwerverwundeten zurück. Das Oberkommando der deutschen Truppen in Nordfinnland hat daraus alle Folgerungen gezogen und betrachtet finnische Einheiten, die unsere Verbände angreifen oder ihre Bewegungen stören, als Feind.
Weiter wird gemeldet: Der Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Nordfinnland, Generaloberst Rendulic, hat mit dem 4. Oktober die oberste vollziehende Gewalt in Nordfinnland übernommen. Die finnischen Behörden dürfen ihre Verwaltungstätigkeit fortsetzen, sie unterstehen jedoch den Anordnungen der deutschen militärischen Dienststellen. Die finnische Zivilbevölkerung, die sich den deutschen Anordnungen loyal fügt, steht auch weiterhin unter deutschem Schutz. Sämtliche finnischen Truppen, Kommandos und einzelne Soldaten, die sich im Rücken der Kampffront der deutschen Gebirgsarmee befinden, werden entwaffnet und interniert.
LLL Abwehr erfolge in Mittelitalie»
Führerhauptquartier, 9. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die feindlichen Angriffe an der Westfront haben gestern auf weitere Abschnitte übcrgegriffen. Bei fortdauernder örtlicher Kampftätigkeit an der belgisch-holländischen Grenze und in Mittelholland geht die Schlacht im Raum Geilenkirchen- Stolberg mit steigender Erbitterung, weiter. Zäher Widerstand und heftige Gegenangriffe unserer Divisionen brachten nach schiversten Kümpfen die zur beiderseitigen Umfassung von Aachen an- gesetztcn feindlichen Panzerverbände zum Stehen. Um einen Frontvorsprung nordöstlich Nancy, den der Feind seit gestern früh stärk angreift, sind heftige Kämpfe entbrannt, während kie beiderseits Remiremont mit amerikanischen und franzö- schen Infanterie- und Panzerkrüften unvermindert änhalten.
Starkes feindliches Feuer lag wieder auf Dünkirchen. Angriffe des Gegners vor St. Nazaire, Lorrent und im Vorfeld von La Rochclle scheiterten. Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine versenkten vor der niederländischen Küste ein britisches Schnellboot. Im Verlaufe weiterer Gefechte ging- ein eigenes Fahrzeug verloren.
Das V -1-S tö r u ng sf e u e r auf London geht weiter.
In Mittelitalien erzielten unsere Truppen, die seit vielen Tagen südlich Bologna in schwerstem Kampf stehen, erneut einen großen Abwehrerfolg. Der Feind konnte zwar unter hohen Verlusten an einigen Stellen in unsere vordere Linie einbrechen, wurde dann jedoch durch sofort einsetzende Gegenangriffe geworfen oder zum Stehen gebracht. Auch im adriatischen Küstenabschnitt gehen die schweren Kämpf« weiter und verlagerten sich mehr in das Berggelärrde westlich der adriatischen Küste.
Im Banat und in Serbien südlich der Donau haben der zähe Widerstand unserer Truppen und die Gegenangriffe neu herängeführter Reserven
den feindlichen Vormarsch zum Stehen gebracht. Im Kampfraum westlich Zajecar rieben Gebirgsjäger zwei in ihre Stellungen eingedrungene sowjetische Bataillone auf. Gegen den in Südungarn auf breiter Front angreisenden Feind halten deutsche und ungarische Truppen in Brückenkopfstellungen an der Theiß. Im Angriff nach Norden sind Sowsettruppen über die schnelle Kreisch bis in den Räum von Debrecen ovrgedrungen. Eigene Gegenangriffe sind in gutem Fortschreiten. Bisher würden 25 Panzer abgeschosien. Deutsche Schlacht- und Kampfflieger bekämpften mit gutem Erfolg die feindliche» Angriffsspitzen und den Nachschubverkehr der Bolschewisten. An den Paßstraßen der Waldkarpate» wiesen deutsche und ungarische Truppen bolschewistische Angriffe teilweise im Gegenangriff ab.
Aus ihren Weichsel-Brückenköpfen südöstlich Warka und nördlich Seroe griffen die Sowjets erfolglos an. In der Schlacht zwischen der Meme l und der Windau stehen unsere Truppen in zähem Ringen mit starkem Feind. In vergeblichen Angriffen gegen den Rigaer Brückenkopf nördlich der Düna verlor der Feind 25 Panzer. Auf Oesel wurde die Halbinsel Sworbe gegen starken feindlichen Druck gehalten.
In Finnland haben sich unsere Truppen ans dem Raum von Tornio nach Norden abgesetzt. In der Stützpunktlinie an der sinnisch-sowsetischen Grenze südwestlich von Murmansk wurden die gestern gemeldeten stärkeirfeindlichen Angrisfe zum Stehen gebracht. Schlachtflidger griffen trotz schwieriger Wetterlage in die Erdkämpfe ein. Die begleitenden Jäger schossen ohne eigene Verlust 14 sowjetische Flugzeuge ab.
Die Engländer und Amerikaner setzten den Terror gegen die Zivilbevölkerung im west- und süd- westdeutschen Raum durch Tiefangriffe fort. Mit Bomben und Bordwaffen wurden vor allem Ortschaften und Personenzüge angegriffen. 12 Jagdbomber wurden abgcschossen.
In vovsr übsi' 2OOO kinsekläge clurck unsere kernlrvmpskallsrien
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Von Kriegsberichter lllciceksräOevtr „Fernkampsbatterien der Kriegsmarine am Kanal be- lchoslen Hasenstädte an der südostenglischen Käste. In Dover und Foliestone wurden Brände beobachtet." Unzählige Male hat ein« solche lakonische Feststellung de» VKW.-Berichtes in den vergangenen Jahren die Aus- merlsamkeit der Welt aus die Gruppe schwerer Marinebatterien am Kap Eris Nez gelenkt, deren Langrohr« vielen britischen Kriegs- und Handrlsschissen, di« sich dicht unter der englischen Küste, meist im Schutz künstlichen Nebels, durch den Kanal schlichen, schwere Ber- luste beibrachten und in den Häfen Südostenglands ausgedehnte Verwüstungen verursachten. Seit einigen Tagen schweigen diese Batterien.
rd. kX. Di« schweren Kanalbatterien haben ihre letzten Granaten verschossen. Die Reaktion am jenseitigen Ufer der heißumkämpften Kanalenge zeigt bester Äs alles andere, daß die Batterien über vier Jahre lang das Ihrige getan haben. In den Straßen von Dover und Folkestone, von Deal und Ramsaate veranstaltete, wie berichtet wird, die Bevölkerung Freudenfeste. Man tanzte auf den Straßen und hing die Fahnen zum Dachfenster hinaus. Vieles von dem, was man drüben Jahre mndurch über die Wirkung der Granaten von Kap Gris Nez verschwiegen hatte, wurde jetzt außge- vlaudert. Zwar hüllt sich der Feind auch weiterhin in Stillschweigen über die umfangreichen Schäden an militärischen Objekten, über die Verluste an wertvollem Schiffsraum und über die Beschädigung an Handelsschiffen, die monatelang in den Docks ausgebestert werden mußten. Seine Meldungen über die Zustände, die seit langem in den vom deutschen Batteriebeschutz betroffenen Küstenstädten herrschten, lasten jedoch Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der Granaten zu.
Spreaxzrua-ten von drei Tonnen „Höllenfeuerecke" nannten sie drüben das Küsten, gebiet zwischen Margäte und Dnngeneß, den Schußbereich der Gruppe deutscher Fernkampfücttericn, die dann und wann, wie aus heiterem Himmel, ihr schweren Brocken hinüberzuschickcn pflegten. Bier von diesen Batterien standen am Pas de Calais auf engem Raum, alle vier nach großen deutschen Männern benannt. Die Batterie „Lindemann", die den Namen des letzten Kommandanten des Schlachtschiffes „Bismarck" trug, bildete den Nordostpfeiler der Artilleriegruppe. Aus ihren drei 40,0 vm-Rohrcn verließen mit jeder Salve nahezu 3 Tonnen hochexplosiver Sprcnggranate» die Geschütze. Dank der möglichen Rohrerhöhung von 51 Grad konnten sie eine Entfernung von 56 Icm überwinden und mit dieser- Reichweite den am weitesten entfernte» Kriegshafen Rainsgate mühelos bestreichen. Es folgten äm Kap Gris Nez selbst die vier 28 am-Ge- schütze der Batterie „Großer Kurfürst", die nach deui Erbauer des Atlantikwalles benannte 33 e,m- Batteric „Todt" und schließlich weiter südlich die Batterie „Friedrich August", die mit ihren 30,5 om-Kalibern den Westcmsgang der Kanalenqe bestrich.
Eindrucksvoll erscheint das Gesamtgewicht von 3 7 00 Tonnen S P r e n g g r a n a t e n die allein diese vier schwersten Batterien, neben denen noch eine Reihe mittleren Kalibers standen, aus britische Geleite und iüdenaliicks Festlandsziele im
Laufe der Zeit verschossen; denn hinter diesen Granaten saß außer ihrem Gewicht der außerordentliche Druck, den derartig großkalibrige Geschütze ihren Geschossen geben, die mit einer Anfangsgeschwindigkeit von etwa 850-Metern in der Sekunde das Rohr verlosten und noch nach einer Flugstrecke von 25 Kilometern Stahlpanzerungen von20 omDickeglatt zu durchschlagen vermögen.
Daß man jenseits des Kanals vor diesen riesigen Geschossen einen mächtigen Respekt hatte, leuchtet ohne weiteres ein. Dem entsprechen auch die Schilderungen der Bevölkerung von Dover, der am meisten mitgenommenen Hafenstadt, am Tage nach der Nachricht von der Einnahme der Batterie durch kanadische Truppen. Bisher hätten sie stän- dig in Kellern und Erdhöhlen gehaust.
lieber 2800 I-uktslsrme in Dover
In Dover wurden nach englischen Angaben über 2000 Einschläge gezählt, die nahezu sämtliche Häuser der Stadt mehr oder weniger beschädigten. Es gäbe nicht ein einziges öffentliches
Gebäude, das nicht Spuren der Granaten aus- weise. Besonders in den letzten Wochen brachte die Bevölkerung oft Tag und Nacht in unterirdischen Schuhräumen zu. Zn vier Jahren löste deutscher Fernkampsbeschuß allein in Dover 187mal die Alarmsirenen aus, und zwar zusätzlich zu den 2847 Luftalarmen. die in Dover bis heule gegeben wurden. Als besonders unangenehm wird geschildert, daß die Salven urplötzlich einschlugen, denn anders wie bei Luftangriffen pflegt sich die Beschießung durch Geschütze nicht vorher anzukündigen.
Wie in Dover so sah es in den übrigen Hafenstädten aus. Auch das Wetter gab keinen Anhaltspunkt dafür, ob man mit einem Fernkampf- beschuß zu rechnen hatte oder nicht, denn unab - hängig von Sonne, Nebel und Regen gingen die Granaten auf der Insel nieder. Die Richtschützen der deutschen Batterien richteten ihre Geschütze nach einem Planziel- verfahren auf Grund von Schießuntcrlagen, die auf das genaueste festgelegt waren.
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Der schmähliche Verrat Mannerheims hatte die Auslieferung der finnischen Häsen an die Bolschewisten zur Folge. Damit ist der Sperriegel gelöst worden, der seit drei Jahren die Ostseeslotte der Sowjets in den Finnischen Meerbusen bann- te. Im Zuge der deut- scheu Absetzbewegungen fielen die dortigen Häfen, wie z. B. Reval, den Bolschewisten in die Hand.
Nachdem daraufhin unsere Truppen auf der küstennahen Insel Dagö ihre Brückenköpfe geräumt haben, kam es nunmehr auch auf der Insel Oesel zu Nachhutgefechton. Diese Insel hatte mit den andern Inseln von Estland eine Zeitlnng die Flankensicherung zu erfüllen.
Die Insel Oesel ist rund 2600 Quadratkilometer groß und zählt etwa 65 000 Einwohner, meist Esten. Sie ist durch einen drei Kilometer langen Damm von der noch kleineren Insel Moon getrennt. Die Küste ist steil und zerrissen. Me Einwohner bauen Getreide, Flachs, Hanf, treiben Pferdezucht und Fischfang. Hauptstadt ist Arensburg; sie ist die einzige Stadt auf der Insel mit etwa 5000 Einwohnern und wurde inzwischen nach gründlicher Zerstörung aller kriegswichtigen Anlagen von unseren Truppen geräumt. Arensburg hat übrigens als Seebad von altersher einen auten Klanä. Oesel war ursprünglich ein estnisches
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Raubnest. Die Insel hatte in der Folgezeit eine wechselvolle Geschichte. Sie wurde 1227 durch Bischof Albert von Riga erobert, 1559 dänisch, 1645 schwedisch und von 1721 bis 1917 russisch. Im ersten Weltkrieg wurde die Insel am 12. Oktober 1917 durch eine kühne deutsche Unternehmung, an der Heer und Flotte mit rund 28 000 Mann beteiligt waren, überraschend genommen. Flottenteile erzwangen die Einfahrt in den Rigaischen Meerbusen. In kurzem Kampf wurde daraufhin Oesel am 16. Oktober endgültig erobert. Im September 1939 wurde sie von den Sowjets als Flottenstützpunkt „gepachtet". — Nördlich Oesel liegt die etwas kleinere Insel Dagö; sie ist etwa 960 Quadratkilometer groß und zählt 17 000 Einwohner. Auf zerrissener, von Untiefen und Eilanden umgebener Küste befindet sich der Leuchtturm Dagerort. Der südliche Teil der Insel, bemerkenswert durch seine zahlreichen Findlinge, ist kulturell stärker entwickelt. Die Bewohner betreiben Ackerbau, Viehzucht, Fisch- und Robbenfang. Holzfällerei und Kalkbrennerei. Dagö war bis 1645 dänisch, bis 1721 schwedisch, bis 1920 russisch und ist seitdem estnisch gewesen. Im ersten Weltkrieg wurde diese Insel vom 17. bis 20. Oktober 1917 vom deutschen W. Reservekorps erobert.
Heitere ksnlsreustööe
„Hiermit tun vir Icunä uMi ru vissen, äaü unsere tspkeren Truppen Icünktiz auck xezen sspsn ru keläe rieben vcräen!"
Hüll erledigt
Stockholm, 9. Oktober. Außenminister Hüll wird, wenn die Mitglieder der Regierung am 7. November nach den Präsidcntschaftswahlen tra- ditionsgemüß ihre Demisson einreichen, vermutlich für immer aus seinem Amt scheiden. Dies meldete kürzlich „SvenÄa Dagbladets" Newyorker Korrespondent. Er fügt hinzu, daß Hüll jetzt 73 Jahre alt ist.
Hüll hat sich niemals dnrch geistige Elastizität ausgezeichnet. Sein Hang zu doktrinären Ausführungen und sei» eigensinniges Festhalten an ideologischen Richtlinien, die geistig nicht einmal klar durchdacht waren, haben bewirkt, daß fremde Diplomaten in schwierigen Fragen nur außerordentlich ungern mit ihm zusammen arbeiteten. Selbst Hulls langjähriger publizistischer Adlatus, der Washingtoner Korrespondent der „New Aork Times", Arthur Krocks, bekennt sich jetzt zu der Ileberzeugung, daß Hüll nach dem 7. November nicht mehr Lenker der Außenpolitik der USA. sein wird.
Zwischen Hnll und Roosevelt hat es mehrfach in der langen Zeit ihrer Zusammenarbeit Differenzen gegeben. Gerade in letzter Zeit häuften sie sich. Es ist ausgefallen, daß Roosevelt, wie Krocks übrigens auch in der „New Dort Times" auS- führt, seinen Außenminister in wichtigen Fragen einfach übergangen hat. Er rief z. Ä. Finanz- minister Morgenthan nach Quebec, damit er dort mit ihm zusammen den Plan zur Vernichtung des deutschen Volkes nach Kriegsende vortragen könnte. Als das monströse Schriftstück von , Churchill und Eden gutgeheißen war, gab es Roosevelt zur Weiterbearbejtung nicht etwa an Hüll, sondern an Leo Crowley, den Chef des Büros für Außenwirtschaft. Hnll wird sicherlich nichts dagegen haben, daß dieses schändliche Dokument nicht so eng mit seinem Namen verbunden worden ist, wie es seine offizielle Stellung erfordert haben würde. Aber die Tatsache bleibt bestehen, daß Roosevelt über seinen Kopf hinweg gehandelt hat.
„Deutscher Widerstand zerschlug feindliche Zeittafel"
rd. Berlin, 9. Oktober. Die amerikanische Berichterstattung über die Front im Westen steht stark unter den: Eindruck der Härte des deutschen Widerstandes, der auch für die Kämpfe der letzten 48 Stunden als herausstechendes Merkmal hervorgehoben wird. Nach .anderen offiziellen Sprechern der Feindmächte erklärte jetzt auch der USA.-Jnformationsmimster Elmer Daves, die Wucht des deutschen Widerstandes habe die anglo- amerikanische Zeittafel durcheinander gebracht. Der Rückschlag bei Aachen habe frühere Berechnungen umgeworfen. „Welche unberechenbare Faktoren können auf die nächste Entwicklung einwirken?" meint er also warnend.«
Die Engländer und Amerikaner, so schreibt „Gazette de Lausanne", hätten im letzten Monat ihre gesamten Panzerkräfte gegen die deutsche Wehrmacht und damit alte ihre Karten auf den Tisch geworfen, für sie wäre es darum gegangen, den Sieg in einer möglichst kurzen Frist zu erzwingen. Heute — so fährt das Schweizer Blatt fort — sei es klar, daß dieses Ziel bisher nicht erreicht worden sei. Die deutsche Wehrmacht habe im Abschnitt von Arnheim einen „Defensiv-Sieg" davongetrayei», dessen Folgen während des ganze» Winters spürbar werden könnten.
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Von einem Schafbock zu Tode gestoßen. Einen unerwarteten tragischen Tod fand ein 65 Jahre alter Mann in Osterode im Harz. Er wurde von einem Schasbock angegriffen, zu Boden geworfen und so übel zugerichtet, daß er den inn^ ren Verletzungen, die er dabei erlitten hatte, nach kurzer Zeit erlag.
Erdbeben im Mittclmeer. In der Stadt Rivoli an der rigaischen Küste entstanden durch ein Erdbeben am Freitag starke Zerstörungen. Auch in Smyrna wurden zahlreiche Häuser beschädigt. Die Zahl der Opfer beträgt nach bisherigen Angaben SO Tote und viele Verletzte.
Beulenpest in Algier. Die Stadt Algier ist jetzt wegen Ausbruchs der Bculenpest hür den alliierten Militärverkehr gesperrt. Nua Flng' zeuge dürfen noch auf dem Flugplatz, dcvvor der Stadt liegt, landen, doch ist den Passagieren und dem Personal nicht gestattet, Algier zu bereten.
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Mittwoch. Reich-Programm: 7.30 bis 7.13 vhr: Zum Hören und Behalten: Sternschnuppen und Meteore. 8.30 bis 6 Uhr: Der Frauenspiegel. 11.30 bis 12 Uhr! Di- bunt« Wett. 13 bis 15.30 Uhr: Münchener Rundsnnt- archester. 13.30 bis 16 Uhr: Soiistenmusik von Hugo Wols, Haslinger und Schubert. IS bis 17 Uhr: Von Operette z» Operette. 17.13 bis 16 Uhr: Ein unterhaltsainer Melodien- strauß. 1» bi, 18.36 Uhr: Das Berliner Rundfunlorcheslec. 26.15 bis 21 Uhr: Bunte Stunde mit bekannten Schlagern
21 bis 22 Uhr: Unterhaltung»- und Tanz-Orchester. --- Deutschlandsender: 17.15 bi- 18.36 Uhr: Sinso- nische Musik von Mozart und Fibich. Lieder von Dvorak. Scherz, Notturni von Benda. 26.13 bi» 21 Uhr: Musik z» Goethes „Egmvnt" von Ludwig van Beethoven, il b"
22 Uhr: Joseph Haydn, ein Bild leine» Lebens.