die verstärkte Ausrüstung mit Maschinenwaffen erzielt wird. Ihre besondere Organisation er­laubt es, selbst zahlenmäßig schwächeren Einheiten die gleiche Kampfkraft der bisherigen Einheiten zu geben. Von autoritativer Seite wurde mit­geteilt, daß in den Monaten September und Ok­tober völlig die Quoten erfüllt wurden, die von der Wehrmacht gestellt worden waren. In den kommenden Monaten sind diese gleichen günsti­gen Ergebnisse zu erwarten. So stehen die Volks- grenadiere zusammen mit den Divisionen im Ab­wehrkampf, die in sich die Erfahrungen von fünf Kriegsjahren tragen und die letzte große Nerven­probe der raschen Absetzbewegungen in Frank­reich und Belgien bestanden, >ie bilden gemein­sam die feste Westfront, die dem Gegner das Halt diktierte und eine Unterbrechung der flüssigen Offensive notwendig. machte.

Dies alles spielt im Hintergrund. Eiscnhower muß also handeln. Drei Tage rollt jetzt die ame­rikanische Offensivbemühung bei Aachen. Aber außer einem kleinen Einbruch bei Uebach-Palen- berg können die amerikanischen Heeresberichte auch nach zweiundsiebzig Stunden nichts melden.

Wjr lesen auch davon, daß die Amerikaner und Engländer zusammen mit dieser Bewegung einen neuen schweren Druck auf Metz versuchen. Seit Wochen schon ist ihnen dieser deutsche Front­vorsprung ein schweres Hemmnis auf oem Weg. Dort sind es insbesondere die Angehörigen einer deutschen Waffenschule, die selbst der größten ame­rikanischen Uebermacht ein besonders empfindli­ches Nachsehen gegeben haben. Die 3. amerika­nische Armee stellt den Verteidigern von Metz in ihrer SoldatenzeitungThe Stars and Stri- ves" das Zeugnis aus, hier sei der härteste Wi­derstand seit dem Durchbruch in der Normandie entflammt. Die jungen Männer seien von einem Fanatismus beseelt, der in der Hitler-Jugend, in der Partei und in der ff anerzogen sei. Die Lehrer, aktive Infanterie- und Artillerieoffiziere, hätten in den vordersten Linien gekämpft und Beispiele gegeben. Gefangene seien nur schwer­verwundet in die Häkde der Amerikaner gefal-' len. Von der Schlagkraft der deutschen Waffen wird in der Soldatenzeitung gesagt, eine unwahr­scheinliche Genauigkeit hätte das Feuer der deut­schen Panzerabwehrwaffen und der mittleren Ar­tillerie ausgezeichnet.

Der Kampf von Metz ist nur ein Beispiel des gesamten'Kampfes an den westlichen Reichsgren­zen. Roosevelt weiß in einer neuen Wahlrede ihn auch nicht anders alsfanatisch und entschlossen wie se" zu bezeichnen. Er unterläßt es selbstver­ständlich, zu sagen, daß diese Entschlossenheit sich nunmehr mit Maßnahmen der materiellen und wasfcnmäßigen Sicherung und Auffüllung paart, die die Festigung der Front im Westen und der grandiose Aufschwung des totalen Krieges Tag für Tag spürbarer bewerkstelligen.

Neue Streikwelle in England. In der ver­gangenen Woche streikten 14 000 Arbeiter der Austin-Werke in Birmingham. Augenblicklich strei­ken die Dockarbeiter von Newcastle, zu deren Er­satz Bergleute verschiedener Zechen in Durham und Südwales herangezogen wurden. Eine Streik­drohung liegt außerdem von 70 000 Bergarbeitern Schottlands vor.

Feiger Ueberfall ehemaliger Waffenbrüder

Das OIivrlLonunaiido der deutsosterr Truppen in iXordlinuIaiid iriestl die kLvuse^nenseu

Berlin, 9. Oktober. Nachdem bis zum 29. Sep. tember Bewegungen unserer Truppen in Nord­finnland reibungslos und von finnischen Verbän­den ungestört verlaufen waren, kam es um die Monatswende erstmalig unter dem Druck sowje­tischer Kommissare zu Kampfhandlungen mit fin­nischen Abteilungen. Unsere Nachhuten, die wei­terhin an die bisherige Waffenbrüderschaft glaub­ten, wurden hinterhältig überfallen. Wir verloren dabei Tote und Gefangene. Auch finnische Verbände, die hinter unseren Linien zn Evakuierungs- und Bewachungszwecken zurückge­blieben und wegen ihrer bisher gezeigten kamerad­schaftlichen Haltung unbehelligt gelassen worden waren, begannen am 1. Oktober die Feindseligkei­ten. Mit gleichzeitig gelandeten Truppen in Stärke einer Division überfielen sie unsere schwa­chen Bersorgungseinheiten in der Grenzstadt Tornil, nahmen die Insassen eines deutschen Lazaretts gefangen und hielten einen Lazarettzng

mit deutschen Schwerverwundeten zurück. Das Oberkommando der deutschen Truppen in Nord­finnland hat daraus alle Folgerungen gezogen und betrachtet finnische Einheiten, die unsere Ver­bände angreifen oder ihre Bewegungen stören, als Feind.

Weiter wird gemeldet: Der Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Nordfinnland, General­oberst Rendulic, hat mit dem 4. Oktober die oberste vollziehende Gewalt in Nordfinnland über­nommen. Die finnischen Behörden dürfen ihre Verwaltungstätigkeit fortsetzen, sie unterstehen je­doch den Anordnungen der deutschen militärischen Dienststellen. Die finnische Zivilbevölkerung, die sich den deutschen Anordnungen loyal fügt, steht auch weiterhin unter deutschem Schutz. Sämtliche finnischen Truppen, Kommandos und einzelne Soldaten, die sich im Rücken der Kampffront der deutschen Gebirgsarmee befinden, werden entwaff­net und interniert.

LLL Abwehr erfolge in Mittelitalie»

Führerhauptquartier, 9. Oktober. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die feindlichen Angriffe an der Westfront haben gestern auf weitere Abschnitte übcrgegriffen. Bei fortdauernder örtlicher Kampftätigkeit an der bel­gisch-holländischen Grenze und in Mittelholland geht die Schlacht im Raum Geilenkirchen- Stolberg mit steigender Erbitterung, weiter. Zäher Widerstand und heftige Gegenangriffe unse­rer Divisionen brachten nach schiversten Kümpfen die zur beiderseitigen Umfassung von Aachen an- gesetztcn feindlichen Panzerverbände zum Stehen. Um einen Frontvorsprung nordöstlich Nancy, den der Feind seit gestern früh stärk angreift, sind heftige Kämpfe entbrannt, während kie beiderseits Remiremont mit amerikanischen und franzö- schen Infanterie- und Panzerkrüften unvermindert änhalten.

Starkes feindliches Feuer lag wieder auf Dün­kirchen. Angriffe des Gegners vor St. Nazaire, Lorrent und im Vorfeld von La Rochclle scheiter­ten. Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine ver­senkten vor der niederländischen Küste ein britisches Schnellboot. Im Verlaufe weiterer Gefechte ging- ein eigenes Fahrzeug verloren.

Das V -1-S r u ng sf e u e r auf London geht weiter.

In Mittelitalien erzielten unsere Truppen, die seit vielen Tagen südlich Bologna in schwerstem Kampf stehen, erneut einen großen Abwehrerfolg. Der Feind konnte zwar unter hohen Verlusten an einigen Stellen in unsere vordere Linie einbrechen, wurde dann jedoch durch sofort einsetzende Gegen­angriffe geworfen oder zum Stehen gebracht. Auch im adriatischen Küstenabschnitt gehen die schweren Kämpf« weiter und verlagerten sich mehr in das Berggelärrde westlich der adriatischen Küste.

Im Banat und in Serbien südlich der Donau haben der zähe Widerstand unserer Truppen und die Gegenangriffe neu herängeführter Reserven

den feindlichen Vormarsch zum Stehen gebracht. Im Kampfraum westlich Zajecar rieben Gebirgs­jäger zwei in ihre Stellungen eingedrungene so­wjetische Bataillone auf. Gegen den in Südungarn auf breiter Front angreisenden Feind halten deutsche und ungarische Truppen in Brückenkopf­stellungen an der Theiß. Im Angriff nach Norden sind Sowsettruppen über die schnelle Kreisch bis in den Räum von Debrecen ovrgedrungen. Eigene Gegenangriffe sind in gutem Fortschreiten. Bisher würden 25 Panzer abgeschosien. Deutsche Schlacht- und Kampfflieger bekämpften mit gutem Erfolg die feindliche» Angriffsspitzen und den Nachschubverkehr der Bolschewisten. An den Paß­straßen der Waldkarpate» wiesen deutsche und ungarische Truppen bolschewistische Angriffe teil­weise im Gegenangriff ab.

Aus ihren Weichsel-Brückenköpfen südöstlich Warka und nördlich Seroe griffen die Sowjets erfolglos an. In der Schlacht zwischen der Meme l und der Windau stehen unsere Trup­pen in zähem Ringen mit starkem Feind. In ver­geblichen Angriffen gegen den Rigaer Brückenkopf nördlich der Düna verlor der Feind 25 Panzer. Auf Oesel wurde die Halbinsel Sworbe gegen starken feindlichen Druck gehalten.

In Finnland haben sich unsere Truppen ans dem Raum von Tornio nach Norden abgesetzt. In der Stützpunktlinie an der sinnisch-sowsetischen Grenze südwestlich von Murmansk wurden die gestern gemeldeten stärkeirfeindlichen Angrisfe zum Stehen gebracht. Schlachtflidger griffen trotz schwie­riger Wetterlage in die Erdkämpfe ein. Die beglei­tenden Jäger schossen ohne eigene Verlust 14 so­wjetische Flugzeuge ab.

Die Engländer und Amerikaner setzten den Ter­ror gegen die Zivilbevölkerung im west- und süd- westdeutschen Raum durch Tiefangriffe fort. Mit Bomben und Bordwaffen wurden vor allem Ort­schaften und Personenzüge angegriffen. 12 Jagd­bomber wurden abgcschossen.

In vovsr übsi' 2OOO kinsekläge clurck unsere kernlrvmpskallsrien

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Von Kriegsberichter lllciceksräOevtr Fernkampsbatterien der Kriegsmarine am Kanal be- lchoslen Hasenstädte an der südostenglischen Käste. In Dover und Foliestone wurden Brände beobachtet." Un­zählige Male hat ein« solche lakonische Feststellung de» VKW.-Berichtes in den vergangenen Jahren die Aus- merlsamkeit der Welt aus die Gruppe schwerer Marine­batterien am Kap Eris Nez gelenkt, deren Langrohr« vielen britischen Kriegs- und Handrlsschissen, di« sich dicht unter der englischen Küste, meist im Schutz künst­lichen Nebels, durch den Kanal schlichen, schwere Ber- luste beibrachten und in den Häfen Südostenglands aus­gedehnte Verwüstungen verursachten. Seit einigen Tagen schweigen diese Batterien.

rd. kX. Di« schweren Kanalbatterien haben ihre letzten Granaten verschossen. Die Reaktion am jen­seitigen Ufer der heißumkämpften Kanalenge zeigt bester Äs alles andere, daß die Batterien über vier Jahre lang das Ihrige getan haben. In den Straßen von Dover und Folkestone, von Deal und Ramsaate veranstaltete, wie berichtet wird, die Bevölkerung Freudenfeste. Man tanzte auf den Straßen und hing die Fahnen zum Dachfenster hinaus. Vieles von dem, was man drüben Jahre mndurch über die Wirkung der Granaten von Kap Gris Nez verschwiegen hatte, wurde jetzt außge- vlaudert. Zwar hüllt sich der Feind auch weiterhin in Stillschweigen über die umfangreichen Schäden an militärischen Objekten, über die Verluste an wertvollem Schiffsraum und über die Beschädigung an Handelsschiffen, die mo­natelang in den Docks ausgebestert werden muß­ten. Seine Meldungen über die Zustände, die seit langem in den vom deutschen Batteriebeschutz be­troffenen Küstenstädten herrschten, lasten jedoch Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der Granaten zu.

Spreaxzrua-ten von drei Tonnen Höllenfeuerecke" nannten sie drüben das Küsten, gebiet zwischen Margäte und Dnngeneß, den Schuß­bereich der Gruppe deutscher Fernkampfücttericn, die dann und wann, wie aus heiterem Himmel, ihr schweren Brocken hinüberzuschickcn pflegten. Bier von diesen Batterien standen am Pas de Ca­lais auf engem Raum, alle vier nach großen deut­schen Männern benannt. Die BatterieLinde­mann", die den Namen des letzten Kommandanten des SchlachtschiffesBismarck" trug, bildete den Nordostpfeiler der Artilleriegruppe. Aus ihren drei 40,0 vm-Rohrcn verließen mit jeder Salve nahezu 3 Tonnen hochexplosiver Sprcnggranate» die Geschütze. Dank der möglichen Rohrerhöhung von 51 Grad konnten sie eine Entfernung von 56 Icm überwinden und mit dieser- Reichweite den am weitesten entfernte» Kriegs­hafen Rainsgate mühelos bestreichen. Es folg­ten äm Kap Gris Nez selbst die vier 28 am-Ge- schütze der BatterieGroßer Kurfürst", die nach deui Erbauer des Atlantikwalles benannte 33 e,m- BattericTodt" und schließlich weiter südlich die BatterieFriedrich August", die mit ihren 30,5 om-Kalibern den Westcmsgang der Kanalenqe be­strich.

Eindrucksvoll erscheint das Gesamtgewicht von 3 7 00 Tonnen S P r e n g g r a n a t e n die al­lein diese vier schwersten Batterien, neben denen noch eine Reihe mittleren Kalibers standen, aus britische Geleite und iüdenaliicks Festlandsziele im

Laufe der Zeit verschossen; denn hinter diesen Gra­naten saß außer ihrem Gewicht der außerordent­liche Druck, den derartig großkalibrige Geschütze ihren Geschossen geben, die mit einer Anfangsge­schwindigkeit von etwa 850-Metern in der Se­kunde das Rohr verlosten und noch nach einer Flugstrecke von 25 Kilometern Stahlpanze­rungen von20 omDickeglatt zu durch­schlagen vermögen.

Daß man jenseits des Kanals vor diesen riesigen Geschossen einen mächtigen Respekt hatte, leuchtet ohne weiteres ein. Dem entsprechen auch die Schilderungen der Bevölkerung von Dover, der am meisten mitgenommenen Hafenstadt, am Tage nach der Nachricht von der Einnahme der Batterie durch kanadische Truppen. Bisher hätten sie stän- dig in Kellern und Erdhöhlen gehaust.

lieber 2800 I-uktslsrme in Dover

In Dover wurden nach englischen Angaben über 2000 Einschläge gezählt, die nahezu sämt­liche Häuser der Stadt mehr oder weniger be­schädigten. Es gäbe nicht ein einziges öffentliches

Gebäude, das nicht Spuren der Granaten aus- weise. Besonders in den letzten Wochen brachte die Bevölkerung oft Tag und Nacht in unterirdischen Schuhräumen zu. Zn vier Jahren löste deutscher Fernkampsbeschuß allein in Dover 187mal die Alarmsirenen aus, und zwar zusätzlich zu den 2847 Luftalarmen. die in Dover bis heule gege­ben wurden. Als besonders unangenehm wird ge­schildert, daß die Salven urplötzlich einschlugen, denn anders wie bei Luftangriffen pflegt sich die Beschießung durch Geschütze nicht vorher anzukün­digen.

Wie in Dover so sah es in den übrigen Hafen­städten aus. Auch das Wetter gab keinen An­haltspunkt dafür, ob man mit einem Fernkampf- beschuß zu rechnen hatte oder nicht, denn unab - hängig von Sonne, Nebel und Regen gingen die Granaten auf der Insel nieder. Die Richtschützen der deutschen Batte­rien richteten ihre Geschütze nach einem Planziel- verfahren auf Grund von Schießuntcrlagen, die auf das genaueste festgelegt waren.

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Der schmähliche Verrat Mannerheims hatte die Auslieferung der finnischen Häsen an die Bolsche­wisten zur Folge. Damit ist der Sperriegel gelöst worden, der seit drei Jahren die Ostseeslotte der Sowjets in den Fin­nischen Meerbusen bann- te. Im Zuge der deut- scheu Absetzbewegungen fielen die dortigen Häfen, wie z. B. Reval, den Bol­schewisten in die Hand.

Nachdem daraufhin unsere Truppen auf der küsten­nahen Insel Dagö ihre Brückenköpfe geräumt haben, kam es nunmehr auch auf der Insel Oesel zu Nachhutgefechton. Diese Insel hatte mit den an­dern Inseln von Estland eine Zeitlnng die Flan­kensicherung zu erfüllen.

Die Insel Oesel ist rund 2600 Quadratkilometer groß und zählt etwa 65 000 Einwohner, meist Esten. Sie ist durch einen drei Kilometer langen Damm von der noch klei­neren Insel Moon ge­trennt. Die Küste ist steil und zerrissen. Me Ein­wohner bauen Getreide, Flachs, Hanf, treiben Pferdezucht und Fischfang. Hauptstadt ist Arens­burg; sie ist die einzige Stadt auf der Insel mit etwa 5000 Einwohnern und wurde inzwischen nach gründlicher Zerstörung aller kriegswichtigen Anlagen von unseren Truppen geräumt. Arens­burg hat übrigens als Seebad von altersher einen auten Klanä. Oesel war ursprünglich ein estnisches

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Raubnest. Die Insel hatte in der Folgezeit eine wechselvolle Geschichte. Sie wurde 1227 durch Bischof Albert von Riga erobert, 1559 dänisch, 1645 schwedisch und von 1721 bis 1917 russisch. Im ersten Weltkrieg wur­de die Insel am 12. Ok­tober 1917 durch eine kühne deutsche Unterneh­mung, an der Heer und Flotte mit rund 28 000 Mann beteiligt waren, überraschend genommen. Flottenteile erzwangen die Einfahrt in den Ri­gaischen Meerbusen. In kurzem Kampf wurde daraufhin Oesel am 16. Oktober endgültig er­obert. Im September 1939 wurde sie von den Sowjets als Flottenstütz­punktgepachtet". Nördlich Oesel liegt die etwas kleinere Insel Dagö; sie ist etwa 960 Quadratkilometer groß und zählt 17 000 Einwoh­ner. Auf zerrissener, von Untiefen und Eilanden umgebener Küste befindet sich der Leuchtturm Dagerort. Der südliche Teil der Insel, bemerkenswert durch seine zahlreichen Findlinge, ist kulturell stärker entwickelt. Die Be­wohner betreiben Ackerbau, Viehzucht, Fisch- und Robbenfang. Holzfällerei und Kalkbrennerei. Dagö war bis 1645 dänisch, bis 1721 schwedisch, bis 1920 russisch und ist seitdem estnisch gewesen. Im ersten Weltkrieg wurde diese Insel vom 17. bis 20. Ok­tober 1917 vom deutschen W. Reservekorps erobert.

Heitere ksnlsreustööe

Hiermit tun vir Icunä uMi ru vissen, äaü unsere tspkeren Truppen Icünktiz auck xezen sspsn ru keläe rieben vcräen!"

Hüll erledigt

Stockholm, 9. Oktober. Außenminister Hüll wird, wenn die Mitglieder der Regierung am 7. November nach den Präsidcntschaftswahlen tra- ditionsgemüß ihre Demisson einreichen, vermutlich für immer aus seinem Amt scheiden. Dies meldete kürzlichSvenÄa Dagbladets" Newyorker Kor­respondent. Er fügt hinzu, daß Hüll jetzt 73 Jahre alt ist.

Hüll hat sich niemals dnrch geistige Elastizität ausgezeichnet. Sein Hang zu doktrinären Aus­führungen und sei» eigensinniges Festhalten an ideologischen Richtlinien, die geistig nicht einmal klar durchdacht waren, haben bewirkt, daß fremde Diplomaten in schwierigen Fragen nur außer­ordentlich ungern mit ihm zusammen arbeiteten. Selbst Hulls langjähriger publizistischer Adlatus, der Washingtoner Korrespondent derNew Aork Times", Arthur Krocks, bekennt sich jetzt zu der Ileberzeugung, daß Hüll nach dem 7. November nicht mehr Lenker der Außenpolitik der USA. sein wird.

Zwischen Hnll und Roosevelt hat es mehrfach in der langen Zeit ihrer Zusammenarbeit Diffe­renzen gegeben. Gerade in letzter Zeit häuften sie sich. Es ist ausgefallen, daß Roosevelt, wie Krocks übrigens auch in derNew Dort Times" auS- führt, seinen Außenminister in wichtigen Fragen einfach übergangen hat. Er rief z. Ä. Finanz- minister Morgenthan nach Quebec, damit er dort mit ihm zusammen den Plan zur Vernich­tung des deutschen Volkes nach Kriegsende vor­tragen könnte. Als das monströse Schriftstück von , Churchill und Eden gutgeheißen war, gab es Roosevelt zur Weiterbearbejtung nicht etwa an Hüll, sondern an Leo Crowley, den Chef des Büros für Außenwirtschaft. Hnll wird sicherlich nichts dagegen haben, daß dieses schändliche Doku­ment nicht so eng mit seinem Namen verbunden worden ist, wie es seine offizielle Stellung erfor­dert haben würde. Aber die Tatsache bleibt be­stehen, daß Roosevelt über seinen Kopf hinweg gehandelt hat.

Deutscher Widerstand zerschlug feindliche Zeittafel"

rd. Berlin, 9. Oktober. Die amerikanische Be­richterstattung über die Front im Westen steht stark unter den: Eindruck der Härte des deut­schen Widerstandes, der auch für die Kämpfe der letzten 48 Stunden als herausstechendes Merkmal hervorgehoben wird. Nach .anderen offiziellen Sprechern der Feindmächte erklärte jetzt auch der USA.-Jnformationsmimster Elmer Daves, die Wucht des deutschen Widerstandes habe die anglo- amerikanische Zeittafel durcheinander gebracht. Der Rückschlag bei Aachen habe frühere Berech­nungen umgeworfen.Welche unberechenbare Faktoren können auf die nächste Entwicklung ein­wirken?" meint er also warnend.«

Die Engländer und Amerikaner, so schreibt Gazette de Lausanne", hätten im letzten Monat ihre gesamten Panzerkräfte gegen die deutsche Wehrmacht und damit alte ihre Karten auf den Tisch geworfen, für sie wäre es darum gegangen, den Sieg in einer möglichst kurzen Frist zu er­zwingen. Heute so fährt das Schweizer Blatt fort sei es klar, daß dieses Ziel bisher nicht erreicht worden sei. Die deutsche Wehrmacht habe im Abschnitt von Arnheim einenDefensiv-Sieg" davongetrayei», dessen Folgen während des ganze» Winters spürbar werden könnten.

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Von einem Schafbock zu Tode gestoßen. Einen unerwarteten tragischen Tod fand ein 65 Jahre alter Mann in Osterode im Harz. Er wurde von einem Schasbock angegriffen, zu Boden ge­worfen und so übel zugerichtet, daß er den inn^ ren Verletzungen, die er dabei erlitten hatte, nach kurzer Zeit erlag.

Erdbeben im Mittclmeer. In der Stadt Rivoli an der rigaischen Küste entstanden durch ein Erd­beben am Freitag starke Zerstörungen. Auch in Smyrna wurden zahlreiche Häuser beschädigt. Die Zahl der Opfer beträgt nach bisherigen Angaben SO Tote und viele Verletzte.

Beulenpest in Algier. Die Stadt Algier ist jetzt wegen Ausbruchs der Bculenpest hür den alliierten Militärverkehr gesperrt. Nua Flng' zeuge dürfen noch auf dem Flugplatz, dcvvor der Stadt liegt, landen, doch ist den Passagieren und dem Personal nicht gestattet, Algier zu bereten.

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Mittwoch. Reich-Programm: 7.30 bis 7.13 vhr: Zum Hören und Behalten: Sternschnuppen und Meteore. 8.30 bis 6 Uhr: Der Frauenspiegel. 11.30 bis 12 Uhr! Di- bunt« Wett. 13 bis 15.30 Uhr: Münchener Rundsnnt- archester. 13.30 bis 16 Uhr: Soiistenmusik von Hugo Wols, Haslinger und Schubert. IS bis 17 Uhr: Von Operette z» Operette. 17.13 bis 16 Uhr: Ein unterhaltsainer Melodien- strauß. 1» bi, 18.36 Uhr: Das Berliner Rundfunlorcheslec. 26.15 bis 21 Uhr: Bunte Stunde mit bekannten Schlagern

21 bis 22 Uhr: Unterhaltung»- und Tanz-Orchester. --- Deutschlandsender: 17.15 bi- 18.36 Uhr: Sinso- nische Musik von Mozart und Fibich. Lieder von Dvorak. Scherz, Notturni von Benda. 26.13 bi» 21 Uhr: Musik z» GoethesEgmvnt" von Ludwig van Beethoven, il b"

22 Uhr: Joseph Haydn, ein Bild leine» Lebens.