O
Auftrag für Dr. silier vou Halt
Berlin 18. September. Der Rcichsmimster des Innern. Rcichssührer ff Himmler, hat den Stell- Vertreter des Reichssportsührers, Arno Breit, mcyer, aus seinen eigenen Wunsch wieder zum Wehrdienst sreiqegeben und mit der Führung der Geschäfte des Rti'chssportsührers ehrenamtlich den Reichsamtsleiter für Leichtathletik, Dr. Ritter Karl von Halt beauftragt.
Schwere Kämpfe im Pazifik
Tokio. 18. September. Am Sonntagvormittag landeten feindliche Marinestreilkräfte auf der Jn- fel Angaur, südwestlich der Palau-Jnsel Pililiu. Die dort eingesetzten japanischen Truppen führen zur Zeit wuchtige Gegenangriffe dnrch. Unter dem Feuer schwerster Schiffsartillerie und den Bombardierungen zahlreicher Landflugzeuge, die von Stützpunkten auf Neu-Guinea starten, bringt der Feind, wie es in den Berichten heißt, ständig weitere Verstärkungen heran, um diese Vorposten auf dem Wege zu den Philippinischen Jnsel- archipel zu bezwingen. Besonders heftig sind die Kämpfe auf Pililiu. wo die Japaner die feindlichen Kräfte noch immer an der südlichen Spitze der Insel aufhalten und Tag und Nacht erfolgreiche Gegenstöße unternehmen. Mehr als ISO Tanks verlor dort der Gegner. 26 feindliche Flugzeuge wurden von den japanischen Verteidigern abgeschossen. Auch die Verluste der gegnerischen Seestreitkräfte sind erheblich. Sie belaufen sich bisher auf einen Kreuzer, einen Zerstörer, ein U-Boot, einen Minensucher und ein Schiff unbekannten Typs.
Zuwachs der Kommunisten in Schweden
Stockholm, 18. September. Das vorläufige Gesamtergebnis der Wahlen zur Zweiten Kammer des schwedischen Reichstags lautet, verglichen mit dem Wahlresultat vom Jahre 1940, wie folgt: Sozialdemokraten 11b Sitze (Verlust 19 Sitze), Rechtsparteien 89 Sitze (lÄrlust 3 Sitze), Bauern« bund 36 Sitz« (Gewinn 8 Sitze), Bolkspartei 25 Sitze (Gewinn 2 Sitze), Kommunisten 15 Sitze (Gewinn 12 Sitze). Alle übrigen Parteien haben keine Mandate erringen können.
Churchill wieder auf Reisen. Wie Reuter meldet hat Churchill Quebec mit dem Zug verlassen. Ueber sein Reiseziel sei nichts bekannt gegeben worden.
Das Ritterkreuz für U-Boot-Kommandanten. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Doenitz, das Ritterkreuz an Korvettenkapitän Heinrich Timm, Kommandant eines U-Bootes.
Engst« Freundschaft mit den Sowjets. Die sowjethörige bulgarische Regierung Georgieff hat «in Recherungsprogramm bekannt gegeben, in dem die engste Freundschaft mit der Sowjetunion an erster Stelle steht. Dabei wird eine enge Verbindung zu dem Sowjethäuptling Tito proklamiert.
Finnland ist uns lieb und teuer geworden
Oss Imvisoüe I-eften und Li^eolnm ivird vom deutseftert Loldateo AesestütLt
Berlin, 18. September. Das Oberkommando der deutschen Truppen in Nordfinnland gibt u. a. bekannt: Die Finnland von den Sowjets aufgezwungenen Waffenstillstandsbedingungen zwangen die deutschen Kräfte, das Land zu verlassen, das sie wie ihre eigene Heimat drei Jahre lang verteidigt haben. Den rückläufigen Bewegungen der deutschen Gebirgsarmee folgt der Bolschewist aus den Fersen. Finnische Dörfer und finnische Siedlungen kommen dadurch in die Zone des Kampfes. Das deutsche Oberkommando hat alles getan, um die finnische Bevölkerung vor dem Schrecken des Krieges zu bewahren, sowohl durch den kämpferischen Einsatz seiner Truppen wie auch jetzt durch tätige Mithilfe bei der Evakuierung der betroffenen Gebiete. Wo es nur irgend anging. wurden deutsche Lastwagenkolonnen zur Verfügung gestellt, um Hab und Gut der betroffenen Bevölkerung zu evakuieren. Das haben finnische Verbindungsoffiziere, die sich im Be- reich der deutschen Truppen befanden und diese selbstverständliche Hilfsbereitschaft gegenüber dem finnischen Volk mit eigenen Augen bezeugen konn- ten mit größter Anerkennung festgestellt.
Bei dieser Sachlage ist es bedauerlich, daß Nachrichten verbreitet werden, die von einem Niederbrennen ganzer finnischer Dörfer in jenen Räumen sprechen, in denen die deutschen Absetzbewegungen dnrchgeführt werden. Die Richtigstellung des deutschen Oberkommandos, die den finnischen amtlichen Stellen zur Kenntnis gebracht wurde, ist klar und eindeutig. Es ist vollkommen absurd, anzunehmen, daß deutsche Soldaten, die drer Jahre hindurch die finnische Heimaterde und das finnische Eigentum mit ihren Leibern deckten und einen hohen Blutzoll hierfür entrichteten, aus reiner Willkür das zerstören, wofür sie bisher kämpften. Finnland ist uns in den Jahren unseres Einsatzes hier oben an der äußersten Peri pherie Europas lieb und teuer geworden. Die Finnen wissen um uns und unsere Einstellung Finnland gegenüber, und sie sollen auch heute wissen, daß sich diese Einstellung des deutschen Soldaten dem finnischen Volk gegenüber nicht ge wandelt hat. Wo der deutsche Soldat heute noch auf finnischem Boden steht, da bleibt das finnische Leben und das finnische Eigentum geschützt und gesichert.
In Orrebee kam es zu Reibereien
OsturoldU mutet seinem Volle auest Ojpler im karitile 2 u
rck. Berlin, 18. September. „Das Ei, das hitz! im vergangenen Jahr ausgebrütet wurde, hat sich zu einem munteren Kücken entwickelt." So kennzeichnet Churchill seine Eindrücke von der Konferenz in Quebec hinsichtlich ihrer Ostasien- Ergebnisse. Was versteht er unter diesem „Kük- ken"? Man ist berechtigt, seinen Spott in Be- ziehung zu dem leisen Unterton einer schlecht verhehlten Sorge zu setzen, der in seinen Bemerkungen über die „Schwierigkeiten der englisch-amerikanischen Verständigung über den Einsatz der Streitkräfte in Ostasien" schwang.
Auf dieser Konferenz, so erklärte Churchill zunächst, sei es zu keinen Reibereien zwischen den Verhandelnden gekommen. Schnell fedoch korrigierte er sich und meinte, es sei doch zu solchen gekommen, da die Briten befürchtet hätten, die Vereinigten Staaten könnten den Versuch machen, zu viel von den Kämpfen im Pazifik für sich zu reservieren. „Sie können nicht all die guten Dinge für_sich reservieren, sondern müssen sie mit uns teilen. Wir werden mit unseren Streitkrästen im Verhältnis zu unserer National- stärke daher sein."
Solche Bemerkungen sind aufschlußreich genug. Sie beweisen erstens, daß es den Engländern und Amerikanern bei dem Kampf gegen Japan darum geht, sich etwas zu holen, das heißt doch aber, den Imperialismus der bekannten Prägung weiter zu betreiben, wie er von England und Amerika
seit Jahrzehnten in Ostasien betrieben wurde. Alle Redensarten über die „böse und barbarische japanische Nation" sind also nur der Vorwand eines schrankenlosen Eroberungskrieges. Da mit den „guten Dingen" nicht die alten kolonialen Gebiete gemeint sein werden, scheint man sich in Quebec geeint zu haben, alles Gebiet, das den Engländern und Amerikanern in die Hände fällt, nach einem bestimmten Schlüssel zu verteilen, wobei die Berücksichtigung Englands ebenfalls „im Verhältnis zur National-Stärke" und im Verhältnis zur umstrittenen Beteiligung am Ost- asienkrieg ausfallen wird. Auf jeden Fall bringt Churchill dem englischen Volk die Nachricht mit, daß ihm auch in Ostasien noch blutige Opfer bevorstehen.
„Deutschlands Kampfgeist unverändert stark" Tokio, 18. September. „Heute, da der Kampf um Deutschlands Grenzen tobt, ist der Kampfgeist unseres Verbündeten in Europa unverändert stark geblieben", schreibt „Mainitschi Schimbun". Auch das japanische Volk müsse sich klar darüber sein, daß der Krieg gleichfalls täglich seinen Grenzen näher rücke, aber das könne es nur in seinem Entschluß bestärken, mit höchstem Einsatz zu kämpfen. Beispielhaft, so schließt die japanische Zeitung, sei der Geist der deutschen und japanischen Trup- Pen, die weiter kämpften, in der festen Neber- zeugung, daß ihnen der Endsieg sicher ist.
kin Dsulseksn im Kamps gegen «isn Osl-Vrus*
Oel ans Xosts« — 8i«A deutscher Vorsesiertat — Das latent vor» Vriedriol» Darwins alarmiert die Vs^elt
rä. Berlin, 18. September. 1918 führt Deutschland für Auto und Flugzeuge 240000 Tonnen Benzin ein. Im gleichen Jahr meldet Dr. Fried- rich Berg ins am 9. August des erste seiner Patente an: Verfahren zur Herstellung von flüssigen oder löslichen organischen Verbindungen aus Steinkohle und dergleichen". Das Patent des Dr. Bergius ist eine Sensation und alarmiert die Konzerne der Welt.
Bon der Erfindung bis zur großtechnischen Herstellung ist noch ein weiter Weg, aber das für die wirtschaftliche Freiheit Deutschlands so wichtige Problem ist grundsätzlich gelöst. Große -- Versuchsanlagen werden geschaffen, die technischen Verfahren vervollkommnet und anderthalb Jahr- zehnte später liefert eine Riesenanlage bereits 250 000 Tonnen Benzin. Die Bedeutung war klar: Deutschland war aus dem Wege, feinen Bedarf selbst zu decken. Niemand erkannte das besser, als die Konzerne der „Weltmacht Oel", die nun den Kampf gegen den „Deutschen Treibstoff" eröffneten.
17asdkür>8»8 von cker Llnkulir
Als BergiuS 1924 die ersten größeren technischen Versuche unternahm, betrug der Weltmarktpreis für ein Liter Benzin 18 Pfennige. Bei diesem Preis war das chemisch« Produkt konkurrenzfähig. 1930 liefert di« Großcnlage 250 000 Tonnen — 1931 ließen die Spekulanten des Standard Oel Trust den Preis auf 3,6 Pfennig hcrab- stürzen. Damit war die Wirtschaftlichkeit des chemischen Benzins untergraben. Die Produktion hatte keinen Sinn, wenn man damit auf dem Weltmarkt auftreten wollte. Trotzdem wurde die erste Riesenanlage, die in der Welt Treibstoff aus Kohle machte, ausgebaut und in Betrieb genommen. Heber die Spekulation des HSndlergeistes siegt deutsche Forschertat und der Wille Sur wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Der Mann, dem Deutschland diese Forschertat verdankt, ist Friedrich Bergius. Sein« erste große Entdeckung macht ihn weltberühmt — er erhält die Liebig-Medaille des Vereins deutscher Chemiker, England ehrt ihn durch die Verleihung der Mel- chett-Medaille, 1931 erhält er zusammen mit Carl Bosch den Nobelpreis.
Stucleat «1er dlatur
Friedrich Bergius ist im wahrsten Sinne des Worte? rin Student der Natur. Sie ist seine groß« Lehrmeistern: — er will sie nahahmen, will künstlich Kohle machen und in Tagen erreichen, wozu die Natur Jahrmillionen brauchte. Nach mühevollen Versuchen gelingt eS ihm und dabei macht er die epochemachende Feststellung, daß Kohle und Wasserstoff bei hohem Druck und hoher Temperatur eine Verbindung miteinander ein- gehen. Der entscheidende Weg ist beschritten. Ihm gnügt es nicht, die Erkenntnisse im Laboratorium gefunden zu haben, er übernimmt auch die Der- wirkljchung in der großindustriellen Herstel- lung.
Friedrich Bergius entstammt einem alten pom- merschen Geschlecht von Landwirten, Gelehrten, Beamten, Kaufleuten und Offizieren. Sein Vater übernahm in Goldschmieden bei Breslau eine chemische Fabrik, wo am 11. Oktober 1894 Friedrich geboren wurde. Sein Beruf ist ihm vorgezeichnet — er wird Chemiker wie sein Vater. In der väterlichen Fabrik, die als erste chemische reine Tonerde zur Herstellung von Aluminium erzeugte, lernte er jene chemische Arbeitsmethode kennen,
mit denen große Materialmengen bewältigt wer- den, und gewann erste Einblicke in Laboratorium, Werkstätten und wirtschaftliche Möglichkeiten. Nach praktischer Arbeit in der Hüttenindustrie des Ruhrgebiets studiert er Chemie in Breslau, Leipzig und Karlsruhe und promoviert 1907 in Leipzig. Anschließend arbeitet er in chemischen Instituten und beschäftigt sich hauptsächlich mit Fragen des chemischen Gleichgewichts bei Gasreaktwnen.
In Hannover gründet er ein Privatlabo- ra'torium für Hochdruckverfahren und wird Dozent an der Technischen Hochschule. Zwei Problem« stehen im Vordergrund seiner Untersuchun- gen: die chemische Erforschung der Kohlensubstanz und die Einwirkung hohen Druckes auf chemische Reaktionen.
Vor» cksr Retorte rur k'abrilrstion
1913 gelingt das entscheidende Experiment. Ein Gemisch von pulverisierter Steinkohl« und dickem Oel wird bei hoher Temperatur und Anwesenheit von Wasserstoff unter Druck von 100 Atmosphären gesetzt. Das Ergebnis waren Kohlenwasserstoffe von benzinähnlichem Charakter. Der entscheidende Schritt ist getan. Weitere Experiment« ergeben, daß neben Steinkohle auch Braunkohle. Torf. Holz und ähnliche Stoffe als Ausgangsmaterial dienen können. Und nun beginnt mit zäher Verbissenheit der mühsame Weg vom Laboratoriumsoersuch bis Mr großtechnischen Fabrikation. Anderthalb Jahrzehnte hat es gedauert, bis Schritt für Schritt dieses Ziel erreicht war. Was dem Privatmann Bergius nur mühsam sich erschloß, das gelang in großzügigen Versuchsanlagen dem Riesenkonzern der JG-Farben AG., an die Ber
gius seine Patente später verkaufte, wo er In Carl Bosch einen kongenialen Wegbereiter und Förderer fand. Die Tat ist getan, der Weg gewiesen, Deutschlands Unabhängigkeit gesichert, und schon wendet der große Forscher sich neuen Pro- blemen zu.
14 » drnng aus Hol?
Noch während der Arbeiten an der Kohleverflüssigung beschäftigte sich Bergius mit dem Holz- Hydrolyseverfahren, mit dem er eine nahezu restlose Verwertung des Holzes erreichte. 20 Millionen Tonnen Abfallholz werden alljährlich verbrannt. Bergius kann mit dem von ihm gefundenen Verfahren 60 v. H. davon in Kohlehydrate, also in hochwertiges Viehfutter, verwandeln. Das Holz wird zunächst in rohen Holzzucker verwandelt, der als wertvollstes Schweinefutter Verwendung findet. Aus diesem rohen Holzzucker lassen sich durch Gärungsprozesse weiterhin Spiritus, Milchsäure, Glyzerine und Futterhefe gewinnen. Durch weitere Verarbeitung des rohen Holzzuckers fallen als Nebenprodukte außerdem noch Harze, Gerbstoffe, Essigsäure und Lignin an. Durch Raffinationsprozesse wird auch der sogenannte Traubenzucker gewonnen. Der Rohstoff Holz liefert wertvolle Nahrung. Er ersetzt Gerste. Mais und H r. Untersuchungen ergeben, daß 1 Kilogramm Brennholz die Nährwerte von 1 Kilogramm Hafer ergibt.
Geniale Begabung und fanatischer Wille find in seltenem Maße in diesem Manne, der am 11. Ok- tober sein 60. Lebensjahr vollendet, vereint. Dalik» bar anerkennt das deutsche Volk und die deutsche Wissenschaft die umwälzenden Forschungen.
^ckolpk däeuer
Königsberg, sin vsliwsrlc ösvsscksr unö ovrvpöiscbsr Kultur
Als der Ansturm der Bolschewisten gegen die ostpreußische Grenze am 11. August bei Wilko- wischken zum Helten gebracht wurde, zeigte sich zum ersten Male die große Bedeutung des Werkes, das die ostpreußische Bevöl- kerung in jenen kritischen Tagen geschaffen hatte. An der Spitze der Hunderttausend« von Mön- nern und Frauen, die noch nicht zur Verteidigung des Vaterlandes als Soldaten unter den Waffen standen, waren die Einwvh- nsb von Königsberg als erste dem Rufe ihres Gauleiters Koch gefolgt. Königsberg erfüllt wieder wie in den voraufgegangenen Jahrhunderten, wenn fremde Heerscharen Deutschlands Gaue bedrohten, als östlichst gelegene deutsche Vorhutstellung in vorbildlicher Weise seine Pflicht.
Wie ein Türmer des Reiches steht es im deutschen Grenz- lan.de und hält hier getreu dem Vermächtnis seiner Gründer, des Deutschen Ritterordens, seit Mitte des dreizehnten Jahrhunderts Wacht gegen Osten. Und zwar nicht nur im Kampf der Was. fen, sondern auch im Kampf des Geistes wußte und weiß es sich als Sitz einer berühmten Universität zu behaupten. So ist Königsberg auch in diesem Kriege wieder Fackelträgerin des deutschen Geisteslebens und zugleich als Hüterin europäischer
Kultur ein Bollwerk gegen Asien. Dies« Bedeutung kam bei der Feier des 400jährigen Bestehens der Albertus-llniverfität Mitte Juli dieses Jahres zur Geltung. Ihre Geschichte verkörpert zugleich exne Geschichte deutschen Geistes und ostpreußischen Landes von der Zeit ihres Gründers Herzog Al- brecht von Preußen bis zum heutigen Tag«.
Um die Burg Königsberg, die die Ordensritter 1255 am Eingang zum fruchtbaren Samland, am User des Pregels. gründeten, schmiegten sich bald in ihren mächtigen Schutz auf sieben Hügeln drei Städte: Die Altstadt, 1256 gegründet, die Neustadt Löbenicht, um 1300 entstanden, und der Kneiphof auf der Pregel- insel, um 1327 erbaut. 1724 wurde dieser Siedlungskern dann zu der einen Stadt Königsberg vereinigt. Ihre Wahrzeichen find die gewaltige Ordensburg, der Dom als die Krönungskirche preußischer Könige und die sie umgebenden mittelalterlichen Giebelhäuser, heute »uni großen Teil durch die Terrorangriffe beschädigt oder gar verwüstet. Ein unersetzliches Kulturgut Europas. Schon früh wurde Königsberg ein wichtiger Handelsplatz für den Verkehr nach dem Baltikum, eine Stellung, die es bis zum heutigen Tage behauptet hat.
Junger USA.-Leutnant als Unterhändler
rd Im Westen, im September. Während des . Kampfes, um die Seefestung St. Nazaire an der Loire-Mündung, wo die tapfere deutsche Be- satzung wie ihre Karneraden in Brest und Lorient den Feindangriffen standhält, um wertvolle Bet- zögerungsaufgaben zu erfüllen, versuchten die Nordamerikaner die Festung durch eine Ueber- gabeforderung zu Fall zu bringen. Ein junger Leutnant der USA.-Army erschien in einem weiß- beflaggten Wagen vor dem Vorfeld der Festung Als «r zurückkehrte, blickte er starr durch die Scheiben. Sein Gesicht schien stark verstört so schildert der Kriegsberichter A F Tesche» macher den Vorgang, verstört, nicht'etwa äugst, ich. denn er wußte sich mit seiner weißen Fahne icher bei den Deutschen. Aber es konnte Scham ein und Nachdenklichkeit, di« sich in seinem Ge- icht spiegelten. Mit gesenktem Kops hatte er vor der überlegenen höflichen Art des deutschen Ossi, ziers kapituliert. Man hatte ihn wohlwol- lend angehört, angehört wie einen verirrten und wiedergekommenen Sohn, der nicht die richtigen Worte findet. Jedenfalls, seine ganz selbstsichere Haltung, di« sich seit dem Durchbruch bei Avran- ches übersteigert hatte, war dahin. Er war in der schönen, alten bretonischen Stube des Obersten über und über rot geworden und hatte schließ, lich nur stammeln können: „Entschuldigen Sie ich habe mir so etwas denken können Aber ver^ stehen Sie. Herr Oberst, ich bin Soldat und habe einen Befehl auszuführen!" Er schien sich mit diesem letzten Satz aus der Affäre ziehen zu wollen und glaubte wohl, daß «r damit den besten Ein- druck auf den Kommandeur der deutschen Kamps- gruppe im Vorfeld machen würde.
Vier neue Ritterkreuzträger
Führerhauptquartier, 18. Sept. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Ernst Knebel, Kommandeur eines Feldersatzregiments, geboren am 2. 6. 1892 als Sohn des Rechtsanwalts K.; Major Joachim Heidschmidt, Führer eines pommersch-meck- lenburgischen Grenadier-Regiments, geboren am 19. 1. 1910 in Wittenhof bei Prenzlau als Sohn des Gutsverwalters H.; Oberleutnant Günther Braake, stellvertretender Bataillons, führer in einem rheinisch-westfälischen Regiment, geboren am 10. 4. 1921 in Bisselhoevede als Sohn des Uhrmachermeisters Fritz B.: Oberfeld, webe! Ewald Tost, Zugführer in einem Pom- mersch-mecklenburgischen Grenadier-Regiment, ge- boren am 6. 3. 1913 in Niedermohrau bei Freudental (Sudetenland) als Sohn des Landwirts Tost. Er ist von Zivilberuf Drogist.
Flugzeugführer starb den Heldentod
Berlin, 18. September. Den Heldentod starb Leutnant und Flugzeugführer Otto Leu Perl, ein mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichneter bewährter Kampfflieger. Mainfranke, am 6. 2. 1913 in Hoestheim geboren. Sohn eines Landwirts. Schreinerlehrling, mit siebzehn Jahren Mitglied der NSDAP., dann Angehöriger der Geheimen Staatspolizei — das war das Leben und der Weg des Kampffliegers Otto Leupert bis zum Eintritt in die Luftwaffe im Herbst 1935.
Englisch-amerikanische Arbeiter über Italien.
Eine englisch-amerikanische Arbeiter-Abordnung, die in Italien ein Gebiet von über 1000 Meilen bereist hat, veröffentlicht in einer gemeinsamen Er- klärung an die Presse ihre Eindrücke über die Zustände in Italien unter der englisch-amerikanischen Besatzung. Darin heißt es, daß die Verhältnisse im Lande einfach unbeschreiblich seien. -
IVviLvS »S8 »tlvr HVvLI
Die tödliche Patrone im Müllhausen. Ein eigenartiger Unfall ereignete sich auf einem Müllabladeplatz in Lauenburg. In dem von unbekannter Hand entzündeten Müllhausen gab es Plötzlich einen Knall, und ein in der Nähe spielender Knabe brach tot zusammen. Eine im Müll liegende Platzpatrone war explodiert, wo- bei das Geschoß dem Jungen in die Brust drang und ihn tödlich verletzte.
Reiche Beerenernte im Südwesten. Auf den Hochflächen der Vogesen wie des Schwarzwalds reifen in diesen Tagen Unmengen von Heidelbeeren und Himbeeren. Auch an Brombeeren steht eine überreiche Ernte bevor. An allen Rainen, Waldrändern und Hecken reifen die Wildfrüchte und sind ohne Marken und Bezugscheine wertvolle Zukost beim Brotaufstrich und Hausmittel für die Apotheke.
Unberechtigt Trinkgeld gefordert — ein Monat Gefängnis. In Wolfenbüttel bei Braunschweig wünschte ein Gast vor 6 Uhr morgens geweckt zu werden. Der Hausdiener verlangte hiefür eine Sondervergütung, obwohl er zur Abgeltung von Sonderleistungen jeweils 5 Prozent der Zimmermiete vergütet bekam. Der Hausdiener verstieß damit siegen die Preisstopp- Verordnung. Da er in einem ähnlichen Fall schon verwarnt worden war. wurde er diesmal zu einem Monat Gefängnis und 300 RM. Geldstrafe verurteilt.
Im Spiel den Freund erschossen. In Elbo- gen (Sudetenland) vergnüsiten sich zwei 16jäh- rige Burschen damit, mit einer von den Eltern in einem Schub aufbewahrten Pistole zu spielen und sie zu laden. Als der eine der Jungen dabei auf den Abzughahn drückte, ging ein Schuß los, der den anderen Jungen in den Bauch traf. Trotz sofortiger Operation war er nicht mehr zu retten.
irundkmileprozxnanii»
Mittwoch. Retch»programm: 7.S0 bi» 7.41 Uhr: Sine erdkundliche Betrachtung zum Hören und Behalten, s.ro bi» s Uhr: Der Frauenspiegel. 11.S0 bi» iS Uhr:
Die bunt» Welt. 12.SS bi, 12.4k Uhr: Bericht zur Lage. 12.4« bi» 14 Uhr: Konzert de- Nied-rsachl-norch-sters. i« bi» 1S.S0 Uhr: Kleine» Konzert de» «önigsberger Rund- sunkorchester». 1S.SS bi» IS Uhr: Sallstenmusik von Robert Fuchs. Schumann und Josef Haas. 16 bis 17 Uhr: Don Operette zu Operette. 17.1» b>» 18.S0 Uhr: Filmmusik von «olsgang Zeller. 18.S0 bi, IS Uhr: »er Aeltsplegel. 1S.1S bl» 1S.S0 Uhr: Frontberichte. 2V.1S di» 21 Uhr: ..Mit Mus» geht alle, besser." 21 bi, 22 Uhr: Die bunte Stunde. — Deuttchlandsender: 17.1« bi» 1S.S0 Uhr: Schon« Musik zum spSIen Nachmittag. 20.1« bi» 21 Uhr: Melst-i' werke deutscher Kammermusik. 21 bi« 22 Uhr: „Der rlpl«> dleb", Singspiel von Joses Haydn.