LSuberungsaktioncn i« Rordosttroaticn
Berlin 12. September. Nach zweiwöchige» Kämpfen'gingen in den vergangenen Tagen Säu- berungSaktionen von Kosaken und kroatischen Ber- bänden gegen kommunistische Banden in Nordostkroatien zu Ende. Im Verlaufe der Unternehmun- gen die sich über das waldreiche Gebiet des Cccuk- Gebirges der Moslaviner Berge und die Höhen der Bilagora erstreckten, büßten die Banditen rund 800 Tote ein Besonders hoch war auch die Zahl ihrer Verwundeten. Der Bandenstützpunkt Easma westlich der Moslaviner Berge wurde er- obert. An allen Stellen gab es beträchtliche Beute. Die eigenen Verluste wären gering.
Der Scharfschütze im Vordergrund
Berlin. 12. September. Ein Einzelkämpser von besonderem Format ist der Scharfschütze. Mit seiner todbringenden Waffe trifft er den Gegner unfehlbar. und er ist es. der dem Feind schwere, ja häufig entscheidende Verluste zufügt, wenn es gilt, einen feindlichen Vorstoß abzuwehren oder einen eigenen Angriff znm Ziel zu bringen. Infanterist zu werden, ist heute der Wunsch vieler Jungen. Sie alle wollen aber als Grenadiere Scharfschützen werden und damit zu jenen Einzelkämpfern gehören, von denen der Feind in zunehmendem Maße mit Schrecken, aber auch mit Achtung spricht. Die Ausbildung der Scharfschützen erfolgt in besonderen Verbänden und Lehrgängen nach neuzeitlichen Gesichtspunkten.
Das Oberkommando des Heeres veranstaltete in diesen Tagen in einem Ort des Wehrkreises 4 erstmalig die Kriegsmeisterschaft des Ersatzheeres im Schießen mit Gewehr. Aus dem Schießen mit d«m Zielfernrohrgewehr ging die Mannschaft des Wehrkreises XVIII als Sieger vor den Wehrkreisen Xi II, I und XVII' hervor. Bester Einzelschütze wa der Feldwebel Dannhäuser vom Wehrkreis III. Im Schießen mit offener Visierung holte sich die Mannschaft des Wehrkeises VII vor den Wehrkreisen XI, III, XVII, IV den Sieg, während der Einzelsicg an Oberleutnant Knüpfer vom Wehrkreis X fiel. Gesamtfieger aus beiden Waffenarien und damit Gewinner des Ehrenpreises des Oberkommandos des Heeres wurde oer Wehr- Heis VII.
in liürnv
Gens. Eine gewisse Unruhe macht sich, Berichten aus Neuyork zufolge, wieder unter der amerikanischen Arbeiterschaft bemerkbar. Man erwartet In der nächsten Zeit neue Streiks.
Mailand. Die Bonomi-Regierung hat für den 15. September eine Volkszählung im feindbesetzten Italien angekündigt. Die Maßnahme wird damit gegründet, daß sämtliche statistische Unterlagen durch die jüngsten Ereignisse verloren gegangen feien.
Gedämpfte Stimmen im Feindlager
OoirckaQr „IVIr dcämpker» oickt zegea äss Deutschland von 1918"
Bern, IS. September. In einem Leitartikel zur Kriegslage schreibt das „Berner Tagblatt", Deutschland harre trotz der Rückschläge mit eiser» ner Zähigkeit aus. Kürzlich ans dem Reich zurück- gekehrte Reisende erklärten übereinstimmend, daß Deutschland die letzte Karte in seinem Kampf um Sein oder Nichtsein noch nicht ausgcspielt habe. Hohe militärische Stellen äußerten sich außerordentlich positiv.
Die Stimmen aus dem Feindlager find in den letzten Tagen wesentlich kleinlauter geworden. So meinen die Londoner .Limes", wenn die Engländer und Amerikaner jetzt ein langsameres Tempo einschlügen, so sei da» „nicht verwunderlich", denn zahlreiche große deutsche Truppenteile seien „recht stark". Dazu kämen die deutschen Garnisonen in Lorient, Brest, Le Havre
usw., deren hartnäckige Verteidigung da» Ziel verfolge, der englisch-amerikanischen Schiffahrt diese wertvollen Häfen vorzuenthalten. Im Süden habe sich rin ähnliches Bild ergeben. Nach dem Marsch durch das Rhonetal stoße man jetzt auf steigenden Widerstand in der Nähe von Bel- fort. Leider sei der Hafen von Toulon von den Deutschen völlig zerstört worden. Außerdem sei es den Deutschen gelungen, die Verbindungen zwischen den aus Lyon kommenden Truppen mit ihren Armeen an der Mosel herzustellen. Der britische Rundfunkkommentator Me. Geachy stellte mit verständlichem Bedauern fest: „Wir kämpfen nicht gegen das Deutschland von 1918, sondern gegen eene entschlossene Nation, die gründlicher diszipliniert und besser mit Nahrungsmitteln und Kriegsmaterialien beliefert ist."
Führerhauptquartier, 12. September. Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Westen scheiterten feindliche Angriffe bet Brügge, Gent und nördlich Antwerpen. Ein feindlicher Brückenkopf über den Albert-Ka- nal nordwestlich Hasselt wurde zerschlagen. Schwacher Feind hält sich noch auf dem Nordufer. Nörd- sich Hasselt konnte der Gegner mit starken Infanterie- und Panzerkräften in Richtung Eindhoven Vordringen. Gegenangriffe sind angesetzt. Besonders heftig waren tue Kämpfe östlich und südöstlich Lüttich und im Raum von Metz, wo unsere Truppen den vordringenden Angriffs- gruppcn des Feindes erbitterten Widerstand leisteten. Südlich Nancy wurden bei einem erfolgreichen Angriff mehrere hundert Gefangene eingebracht. Starker feindlicher Druck von Süden gegen Vesoul hält an.
In den beiden letzten Tagen wurden an der Westfront über 100 feindliche Panzer abgeschossen.
Die Besatzungen von Dünkirchen und Le Havre behaupteten sich gegen starke feindliche Angriffe. Westlich Brest hält sich bei Le Con- quet noch eine eigene Kräftegruppe unter Führung des Oberstleutnants Für s t in vorbildlicher Standhaftigkeit. Die Festung selbst liegt unter schwerem feindlichem Feuer. Die Besatzung von Lorient vernichtete bei erfolgreichen Ausfällen feindliche Munitions- und Versorgungslager.
In der seit zwei Wochen fortdauernden großen Abwehrschlacht an der adriatischen Küste haben unsere Truppen dem an Menschen und Material weit überlegenen Feind bei seinen vergeblichen Durchbrnchsversuchen immer wieder
schwerste Verluste beigebracht. Unter dem Eindruck dieser großen Ausfälle führte der-Gegner dort am vergangenen Tag nunmehr schwächere örtliche Vorstöße, die abgewiesen wurden.
Im rückwärtigen italienischen Frontgebiet wurden zahlreiche Bandenlager zerstört, über 750 Banditen im Kampf niedergemacht und gegen 500 Gefangene eingebracht.
Im Süden Siebenbürgens und in den Ostkarpaten wurden feindliche Angriffe durch sofortige Gegenstöße unserer Truppen obgewiesen oder aufgefangen.
Bei Sanok und Krosno hält der schwere Abwehrkampf an. Der angestrebte Durchbruch blieb dem Feind versagt.
Oestlich Warschau und nordöstlich Ostro- lenka leisteten unsere Divisionen gegenüber erneuten heftigen Angriffen der Bolschewisten zähen Widerstand und vereitelten auch hier die sowjetischen Durchbruchsabsichten. Von der übrigen Ostfront werden keine größeren Kampfhandlungen gemeldet.
Durch die Tagesangrisfe anglo-amerikanischer Fliegerverbände gegen West- und mitteldeutsches Gebiet wurden besonders die Städte Hannover Magdeburg und Eisenach betroffen. In der Nacht war Darmstadt das Ziel eines britischen Terrorangriffs. Einzelne feindliche Flugzeuge warfen wieder Bomben auf Berlin.. Im Verlauf erbitterter Luftkämpfe, sowie durch Flakabwehr verlor der Feind nach bisher vorliegenden Meldungen 133 Flugzeuge, darunter 104 viermotorige Bomber.
133 Terrorflugzeuge vernichtet
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Oöteborg kört das LekerMtnis ru Deutschland — „Lndlick vieder inilkeUsn" — Schwedische Stimmen: „deder ein Vorbild"
Von Hane Vendt, rur 2eit Qötedorz
AIS langsam der Zug mit den deutschen Zivilinternierten aus England in das Dunkel hinausrollte, weg vom Göteborger Kai. mit dem weißen klusteuschschifs „Drottningholm" als Hintergrund, einem fernen nächtlichen Deutschland entgegen, als die schwedische Militärmusik ..Deutschland. Deutschland über alles!" einsetzte und Hunderte deutscher Frauen aus England einstimmten, sich aus ihren Abteilfenstcrn beugten und winkten, das war vielleicht der erschütterndste Augenblick an diesen beiden Tagen. Wägen um Wagen rollte vorbei, ein Abteil hatte am Fenster eine Kerze, da saßen Kinder und fuhren zum ersten Male in ihrem Leben nach Deutschland.
Und noch ein anderer, tief bewegender Augen- blick, als Freitag abend ein paar Stunden später der groß« Transporter ..Arundel Castle" in den Hasen glitt und Hunderte deutscher Solde- ten. Afrikakämpser zumeist. Kops an Kops vop allen Ausbauten des Schisses die Arme zum Deutschen Gruß erhoben. Die Schweden lauschten verwundert auf die Zuruse, die zwischen dem eng- lischen Schiff mit seinen deutschen Soldaten ckli Bord und den an Land wartenden Deutschen aus- aetauscht wurden. Sie waren vieles gewöhnt in diesen Tagen, da sich aus demselben neutralen Boden Engländer und Kanadier. Inder und Neger, Franzosen und Amerikaner aus deutschen Gefangenenlagern und Deutsche aus englisch-amerikanischen trafen. Daß di« deutschen Soldaten, die aus aller Welt nun in die Heimat zurückkehrten. in strammer Haltung wie ein Mann den Deut- scheu Gruß entboten und "ohne sichtbares Kom- rnando aus die Willkommensansprache des Grafen Bernadotte mit dem Sprechchor antworteten: ..Wir danken dem schwedischen Roten Kreuz!", wurde ebenfalls hingenommen als Kundgebung selbstver- ktändljcher deutscher Manneszucht. Daß Deutsche in solch feierlicher Stunde, wenn ihre Herzen zur Dankbarkeit gestimmt.sind, des Führers denken und daß di« Rufe: ..Adolf Hitler — Sieg Heil!" den gleichen Widerhall fanden wie ehedem, das batten die neutralen Zeugen dieser Szene offenbar nicht erwartet.
Die Engländek haben allerlei Manöver ver- anstaltct. um den moralischen Eindruck dieser Rückreise abzuschwächen und die Tatsache des er- zwungenen Verbleibens der meisten anderen zu verdunkeln.
Im Rahmen des durch die schweizerische Bundesregierung als Schutzmacht vorbereiteten Aus- tansches träfen insgesamt 1900 deutsche Kriegs- gefangene aus England, aus Afrika, sowie 600 Zivilinternierte aus England in dem schwedischen Westhafen ein. Ihr Gepäck ist schmal und sehr zusammengewürfelt. Aber ihren Mut und ihren Glauben haben sie behalten und außerdem ihren Humor.
Der Aelteste an Bord der ..Arundel Castle" >var ein OOjähriger Freiburger, den man leider nicht selber traf, von dem aber schwedische Zeitungen. sichtlich beeindruckt, berichten, er habe sich freiwillig gemeldet, nachdem seine beiden Söhne gefallen waren, und sej als Flakfeldwebel bei der Flicgerbeobachtung in der Normandie gefangen- benommen.
Während man von Bett zu Bett geht, ist man andere Mal erichüllert von der Selbst« Beherrschung uitd dem Gleichmut dieser MännerI ...Was >ckj zu Hause mache, ist ganz gleich", sagt nne Schwester an Bord des englischen Transporters. während noch englische Soldaten und ,-^Ea>räger und Angehörige des englischen weibliche» Marinekorps um uns Herumstehen, reser
viert und beobachtend. ..Vielleicht gibt es jetzt zu viele Schwestern in Deutschland, dann gehe ich eben in die nächste Munitionsfabrik." — ..Ir- Hendwo mithelfen, endlich I". sagt eine junge Wienerin, die nach sieben Jahren in England dieses Land gründiichst deSillustoniert und verbittert verläßt — sie wurde trotz einer englisch verheirateten Mutter 1942 interniert, weil sie nicht selber Engländerin werden wollte. ..Ich will auch mein Stück Privatrevanche haben für alle?, was die mir angetan haben, und außerdem bin ich Optimistin. Gegen die werden wir es schon schaffen!"
Die Begrüßung der ausgetauschten Gefangenen erfolgte in der würdigsten Form. Zweifellos in hohem Maße «in besonderes Verdienst des Präfi- deuten des schwedischen Roten Kreuzes. Gras Bernädotte. der zusammen mit dem Ehren- Präsidenten. Prinz Carl, und dem Thron- folgerpaar an dem Empfang teilnahm. Im Namen des Deutschen Reiches begrüßte dje Deutschen der Gesandte Dr. Thomsen > als Vertreter des Leiters der AO. Oberbercichsleiter Hellermann, der Landesgruppenleiter Schweden Dr. Goß« mann. Am Kai stand, als die Schiffe einliefen, eine Gruppe der Frauenschaft und ändere Mit- lieber der reichsdeutschen Kolonie in Schweden, ie den Heimkehrern einen möglichst herzlichen Empfang bereiten wollten.
Aus allen Gauen und Berufen sind sie gekommen. Manche kehren in schwer bombardierte Gebiete zurück, manche können, schwer kriegsversehrt, ihren alten Berus nicht wieder aufnehmen. Tiefer Ernst liegt über den Schiffsräumen mit den weißen Betten. Aber kein Kleinmut, keine Apathie. Sie alle, genau wie die Zivilinternierten aus England, freuen sich über die Liebesgaben und Zeitungen, die ihnen dje Auslands-Organisation
der Partei und dar schwedische Rote Kreuz spendeten.
Erst nach Mitternacht war die Ausladung der Schwerverletzten beendet. Langsam und vorsichtig rollten die Züge in die Nacht, von. schwedischen Krankenträgern und Schwestern betreut, die hier zusammenwirkten mit dem deutschen Sanitätspersonal. ..Für jeden Verwundeten eine eigene Schwester, das ist wirklich ideal", sagte lächelnd ein an zwei Krücken humpelnder deutscher Stabsarzt in der Uniform des Afrikakorps. „Tack so mycket". riefen in rasch gelerntem Schwedisch die Zivilinternierten beim Verlaßen Göteborgs. „Das war wirklich neutral heute", sagte eine deutsche Frau aus Schweden.
Was aus die Schweden bei dieser Durchreise schwerverletzter und lange in Kriegsgefangenschaft gehaltener deutscher Soldaten den stärksten Eindruck machte? Der Ruhm, der besonders den Truppen Rommels von ihren Wüstenstegen her anhastete und der ihren Uniformen — hier oben in der Kühle des nordischen Herbstes — etwas Legendäres gibt. „Wüsten-Soldaten glauben weiter an den Sieg!", lauten große Ueberschriften in schwedischen Zeitungen. „Sie kehren heim — Sieger über das Geschick, das sie so grausam traf. — Jeder ein Vorbild für unsalle!" Eine der englischen Krankenschwestern an Bord der „Gripsholm" gebrauchte eine Wendung, die von der Göteborger Presse stark aufgegriffcn worden ist: „Aon can never chänge a german mind" — „Am Kern des Deutschen iäßt sich nichts ändern!"
Die deutschen Soldaten werden, wenn sie setzt nach Jahren wieder deutschen Boden betreten, der hilfreichen Schweden und Schwedinnen dankbar edenken — di« Deutschen in Schweden selbst, wenn ierzulande die Stürme gegnerischer Meinungsmache wieder sehr heftig wehen, ebenfalls.
po-kbsns, «ios Llromgslriss Itolisns
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Mit einer Lauslänge von 562 Kilometer und einem Einzugsgebiet von 69 382 Quadratkilometer ist der Po der bei weitem größte und wichtigste Strom Italiens, denn die von ihm in einer Länge von 400 Kilometer durchströmte Ebene <50 bis 120 Kilometer breit, etwa 50 000
Quadratkilometer groß) ist der landwirtschaftlich und industriell fort- geschrittenste und besiedelte Roum Italiens.
Begleiten wir den Po von seiner Quelle, die in den Alpen in einer Höhe von über 2000 Meter am Nordhang des Monvjso entspringt, so ist er auf den ersten 25 Kilometern ein Gebirgsbach wie viele andere. Mit dem Eintritt ln die Ebene hat er aber bereits 1500 Meter an Höhe verloren. Bon Turin ist er dann Tieflandslnß. der in West- Ost-Richtung dem Adriatischen Meer zuströmt, das er bei Deltabjldung in mehreren Armen erreicht. Etwa 126 Kilometer vor der Mündung zweigen zur Lagune Commachio der Po die Volano ab und zum Reno der Po die Primaro. der Hauptstrom geht in sieben eingedeichten Armen in das Delta über, dessen Anländung jährlich 70 bis 80 Meter beträgt. Die ganze oberitalienifche Tief
ebene ist durch den Po und seine Nebenflüsse eine einzige Kulturfläche, die auch den Anbau von Mais und Reis gestattet.
Da der Po mehrfach im Jahr Hochwasser sührt — die zwei jährlichen tzochwasserperioden find im Juni, wenn die Frühjahrsregen mit der Schneeschmelze der Alpen zusammensallen. und im Oktober. wenn die Herbstregen einsetzen —. ist der Strom in seinem Unterlauf «ingedeicht. Oft genug. zumal wenn Südoststurm den Wasserlauf bei Hochwasser verhindert, halten die Deiche nicht stand.
Bereits im Quellgebiet werden die starken zu Tal fließenden Wassermengen des Po in großen Stauwerken ousgefangen und die hieraus gewonnene elektrische Kraft wird der oberitalienischen Industrie zugeführt.
„5inc! 5is cis»- ...?"
In Ankara kursierte bald nach Teheran eine bezeichnende Anekdote über die erste Begegnung zwischen Stalin und Churchill, die die Eng. länver offiziell zwar'als typisch für die Geistesgegenwart ihres Premiers bezeichnen, die die Tür- ken aber ganz richtig dahin deuten, was sich Stalin mit einem englischen Staatsmann erlauben kann. Es wird nämlich berichtet daß der Kau- kasier auf Churchill zuging und ihn anherrschte: „Sind Sie der Mann, der mich als Mörder, Ban- dit und Feind der Menschheit bezeichnet hat?" Der Premier antwortete nach einer Sekunde der Ueberraschung geschmeidig: „Das war 1921 — jetzt steht Marschall Stalin vor mir!" Dieser habe gelacht und gesagt: „Das gefällt mir — gut, fangen wir an!" . . . Wenig zu lachen dabei für die Engländer. Ihr führender Staatsmann muß sich anpfeifen lassen wie ein Schüler und dars sich dann nach einer genehmigten entschuldigenden Ausrede auf sein Konferenzstühlchen setzen. Bisher ist wohl noch nie der Vertreter eines großen Reiches so behandelt worden. Es zeigt sich in dem Vorgang auch, welche Befugnisse sich Stalin anmaßen kann, wenn er das Recht hat, mit einem Churchill so umzuspringen. Denn das beweist die Frage ja: Hätte sich Churchill nicht mit formaler Gewandtheit herausgewunden, hätte sein Gegenüber auch durchaus die Möglichkeit gehabt, ;u sagen: „Mit Ihnen verhandele ich nicht, schicken Sie einen anderen!" lind England hätte gehorchen müssen.
»Iler ^Vell
Drej Kinder von einer Brandbombe getötet.
Die Unachtsamkeit eines vierzigjährigen Mannes aus Düsseldorf wird für dessen künftiges Leben ein steter Vorwurf sein. Einige Kinder hat- ten ihm eines Tages eine Brandbombe gebracht mit der Bitte, diese zur Belehrung zu entzünden. Er kam diesem Wunsch nach und warf die Brandbombe mit Wucht gegen einen Ziegelstein, ohne daß sie sich jedoch entzündete. Unveruünftigerweise ließ der Mann aber dann auch noch die Kinder mit der Brandbombe werfen, wobei dl-se anfing zu brennen. Als sie dann plötzlich explodierte, wurden drei Kinder getötet und sieben weitere verletzt. Vor Gericht wurde dem Angeklagten zwar zugute gehalten, daß er die Kinder gewarnt habe, jedoch wurde sein ganzes unverantwortliches Verhalten für strafbar erachtet. Die Strafe fiel mit einem Jahr Gefängnis noch milde aus.
Vom Sturm überrascht. Bei einem aus dem Boden see herrschenden Weststurm konnten zahlreiche schweizerisch« Fischer/erst nach stunden, langem Kampf mit den Wellen die Häfen Rorschach und Arbon erreichen. Acht Fischer wurden mit ihren Booten än das deutsche Seeufer getrieben, während zwei Arboner Fischer vermißt werden.
Cholera- und Malaria-Epidemien in Indien. In Indien sind wieder einmal Cholera- und Malaria-Epidemien ausgebrochen, durch die Zehn- tausende dahinsiechen. Allein in der Provinz Bihar starben bis Ende Juli 2000 Personen und in den ersten 3 Augustwochen erlagen den Krankheiten weitere 6000, insgesamt also 48 000 Opfer. In Reulermeldungen aus Neu-Delhi wird nunmehr erklärt, daß in die betroffenen Gebiete „nunmehr" Choleraimpfstoffe sowie Heil- und Desinfektionsmittel gegen Malaria geschickt worden seien.
Ein kluges Rind. Man sagt im allgemeinen dem Rindvieh keinen besonders hochentwickelten Verstand nach, aber das Erlebnis eines Landwirts im Kreise Aurich (Ostfriesland) beweist, daß es auch hier Ausnahmen gibt. Der Bauer hatte ein einjähriges Rind aus eine mehrere Stunden von seinem Hof entfernten Weide gebracht und war nicht wenig erstaunt, als daS Tier eines Tages wieder ans dem Hofe stand. Es war ans der Weide ausgebrochen und hatte über Kanäle und Landstraßen, auf Kreuz- nnd Querwegen wirklich zu seinem Besitzer zurückgesunden.
Ratten verschleppten Milchflaschen. In Wit t- mund (Ostfriesland) verschleppten Ratten aus einem Kinderzimmer zwei gefüllte Milchflaschen. Nur die eine davon fand man nach einiger Zeit leer wieder, die andere blieb verschwunden.
Kriegsversehrter erfindet einen Kunstarm. Der in einer Siedlung der Stadt Planen wohnende Kriegsversehrte G. erfand einen Kunstarm, mit dessen Hilfe alle in der Landwirtschaft vorlaut- menden Arbeiten verrichtet werden können. Der Kunstarm hat eine bewegliche Sckmlterklavve und einen beweglichen Ellbogen, so daß das künstliche Glied jeder Bewegung nachgibt. Der Stiel jedes .serienmäßig hergestellten Karten- nnd Ackergeräts kann in einem dafür an dem Kunstarm besonders konstruierten Ring eingeschoben werden. Eine Schraube gibt den festen Halt. Auch beim Fassen der Handhabe eines mit zwei Zentner beladenen Karrens tut der Ring seine Schuldigkeit. Ein aw Kunstarm hervorklappbarer Haken dient zum Saiten von Pferdeleine, Wassereimer usw.; er wir« nicht störend nnd kann znrückqeschoben werden.
Fahrraddiebstähke am kaufenden Band. Der Gi ebener Kriminalpolizei gelang es, einem dreisten Fohrraddieb und seinem raffinierten Helfershelfer das Treiben zu legen. Seit längerer Zeit ereigneten sich in Gießen Fahrraddiebstayie am laufenden^Band, von denen "ach den bisherigen polizeilichen Ermittlungen 23 Diebstähle auf das Konto des 34 Jahre alten H^nm^ Jung aus Gießen kommen. Jung wurde von der Kriminalpolizei festgenommen. Mit tym wurde auch sein 56 Jahre alter Stiefvater der schon mehrfach vorbestrafte Karl Kranskovr. als Helfershelfer dingfest gemacht.
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Donnerstag. Reich-Programm: 7.S0 bil 7.15 Zum Hören und Behalten über die Formen d-uilch" Dichtung: rpilche Dichtung. U.lü bt« 15 Uhr: Allerlei zwei bl« drei. 15 bl- IS Uhr: Bunte- «onzerk mit 0p-in Melodien und bekannten Vrchesterwerken. IS b>- >7 7
Plauderei mit Must'. 17.15 bl, IS Uhr: Da» Orchester °« Sender, Böhmen, t» bl« Uhr: Rund,un>lp>-W°'
»önig-brrg 2015 bi, 21.15 Uhr: ..»>« lustigen von Windsor" oon Otto Nicolai <2. Teil). 21.15 »>
Uhr: Solistenkonzert mit Hein, Schröter: ttlaoterko , Nr. 2 in B-Dur von Beethoven, outzerdrin ^<>o«Ni
Nr. 2 von Stuck u. a. — v e u t I ch l - n d s e » o e
17.15 bi- 18.SS Uhr: Orchester-, Thor- und stamm inustk »on Euk, H. F. Schaub, Johann Stamltz. Erl i Schudrrt mit dem Hamburger NundsunkorcheNer. Mönnerchor ber Hamburgischrn Staat-oper -u» « > Netdltnger. 20.15 bi- 22 Uhr: Untrrhaltsom- Melodirm
b.eonnt-n Solisten unb UntrrbaltunasoichrsteiN.