Allgemeinheit machen müssen, wenn diese Allgemeinheir lebensfähig werden soll. Man werse dem Verfassungsentwnrs den Mangel eines verantwortlichen Ministeriums vor. Er frage aber, wer dasselbe ernennen solle? Die Menge der Regierungen mache es unmöglich, derartige Forderungen zu erfüllen. Die Einzel- landrage dürfen ihr Recht nicht über das der Reichsvertretung stellen und das Zustandekommen der letzteren verhindern wollen; derartige Drohungen seien angesichts der vorjährigen Kämpfe durchaus ungerechtfertigt. Ob der preußische Landtag einen Invaliden von Königgrätz etwa damit trösten könne, daß er zu ihm sage: „Ja freilich, aus der deutschen Einheit ist wieder nichts geworden, haben uns auch nicht sehr darum bemüht, ist ja so leicht zu haben, nächstes Mal holen wir sie uns; aber wir haben das Bndgctrecht des preußischen Staates gerettet, das Recht, die ganze Militärverfassung in Frage zu stellen, ein Recht, das wir zwar als gute Patrioten nicht ausüben werden, aber es ist doch schön, das Recht zu besitzen." Es sei undenkbar, daß die preußische Regierung mit dem Parlamentarismus ausräumen wolle; sie würde dazu nicht der Heuchelei bedürfen, ein Parlament zu berufen. Sie wisse wohl, daß eine Regierung, namentlich eine solche, die vor so schwieriger Aufgabe stehe, auf die Dauer nicht möglich sei, wenn sie systematisch die Rechte der Bevölkerung, an ihren eigenen Angelegenheiten Theil zu nehmen, unterdrücke und in eine durchgreifende Reaktion sich einlasse. Anch das Militärbudget solle dem Reichstage nicht ganz entzogen werden. „Wir würden ein Budget der Gesammtausgaben, die militärischen nicht ausgeschlossen, dem Reichstage vorlegen, nur mit der Maßgabe, daß an den letzteren keine Ausstellungen gemacht würden, wenigstens nicht solche, die man nicht mit dem Bundesfeldherrn vereinbart. Namentlich gilt das für die nächste Zukunft: cs muß wenigstens einen Zeitraum geben, in welchem die Existenz des Bundesheeres nicht von zufälligen Majoritäten abhängt. Und bei diesen würde ich weniger von dem Partikularismus fürchten, als von der Vermischung der Grenzen parlamentarischer und fürstlicher Gewalt mit der deutschen, nationalen Frage und der Frage nach der Sicherheit der Grenzen, von dem Streben, die parlamentarische Gewalt gerade an der Armee üben zu wollen, während diesem Bedürfnisse doch mannigfache andere Felder zu Gebote stehen, während man doch namentlich bei Zöllen, beim Eisenbahn- und Telcgraphemvesen es versuchen könnte, die Regierung lahm zu legen." Es sei aber nur von einem nothwen- digen tleb ergangsstadium die Redc. Ein verantwortliches Reichsministerium würde den Beitritt des Südens, der faktisch ans den Königen von Württemberg nnd Bayern bestehe, verzögert haben. Dem Beitritt des Südens znlieb habe man die bessere Bundesreform gewählt. Er schließt mit der Aufforderung : „Arbeiten Sie rasch, meine Herren! Helsen wir Deutschland in den Sattel, reiten wird es schon selbst können!"
Berlin, 12. März. Der Präsident des Abgeordnetenhauses v. Forckenbeck ist nun doch in Neuhaldensleben für den Reichstag gewühlt worden. (St.-A.)
Wien, l). März. Dem „Rhein. Kur." wird geschrieben: „Vor drei Tagen war eine geistliche Deputation, Kardinal Rauscher an der Spitze, bei dem Kaiser, um ihre Besorgnisse wegen Antastung des Konkordats auszusprechen und dieser Möglichkeit, , deren man Herrn v. Beust für fähig hält, vorznbeugen. Diese ! Deputation soll eilte in ihrem Sinne zusagende Antwort erhalten ! haben. Der „Rhein. Kur." will diese Nachricht aus „zuverlüs- ! siger Quelle" haben. !
Wien, 10. März. (An eigenthümliches Krönnngsgeschenk ! wollen die Ungarn ihrem Könige geben, nämlich nichts Ande- ^ res als 3 Panzerschiffe (Hungaria, Franz Joseph, Elisabeth). . — Die „N. fr. Pr." zählt der Merkwürdigkeit halber nicht weniger als 33 noch lebende östreich. Minister a. D. auf. — Der angebliche Attentäter, Schneider Pust, ist endlich freigclassen worden. i
Wien, 13. März. Die „Presse" erfährt als einzig Ber- ^ läßlich bezüglich des neuesten Standes der orientalischen Frage, ^ daß Frankreichs Vorschlag an) Vereinigung von Thessalien, Epi- ! rus und Eandia mit Griechenland Englands Zustimmung nicht ! gefunden habe und auch in Wien nicht beifällig ausgenommen ^ worden sei. . - . (St.-A.) ^
Pesth, 12. März. Der Kaiser hielt heute unter dem un- !
begrenzten Jubel der Bevölkerung seinen Einzug durch die festlich geschmückten Straßen. (A.Z.)
In LUzer n wüthet seit einiger Heit dieKatzenpe st. Die Thiere bekommen geschwollene Köpfe, fressen nicht, fallen um und sind todt. Gesunde Katzen werden dort sehr gesucht und theuer bezahlt.
Paris, 8. März. In Paris werden während der Ausstellung an fürstlichen Personen laut der France erscheinen: der Kronprinz von Preußen, Prinz Humbert von Italien, Prinz Oskar von Schweden, der Prinz von Oranien: ferner der Bruder des neuen Taikun von Japan und der Vicekönig Jsmael von Aegypten. Der .König von Schiveden geht nach Vichy und wird auf der Rückreise die Ausstellung besuchen.
Paris, 9. März. Nachdem am 28. Feür. 10,000 Mann franz. Truppen bereits Mexiko verlassen haben, wird die Einschiffung aller Truppen am. 8. März vollendet fein.
Paris, 10. März. Hermann Kuhn, der aus Berlin ausgewiefene Korrespondent des „Monde", schreibt ain 5. d. diesem Blatte aus München, bei seiner Durchreise durch Württemberg, das sich bisher so energisch gegen den preußischen Annexionismus vertheidigr habe, sei ihm der allgemeine Umschwung der öffentlichen Meinung ausgefallen. Man habe sich an die Idee einer Versöhnung mit Preußen, wofern nicht einer Vereinigung mit Deutschland gewöhnt. Man wolle weniger als je aus Deutschland ausgeschlossen sein. Nach den jetzigen Gesinnungen des ganzen Volkes würde es unmöglich sein, daß eine Regierung sich weigere, sich im Falle eines Angriffs des Auslandes gegen Preußen auf dessen Seite zu stellen. Diejenigen, welche ans eine Konföderation des gelehrigen Südens nach den Inspirationen von Außen gerechnet hätten, seien in einer großen Täuschung. Ein Angriff von Seiten des Auslandes könne die Konstitution eines furchtbaren einigen Deutschlands nur beschleunigen.
Paris, 12. März. Es ist Thatsache, daß Benedetti bei Bismark angeklopst hat, ob die preußische Regierung nicht ein Auge'zudrücken wolle, wenn Holland das Grenzland Luxemburg an Frankreich verkaufe. Bismark wies den französischen Gesandten entschieden zurück. Der letztere befindet sich nun hier, und es kursiven darüber allerhand Gerüchte. Sicher ist, daß die Negierung das Volk durch Allarnigerüchte auf die Rede Thiers über Deutschland vorbereiten will; sie bekämpft nicht mehr mit der früheren Energie die gegen Deutschland vorgebrachten Albernheiten. — Falls das Armeeorganisationsgesetz nicht angenommen wird, will die Regierung den gesetzgebenden Körper auflösen. Sie beabsichtigt ferner, die mexikanische Anlehe in französische Rente zu verwandeln, was auf großen Widerstand stoßen wird.
Paris, 12. März. Die France erklärt das Gerücht von direkten Verhandlungen Frankreichs mit Holland wegen Erwerbung des Herzogthums Luxemburg für unbegründet.
London, 12. Mürz. Der fenische Aufstand ist nach allen Nachrichten aus Irland, die irgendwie auf Glaubwürdigkeit Anspruch machen dürfen, faktisch zu Ende.
Kopenhagen, 12. März. Morgen wird dem Laudsthing ein Gesetz vorgelegt werden, betreffend die Uebernahme der Regentschaft von Seiten des Kronprinzen während der Reise des Königs nach London zu seiner Tochter, der kranken Prinzessin von Wales.
R u ß land hat beschlossen, sämmtliche Staatsfabriken, Bergwerke, Salinen ec. zu verkaufen, weil sich herausgestellt hat, daß sie alle mit Verlust arbeiten, und der Staat, wenn er etwas rasch brauchte, dennoch genöthigt war, bei Privaten zu bestellen.
Konstantinopel, 12. März. Die preußische Korvette „Gazelle" ist von Smyrna eingctroffcn. Sie ist sofort zur Hilfeleistung nach Metclin abgegangen, wo allgemeiner Schrecken herrscht und das Versinken der Insel befürchtet wird. Das preußische Kanonenboot „Blitz" transportiere die preußischen Schutzbefohlenen und 30 andere Inselbewohner nach Smyrna.
N e:v - S) ork, 12. März. Der mexikanische Konsul in San Francisko meldet, daß die Liberalen die Stadt Mexiko besetzt haben. (St.-A.)
New-Pork, 13. März. Die Einnahme von Mexiko von Seiten der Liberalen hat sich als unbegründet erwiesen. Die kaiserliche Armee nähert sich derjenigen der Liberalen, eine Schlacht wird erwartet. __
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaner'sHen Buckbandlmrg.
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