Amts- und IntelligenMatt für -en Oberamtsbenrk

Dienstag den 1. Januar 186^.

Dieses Blatt erscheint wöchentlich 3 Mal, und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Abonnementspreis in Nagold halbjährlich 54 kr im Bezirke Nagold sammt Postzuschlag 1 st. I kr., im übrigen Theil unseres Landes 1 st. 8 kr. Eiurücknugs-Gebuhr: die drei- 'gespaltene Zeile aus gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmaligem Einrücken 2 kr., bei mehrmaligem Emrücken je 1'/- kr.

ZUM Jahreswechsel l866j6/.

Stille, horcht! Es naht die ernste Stunde Feierlich in stiller Mitternacht,

Wo ein Glockenschlag uns gibt die Kunde:

Wieder ist ein Lebensjahr vollbracht.

Ja vollbracht! Doch was es war gewesen,

Sagt uns die Erinnerung genug;

Noch die Nachwelt wird mit Wehmuth lesen,

Wie der Deutsche auf den Deutschen schlug.

Fluchbeladen wird noch tief empfunden Ueberall der kalte Bruderkrieg.

Deutschland' blutet noch aus tiefen Wunden,

Und nur Preußen jubelt laut vom Sieg!

Während Manchem, der vorm Jahr im Glücke Noch geweilt in dem Familienkreis,

Die Gewißheit bleibt, daß an der Krücke Er beschließen muß die Pilgerreis.

Nicht genug! Der Kugeln gist'ge Flügel Nahmen es mit vielen Tupfern auf,

Und es schlummern unter kalten: Hügel Deutsche Krieger, Hunderte zu Hanf.

Selbst die Sonne hat in trüben Zeilen Uns ihr freundlich Angesicht verhüllt,

Nach der Habsucht blut'gen heißen Streiten Sind die Vorrathskammern nicht gefüllt.

Das sind Zeichen, die zum Herzen sprechen!

Und es sank auch im verfloss'nen Jahr Manches Herz, das sonst kein Sturm könnt' brechen, Unvermuthet aus die Todtenbahr.

Schlummert wohl, ihr, die ihr hingeschieden Aus dem Kampfplatz zu der ew'gen Ruh!

Ihr lebt geistig mit uns ja hienieden,

Uns're Lieb' deckt euren Hügel zu!

Vorwärts nun den Blick! Es hat begonnen Wiederum ein Abschnitt in der Zeit.

Hast du nichts errungen, nichts gewonnen,

Bitte, daß es dir der Herr verleiht,

Der als Herrscher seit 6000 Jahren Sich in der Geschichte treu erwies,

Und den ihm ergebnen Heeresschaaren Einen ehrenvollen Sieg verhieß.

Fühle es, ja fühl' es tief im Staube,

Daß wir ohne ihn so gar Nichts sind,

Denn der Mächtigste wird bald zum Raube Frecher Schaar, ist er dem Geist nach blind.

In dem bunten wüsten Erd emo allen Rettet uns allein die Liebe nur;

Wie dann auch des Schicksals Würfel sollen,

Sie ist Schützerin der Kreatur.

Wäre es am Wünschen nur gelegen,

O dann spreche ich mit Freuden aus:

Dir, mein Deutschland, tausend Glück und Segen, Segen dem bewährten Fürstenhaus.

Hoff allein in Allein nur zu siegen Mit dem mächtigen Herrn Zebaoth,

Dem die Heuchelei muß unterliegen Und der nie mit seinem Volk treibt Spott.

Wäre auch so Manchem nichts geblieben,

Was ihm lieb und was ihm theuer war,

Blieb ihm doch ein Herz voll Treu und Lieben Und mit Gott ein neues Lebensjahr.

Mög es jedem Math znm Kampfe geben,

In demselben glücklich auch zu sein,

Und wer schließen muß das ird'sche Leben Schlaf in Jesu Namen selig ein!

Christoph Stör . . .

Amillche Dekannkmachnngen.

2), N e l l i n g s b e i IN, !

Oberamis Rottsnbnrg. !

Akkords ergebuug.

Tie Arbeiten bei Erweiterung und Be» ! besserung des diesige» Schul- und Rath- Hauses solle» im Wege der schriftlichen Submission vergeben werden, und berech-"

LL' Nr». 2

ne» sich die einzelnen Arbeiten unter theil- i

bretter und Dachlakken

>00 fl.'

weiser Verwendung von alten Materialien >

Gypsarbeit sammt alle»

wie folgt:

Materialien . .

147 54

Maurer, und Steinbauer- i

Schreinerarbeit deögl. .

4)1 21

arbeit ohne Zugabe von

Glaserarbeik ,,

67 ., 12

Fundament-und Mauer­

Schlofserarbeit

191 24

steine» , Bodenplatten 700 fl. kr. i

Flaschnerarbcit ,,

33 ,. -

Zmunerarbeit, ohneZugabc !

Hafnerarbeik

4 48

deö Balken- und Riegel- l

Ansiricharbcit ,,

24 44

Holzes, der Dachboden- !

Gußeisen ,,

68 3

desGesellschafters" wird am Freitag ansgcgeben.