1. Mittwoch den 3. Januar 1866.
Amts- und IntelligenMatt für den Oberamts bezirk
Dieses Blatt erscheint wöchentlich 3 Mal, und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Ab onnements preis in Nagold halbjährlich 54 kr., im Bezirke Nagold sammt Postzuschlag 1 sl. 1 kr., im übrigen Theil unseres Landes 1 si. 8 kr. — Einrückungs-Gebühr: die drei- gespaltene Zeile aus gewöhnlicher ischrift oder deren Raum bei einmaligem Einrücken 2 kr., bei mehrmaligem Einrücken je Ist- kr.
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Wieder ist um Mitternacht verklungen >
Feierlich ein ernster Glockenschlag, j
Viele Herzen schlagen dankdurchdrungcn j
An des neuen Jahres erstem Tag. j
Liebe kommt sich wonnevoll entgegen, j
Freundschaft drückt mit Wärme sich die Hand, i
Und wünscht, daß des Weltenvaters Segen ^
Als ein Füllhorn ström' für jeden Stand. i
Eingehüllt in feierliches Dunkel j
Oeffnet sich für uns die neue Bahn; >
Sonn- und Moudenschein und Sicrngefunkel ^
Ziehen wieder leuchtend uns voran.
Aber was die Zukunft birgt im Schooße,
Kann und wird kein menschlich Aug' erspähn;
Wer steht Bürge, ob die schönste Rose Nicht schon morgen welkend wird vergehn?
Darum führe uns ein kindlich Hoffen Gottvertraucnd in die Zeit hinein.
Wen des Schicksals Schlag fernd hart betroffen,
Soll dies Jahr ein freudenreich'res sein, ^
Und wem ein ihm liebes Herz geschieden,
Um das noch die Sehnsuchtsthräne fließt,
Stärk der Trost: cs ruht in Gottes Frieden,
Wo kein Schmerz, kein Leid, kein Tod mehr ist. l
Guten Eltern werd als Freudenernte '
Ihrer Kinder Dankbarkeit zum Lohn,
Und wo eins im Jrrthum sich entfernte,
Kehr' mit Reue der „verlorne Sohn."
Von Gespielinnen fei mild gewunden ,
Für die Braut der schöne Myrthenkranz,
Und wer am Altäre sich verbunden,
Lebe sich für dieses Dasein ganz.
Greise und Matronen möge leiten Gottes Gnad zum frischen Lebensborn,
Und der Landwirthschaft soll sie bereiten Grünes Futter, edlen Wein und Korn. Industrie und Wissenschaft soll blühen, Schwingen immer höher sich empor,
Und für redlich Schaffen, Sorg' und Mühen, Stehe der Verdienst im schönsten Flor.
Herrlich strahle am polit'schen Himmel Ein Komet, der wahrhaft Wunder thut — Und der Deutsche zeig' im Weltgcwimmel,
Daß sein Schwert an seiner Seite ruht.
Für den Fortschritt sollen Alle leben,
Welcke schmerzt der Diplomaten Spott,
Und die nicht der Priester Wahn ergeben, — Denn: „Wir glauben All' an Einen Gott!"
Wünschend möcht für jeden ich erbitten,
Wie Karl Gerok*) singt: „ein neues Herz," Das auf Thronen wie in Pilgerhütten Wahrheit sucht und nie treibt eitlen Scherz. Das als „frisches Blatt im Lebensbnche"
Allen Zwiespalt scheidet von sich aus,
Und sich ferne hält von jedem Fluche, —
Dann wird Segen sein in jedem Haus!
*) Siche dessen „.Üalendergrusi", Patmblätter.
Christoph Stör.
* Amtliche Dekiinnrnnichliltgcn.
Nagold. An die Krtsvvrstcher. Nach einem Mtnisterialerlaß vom l5. Juli 1856 ist bei Besetzung der Gemeinde« rachsstellen, und zwar von alle» Gcnieiiidcrälhen, wenn und so oft sie gewählt werde», die CommnndienstcrsctzniigSspvrkel von 15 kr. zu erheben.
Es sind deschalb mit der Anzeige, wie viele Gemcinderatbsmitglieber Heuer gewählt wurden, die hienach sich ergebenden Spor- telbcträge cinzusende».
De» 30. Dezember 1865. K. Oberaint. Böltz.
Zusammenkunft Morgens 10 Uhr beim Ratbhans.
Den 28. Dezember 1865.
Schnlthetßenamt. Wern c r.
R e v jer L b n m l i n g e n. We.zban-Akkvrd über die Planicmig von etwa 180 Rth. Weges im Staatswald Läligenbardt 3 am Donnerstag den 4. Januar,
Mittags 1 Uhr,
auf dem Nachhalls in Lntzenhardt.
Thum iiii gen, 28. Dez. 1865.
K. Neviecsörsterei.
2j' Beibin g e n,
OberamtS Nagold.
Jagd-Berpachtung.
Tie Jagd ans hiesiger Markung wird
;am Molitag den 8.
Januar 1866,
Vormittags 10 Uhr,
wieder in Pacht gegeben werden, wozu Pachtliebhaber eingelade» werden.
De» 29. Dez. 1865.
Schultbeißeiiamt. Brau n.
2jr Ebers Hardt,
OberamtS Nagold.
Holz-Verkauf.
Die hiesige Gemeinde verkauft am Freitag den 5. Januar 1866: 2400 Hopfenstangen, schöner Qualität,
1800 Stuck Floßwieden und 80 Stück Bcschlagstangen acac» baare Reralüinia